Dienstag, 31. Dezember 2013

Kragelschinken

Die heurige Silvesterschitour verschlug Melanie und mich in die Eisenerzer Ramsau. Dank des warmen Weihnachtswetters dachte ich mir, dass dieses nordseitige Schneeloch wohl der sicherste Garant für ausreichend Schnee ist. Meine Überlegungen waren anscheinened nicht die schlechtesten. In Eisenerz lag überhaupt kein Schnee mehr und selbst am Präbichl war nicht allzu viel zu finden. In der Ramsau hingengen hatten wir eine ausreichende Schneedecke von Anfang an. Da Melanie diese Saison ihren Handgelenken zuliebe auf Stecken verzichten wird, sparten wir uns das steilere Waldstück und gingen entlang der Forststraße bis zur Zwiegrabenhütte. Das Wetter war eher bedeckt, umso mehr freute ich mich über jeden Berg der aus den Wolken zu uns herablachte. Außerdem war etwas Neuschnee in den letzten Tagen gekommen und dieser hatte den Wald in ein Winterwunderland verwandelt.
Am Gipfelrücken angelangt wurde der Wind etwas unangenehmer und so verbrachten wir nicht mehr Zeit am Gipfel als nötig. Der frisch gefallene Pulverschnee versüßte uns die Abfahrt ein wenig und nach ein paar flacheren Gleit- bis Stapfpassagen auf der Forststraße waren wir auch schon wieder beim Auto zurück.
Entweder ist die Eisenerzer Ramsau zu Silvester sehr beliebt, oder es haben sich noch mehr Leute gedacht, dass es hier am schneesichersten ist. Jedenfalls trafen wir bei der Abfahrt auf viele Schitourengeher und weiter unten auf noch mehr Schlittenfahrer.

Freitag, 27. Dezember 2013

Spirzinger

Nachdem die Feiertagsschlemmerei überstanden war, musste ich dringenst überschüssige Energie los werden. Dazu fällt mir nichts besseres ein als eine Schitour zu gehen. Drei weitere Feinschmecker konnte ich motivieren und so starteten wir heute zu Viert von der Gnadenalm in Richtung Südwienerhütte. Das Flachstück zu Beginn brachten wir bald hinter uns und gewannen auf der sich aufwärts schlängelnden Forststraße rasch an Höhe. Die Schneedecke war zwar nicht allzu dick, aber für den Aufstieg und auch für die Abfahrt leicht ausreichend. Kurz nach der Südwienerhütte kamen wir wieder in die Sonne und genossen die letzten paar Aufstiegsmeter bei strahlend blauem Himmel. Am Gipfel war es nahezu windstill, was wir für eine genussvolle Jausenpause nutzten.
Tjaja, auch auf der Schitour geht die Weihnachtsschlemmerei weiter. Wieder voller Energie wedelten wir talwerts. Der Gipfelhang überraschte mit wundervollem Pulverschnee und auch die weitere Abfahrt hatte viele schöne Passagen vorzuweisen. Nur der letzten Schlag kurz vor der Hintergnadenalm war nichts für charakterlose Schi. Naja, auch wenn die Forststraße belagschonender gewesen wäre, lustiger war es so.

Montag, 23. Dezember 2013

Mandlkopf

Weihnachtsschitouren juhujuhu. Geri und Hans haben mich heute ins Großarltal mitgenommen. Im Talschluss nach Hüttschlag ging es los Richtung Westen. Der eine oder andere Höhenmeter war in der harten, teilweie rutschigen Aufstiegsspur im Wald zur Modereggalm etwas mühsamen. Um so mehr genoss ich den Sonnenschein als wir den Wald hinter uns ließen und zur flacheren Querung Richtung Mandlkopf kamen. Vor dem letzten Anstieg gönnten wir uns eine kurze Pause und gestärkt sprinteten wir hinauf zum Gipfel.
Dank des wunderschönen Wetters konnten wir bei windstille unsere Jause genießen und nach einer ausgiebigen Gipfelpause wedelten wir gestärkt talwerts. Der Gipfelhang selbst war schöner als befürchtet. Er war zwar hart, aber es fand sich immer wieder eine ebene Linie wo man ohne viel durchgebeutelt zu werden sanft hinab gleiten konnte. Die weitere Abfahrt war wechselhaft. Zwischen harten Passagen und windgepresstem Schnee fanden wir auch immer wieder ein paar Wedelschwünge im Pulver. Ab der Modereggalm wurde es jedoch wieder etwas anspruchsvoller. Die Zahl der Pausen nahm schlagartig zu und gleichzeitig auch die Blutmenge in meinen Wadln. Der letzte Hang zum Parkplatz überraschte noch mal mit schönem Schnee und so verabschiedete sich das Großarltal versöhnlich.
Auch wenn wir heute keine Unmengen an Pulverschnee gefunden haben (was wir uns natürlich auch nicht erwartet haben), so waren heute perfekte Trainingsbedingungen und ich bin mir sicher, dass bei uns allen jetzt die Schwünge wieder präziser sitzen. Das schadet am Saisonbeginn keinesfalls.



