Mittwoch, 31. Dezember 2014

Speikkogel

Nachdem Melanie und ich unsere mittlerweile traditionelle Silvesterschitour schon fast abgeschrieben hatten, war die Freude über den gekommenen Schnee umso größer. Da ich mir gestern bereits genug Profil in meine Schi geritzt hatte, probierten wir es heute mit einer schischonenderen Schitour. Von der Talstation des Buchenliftes ging es über die noch nicht befahrbare Piste am Südende des Schigebiets Salzstiegl hinauf zu den Windrädern. Dort versteckten wir uns im Windschatten der Wetterstation und machten uns winddicht. Da wir im Hinterkopf mit dem Gedanken spielten, noch weiter zum Ameringkogel zu gehen, schnallten wir die Schi auf den Rucksack und schritten den völlig abgeblasenen Rücken zum Speikkogel-Kreuz hinauf. Leider vertrugen sich Melanies Sturmmaske und ihre Schibrille nicht und so beschlug die Brille. Beim Versuch die Brille zu reinigen, fror der Schleier an. Scheinbar war es heute doch recht kalt. Also ging es ohne Schibrille weiter zum Kreuz.
Ohne Schibrille stand der Weiterweg nicht mehr zur Diskusion und wir stapften wieder zurück zu unserer Wetterstation. Nach dem starken Wind beim Kreuz kam es uns dort nahezu windstill vor. Endlich konnten wir die Schi anschnallen und gefahrlos entlang der Piste zum Auto schwingen. Das gefahrlos bezieht sich jedoch lediglich auf den Untergrund, die diversen Gefahrenpotentiale auf der gut besuchten Schipiste waren für mich ungleich schwerer einzuschätzen ;-)

Dienstag, 30. Dezember 2014

Kragelschinken

Endlich Schnee! Da lässt meine erste Schitour nicht lange auf sich warten. Flo, Alex und ich fuhren in die Eisenerzer Ramsau um dem Kragelschinken mal wieder einen Besuch abzustatten. Bei stimmungsvollem Schneetreiben ging es entlang der Forststraße hinauf. Wenig später betraten wir über die kleine Brücke den steilen, etwas schneearmen Wald. Bis zur Teicheneggalm kam nicht viel Schnee dazu, auf den Wiesenhängen darüber wurde es etwas mehr und wir durften sogar noch ein paar Meter Spuren. Der Tourengeher der für uns zuvor gespurt hatte, verabschiedete sich nämlich dort und bog zum Blauen Herrgott ab. Abwechselnd legten wir eine frische Spur in die unberührte Landschaft, für mich nach wie vor das schönste am Tourengehen. Bevor wir auf den exponierten Rücken kamen, vermummten wir uns bis kein Flecken Haut mehr vom Wind gestreift werden konnte. Wie immer eine gute Idee, auf den letzten Metern zum Gipfel blies mal wieder ein kräftiges Lüftchen und auch wenn uns die Sonne hin und wieder kurz anlächelte war es alles andere als warm.
Am Gipfel fellten wir nur geschwind ab und gingen die ersten paar Meter zu Fuß den abgeblasenen Gipfelrücken hinunter. Beim ersten etwas ausgiebigeren Schneeflecken schnallten wir an und wedelten Richtung Kohlleiten hinunter. Die Bedingungen waren äußerst strapaziös für die Schi, da wir bei nahezu jedem Schwung am Boden streiften. Der großteils knietiefe Pulverschnee lag grundlos und dadurch, dass er so locker war, bot er keinen Schutz vor dem Gras, dem Holz und den Steinen. Glücklicherweise war das rascheln meist Holz und nicht Stein, daher hat sich keiner von uns die Schi wirklich ruiniert. Den kleinen Gegenanstieg zum Plöschkogel nahmen wir auch noch mit und hinunter ließen wir uns von unserem persönlichen 'local Guide' Alex den besten Weg zeigen. Nachdem wir die genussvolle Abfahrt durch den steilen, schneearmen Wald unerwarteterweise überlebt hatten (insbesondere die Schi waren alle noch in einem Stück an den dafür vorgesehenen Füßen), war ich mal wieder die Spaßbremse und lehnte eine weitere Abfahrt durch den Wald ab. Ich bevorzugte die ausreichend schneeführende Forststraße die uns zwar etwas langweilig, aber dafür ohne weiteren Belagsverlust zurück zum Auto brachte.
Auch wenn sich der Blogeintrag nicht unbedingt so liest, die heutige Schitour war für mich als aufstiegsorientierter Tourengeher mit einem eher älteren Paar Schi absolut großartig. Trotzdem würde ich unsere Abfahrtsspur nicht unbedingt weiter empfehlen.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Rappold

Nach der Weihnachtsvöllerei musste unbedingt noch ein wenig Bewegung her. Daher brachen Melanie und ich am Nachmittag zum Alten Almhaus auf. Dieser Gedanke war scheinbar nicht nur uns gekommen, dort waren viele Spazierer, Läufer und Wanderer unterwegs. Der Schnee am Weg war dementsprechend gut niedergetrampelt und teilweise etwas rutschig. Nach der Abzweigung zum Rappold war es schon deutlich ruhiger, wir trafen nur noch auf wenige Wanderer und am Gipfel genossen wir die Ruhe und die wunderschöne Aussicht in der anbrechenden Abenddämmerung.
Hinunter mussten wir auf dem rutschigen Weg noch mal ein wenig Konzentration aufbringen, ging aber auch problemlos. Zurück bei der Abzweigung war die Dämmerung schon fortgeschritten, doch mit dem letzten Rest Tageslicht schafften wir es noch zum Auto. So konnten die Stirnlampen im Rucksack bleiben.

Dienstag, 23. Dezember 2014

Klimawandel

Für heute war das Wetter noch besser angesagt als gestern, da ist ja wohl klar was Hans und ich machen; auf zur Wilhelmswand. Passend zum momentanen Wetter wählten wir auch den Routennamen. Bereits von unten sah die Tour spektakulär aus und wir wurden nicht enttäuscht. Die Sonne versteckte sich heute nicht hinter Wolken und so konnten wir ohne bedenken den Pullover beim Einstieg lassen. In der ersten Seillänge wurden wir gleich überrascht, anscheinend wurde eine Einsteigsvariante durch die Platte links des Originalweges eingebohrt. Zumindest waren wir uns einig, dass diese Seillänge kein VIer war. Jedenfalls war es eine sehr lohnende Variante, Hans und ich schätzten die Schwierigkeit auf ungefähr VII. Die zweite Seillänge war als Einzige nicht ganz so schön, der Fels wirkte teilweise etwas brüchig. Um diese brüchigen Meter gleich zu vergessen folgte anschließend eine der schönsten Seillängen, die ich bisher gegangen bin.
Die gut 30 Meter lange, leicht überhängende Piaz-Verschneidung überrascht immer wieder mit genialen Zügen und guten Rastpunkten. Eine traumhafte Länge in der man in einen ewig andauernden Kletterrausch kommt. Im dritten Stand angekommen konnten wir nur staunen bei dem Anblick der imposanten letzten Seillänge. Einen derart mächtigen Überhang hatte ich in einer Mehrseillänge bisher noch nicht erlebt und tatsächlich löste sich alles so schön auf, das die Berwertung mit VIII meiner Meinung nach gut passt. Beim Abseilen fiel es noch mal deutlicher auf, wie steil die Seillänge ist. Nach wenigen Metern waren die Füße schon weit weg von der Wand und bis zum nächsten Abseilstand baumelten wir fröhlich vor uns hin, ehe wir in einem Latschenband landeten.
Da hat uns das Christkind ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht und die heuer etwas durchwachsene Klettersaison mit einem grandiosen Finale enden lassen. Diese Tour kann ich jedem ans Herz legen, der in einem VIIIer seine Freude hat, so großartige Kletterei findet man nicht oft.

Montag, 22. Dezember 2014

6x8

Höchste Zeit für die erste Schitour der Saison, aber irgendwie hat Frau Holle scheinbar noch Urlaub. Uns soll es nicht stören, mit sonnigem, warmen Wetter weiß man als Kletterer auch etwas anzufangen. Hans und ich entschlossen uns für eine Mehrseillänge in der Wilhelmswand in der Nähe vom Seewaldsee. Beim Zustieg stapften wir noch durch ein wenig Schnee, doch spätestens bei der Wand waren die Temperaturen unglaublich angenehm. In der ersten Seillänge dominierte Plattenkletterei an wunderschönen Leisten. Mir wurde so warm, dass ich mich dazu entschied, meinen Pullover am Einstieg zurück zu lassen. Leider schob sich etwas weiter oben eine Wolke vor die Sonne und es wurde etwas frischer. Die zweite Seillänge führte Hans und bis auf ein wenig Murkserei auf dem Grasband war auch diese Seillänge sehr schön. Weiter ging es über schöne, mit Bändern durchzogene Platten zum dritten Stand. Die anschließende Seillänge war besonders kurz, nach einem netten Quergang ging es in leichtem Gelände zum vierten Stand. Von dort führte eine schöne Platte mit seichter Verschneidung zum zweiten Grasband und nach ein paar weiteren Metern in schönem Fels stand ich im fünften Stand.
Die letzte Seillänge durfte Hans führen. Diese traumhafte, leistige Plattenpartie mit immer wieder brauchbaren Rastpunkten war auch im Nachstieg ein Genuss. Wirklich kalt war mir zwar nicht, trotzdem verloren wir oben nicht viel Zeit und seilten uns gleich wieder ab. Nach drei Abseilfahrten standen wir wieder am Boden und ich zog mir sogleich meine Daunenjacke an.
Ich konnte heute mein Glück kaum fassen, so spät im Jahr noch eine so traumhafte Mehrseillänge zu gehen. Bei einem derart genialen Alternativprogramm kann der Schnee meinetwegen ruhig noch ein weinig auf sich warten lassen.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Eisenerzer Reichenstein

Weil es gestern so schön war, gingen wir heute wieder Schneewandern. Diesmal wurden Melanie und ich von Flo und Sylvia begleitet. Vom Präbichlerhof aus folgten wir dem ausgetrampelten Weg aufwerts. Auf Grund der vielen Fußstapfen vermutete ich bereits am Start, dass wir heute nicht so einsam unterwegs sein würden wie am Vortag. Durch die nordseitige Ausrichtung fanden wir heute mehr Schnee als gestern. Für eine schöne Schitour wäre es aber nach wie vor zu wenig. Nichts desto trotz waren auch ein paar Schispuren zu erkennen, mehr als zwei bis maximal drei zusammenhängende Schwünge sind mir jedoch nirgends aufgefallen. Im Aufstieg entschieden wir uns für die Stiege, auch dort waren viele Fußstapfen der letzten Tage zu finden. Im kalten Schnee wurden die Bergschuhe mal wieder richtig schön sauber, kein Schaden nach der Schlammpartie am Vortag. Insgesamt empfand ich es deutlich kühler wie gestern, was vermutlich hauptsächlich an der nordseitigen Ausrichtung und dem Wind lag.
Am Gipfel gab es einen Schluck aus Sylvias Flachmann und ein paar Fotos, zum Jausnen stellten wir uns aber lieber in den Windschatten der Reichensteinhütte. Im Abstieg fanden wir auch heute ein paar lustige Rutschpartien, die die Gemüter frohlocken ließen und zusätzlich noch Zeit sparten. Zurück in Graz wurden Melanie und ich noch mit exzellentem Tee und leckeren Keksen von Flo und Sylvia verwöhnt, ein gemütlicher Ausklang nach einer tollen Tour.
Das Wetter heute war deutlich schöner wie gedacht, wir fanden kaum Wolken am Himmel. Dafür fanden wir viele sonnenhungrige Wanderer, am Eisenerzer Reichenstein ist man scheinbar weder im Sommer, noch im Winter alleine.

