Sonntag, 16. November 2014

Gamskogel

Die Schitourensaison naht, Melanie, Uli und Alex sind ja während meines Aufenthalts in Durham sogar schon die erste Schitour der Saison gegangen. Mit meiner Kondition ist es jedoch noch nicht so gut bestellt wie ich es gerne hätte, da muss ein wenig Training her. Daher sind Melanie und ich heute auf den Gamskogel gelaufen. Bergauf ging es den zunächst relativ gemütlichen und gegen Ende hin immer steiler werdenden direkten Waldweg. Beim Gipfelsprint gaben wir noch mal richtig Gas und pusteten mit unseren Schnaufern fast das Gipfelkreuz um.

Da dann der Kreislauf nicht zu schnell runter kommen sollte, nahmen wir nur schnell einen Schluck aus dem Trinkbeutel und machten uns sogleich in Richtung Hagensattel auf. Am Rücken lag viel nasses Laub, weshalb das Tempo und der Puls wieder gemäßigtere Werte annahmen. Lang dauerte es allerdings nicht bis wir wieder Fahrt aufnahmen und spätestens ab der Froststraße ging es durchgehend im Laufschritt voran. Der Bach im Königgraben führte viel Wasser und gelegentlich führte auch der Weg viel Wasser, was erneut aufs Tempo drückte. Zurück auf der Asphaltstraße legten wir noch einen Schlusssprint zum Auto hin.
Die Tour bietet sich fürs Konditionstraining an, da sie nach einem teilweise relativ steilen Anstieg und einem schönen Zwischenstück entlang des Rückens, einen sehr angenehmen, knieschoneneden (weil wenig steilen) Abstieg bietet.

Sonntag, 2. November 2014

Krabbelstube

Wieder zurück aus England, zieht es mich natürlich hinaus, um ein paar Höhenmeter zu machen. Ich habe zwar ein paar tolle Trad-Erfahrungen auf der Insel gesammelt, aber die meisten Touren waren nicht mehr als 15m hoch, da tat es gut mal wieder den Kletterrausch einer Mehrseillänge zu fühlen. Melanie und ich haben uns für die Tour Krabbelstube im Brunntal entschieden, eine Genusstour in der Sonne, wie wir dachten. Als wir in der Früh am Parkplatz in Mixniz ankamen, hangen noch die Wolken im Graben und ich stellte mich schon auf eine kühle Kletterei ein. Vorher wurde es jedoch anständig warm, beim Zustieg genoss es mein Körper endlich mal wieder ein paar Höhenmeter in der klaren Waldluft zu machen. Auf der Höhe des unbesetzten Mauthäuschens hatten sich die Wolken bereits gelichtet und ich schöpfte wieder Hoffnung für eine sonnige Zeit in der Wand. Nachdem Melanie in die noch schattige erste Seillänge eingestiegen war, gesellten sich noch zwei weitere Seilschaften zu uns. Alle Vier waren jedoch glücklicherweise sehr ruhig und ließen genügend Abstand um uns nicht zu stören. In die Sonne kamen wir ab der dritten Seillänge. Um diese Jahreszeit spürt man den Unterschied extrem, im zweiten Stand war mir mit Pullover und Jacke noch eher kühl, im dritten Stand schwitzte ich im T-Shirt. Auch im Schatten war die Kletterei schon sehr schön und genussvoll, durch die angenehme Wärme der Sonne steigerte sich die Tour jedoch noch weiter von schön auf traumhaft. Insbesondere die letzte Seillänge überraschte immer wieder mit wunderschönen und teils bizarr geformten Henkeln. Oben angekommen aßen wir gemütlich einen Apfel in der Sonne und warteten ab, bis die anderen beiden Seilschaften auch oben waren, bevor wir uns wieder abseilten.
Nach drei schnellen Abseilfahrten waren wir auch schon wieder am Einstieg angekommen. Die beiden Seilschaften über uns wurden glücklicherweise erst dann tollpatschiger beim Steine abtreten, als wir bereits aus der Steinschlagzone heraußen waren.
Nach der langen Bergabstinenz auf der Insel kam mir das Grazer Bergland schon fast gebirgig vor, der Wald am Ausstieg der Klettertour erinnerte mich jedoch wieder daran, dass es 'nur' das Grazer Bergland ist. Die Tour selbst ist in der Schwierigkeit meiner Meinung nach eine der schönsten in der Gegend und im Vergleich zu anderen noch wenig abgeschmiert, was wohl am etwas längeren Zustieg über die Mautstelle der Bärenschützklamm liegt.