Samstag, 30. November 2013

Speikkogel

Juhujuhu, die Schitourensaison startete heuer früh in der Steiermark und Melanie und ich waren heute enthusiastisch dabei. Der Speikkogel bei Salzstiegl war unser Ziel und top motiviert starteten wir vom Liftparkplatz. Dass Ende November bereits so viel Schnee liegt, ist eher eine Seltenheit, wobei mit den Schneekanonen sperrt das Schigebiet meist am zweiten Adventwochenende auf. Heute standen die Lifte noch, die Pisten waren aber bereits perfekt präpariert. Immer wieder vom Sonnenschein begleitet genossen wir Beide die weiße Landschaft und die klare Luft. Melanie war ohne Stecken unterwegs um die leicht lädierten Handgelenke zu schonen. Bei den Windrädern oben angekommen freute ich mich über das schöne, windstille Wetter und der weitere Aufstieg zum Gipfelkreuz des Speikkogels zahlte sich trotz des Teils abgeblasenen Rücken aus.
Hinunter trugen wir die Schi ein Stück bevor wir es riskierten. Bis zur Piste war es auf den Windgangln ein wenig holprig zu fahren, danach ging es hervorragend und Melanie kam auch ohne Stecken sturzfrei hinunter. Tja, dass kann ich, wohlgemerkt mit Stecken, von mir nicht behaupten. Ein Eintrag im Sturzkonto kam bei mir zwar dazu, aber immerhin wurde der Charakter meiner Schi nicht vertieft.


Sonntag, 27. Oktober 2013

Steinschnuppe

Dank des milden Oktoberwetters konnten Alex und ich tatsächlich noch eine Mehrseillänge im Gesäues anreissen. Damit hatte ich in diesem Jahr nicht mehr gerechnet. Unerwartete Freuden sind doch noch immer die schönsten Freuden. Los ging es in der Früh von Gstatterboden und etwas später standen wir auf der Terrasse des Buchsteinhauses. Dort machten wir eine kurze Trinkpause und weiter oben beim Rucksackplatzl eine ausgiebige Jausenpause. Mit einem kleinen Umweg kamen wir über leichte Kletterei zum Einstieg. Die erste Seillänge machte schon mal Lust auf mehr und auch die zweite Seillänge lieferte schöne Kletterei. Lediglich der Bohrhaken in der Schlüsselstelle war etwas seltsam gesetzt. Generell war die Tour zwar sehr dicht mit Bohrhaken abgesichert, aber die Positionierungen der Haken war nicht immer ideal. Über weitere schöne Kletterei kamen wir zum Stand vor der Schlüsselseillänge.
Dort dopten wir mit Riegeln und voller Energie und Motivation stieg ich ein. Leider vereitelte ein Konzentrationsfehler meinerseits den Durchstieg, aber nach dem Sitzer löste sich alles gut auf und zwei leichtere aber auch noch sehr schöne Seillängen später standen wir beim Ausstieg und folgten dem Klettersteig hinab. Beim Buchsteinhaus zurück tranken wir noch die vermutlich letzten beiden Apfelsäfte der Saison (das Buchsteinhaus hatte heute den letzten Tag offen) und stiegen wieder nach Gstatterboden ab.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Birgkarhaus Runde