Samstag, 13. Dezember 2014

Pfaffenstein

Der Schnee lässt weiter auf sich warten, oder doch nicht? Um sicher zu gehen fuhren Melanie, Alex und ich heute nach Eisenerz. Bei traumhaftem, aber noch recht kaltem Wetter ging es zunächst auf gefrorenem Boden und dem einen oder anderen Schneeflecken zum Markussteig. Weiter oben wurde es etwas mehr Schnee, großteils war es aber trotzdem gerade mal genug um den Boden zu bedecken. Nur in den Mulden und Rinnen steckten wir hin und wieder bis zur Hüfte im Schnee. Im versicherten Bereich des Markussteiges wurden wir von Einheimischen beobachtet. Auf einem Vorsprung mitten in der Wand ober uns standen drei Gämse, die das Treiben in ihrem Wohnzimmer interessiert verfolgten. Auf den letzten nordseitigen Metern zum Gipfel wurde der Schnee zwar auch nicht wirklich mehr, aber er wurde kälter und pulvriger.
Am Gipfel gönnten wir uns nur eine kurze Jausenpause, da es trotz Sonnenschein und traumhafter Weitsicht nicht wirklich warm war. Beim Abstieg zum Südwandsteig fanden wir ein paar lustige Schnee-Rutsch-Partie-Hänge die schon richtig Lust aufs Schitourengehen machten. In der Schlucht des Südwandsteiges steckten wir teilweise wieder bis zur Hüfte im Schnee. Als Schlusslicht merkte ich allerdings nicht mehr viel davon, denn bei mir war der Wanderweg schon gut ausgetrampelt. Rund um den Südwandsteig sahen wir Unmengen an Gämsen, die hatten heute scheinbar am Pfaffenstein Weihnachtsfeier. Auf den sonnigen Hängen unterhalb des Südwandsteiges wurde es richtig warm. Wir scherzten noch, dass heute gute Kletterbedingungen in der Südwand seien und wenig später erspähten wir tatsächlich eine Seilschaft. Weiter unten wurde der Weg durch den geschmolzenen Schnee schlammig und bis zum Auto hatten wir die Bergschuhe mit einer dicken Dreckschicht paniert.

Montag, 8. Dezember 2014

Taghaube

Heute haben wir uns vom Wetter nicht abschrecken lassen! Nachdem im Grazer Raum in letzter Zeit Dank des feuchten Wetter nicht einmal Sportklettern am Felsen möglich war und wir schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in den Bergen waren, gab es heute keine Ausreden mehr. Zum Schitourengehen reicht der Schnee momentan leider noch nicht, also packten wir die Wanderschuhe aus. Los ging es vom Parkplatz unterhalb des Dientner Sattels in Richtung Erichhütte. Von Anfang an geleitete uns knöcheltiefer Schnee, es wurde auch weiter oben nicht mehr. Auf dem Almboden über der Erichhütte hang der Hochnebel, weshalb wir hinauf nicht ganz den direktesten Weg nahmen. Mit unseren einsamen Fußstapfen im Schnee schrieben wir ein wunderschönes S in den sanft geneigten Hang. Schlussendlich fanden wir jedoch problemlos zur Wandertafel, die uns den Weg zur Taghaube wies. Weiter ging es durch die angezuckerte Latschengasse hinauf über steiler werdende Wiesen und schlussendlich noch ein wenig in den Fels. Bei diesen Bedingungen kommt man selbst auf so schön angelegten Wanderwegen langsam voran. Schließlich reichen die 10cm Neuschneeschicht aus, um den Untergrund zu ebnen. Dadurch ist bei jedem Schritt erneut die Frage, unter welchem Winkel sich der Fuß auf den Boden legt. Landschaftlich war es traumhaft schön, auch wenn uns nur selten ein Wolkenfenster den Blick in die Ferne erlaubte. Alleine in dem kleinen Blickfenster, dass wir meistens hatten, zeigte sich der Winter von der schönsten Seite und bot zusätzlich zu der wunderschön unberührten weißen Landschaft kunstvolle Schneegebilde auf den Latschen und in meinem Bart.
Am Gipfel war es etwas windig und kalt, daher traten wir umgehend den Abstieg an. Dabei war zunächst höchste Konzentration gefordert um nicht auf den angezuckerten Steinen auszurutschen. Es ging aber recht problemlos und wenig später standen wir wieder auf dem Almboden. Dort kam die Rutschpartie doch noch in Schwung, auf dem grasigen Untergrund glitten wir öftmals talwerts, teils gewollt, teils überraschend. Ab der Erichhütte ging es über die gemütliche und gutgriffige Forststraße zurück zum Parkplatz.
Man muss das Wetter eben so nehmen wie es ist, und wenn man das tut und sich auch mal bei Couch-Kuschel-Wetter vor die Tür traut, wird man gelegentlich mit einer traumhaften Tour inklusive Winterzauber, unberührter Natur und Einsamkeit belohnt.

Sonntag, 16. November 2014

Gamskogel

Die Schitourensaison naht, Melanie, Uli und Alex sind ja während meines Aufenthalts in Durham sogar schon die erste Schitour der Saison gegangen. Mit meiner Kondition ist es jedoch noch nicht so gut bestellt wie ich es gerne hätte, da muss ein wenig Training her. Daher sind Melanie und ich heute auf den Gamskogel gelaufen. Bergauf ging es den zunächst relativ gemütlichen und gegen Ende hin immer steiler werdenden direkten Waldweg. Beim Gipfelsprint gaben wir noch mal richtig Gas und pusteten mit unseren Schnaufern fast das Gipfelkreuz um.

Da dann der Kreislauf nicht zu schnell runter kommen sollte, nahmen wir nur schnell einen Schluck aus dem Trinkbeutel und machten uns sogleich in Richtung Hagensattel auf. Am Rücken lag viel nasses Laub, weshalb das Tempo und der Puls wieder gemäßigtere Werte annahmen. Lang dauerte es allerdings nicht bis wir wieder Fahrt aufnahmen und spätestens ab der Froststraße ging es durchgehend im Laufschritt voran. Der Bach im Königgraben führte viel Wasser und gelegentlich führte auch der Weg viel Wasser, was erneut aufs Tempo drückte. Zurück auf der Asphaltstraße legten wir noch einen Schlusssprint zum Auto hin.
Die Tour bietet sich fürs Konditionstraining an, da sie nach einem teilweise relativ steilen Anstieg und einem schönen Zwischenstück entlang des Rückens, einen sehr angenehmen, knieschoneneden (weil wenig steilen) Abstieg bietet.

Sonntag, 2. November 2014

Krabbelstube

Wieder zurück aus England, zieht es mich natürlich hinaus, um ein paar Höhenmeter zu machen. Ich habe zwar ein paar tolle Trad-Erfahrungen auf der Insel gesammelt, aber die meisten Touren waren nicht mehr als 15m hoch, da tat es gut mal wieder den Kletterrausch einer Mehrseillänge zu fühlen. Melanie und ich haben uns für die Tour Krabbelstube im Brunntal entschieden, eine Genusstour in der Sonne, wie wir dachten. Als wir in der Früh am Parkplatz in Mixniz ankamen, hangen noch die Wolken im Graben und ich stellte mich schon auf eine kühle Kletterei ein. Vorher wurde es jedoch anständig warm, beim Zustieg genoss es mein Körper endlich mal wieder ein paar Höhenmeter in der klaren Waldluft zu machen. Auf der Höhe des unbesetzten Mauthäuschens hatten sich die Wolken bereits gelichtet und ich schöpfte wieder Hoffnung für eine sonnige Zeit in der Wand. Nachdem Melanie in die noch schattige erste Seillänge eingestiegen war, gesellten sich noch zwei weitere Seilschaften zu uns. Alle Vier waren jedoch glücklicherweise sehr ruhig und ließen genügend Abstand um uns nicht zu stören. In die Sonne kamen wir ab der dritten Seillänge. Um diese Jahreszeit spürt man den Unterschied extrem, im zweiten Stand war mir mit Pullover und Jacke noch eher kühl, im dritten Stand schwitzte ich im T-Shirt. Auch im Schatten war die Kletterei schon sehr schön und genussvoll, durch die angenehme Wärme der Sonne steigerte sich die Tour jedoch noch weiter von schön auf traumhaft. Insbesondere die letzte Seillänge überraschte immer wieder mit wunderschönen und teils bizarr geformten Henkeln. Oben angekommen aßen wir gemütlich einen Apfel in der Sonne und warteten ab, bis die anderen beiden Seilschaften auch oben waren, bevor wir uns wieder abseilten.
Nach drei schnellen Abseilfahrten waren wir auch schon wieder am Einstieg angekommen. Die beiden Seilschaften über uns wurden glücklicherweise erst dann tollpatschiger beim Steine abtreten, als wir bereits aus der Steinschlagzone heraußen waren.
Nach der langen Bergabstinenz auf der Insel kam mir das Grazer Bergland schon fast gebirgig vor, der Wald am Ausstieg der Klettertour erinnerte mich jedoch wieder daran, dass es 'nur' das Grazer Bergland ist. Die Tour selbst ist in der Schwierigkeit meiner Meinung nach eine der schönsten in der Gegend und im Vergleich zu anderen noch wenig abgeschmiert, was wohl am etwas längeren Zustieg über die Mautstelle der Bärenschützklamm liegt.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Julien&Alex

Bevor es für ein Monat nach England geht wollte ich unbedingt noch mal steilen Fels in den Händen halten. Daher sind Uli und ich heute gegen Mittag nach Mixnitz gefahren um unsere klägliche Vorstellung vom letzten Sonntag auszubügeln. Damals kämpften wir uns mit Mühe und Not die erste Seillänge der Tour Julien&Alex hinauf und da ich an diesem Tag leider überhaupt nicht fit war, beschlossen wir im ersten Stand umzukehren. Heute fühlte ich mich schon beim Zustieg wesentlich spritziger, zwar nicht in Top-Form, aber ich war guter Dinge, dass es heute besser laufen würde. Und so war es dann auch; Uli ließ diesmal keine Zeit in der ersten Seillänge liegen und kam mit dem einen oder anderen Sitzer zügig voran. Ich plagte mich zwar auch heute etwas in der ersten Seillänge, aber das Kletterfeeling im Nachstieg sagt sowieso nicht viel über die Tagesverfassung aus. Motiviert nahm ich die Schlüsselseillänge in Angriff und bedacht und vielleicht etwas übervorsichtig (also mit viel im Seil sitzen) kam ich Haken für Haken weiter. Soweit löste sich alles recht brauchbar auf, bis ich zur Schlüsselsequenz kam. Nach einigen Versuchen entschied ich mich dafür, die Trinkflasche und die Abstiegsschuhe beim letzten Haken zu deponiern, sodass Uli sie mir im Nachstieg mitnimmt.
Nachdem ich den Griff mit rechts besser sortiert hatte und die Tritte fand, konnte ich auch die Schlüsselsequenz halbwegs lösen und nach ein paar angestrengten Schnaufern und ein paar ausrutschern in der Platte über der Schlüsselstelle schaffte ich es zum nächsten Stand. Das Härteste lag hinter mir, ab jetzt wurde es deutlich leichter. Uli plagte sich in der Schlüsselstelle mit dem Zusatzgepäck auch ein wenig und war froh als er es mir wieder zurückgeben konnte. Jetzt war Uli wieder am Zug mit Vorsteigen. Der Start in die nächste Seillänge war etwas unangenehm, nach den ersten 6 Metern wurde es aber deutlich leichter. Vom großen Grasband aus war noch eine etwas schwerere Seillänge und danach noch ein paar Seillängen zum ausklettern. Ich durfte wieder führen und endlich gelang uns die erste Seillänge rotpunkt. Auch wenn die Schwierigkeiten auf dem Papier ähnlich hoch waren wie in der ersten und dritten Seillänge, kam mir diese um einiges leichter vor. Leider nahm ich am Ende der Seillänge die falsche Abzweigung und landete im Stand der 'Oberen Direkten Südwest'. Da die Kletterei hier auch sehr einladend aussah und die Schwierigkeiten sich am Papier kaum unterschieden, beschlossen Uli und ich über diese weiter Aufzusteigen. Ein paar Ausklettermeter weiter standen wir am Röthelstein und ein paar Schritte weiter waren wir wieder zurück bei der Drachenhöhle und noch ein paar Schritte weiter wieder beim Auto.
Tolle Tour, wobei im unteren Teil die beiden leichteren Seillängen nicht zu unterschätzen sind. Den richtigen Ausstieg haben wir uns noch aufgespart; gut Ding braucht Weile. Aber unsere Alternative war auch sehr nett und der Kamin in der vorletzten Seillänge der 'Oberen Direkten Südwest' hat mir sogar noch den ein oder anderen Schweißtropfen gekostet.

Mittwoch, 24. September 2014

Grimminghütte

Nachdem wir am Vorabend noch vom Plöckenpass nach Trautenfels gefahren waren und dort genächtigt hatten, starteten wir heute in Richtung Grimming. Geplant wäre der Aufstieg über den Südostgrat gewesen und so gingen wir zunächst noch motivierten Schrittes los. Etwas vor uns war eine Schulklasse gestartet und wir trafen auf dem ganzen Weg zur Grimminghütte immer wieder auf kleine Gruppen von Kindern. Es ist schön zu sehen, dass es immer noch engagierte Lehrer gibt, die mit ihren Klassen so großartige Ausflüge unternehmen. Nach der Grimminghütte wurde es einsamer und etwas weiter oben legten wir eine größere Pause in der Sonne ein.
Melanie spürte die Hüfte ein wenig und wir beschlossen weiter zu gehen um zu sehen ob sich das Problem legt oder schlimmer werden würde. Das Wetter war traumhaft schön und der Schnee, auf den wir weiter oben stießen, schmolz nur so dahin. Leider legte sich das Problem mit der Hüfte nicht und so drehten wir unweit der Abzweigung zum Südostgrat um. Direkt bei der Abzweigung legten wir uns noch mal ein wenig in die Sonne und genossen die schöne Aussicht. Anschließend ging es hinab, bei der Grimminghütte vorbei zurück zum Schloss Trautenfels. Trotz der Kürzung der Tour konnten wir das traumhafte Wetter und die wunderbare Bergwelt in vollen Zügen genießen.

Dienstag, 23. September 2014

Spigolo di Infanti

In den vergangenen beiden Tage unseres Bergurlaubes hatten wir weit und breit kein Schönwetter gefunden, daher nahmen wir heute auch eine weitere Anfahrt in Kauf. Es ging von Salzburg aus an die italienische Grenze zum Plöckenpass. Eine Kletterei in der Westwand des Kleinen Pal stand am Programm. Da die Temperaturen in den letzten Tagen stark gesunken waren, wollten wir Sonne in der Wand haben und sind daher relativ spät losgefahren. Am Plöckenpass angekommen war die Wand trotzdem noch im Schatten, daher gönnten wir uns zunächst einmal ein Eis. Danach entschieden wir uns Einzusteigen, da es so wirkte als ob die Sonne bald die Wand erhellen würde. Und tatsächlich stand ich bereits im ersten Stand in der Sonne. In dem ein oder anderen Stand war der kühle Wind oder der Schatten noch etwas frisch, insgesamt wurde uns aber kaum kalt.
Auch wenn die Tour teilweise bereits etwas speckig war, hatten wir mit ihr einen Goldgriff getan. Die Kletterei war abwechslungsreich und nach oben hin immer weniger grasig und zunehmend kompakt, eine wahre Genusskletterei. Auch der Abstieg war hervorragend markiert und perfekt eingerichtet. Wir wurden für die lange Anfahrt mit dieser schönen Tour ausreichend entschädigt.

Samstag, 20. September 2014

Hoher Göll

Am Vormittag war das Wetter im Salzburger Raum noch hervorragend angesagt, also nichts wie ab in die Berge. Am Programm stand der Hohe Göll über das Purtschellerhaus. Beim steil abwärts führenden Kaltstart wurden die Knie gleich anständig getestet, da waren wir froh wie es wieder bergauf ging. Die wunderschön angelegten 577 Holzstufen zum Purtschellerhaus hinauf waren da ein wahrer Segen für die Knie. Gut warmgelaufen ging es weiter und nach und nach wurden auch die Hände ein wenig eingesetzt. Die leichte Kraxelei machte uns so viel Spaß, dass wir hin und wieder ein wenig übers Ziel hinausschossen und vor lauter Freude die Wegmarkierungen ein wenig aus den Augen verloren. Das war aber kein Problem, die Kraxelei abseits des Weges war auch nicht wirklich schwerer und Großteils kompakt, dafür gelegentlich weniger speckig wie der Haupttrampelpfad. Beim Ausstieg auf die Göllleiten entschieden wir uns im Aufstieg für den Kamin. Der Weg war sehr schön und ist vermutlich weniger stark frequentiert wie der Schustersteig. Die letzten Höhenmeter auf der Göllleiten ließen wir auch bald hinter uns und suchten am Gipfel ein sonniges und windstilles Plätzchen.
Wie meistens am Göll war auch heute am Gipfel viel los, trotzdem fanden wir einen ruhigen Fleck zum Jausnen und genossen die Sonne auf der Haut. Nach dem sonnenarmen Sommer tat es richtig gut die wärmenden Strahlen aufzusaugen.
Beim Abstieg wählten wir den Schustersteig, wo ungünstigerweise kurz nach uns eine größere Gruppe Klettersteigler abstiegen. Nachdem ein Stein ohne Vorwarnung von oben abgetreten wurde, beeilten wir uns, um schnell aus der Steinschlagzone zu kommen. Glücklicherweise blieb der Stein ein Einzeltäter und wir kamen weiterhin gut voran. Kurz vor dem Purtschellerhaus trafen wir auf meine Eltern und traten gemeinsam den restlichen Abstieg zur Rossfeldstraße an. Schön langsam wurden die Wolken immer dichter und beim Auto angekommen sah es nicht mehr besonders einladend aus. Gut dass wir früh genug unterwegs waren.

Freitag, 19. September 2014

Kleiner Barmstein

Melanie und ich waren fest entschlossen ein paar Tage in den Bergen zu verbringen. Daher suchten wir im weiteren Umfeld das schöne Wetter und unser erster Stopp führte uns nach Salzburg. Heute packten wir noch unsere Sachen und kamen daher erst am Nachmittag los. Nach der sonnigen Anreise hielt das gute Wetter glücklicherweise auch noch beim Losgehen. In der Kurve an der Dürnberg-Landesstraße standen schon einige Autos die wohl auch den schönen Tag noch nutzen wollten. Flotten Schrittes gingen wir los und ließen bald die Ruine Thürndl hinter uns. Bevor wir zum Einstieg des Südgrates des Kleinen Barmsteins kamen, überschritten wir auch noch den Felsmugel südlich davon. Die Kraxelei war sowohl am Südgrat als auch auf dem vorgelagerten Felsmugel sehr nett und abwechslungsreich mit kompaktem, teilweise etwas speckigem Fels.
Am Gipfel genossen wir noch kurz den traumhaften Blick und machten uns dann bald an den Abstieg über den Normalweg. Schließlich erwarteten meine Eltern uns Zuhause schon mit der Schwammerlsoße mit Knödeln.
Auch wenn es nur eine kurze Tour war, für zwischen durch, wenn man nicht viel Zeit hat, eignet sie sich hervorragend.