Juhujuhu, Wandertag mit meinem Neffen war heute angesagt. Kerstin, Karl, Josef und ich gingen heute vom Birgkarhaus am Dientner Sattel in Richtung Arthurhaus los. Ich durfte sogar die Bucklkracksn nehmen und so marschierte der stolze Onkel mit geschwollener Brust im herbstlichen Wald bergauf.
Nach kurzem Anstieg lachte die Hochkönig Südwand hervor und ab da führte uns der Wanderweg mehr oder weniger eben unterhalb der mächtigen Felswände bis zur Widdersbergalm. Mit Blick auf die Wetterwand und ins Riedingtal setzten wir uns für eine längere Jausen- und In-Der-Wiese-Toben-Pause auf den Grasrücken des First. Viele fröhliche und sonnige Spiel- und Krabbel-Momente später kehrten wir bei der Widdersbergalm auf einen Bauernkrapfen und eine Buttermilch ein. Auch der Rückweg zum Auto war mit Sonnenschein garniert und diesmal schlief Karl in der Bucklkracksn nicht, sondern musterte die schöne Landschaft sehr konzentriert und interessiert.

Freitag, 18. Oktober 2013

Genneralm

Nachdem es bei der Fahrt von Graz nach Salzburg beinahe durchgehend geregnet hatte, waren meine Hoffnungen auf Betätigung an der frischen Luft zu Beginn meines Heimaturlaubes eher gering. Nachmittags wurde es jedoch immer schöner und so wanderten wir sogar zu fünft vom Parkplatz Lämmerbach los. Durch den Regen am Vormittag funkelte das bunte Herbstlaub in der durch die Wolken immer wieder durchblitzenden Sonne. Auf der Genneralm angekommen spazierten wir noch ein wenig umher und suchten nach einem offenen Gasthaus.
Etwas später hatten wir herausgefunden, dass außer der Posch'n Hütte nichts mehr offen hatte. Daher kehrten wir dort kurz ein. Beim Abstieg nahmen wir nicht die Forststraße wie beim Aufstieg, sondern den Waldweg. Dieser war teilweise etwas matschig, jedoch nicht so schlimm wie wir vermutet hatten und so kamen wir nur leicht verschlammt zum Auto zurück.

Samstag, 5. Oktober 2013

Eisenerzer Reichenstein

Wenn es im Gebirge fürs Klettern zu kalt und fürs Schitourengehen zu schneearm ist, geht man stattdessen wandern. Gesagt getan, und so wanderten Alex und ich heute in der Früh von der Hirnalm los. Wenig später gingen wir beim Barbarakreuz vorbei und nach ein paar Zusatzmeter im Wegenetz Richtung Fahnenköpfl kam das erste Stahlseil am Grete-Klinger-Steig. Nach ein paar Stolperer über die Stahlseile kamen wir beim Gipfelkreuz der Vordernberger Mauer an. Unsere Annahme, dass wir nun mehr oder weniger Eben zum Rottörl gelangen würden, war etwas daneben, es ging doch immer wieder bergauf und bergab. Zwar nicht viel, aber genug sodass wir doch einige Zeit benötigten für diesen Abschnitt. Als wir auf den Weg der von Präbichl kommt stießen, wurde uns bewusst, dass nicht nur wir das schöne Wanderwetter nutzten, scheinbar war die halbe Steiermark in den Bergen unterwegs. Auch am Eisenerzer Reichenstein selbst war ein kommen und gehen. Naja, so schlimm wie genau ein Monat zuvor war es aber nicht.
Bei der Reichensteinhütte machten wir eine ausgiebige Jausenpause und stiegen dann über den Krumpensee wieder ab zur Hirnalm. So schnell wie gedacht waren wir zwar nicht gewesen, Alex kam aber trotzdem noch rechtzeitig für die lange Nacht der Museen in Graz an.
Die Wanderung ist sehr empfehlenswert, das Gelände ist abwechslungsreich und kurzweilig mit Waldabschnitten, schönen Grasrücken und immer wieder ein wenig Fels. Bei derartig schönem Herbstwetter kann man zusätzlich auch noch die wunderbare Bergkulisse mit Hochschwab und Gesäuse im Vordergrund genießen. Da ist es nicht verwunderlich, dass heute viel los war.