Mittwoch, 17. September 2014

Gesäuseüberschreitung

Meine Gesäuseakkus hatten bereits einen gefährlich tiefen Ladestand, einziges Heilmittel dagegen: endlich mal wieder eine ordentliche Portion Gesäuseluft schnuppern. Um das zu tun brachen Alex und ich heute um 3 Uhr in der Früh auf und fuhren nach Johnsbach. Auf dem Weg luden wir die Fahrräder an der Kummerbrücke ab und starteten kurz vor 5 Uhr los Richtung Kirchengrat. Nach einem kurzen Vergeher vor der Abzweigung von der Forststraße, kamen wir gut voran. Bald ließen wir die Rinnen, die zum Kleinen Ödstein führen, hinter uns und ein wenig Kraxelei später standen wir auf dem Großen Ödstein. Durch den relativ starken und kalten Wind genossen wir nur kurz die wärmenden Sonnenstrahlen am Gipfel und machten uns konzentriert und fokusiert an die Schlüsselpassage der Tour vom Ödstein zum Abseilturm. Das Abklettern lief problemlos, hinauf nahm ich eine nicht ganz ideale Linie und Alex überholte mich auf dem Originalweg. Das noch im Schatten liegende Stahlseil am Ende der Passage war kalt und so rieben wir uns oben angekommen die Hände in der Sonne, um sie wieder aufzutauen. Der schwerste Abschnitt lag nun hinter uns und ich spürte ein wenig Erleichterung in mir hochkommen. Bevor wir weiter Richtung Festkogel gingen, machte mich Alex auf einen wunderschönen Lichteffekt aufmerksam, einen sogenannten Halo. Das Foto wird ihm leider nicht ganz gerecht, in echt war es noch viel schöner.
Am Festkogel wurde kurz gejausent und weiter ging es auf dem Weg zum Hochtor. Der gesamte Steig vom Ödstein zum Hochtor sowie der Kirchengrat war an vereinzelten Stellen mit roten Farbklecksen und Steinmännern markiert. Die gut gemachten und unaufdringlichen Markierungen leiten an den wichtigsten Stellen in die richtige Richtung, ein wenig gespür für die Wegfindung benötigt man trotzdem. Am Hochtor verabschiedeten wir uns von Stefan, einem Einheimischer der uns am Ödstein eingeholt hatte. Da er zum Mittagessen wieder Zuhause sein wollte, stieg er über den Schneelochsteig nach Johnsbach ab. Wir hingegen machten uns auf den Weg zu unserem letzten Gipfel des Tages, der Planspitze. Der reichlich und relativ neu markierte Abstieg vom Hochtor machte uns keine Probleme. Nachdem wir Dachl, Rosskuppe und Peternscharte, und damit auch die letzten Schwierigkeiten, hinter uns gelassen hatten, schnauften wir noch den letzten Ansteig auf die Planspitze hinauf. Beim Abstieg suchten wir ein windschattiges Plätzchen für eine Mittagspause, was heute gar nicht so leicht war. Wir begnügten uns dann mit einem sonnigen und nicht so schlimm windigen Jausenplatz und genossen unser Mittagsmahl. Gestärkt wanderten wir über den Wasserfallweg zur Kummerbrücke, wo schon unsere Fahrräder auf uns warteten. Beim Radfahren ging es mir besser als befürchtet und so kamen wir relativ rasch zurück zum Auto.
Großartige Tour in großartiger Landschaft, aber nichts andere erwarte ich mir vom Gesäuse ;-)

Sonntag, 7. September 2014

Fölzstein

Es herbstelt und der Tiefnebel zieht durchs Land, zudem war das Wetter für heute nicht so schlecht angesagt. Grund genug für Melanie und mich endlich Mal wieder an die frische Luft zu kommen. Bei der Gelegenheit konnten wir auch Melanies neue Wanderschuhe einweihen. Los ging es vom relativ leeren Parkplatz im Fölzgraben durch die Fölzklamm zur Fölzalm. Kurz vor der Alm kamen wir aus dem Hochnebel heraus und staunten über den traumhaften Ausblick auf das Nebelmeer und die wenigen Hügel und Spitzen die sich daraus hervorhoben. Einige weitere schweißtreibende Höhenmeter und einen kurzen Grat, den wir nicht links liegen lassen konnten, später, standen wir auf dem Fölzstein.
Die Sonne lachte uns an und wir genossen unsere Gipfeljause bis auf den letzten Biss. Da die Bergdolen nur über uns hinweg flogen, kamen wir nicht in Versuchung die Jause zu teilen. Zurück ging es über den Waschenriegel, einem sehr markant geformten Grasrücken, in den Höllgraben. Beim Anblick der schroffen, teilweise aus dem Nebel ragenden Felszacken auf der Westseite des Waschenriegels, juckte es mich schon wieder ganz schön in den Fingern. Nachdem die Alpinklettersaison heuer wetter- und krankheits- bzw. verletzungsbedingt ausgefallen ist hoffe ich auf einen erfolgreicheren Sommer im nächsten Jahr.
Im Höllgraben suchten wir hin und wieder den etwas verwachsenen, aber insgesamt sehr schönen Wanderweg. Nach ein paar weiteren, großteils sehr gut angelegten Wanderweg-Höhenmetern im Mitterbachgraben (hin und wieder waren kleinere, kaum störende Erosionsschäden vorhandene), landeten wir wieder im Fölzgraben. Zurück beim Auto gönnten wir uns noch eine Runde kneipen und fuhren erfrischt nach Hause.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Hochschwab

Nach einer längeren Krankheits und Schlechtwetter bedingten Pause von den Bergen tat es gut, endlich mal wieder was zu unternehmen. Vom Bodenbauer ginge es los und wir waren nicht die Einzigen, die das schöne Wetter nutzten. Am Parkplatz war in der Früh schon reger Verkehr und auch bei der Tour trafen wir immer wieder auf andere Wanderer. Nach einigen schweißtreibenden Höhenmetern zu Beginn wehte uns oberhalb der Trawiesalm ein kühler Wind entgegen. Durchs G'hackte waren wir wieder geschützt vor dem Wind, doch auf der Hochebene angekommen legte er noch mal zu und wir zogen uns die Jacken an. Ein wenig bangten wir um unsere bequeme Gipfelpause, doch oben angekommen fanden wir ein schönes, sonniges, windstilles Plätzchen zum Verweilen und Jause Genießen.
Hinunter ging es beim Schiestlhaus vorbei in die obere Dullwitz, wo wir zwei Murmeltiere trafen. Nach dem Gegenanstieg zum Trawiessattel beobachteten wir noch eine äußerst zutrauliche Gams. Streicheln ließ sie sich zwar nicht, aber dass wir einige Meter über ihr vorbeigingen, störte sie kein bisschen. Einige Schritte später waren wir wieder beim Bodenbauer und froh, dass wir das schöne Wetter so gut genutzt hatten.

Sonntag, 22. Juni 2014

Paklenica

Zumindest einmal im Jahr ist Paklenica mittlerweile Pflicht, also fuhr am Donnerstag etwas nach 4 Uhr in der Früh ein vollbepacktes Grazer Auto bei Spielberg über die Grenze. Zu den üblichen Verdächtigen (Alex, Uli, Melanie und mir) gesellte sich heuer auch Kati hinzu und roch gegen 8 Uhr nach längerer Strandurlaubsabstinenz endlich mal wieder das Meer. Alex und ich starteten gleich voll motiviert in die Tour 'The Show Must Go On' am Anića Kuk. Die Kletterei ist wunderschön, jedoch die Wegführung teilweise etwas seltsam. An ein paar Stellen kletterten wir tatsächlich wieder bergab. Die Schlüsselseillänge gelang uns und auch alle anderen Stellen lösten sich gut auf und so legten wir gleich einen perfekten Start hin.
Neuer Tag und ungedämpfte Motivation. Alex und ich wollten uns voller Elan in die Zenit stürzen, mussten uns aber nach der ersten 6c-Länge eingestehen, dass wir heute zu schwach dafür waren. Wir plagten uns in dieser Länge viel zu sehr, als dass wir uns die restliche Tour zugetraut hätten. Daher wechselten wir in die Klin und tobten uns in teils kraftraubender aber großteils genussvoller Kletterei aus. Die Schlüsselseillänge ging mir sogar auf und so konnten wir wenigstens einen Teilerfolg verbuchen.
Am Samstag wollten Melanie, Kati und ich einen ganz großen Klassiker des Gebietes, die Mosoraski, gehen. Leider bekam Melanie jedoch Schmerzen im Handgelenk und wir seilten nach der zweiten Seillänge wieder ab. Da nur die Hände nicht mehr zu gebrauchen waren, wanderten wir zur Höhle Manita Peć hinauf. Die Führung war recht beeindruckend mit einigen wirklich schönen Tropfsteingebilden.
Am letzten Tag gingen wir noch Sportklettern. Ich aktivierte noch meine letzten Energiereserven und brachte sogar noch mehr zusammen, als ich mir erwartet hätte. Zum Abschluss gab es noch eine Pizza beim Tomato und ein Eis beim Eissalon, ein Urlaubsausklang ganz nach meinem Geschmack.

Dienstag, 10. Juni 2014

Wilder Kaiser

Heuer führte uns das Wanderwochenende in den Wilden Kaiser, wo wir die Pfingstfeiertage in der Gruttenhütte und den umliegenden Felsspitzen und Almwiesen verbrachten. Wegen der relativ langen Fahrt reisten Melanie und ich bereits am Freitag an und weihten die neue Bettkonstruktion, die ich in mein Auto gezimmert hatte, ein. Alex und Eva parkten sich auch zu uns und nach einem Gute-Nacht-Bier legten wir uns nieder.
Am nächsten Tag in der Früh war ich von meinem Einbau begeistert. Melanie und ich hatten eine recht angenehme und erholsame Nacht hinter uns. Frisch und motiviert schleppten wir unsere schweren Rucksäcke zur Gruttenhütte hinauf. Dort platzierten wir alles bis auf unsere Kletterausrüstung und gingen über den Jubiläumssteig ins Kübelkar. Nach einigen mühsamen Höhenmetern im Schotter waren wir endlich beim Einstieg unserer Tour, der Kübelkar Sinfonie, angekommen. Die Kletterei war großteils schön und kompakt mit ein paar schottrigen Abschnitten. Leider waren vor uns zwei weitere Seilschaften und so pfiffen hin und wieder ein paar Steine bei uns vorbei. Die Schlüsselseillänge war ein angenehm kühler Kamin, bei den heutigen Temperaturen sehr wohltuend. Oben angekommen entschieden wir uns fürs abseilen, weil der Abstieg ins Kopftörl nicht besonders einladend wirkte. Zurück bei der Hütte wurden wir von der auch heuer wieder großen Gruppe (um die 20 Bergkameraden) begrüßt und bekamen trotz unserer späten Ankunft noch einen köstlichen Schweinebraten.
Am Samstag starteten fast alle gemeinsam von der Grüttenhütte Richtung Gamsängersteig.
Ich durfte heute meinen Neffen Karl in der Buckelkraxe tragen und strahlte dabei fast mehr als die Sonne. Bei der Roten Rinnscharte teilte sich die Gruppe, ungefähr ein Drittel ging auf den Ellmauer Halt und der Rest wollte über den Kleinen Halt und den Gamshalt von Norden auf den Ellmauer Halt. Karl und ich waren bei der großen Runde dabei. Es ging ein Kar mit Schotter und Schnee hinunter und Karl lachte immer wieder freudig beim Schotter- und Schneefeldrutschen. Am Talboden kurz vor dem Einstieg in den Kaiserschützensteig suchten wir hinter einem großen Stein Schatten und machten eine Jausenpause. Karl war auch froh, aus der Buckelkraxen raus zu dürfen und genoss seine Jausenwurst. Als er wieder in die Kraxe hinein musste, war er weniger erfreut und testete lautstark das Echo im Kar. Etwas weiter den Kaiserschützensteig hinauf kamen uns zwei Wanderer entgegen, die meinte, dass noch viel Schnee am Weg zum Ellmauer Halt liegen würde. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, beschlossen wir umzukehren und so gingen wir über die Rote Rinnscharte wieder zurück zur Gruttenhütte.
Neuer Tag und neuerlich strahlender Sonnenschein, der Wettergott meinte es gut mit uns. Melanie und ich machten heute zu zweit Höhenmeter, und das ziemlich schnell. Wir fuhren ein Tempo auf den Ellmauer Halt, dass ich mir fast auf die Zunge stieg. Am Gipfel gab es nur eine kurze Foto- und Trinkpause und schon eilten wir wieder hinunter. Beim Abstieg war schon mehr Verkehr und so mussten wir hin und wieder warten. Zurück bei der Gruttenhütte gönnten wir uns einen Radler und einen Apfelstrudel. Melanies Motivation war jedoch ungebremst, und so liefen wir noch auf den Hinteren Goinger Halt. Auf dem Gipfel gönnten wir uns eine etwas längere Pause und kamen mit zwei Münchnern ein wenig ins Plaudern. Wieder zurück bei der Hütte hatte Melanie immer noch nicht genug und wir liefen noch zum Hüttenkreuz hinauf. So kamen wir heute doch noch zu drei Gipfelkreuzfotos, naja, das Hüttenkreuz ist ja eigentlich kein Gipfel, aber wollen wir mal nicht so kleinlich sein.
Am Dienstag stiegen wir nur noch über den Klamml-Wanderweg und die Gaudeamushütte ab und schwitzten bei der Heimfahrt um die Mittagszeit im Auto.

Samstag, 31. Mai 2014

Untersberg

Nach einer erholsamen Nacht im warmen Elternhaus, anstelle einer nassen Nacht im Zelt im Hagengebirge, beschlossen wir, aus den Hagengebirgs-Ersatztagen Hochthron-Thementage zu machen. Heute kamen zum gestrigen Hochthron im Tennengebirge noch die beiden Hochthrons am Untersberg dazu. Los ging es von Ettenberg Richtung Scheibenkaser. Das Wetter war etwas schlechter als erhofft, im Wald nieselte es hin und wieder ein wenig. Auf der Alm angekommen erwischten uns auch noch ein paar Regentropfen, insgesamt sind mir aber mehr Schweißtropfen von der Nase getropft als Regentropfen auf den Kopf. Mit dem Scheibenkaser ließen wir auch den Regen hinter uns, bei der restlichen Tour blieb es trocken. Auf dem Weg zum Störhaus tauchten wir teilweise in die Wolkendecke ein, der permanente Wechsel zwischen Sonne und Wolken bescherte uns mystische Ausblicke auf die Hochebene des Untersberges. Vom Berchtesgadener Hochthron Richtung Süden sahen wir nach der ersten Geländekante nur mehr Weiß. Auf dem Weiterweg lachte uns immer häufiger die Sonne an, bis kurz vor der Mittagsscharte meine Eltern uns entgegenlachten. Ich bin mir nicht ganz sicher, wer von den Dreien mehr gestrahlt hat. Meine Eltern waren mit der Untersbergbahn aufgefahren und uns entgegen gewandert. So waren wir auf dem letzten Teilstück zu Viert. Da meine Eltern bereits beim Hinweg auf dem Salzburger Hochthron waren begleitete uns nur noch mein Vater hinauf.
Nach dem einsamen Abschnitt vom Berchtesgadener Hochthron zur Mittagsscharte waren wir jetzt voll im Bergtourismus angekommen. Rund um die Bergstation nahm die Dichte an elektronischen Gadgets zu und an wind- und wetterbeständiger Kleidung ab. Nichts desto trotz waren wir froh, für den Abstieg die Seilbahn in Anspruch nehmen zu können.

Freitag, 30. Mai 2014

Hochthron

Eigentlich hatten Melanie und ich dieses Wochenende das Hagengebirge am Plan. Als wir heute Vormittag aus dem Fenster blickten und noch einmal den Wetterbericht checkten, sprachen beide Informationsquellen eine deutliche Sparche: das würde keine angenehme oder gar trockene Zeltnacht werden. Um einfach nur faul herumzusitzen war das Wetter aber auch zu schön und wir beschlossen zumindest auf die Werfenerhütte zu gehen. Bei einer Tageswanderung ist es ja nicht so schlimm, wenn man ein paar Tropfen abbekommt. Unser Tatendrang wurde belohnt, als wir in der Wengerau ankamen, lachte uns die Sonne an und der Regen war aus dem Tennengebirge bereits vertrieben. Angetrieben von dem Schönwetter-Motivationsschub hatten wir bei der Werfenerhütte noch nicht genug und beschlossen, noch ein Stück weiter zu gehen. Der Hochthron bot sich an und so ging es mit Handeinsatz in etwas Kraxelei weiter aufwärts. In den schattigen Schluchten und auf den letzten paar Höhenmetern lag noch Schnee, der den Weg etwas rutschiger machte und ein wenig auf das Tempo drückte. Trotz den nicht ganz idealen Bedingungen kamen wir jedoch problemlos auf den Gipfel.
Da wir eigentlich nur zur Werfenerhütte gehen wollten, hatten wir keinen Gipfelschnaps mit und es gab nur ein Gipfelbussi - ist mir sowieso lieber wie der Gipfelschnaps ;-). Beim Abstieg war noch mal volle Konzentration angesagt, an den herbeigesehnten Besuch bei meiner Omi dachte ich erst bei der Werfenerhütte wieder. Weiter unten telefonierten wir mit meinen Eltern, die etwas später von der Wengerau aus gestartet waren. Von ihnen erfuhren wir, dass bei meiner Omi bereits ein köstliches Naturschnitzel auf uns wartete. Da wurden unsere Beine noch einen Schritt schneller und auf den letzten Metern holten wir meine Eltern noch ein. Spätestens beim gemütlichen Tagesausklang bei meiner Omi dachte ich mir, dass wir heute die richtige Entscheidung getroffen hatten, und dass es im nassen, kalten Zelt nicht so schön gewesen wäre wie in der warmen Stube bei netter Gesellschaft und herrlichem Schnitzel.

Sonntag, 25. Mai 2014

Dachstein

Melanie hatte ihrer Mutter zum Geburtstag einen 'Einblick in eine Gletscherspalte' geschenkt. Daher traten wir heute in aller Früh die Reise Richtung Ramsau an. Karl hatten wir auch eingepackt und so ging es zu Viert gegen 9:00 mit der Hunnerkogelbahn hinauf zum Schladminger Gletscher. Entlang der Ratrakspur spazierten wir hinüber zum Hallstätter Gletscher, wo wir das schöne Wetter und die Aussicht genossen. Sowie wir die präparierte Spur verlassen hatten, hieß es Seilschaftsdisziplin einhalten. Wenig später musste ich leider feststellen, dass die große Spalte auf dem Weg zur Steinerscharte noch zu war. Damit war der Plan, Birgit in eine Spalte abzulassen, leider über den Haufen geworfen. Na gut, dann ging es halt auf den Dachstein. Der Schnee war schon etwas tief und ich musste mich beim Spuren teilweise ganz schön anstrengen. Der Randkluft-Klettersteig war teilweise unter Schnee und Eis begraben, daher sicherten wir zum Gipfel hinauf.
Bei der Gipfelpause war es nahezu windstill und immer wieder lachte die Sonne zwischen den dünnen Wolkenfetzen hervor. Eine gesellige Bergdole jausnete ein wenig mit uns und stürzte sich abschließend mit einem Apfelputzen die 800hm tiefe Südwand hinunter. Langweilig stell ich es mir vor, ein Vogel zu sein. Da kann man bei den schönen Wänden nur vorbeifliegen und nie an ihnen hinaufklettern, das wäre nichts für mich.
Da die Kombination aus matschigem Schnee und darunter liegendem, rutschigen Eis beim Abstieg noch unangenehmer wäre als beim Aufstieg, seilten wir uns ab. Zurück am Gletscher legten wir noch eine Rutschpartie hin, leider ohne Rutschschaufel. Aber es ging auch direkt am Hintern sitzend bei dem sulzigen Schnee recht gut. Zurück auf der Ratrakspur konnte ich jedoch einigen Schnee zwischen Rucksack und Rücken herausklopfen. Bei der Bergstation angekommen, warfen wir noch einen Blick in den Eispalast und spazierten über die neue Hängebrücke und den Steg. Ein gemütlicher Ausklang eines ereignisreichen Tages.

Sonntag, 6. April 2014

Gamskogel

Bei so schön warmen Wetter ist es Zeit, die Wandersaison zu starten und da es eine Nachmittags-Unternehmung wurde, entschieden wir uns für eine Wanderung in der Nähe von Graz. Der Gamskogel bot sich da an, in Deutschfeistritz ist man schnell mit dem Auto und bei 450hm dauert die Wanderung selbst auch nicht allzu lang. Nach einem kleinen Umweg bei der Anfahrt starteten wir energiegeladen hinein in die Tour. Vorbei an vielen hübschen Frühlingsboten standen wir bald darauf auch schon am Gipfel. Dort angekommen waren wir ein wenig stolz, dass wir gerade den eigentlich höchsten Berg der Welt bestiegen hatten, zumindest laut Gipfelkreuz ;-)
Nach einer kurzen Trink- und Pullover-Anzieh-Pause ging es den netten Weg entlang des Kammes in Richtung Hagensattel weiter. Ein paar Felsblöcke und Bäume sowie die Bärenhöhle inspizierten wir noch genauer, schlussendlich fanden wir aber doch den Weg in den Königgraben und vorbei an einer Fischbank zurück zum Auto.
Ich wusste gar nicht, dass es so nah bei Graz eine so nette Wanderung gibt, Melanie und ich waren positiv überrascht.

Freitag, 28. März 2014

Hochstuhl

Schön langsam geht die Schitourensaison zu Ende. Schnee findet man zwar noch dort und da noch, aber wenn man schon Klettern kann, sinkt bei mir die Lust aufs Schitourengehen merkbar. Mit dem Hochstuhl hatte uns Melanie für heute jedoch noch ein Schitourenschmankerl herausgesucht, für das ich mich leicht begeistern ließ. Alex und Uli waren auch nicht schwer zu überzeugen und so fuhren wir die nicht ganz kurze Strecke in die Karawanken zu Viert. Nach ungefähr 5 Minuten Schi tragen hatten wir bereits eine durchgehende Schneedecke und spazierten die flache Forststraße hinein. Bald tat sich ein herrlicher Blick auf die Nordkare des Hochstuhls auf, wo sich bereits ein paar Spuren erkennen ließen. Am Ende des Kares, welches direkt östlich vom Gipfel ansetzt, konnten wir einen interessanten Weg erkennen. Dort hatten sich die Spurer direkt durch eine große Wechte gegraben, der Einschnitt ist sogar auf den Fotos gut zu sehen. Wir entschieden uns für das westliche, noch unberührte Kar. Alex übernahm die Führung und wir hatten Freude an der gut angelegten Spur. Am Ausstieg des Kares angekommen, öffnete sich der Blick in den Frühling. Aus dem Tal lachten grüne Wiesen herauf und bei uns herrschte noch Winter. Durch die Geländeform gingen Frühling und Winter ohne Übergang schlagartig ineinander über, eine beeindruckende Aussicht. Etwas später genossen wir die wohlverdiente Gipfeljause in Sonnenschein bei leichtem Wind.
Zum Gipfelkreuz mussten wir ein paar Schwünge abfahren, daher ist es am Gipfelfoto nur im Hintergrund zu erkennen. Vor der Einfahrt ins Kar mussten wir einen etwas unangenehmen, steinigen Bereich queren, wo ich mir ein paar neue Kratzer im Schi holte. Das Kar selbst war schön zu fahren, auch wenn der schwere Schnee uns teilweise etwas hinterlistig überraschte. Alex, Uli und ich kühlten uns teilweise mehrmals im Schnee ab, nur Melanie kam ohne Sturz durch. Die flache Forststraße zum Abschluss war mit dem batzigen, langsamen Schnee noch etwas mühsam. Viele Skatingschritte und/oder Stockeinsätze später standen wir schlussendlich schweißgebadet beim Auto.
Auch wenn die guten 2 Stunden Anfahrt von Graz aus etwas abschrecken, ist dieser kärntner Schitourenklassiker die Reise jedenfalls Wert.

Freitag, 21. März 2014

Hühnerbrust

Frühlingsbeginn! Höchste Zeit für die erste Mehrseillänge. Alex musste heute noch bis Mittag arbeiten, so starteten wir erst relativ spät. Daher fiel die Wahl auf eine Tour, die insgesamt nicht allzu lang dauerte und uns bereits bekannt war. Mit Zufahrt und Zustieg war die Hühnerbrust eine der kürzesten Touren, die mir in den Sinn kam. Außerdem hatte ich sie sehr positiv in Erinnerung behalten. Heute durfte ich beginnen und fand diesmal sogar den ersten Stand. Mir war es heute ein Rätsel, wie Alex diesen Stand übersehen hatte können. Jedenfalls holte ich mir gleich einen ordentlichen Ärmel ab. Tja, nach so viel Bouldern ist halt keine Ausdauer mehr da. In der dritten Seillänge, meiner Schlüsselseillänge ging es mir schon wesentlich besser, ich war wieder besser an den Fels gewohnt und auch das Klinken war wieder in Erinnerung gerufen. Somit hatte ich wieder richtig viel Spaß an der Bewegung und tauchte in einen guten Kletterfluss ein. Auch Alex kam gut voran, er hatte jedoch die etwas ausdauernderen Längen erwischt, was nicht unbedingt ein Vorteil war nach der langen Bouldersaison.
Im dritten Stand wurde mir ein wenig kühl und ich war froh, als ich mich wieder in Bewegung setzte. Die vierte Länge war wundervolle Genusskletterei und auch meinen letzten Vorstieg des Tages konnte ich in vollen Zügen genießen. In meinem letzten Stand zog ich mir dann doch den Pullover an und feuerte Alex bei seiner Abschlusslänge noch Mal kräftig an. Scheinbar half es und wir schafften den Gemeinschaftsrotpunkt. Insgesamt ist mir die Tour auch heute wieder sehr schön vorgekommen mit wenigen und kaum störenden grasig-erdigen bzw. brüchigen Passagen. Zusammengefasst ein optimistisch stimmender Auftakt in eine vielversprechende Mehrseillängen- bzw. Alpinkletter-Saison.

Freitag, 14. März 2014

Alpenspitze

Wie nicht anders zu erwarten, ging die Schitourenwoche mit einem weiteren Schönwettertag zu Ende. In anderer Konstellation wie gestern, aber ebenfalls wieder zu Viert starteten wir vom Wannserhof. Über die Wannseralm ging es hinauf zum Wannserjoch durchs Wannsertal und die Wannsergruben. Der einfallsreichen Namensgebung zum Trotz war es landschaftlich wieder Mal wunderschön. Das letzte, harschige Stück zum Wannserjoch bescherte uns etwas Mühe, insbesonder weil nicht alle Harscheisen mit hatten. Weiter ging es mäßig steigend durch den aufgeweichten Schnee der Südflanke zum Gipfel.
Abermals Sonnenschein - Windstille - traumhafter Rundblick - lecker Jause (@ Heiko: Danke fürs Brote richten). Als Abfahrt wählten wir die Westseite, welche bereits perfekt aufgefirnt hatte. Auf dieser butterweichen Deckschicht schwebten wir rasant talwärts und nach ein paar Sprüngen im Graben und einer Bachquerung standen wir wieder beim Auto. Der niedliche Hund der uns in der Früh begrüßt hatte war jetzt leider nicht mehr da. Trotzdem fand mit dieser Tour eine unglaublich geniale Schitourenwoche ein würdiges Ende.

Donnerstag, 13. März 2014

Rossgruben

Schön langsam lichtete sich das Feld, heute waren wir nur mehr zu Viert unterwegs. Von Kratzegg bei Ulfas ging es los, abermals bei strahlend blauem Himmel. Nach den ersten paar Höhenmetern ronn ich bereits in der Sonne aus und musste Gewand ablegen. Ich war ja immer der Meinung ein Nordkar sei schattig und kühl, dieses belehrte mich allerdings eines Besseren. Viele Schweißtropfen später fanden wir doch noch ein wenig Schatten, der Abschlusshang in der Rossgruben führte sogar noch Pulverschnee. Das eigentliche Ziel der Tour machte nicht wirklich den Eindruck als ob es ein Ziel wäre, daher sind Hans und Flo auch gleich daran vorbeigesprintet und wir gingen den Rücken in Richtung Kolbenspitze weiter. Ein paar Höhemeter später fanden wir eine nette Spitze, wo wir unsere Gipfeljause machten.
Mittlerweilen ist es wohl überflüssig noch zu erwähnen, dass es sonnig und windstill am Gipfel war, anscheinend gibt es in der Texelgruppe nur dieses Wetter. Heute spürte ich beim Abfahren ein wenig die Beine von den Vortagen, was sich dadurch bemerkbar machte, dass ich ein paar schöne Brezn hinlegte. Vermutlich ging es den anderen ähnlich, jedenfalls gab es einige Showeinlagen bei der Abfahrt. Die Schneebedingungen waren sehr vielseitig, von Pulver über Windharsch bis Firn und Sulz hatte die Abfahrt alles zu bieten.

Mittwoch, 12. März 2014

Hochwilde

4:00, der Wecker läutet, bereits jetzt war mir klar, dass ein anstrengender Tag auf mich wartete. Leider war mir auch klar, dass er nur auf mich wartete, ich konnte gestern niemanden für die Tour gewinnen und frühstückte alleine. Noch in der Dunkelheit ging es die Langlaufloipe von Pfleders in Richtung Lazins. Bald darauf begann es zu dämmern und als ich vor dem ersten Steilaufschwung stand, strahlte mein Ziel bereits im Sonnenschein. Der Wind hatte den Schnee im ersten Abschnitt zu einem kompakten Panzer werden lassen, weshalb ich zunächst mit Harscheisen und als es steiler wurde sogar zu Fuß unterwegs war. Als es wieder abflachte begrüßte mich die Sonne mit ihren angenehm wärmenden Strahlen. Eine teils bereits etwas aufgeweichte, jedoch großteils harschige Schneedecke geleitete mich unter dem Felsband der Ostflanke vorbei zum Einstieg in die Nordostflanke. Bei den Touren der letzten Tage hatte ich bereits viele Blicke auf diesen Wandteil geworfen und drei Schneebänder entdeckt, welche mich scheinbar ohne Felsberührung hinauf führen sollten. Beim Aufstieg entschied ich mich für das oberste Schneeband, da ich dort am wenigsten unangenehmen Quergang erwartete. Im Nachhinein wäre es jedoch klüger gewesen, das mittlere Band zu nehmen, da ich beim oberen doch einige Male mühsame Felsberührungen hatte. Egal, nach viel schnaufen und schwitzen gelangte ich in flacheres Gelände, legte die Schi an und stand bald über der Nordostflanke mit einem traumhaften Blick auf den Langtaler Ferner. Ich erkannte eine Schitourenspur zum Einstieg des Ostgrates und hoffte, dass ich mir zumindest die paar Höhenmeter Spurarbeit ersparte. Beim Schidepot angekommen musste ich jedoch feststellen, dass die Spuren nicht hinauf führten. Was solls, noch einen Müsliriegel eingeworfen und schon ging die Stapferei von neuem los. Der Grat führte relativ viel Schnee und ich kam im allgemeinen gut voran, ein paar einfache, kombinierte Stellen und ein wenig Schneegewühle später stand ich endlich am Gipfel.
Das Gipfelfoto lässt vermuten, dass ich etwas erschöpft war dort oben. Wieso sonst hätte ich das Gipfelkreuz abschneiden sollen ;-). Ich hatte noch reichlich Zeit und gönnte mir eine ausgiebige Pause bei Sonnenschein und Windstille. Akkus aufgetankt, genialen Rundblick fertig genossen und Jause eingepackt - es konnte wieder los gehn. Den Grat zum Schidepot ließ ich bald hinter mir und stand höchst konzentriert vor der Einfahrt in die Nordostflanke. Der Schnee war perfekt für die Abfahrt, weich zu fahren und trotzdem bröselte kaum etwas mit. Ich entschied mich für das untere Schneeband und so stand ich nach einigen gekonnten Rinnensprüngen leider mitten in den Felsen. Also nochmals Schi auf den Rucksack und nach ein paar leichten Klettermetern und einer guten Position zum Schi anschnallen wedelte ich die restliche Nordostflanke hinab. Im leichten Gelände angekommen war ich froh, das Gröbste hinter mir zu haben, jetzt lagen nur mehr ein paar Höhenmeter Bruchharsch vor mir. Wie es halt so ist wenn man im leichteren Gelände kraftsparend und nicht mehr ganz so hoch konzentriert unterwegs ist, fädelte ich noch einmal im Bruchharsch ein und verstreute meine beiden Schi in der Landschaft. Einen erwischte ich noch schnell genug, den zweiten jedoch sammelte ich einige Höhenmeter tiefer ein. Leider kannte dieser Schi die Abfahrtsroute nicht und war in das falsche Kar abgebogen. Also war nochmal Auffellen und Zusatzhöhenmeter sammeln angesagt. Zu dem Zeitpunkt war ich jedoch schon so entspannt, dass mir das alles egal war. Die letzte Steilstufe hinab trug mich diese Gleichgültigkeit wie auf Wolken und auf der abschließenden Langlaufloipe zum Parkplatz hinaus wurde ich immer noch von ihr beflügelt. So nahm eine anstrengende, lange, teils anspruchsvolle und jedenfalls traumhaft schöne Schitour ein entspanntes Ende. Noch ein Tipp für zukünftige Begeher: nehmt das mittlere Schneeband.

Dienstag, 11. März 2014

Kolbenspitze

Dritter Tag in der Schitourenwoche und das dritte Nordkar stand am Programm. Heute ging es zu Siebt von Außerhütt Richtung Kolbenspitze. Wir hatten zwar wieder eine Alm, die Varmazonalm, und ein anschließendes Flachstück vor uns, denn noch war diese Tour anders als die letzten Beiden. Wir begannen den Aufstieg entlang einer gemütlichen Forststraße und querten am Ende dieser in das Kar hinein. Eigentlich hätten dort Almhütten sein sollen, diese waren aber kaum zu sehen, weil sie zu tief unter Schnee begraben waren. Das Flachstück nach der Alm war wesentlich weniger flach als die letzten Tage und direkt danach kam ein Steilaufschwung orographisch rechts des sogenannten Kanonenrohres. Nach diesem Aufschwung ging es wieder deutlich flacher weiter bevor es zum Abschluss wieder etwas steiler wurde.
Am Gipfel wurden wir mit einem traumhaften Rundblick belohnt, denn es war wieder mal keine einzige Wolke am Horizont zu sehen und kaum ein Lüftlein zu spüren. Wir jausneten, wie schon die letzten Tage, gut und ausgiebig und so ging es gestärkt talwärts. Wir hatten uns wieder Mal eine Abfahrtsvariante erkundschaftet und heute fuhren nur zwei rundherum und fünf wollten die ausgesuchte Rinne testen. Nachdem Heiko einen unbeabsichtigten Hechtsprung in eine Rinne etwas weiter östlich hinlegte, Flo seine Sachen zusammen sammelte und Mathias auch dort abfuhr, blieben nur Hans und ich als Aspiranten für die eigentlich gedachte Rinne. Sie war schmaler als gedacht, aber die Schi passten noch quer hinein und so stürzten wir uns mit gekonntem Rinnensprung hinab. Weiter unten wartete noch auf alle das Kanonenrohr, welches seinem Namen gerecht wurde. Ich fühlte mich tatsächlich ein wenig wie eine Kanonenkugel die abwärts rollte. Am Ende spuckte sie uns wieder aus und wir fuhren bei den kaum erkennbaren Hütten der Varmazolalm vorbei nach Unterwald. Der nach wie vor schöne Pulverschnee in der Höhe wurde heute mit einem netten Firnhang zum Abschluss garniert.

Montag, 10. März 2014

Rötenspitze

Heute waren wir noch mehr als gestern, zu Neunt ging es das nächste Nordkar hinauf. Da wir gestern so traumhaften Pulverschnee hatten, hofften wir auch heute wieder darauf. Der Start war wieder ähnlich, die Hütte nach dem ersten Anstieg hieß diesmal Faltmaralm, und danach ging es auch wieder eher flach den Graben hinein. Insgesamt war es aber ein kürzeres Flachstück und ein längerer Aufschwung in Richtung Gipfel. Vor dem letzten Anstieg lachte unseren Führungstrupp ein Hang östlich der Rötenspitze an und so spurten sie diesen hinauf. Nedim und Tilla entschieden sich in der normalen Aufstiegsspur zu bleiben und ich hängte mich zunächst bei der Alternative an. Als wir bei einem Nebengipfel der Rötenspitze Jausenpause machten, beschloss ich den Rücken entlang noch zu Nedim und Tilla auf den Gipfel zu gehen, auch um auszureden, wo wir uns wieder treffen würden.
Zurück bei der restlichen Truppe wedelten wir den schönen Pulverhang hinunter und trafen uns direkt darunter wenig später wieder mit den beiden Gipfelstürmern. Weiter unten hatten Hans, Flo und ich bereits beim Aufstieg einen spannenden Hang entdeckt und zielten diesen nun an. Der Hang stellte sich nicht nur als steil heraus, sondern hatte auch noch genialen Pulverschnee. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals in dieser Steilheit so schönen Schnee gehabt hatte. Nach dem Flachstück trafen wir bei der Faltmaralm wieder auf den Rest. Auch sie hatten Pulver gefunden und so fuhren wir die abschließende Forststraße (vermutlich) alle mit einem Lächeln auf den Lippen ab.

Sonntag, 9. März 2014

Schieferspitze

Mit traumhaftem Wetter starteten wir in die heurige Schitourenwoche im Passeiertal. Dementsprechend top motiviert legten wir am Sonntag gleich zu acht eine flotte Sohle in den Schnee. Vom Liftparkplatz in Pfelders ging es Richtung Faltschnalalm, welche wir auch bald erreicht hatten. Das anschließende flache Kar bescherte leider manchen Druckstellen oder gar Blasen an den Füßen, landschaftlich jedoch war es ein Genuss. Als es wieder bergauf ging waren jedoch alle froh, das Flachstück hinter sich gelassen zu haben. Hinauf zum Vorgipfel der Schieferspitze lachte uns bereits der Pulverschnee an und ich lachte Schritt für Schritt mehr zurück. Den angesprochenen Vorgipfel füllte unsere Gruppe bei der wohlverdienten Gipfeljause nahezu vollständig aus.
Bevor ich mein Brot ausgepackt hatte, fragte Hans in die Runde, ob jemand noch ein paar Zusatzmeter machen wolle. Meine Hand schoss beinahe reflexartig in die Höhe und ich packte meine Jause wieder ein. Da sich sonst niemand gemeldet hatte, wedelten Hans und ich alleine den traumhaften Pulverhang hinunter und stiegen erneut auf. Diesmal steuerten wir den Kamm etwas weiter östlich an und fanden eine geniale Nordflanke zum Abfahren. Nach abermals wunderbar pulvrigen Schwüngen in diesmal etwas steilerem Gelände mussten wir uns sputen, um die restliche Truppe wieder einzuholen. Bei der Faltschnalalm entschieden wir uns dafür in direkter Linie ins Tal hinunter zu wedeln und so konnten wir unsere Kollegen sogar noch überholen, weil diese zum Schigebiet gequert waren und dabei den ein oder anderen Stockeinsatz benötigten.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Ambergerhütte

Nachdem die bisherigen Schitouren auf der heurigen Familienschiwoche teils gesundheits-, teils wetterbedingt, eher kurz ausgefallen waren, freuten sich Melanie und ich um so mehr über das traumhafte Wetter und die geniale Landschaft die uns heute erwartete. Von Gries aus ging es zunächst entlang einer Ratrakspur aufwärts. Der gestrige Schneefall hüllte die Landschaft in eine unberührte, in der Sonne funkelnde und glitzernde, weisse Pracht, da wurde selbst der Aufstieg entlang der Rodelstrecke zum Genuss. Bei der Vorderen Sulztalalm ließen wir den Wald hinter uns und kamen mehr und mehr in die Sonne. Wenig später hatten wir unser angestrebtes Tagesziel bereits erreicht und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Terrasse der Ambergerhütte.
Nach einer Jausenpause beschlossen wir noch so lange es uns freut Richtung Kuhscheibe weiter zu gehen. Aus der Sulze schwitzten wir uns Richtung Westen in das Rosskar. Immer wieder taten sich neue Blicke auf traumhafte Kare und Kogel auf, und das ganze bei windstille. Bevor wir in dem Nordkar Richtung Gipfel in den Schatten eingetaucht wären, beschlossen wir eine Jausenpause einzulegen und abzufahren. Der frische Pulverschnee machte die Abfahrt zum Genuss und viele butterweiche Wedelschwünge später waren wir wieder in der Sulze. Leider war die Ambergerhütte mittlerweilen in den Schatten gekommen. So lockte sie uns nicht mehr zum Einkehren und wir fuhren gleich nach Gries ab.

Freitag, 7. Februar 2014

Hochschwab

Am Hochschwab war strahlender Sonnenschein und kaum Wind prognostiziert, also nichts wie hin. Dass diese Saison dort noch nicht allzu viel Schnee gefallen war, ließ Alex und mich zwar ein wenig an unserer Tourenwahl zweifeln, aber wir dachten uns besser als 70km/h Windböen am schneeverwöhneten Zirbitzkogel wäre es allemal. Unsere Zweifel waren jedenfalls berechtigt, in der Fölzklamm lag gerade so viel Schnee, dass wir nicht ohne Tragepassagen aufsteigen konnten. Um die Felle durfte es einem auch nicht schade sein, sie wurden von dem ein oder anderen Stein etwas mitgenommen. Erst als wir den Wald verließen, fanden wir eine durchgehende Schneedecke vor. Weiter ging es über die Fölzalm zum Fölzsattel und von dort folgte die erste Abfahrt zum Höllkampl. Dort fanden wir eine kompakte Altschneedecke mit einem Hauch Neuschnee, wunderbar zu fahren. Weiter ging es über die Voitsthalergasse vorbei an der Voitsthalerhütte in die Obere Dullwitz. Den üblichen Winterweg Richtung Hochschwab nahmen wir leider nicht, da wir ungeschickter Weise der vorhandenen Aufstiegsspur folgten und so über den Sommerweg zum Schießtlhaus aufstiegen. Trotz dieses Umweges standen wir etwas später am Hochschwab Gipfel.
Zum Jausnen setzten wir uns in den Winterraum des Schiestelhauses. So recht vertrug mein Magen die Jause aber leider nicht und so fühlte ich mich, zurück in der Oberen Dullwitz, nicht stark genug für den geplanten weiteren Anstieg zum Karlhochkogel. Daher fuhren wir nach Seewiesen ab und trafen auf einen netten Tourengeher, der Alex in die Fölzklamm zu unserem Auto brachte.

Samstag, 25. Januar 2014

Bründlingkopf

Heute wollten wir uns vergewissern, ob in Salzburg tatsächlich auch der Winter Einzug gehalten hat. Da wir allerdings dem Neuschnee noch nicht ganz zutrauten uns vor Steinkontakt zu bewahren, fiel die Tourenwahle auf einen Nordhang, in dem - wie wir hofften - noch genügend Altschnee lag. Vom Tourengeherparkplatz am Güterweg Dacheben ging es in Richtung Bründlingkopf. Nach der kurzen, etwas steileren Stufe beim Verlassen des Güterweges ging es einen schönen, sanften Rücken hinauf. Am Ende des Hanges angekommen entschieden wir uns für den Wanderweg anstelle der Forststraße. Im Nachhinein wäre es wohl umgekehrt besser gewesen, da der teilweise schneearme Wanderweg uns hin und wieder zurück rutschen ließ. Dafür entschädigte uns der Neuschnee mit einem bezaubernden Winterwunderwald durch den wir hinaufschwitzten. Beim Verlassen des Waldes begrüßte uns sogleich der Wind und nach einigen mühsamen Höhenmetern suchten wir den Windschatten einer großen und ziemlich neugebauten Almhütte auf.
Dort jausneten wir ausgiebig und beschlossen, uns die letzten paar Höhenmeter auf den Gipfel zu sparen. Weder der Gegenwind, noch der abgeblasene, teils harte, teils grasige, teils pulvrige Hang lockten uns zum Weitergehen. Gestärkt ging es bergab, und das gar nicht so schlecht. In den Mulden wo der Wind den Neuschnee zusammengetragen hatte, fanden wir tollen Pulverschnee. Abschnittsweise suchten wir jedoch lediglich den Schi-schonendsten Weg durch die Baumstämme. Auch in diesen Abschnitten fanden wir erfreulicher Weise immer wieder schönen Pulverschnee. Nach dem Forststraßenstück kamen wir wieder zum schönen, sanften Rücken. Die perfekte Neuschneeauflage und der ebene Altschneeuntergrund machten den Hang zum puren Genuss.

Samstag, 18. Januar 2014

Geierhaupt

Letzten Sonntag hatte mir Alex berichtet, dass er auf dem höchsten Gipfel der Seckauer Alpen war, dem Hochreichhart. Ich hatte mir immer gedacht, dass der Seckauer Zinken der höchste Gipfel wäre, aber tatsächlich, der Hochreichhart ist 19hm höher. Doch beim Kartenstudium entdeckte ich noch das Geierhaupt, welches noch einen Meter höher ist als der Hochreichhart und damit ist das Geierhaupt der höchste Gipfel in den Seckauer Alpen. Ist wohl Haarspalterei und es war sicherlich nicht der Grund warum wir ihn heute in Angriff nahmen, aber er sah nach einem schönen Schitourenberg aus und aus dem Liesingtal hofften wir bald auf Schnee zu treffen. Tatsächlich war die Forststraße vereist und wir konnten beinahe beim Auto die Schi anlegen. Die erste Abkürzung der Forststraße über den Sommerweg trafen wir leider nicht und ließen etwas Zeit und Kraft bei unserer individuellen 'Abkürzung' liegen. Bei den Jagdhütten waren wir froh, dass wir endlich die Forststraße hinter uns ließen. Weiter ging es durch Wald und über eine Bach zur orografisch rechten Seite des Finsterliesingkars. Die gut angelegte alte Spur führte uns ideal durch das Gelände, jedoch stollte es recht stark an und unsere Beine waren von den Schneeklumpen an den Fellen ein paar Kilo schwerer. Das wäre noch nicht so tragisch gewesen, als es aber links hinauf Richtung Gipfel ging und steiler wurde, fehlte mit den Schneeklumpen der halt der Kanten und so entschieden wir uns ein Stück weit die Schi auf den Rücken zu nehmen und zu stapfen. Das ging wesentlich besser und einige Höhenmeter weiter wurde der Schnee endlich trockener und wir konnten die Schi wieder anlegen. Am Rücken angekommen wehte uns ein starker Wind ins Gesicht und Schnee lag auch nicht mehr viel, da hieß es wieder stapfen. Da wir nicht damit rechneten nochmal die Schi anlegen zu können, ließen wir sie zurück. Durch den Sturm hatten wir beim Stapfen gut Schräglage. Da der Wind konstant und kaum böig war, kamen wir denn noch gut voran.
Am Gipfel hielten wir uns trotzdem nicht länger als nötig auf und auch bei den Schi zurück machten wir uns eilig bereit für die Abfahrt. Auf dem ersten Stück suchten wir den Weg zwischen den Steinen und fanden ihn großteils auch gut. Angenehmer wurde es jedoch erst ein paar Höhenmeter tiefer, da wartete ein wunderschönes Nordkar mit etwas Pulverschnee auf uns. Trotz der mittlerweilen vorhandenen leichten Müdigkeit in den Beinen konnten wir nicht anders, wir wedelten bis die Blaumeise kam. Weiter unten bremste uns der klebrige Schnee wieder stark ein und trotz Schussfahrt blieben wir beinahe stehen. Auf der vereisten Forststraße kamen wir gut voran, lediglich ein paar kleinere Kratzer im Schi kamen dazu.
Abgesehen vom anfangs etwas mühsamen Forststraßenhatsch ist das Geierhaupt sicherlich ein traumhaftes Schitourenziel, vorausgesetzt es liegt Schnee im genialen Nordhang. In den Bereichen wo genug Schnee lag, durften wir auch heute erfahren welch ein großes Potential im Geierhaupt als Schitourenziel steckt. Dieser Berg wird uns sicher nicht das letzte Mal gesehen haben.

Sonntag, 12. Januar 2014

Zirbitzkogel

Diesen Sonntag haben Melanie und ich uns für eine Sonntagsschitour entschieden. Und nicht nur irgendeine Sonntagsschitour, sondern DIE Sonntsgsschitour im Steirisch-Kärntnerischen Grenzgebiet, den Zirbitzkogel. Beim Alpengasthof Sabathy startet man auf 1620m Seehöhe und da in letzter Zeit auf lawine.at ein paar Einträge vom Zirbitzkogel waren und alle meinten dass die Bedingungen gut sind und reichlich Schnee liegt, haben wir uns das auch angesehen. Und tatsächlich, vom Parkplatz weg war mehr als genug Schnee und wie erwartet Unmengen an Menschen. Die gemütliche Forststraße zur Linderhütte ließen wir bald hinter uns und etwas später standen wir auch schon vor dem Gipfelaufbau. Wir hatten zwar traumhaft blauen Himmel, aber der kalte Wind machte es im schattigen Hang etwas ungemütlich. Jedenfalls entschieden wir uns, die Harscheisen aufzulegen. Bei der Zirbitzkogelhütte kamen wir endlich wieder in die Sonne und trotz des starken Windes ließen wir es uns nicht nehmen, den Gipfel zu erklimmen. Belohnt wurden wir mit einem genialen Rundblick und einmal gratis Haare föhnen. Für die Gipfelpause waren wir sehr froh, dass wir im Windschatten der Zirbitzkogelhütte auch noch Sonne hatten. Das machte die Pause zum Genuss und wir mussten uns nicht hetzen beim Jausnen. Die Abfahrt erinnerte schon beinahe an eine Schipiste, sie war aber wirklich gut zu fahren. Nach dem schattigen Gipfelhang zurück in der Sonne, warfen wir einen Blick hinauf. Ich konnte nicht widerstehen ein Foto zu machen und präsentiere für meine braven Blogleser mein erstes Wimmelbild: Zu finden ist der/die Abfahrer/in.
Da das Wetter so schön war und wir top motiviert waren, entschieden wir uns noch den Schlaferkogel mitzunehmen. Der Wind zauberte zusammen mit dem Schnee und der Sonne noch ein paar wunderschöne Winterimpressionen. Ich versuchte sie mit der Camera einzufangen, aber leider bin ich noch kein so guter Fotograf und daher sind die Fotos lange nicht so imposant wie es tatsächlich war. Vom Schlaferkogel kamen wir direkt und ohne Flachpassagen auf Forststraßen zum Auto zurück.
Mit dem zusätzlichen Anstieg auf den Schlaferkogel hat die Schitour ihren Sonntagsschitouren-Charakter verloren, der Abstecher machte die Tour einsamer und etwas zu umfangreich für eine Sonntagsschitour. Jedenfalls war es eine tolle Tour bei traumhaftem Wetter.


Sonntag, 5. Januar 2014

Ramsauer Schmankerlrunde

Jetzt ist sich in dieser Saison noch keine einzige Schitour mit Alex ausgegangen, dass mussten wir heute dringenst ändern und das gleich mit einer ordentlichen Tour. Beim losfahren in Graz waren wir uns noch nicht ganz sicher wo wir überhaupt hin wollten, da zur Zeit noch nicht allzu viel Schnee liegt und wir wenig Lust auf langes Schitragen um diese Jahreszeit hatten. Wir entschieden uns schlussendlich für die Eisenerzer Ramsau und das Wildfeld als Ziel, da wir Beide noch nie von dieser Seite auf das Wildfeld gegangen waren. Kurz nach der Abzweigung zur Hochalm befürchteten wir jedoch bereits, dass wir heute doch einen Wandertag einlegen würden. Der Schnee war plötzlich aus und die Schi wurden auf den Rucksack geschnallt. Die Befürchtungen blieben jedoch unbegründet, wenige Minuten später konnten wir die Schi wieder anschnallen und hatten bei der restlichen Tour immer genug Schnee. Nach der Hochalm meinte ich zu Alex, dass wir doch eingentlich noch den Stadelstein mitnehmen könnten und wo wir gerade in der Gegend waren auch gleich Alex's neue Schi anständig einweihen und die Süd-Ost-Flanke Richtung Moosalm abfahren. Da kein Widerspurch kam testete Alex wenig später die Steilflanken-Umspring-Tauglichkeit der neuen Schi - und das mit Erfolg. Trotz der nicht ganz leichten Bedingungen in der zerfahrenen Gipfelrinne kamen wir gut hinunter und im breiteren Mittelteil hüpften die Schi fast von selbst.
Ein Stück über der Moosalm fellten wir wieder an und gingen übers Niedertörl aufs Wildfeld, unserem ursprünglichen Ziel. Der Weg hinauf gestaltete sich etwas mühsam, da meine Felle anstollten. Am Gipfel war ich sehr froh oben zu sein und auch Alex war etwas erschöpft. Eine Jausenpause bei Windstille tat Wunder und so wedelten wir energiegeladen das Kar zum Nebelkreuz hinab. Der mittlerweilen etwas stärker gewordene Schneefall bescherte uns eine tolle Abfahrt und nach der Querung zur Teicheneggalm waren wie wieder so motiviert, dass wir uns von den schweren, nassen Schneeflocken nicht davon abhalten ließen noch auf den Kragelschinken zu gehen. Dort fuhren wir den geniale Schlag Richtung Nord-Westen ab, wo wir - wie bisher jedes Mal - traumhafte Bedingungen vorfanden. Die letzten Höhenmeter zur Kohlleitenalm sparten wir uns, da nicht mehr allzuviel Schnee lag und so stiegen wir der Forststraße entlang zum Blauen Herrgott auf und weiter auf den Plöschkogel. Dort angekommen gab es eine Stärkungspause, die insbesondere ich dringend nötig hatte und dann fuhren wir Richtung Norden in den Kaltenbachgraben ab - überraschender Weise ohne viel Feindkontakt. Wir landeten beim nordischen Trainingszentrum und wenig später wieder beim Auto.
Wir waren uns einig, dass das eine würdige Tour zum Schi einweihen war.