Dienstag, 24. September 2013

Jäger, Sammler und Gintonic

Der Herbst hatte begonnen und es wurde noch mal warm. Das Wetter in der Obersteiermark konnte uns nicht locken, daher blieben Alex und ich im Grazer Bergland. Am Programm stand die Tour Gintonic in der Breiten Wand im Röthelstein Südgürtel. Bereits beim Zustieg merkten wir, dass dieser Wandbereich sich vermutlich weniger großer Beliebtheit erfreut als die Rote Wand. Zumindest waren die Wege deutlich verwachsener, ein guter Pfad führte uns direkt zum Einstieg des Sportmuffelweges. Der Kletterführer verriet uns, dass gleich in der Nähe eine scheinbar schöne Tour mit nur zwei Seillängen zu finden ist. Wir beschlossen diese Tour quasi als Aufwärmer zu gehen. Wenig später musste ich mir leider eingestehen, dass die Tour mit Namen 'Jäger und Sammler' heute etwas zu hart für eine Aufwärmtour war und so benötigte ich für die erste Seillänge etwas länger als gedacht. Die zweite Seillänge teilten wir auf zwei Etappen auf, da von dem Abseilstand in der Mitte aus nicht allzu gut einsehbar war, wie die Route weiter ging. Mit vier Augen entdeckten wir die Line doch noch und vollendeten die Tour. Nach einer dornigen Abseilfahrt suchten wir den Einstieg unserer eigentlich geplanten Tour. Der Weg dorthin war teils verwachsen, teils erdig und zusammengefasst deutlich schlechter angelegt bzw. ausgetreten wie die Wege bei der Roten Wand. Schlussendlich standen wir aber doch voller Motivation am Einstieg der Tour 'Gintonic'.
Alex startete und kam ohne Probleme zum ersten Stand. Bei der zweiten Seillänge kam ich mir stellenweise 5cm zu klein vor. Zumindest passierte es mir öfter, dass ich den nächsten Henkel gerade nicht erreichte. Ich benötigte zwar etwas länger, im Endeffekt lösten sich die Kletterstellen aber doch immer ganz gut auf. Die Schlüsselseillänge ging Alex gut auf und so standen wir nach einem grasigeren Zwischenspiel vor der Abschlusswand. Leider lasen wir die Linie nicht ganz richtig und so blieb Alex der Rotpunkt verwehrt. Aber egal, die beiden Touren des heutigen Tages sind trotz des teilweise unguten Zustieges und der etwas weiten und ungewohnten Kletterei wiederholenswert.

Freitag, 6. September 2013

Mont Blanc

Ab und zu schadet ein bisschen über den Tellerrand hinausblicken auch nicht. In meinem Fall ist der Tellerrand die Bergwelt von Salzburg und der Steiermark, immerhin sind ungefähr 99% meiner Touren in diesem Gebiet. Naja, hin und wieder Paklenica ist noch dabei, aber das ist schon fast Steiermark ;-). Am Montag um Mitternacht fuhren Uli, Melanie und ich also Richtung Tellerrand und landeten weit außerhalb des Tellers in Chamonix. Nach ein paar Abklärungen im Tourismusbüro und der OHM (Office de haute montage) stärkten wir uns noch mit einem Linseneintopf und schon ging es los in Richtung Mer de Glace. Ein paar Stunden später kamen wir bei der Endstation der Zahnradbahn Montenvers an und fanden uns in einem Rudel Menschen auf Leitern wieder. Über diese Leitern ging es 80hm bergab und schon waren wir am Gletscher. Auch dort wurdelte es fast wie in einem Ameisenhaufen. Eine weitere halbe Stunde später waren wir wieder fast allein. Die Aufstiegshilfe hatte keinen allzu großen Einflussbereich und wir genossen die wiedergewonnene Ruhe. Beim Übergang vom Mer de Glace zum Glacier du Tacul unterschätzte ich leider den Gletscherbruch und so verloren wir viel Zeit mit Spaltenspringen und waren Stunden später lediglich ein paar Meter weiter. Doch nun befanden wir uns orographisch links auf der Moräne und kamen im losen Schotter endlich wieder voran. Wirklich schnell waren wir dort leider auch nicht und im Nachhinein wäre es besser gewesen, direkt nach dem Bruch wieder auf den Gletscher zurück zu queren. Wir blieben aber auf der Moräne und bahnten uns mühsam unseren Weg durch den Schotterhaufen. Den Übergang vom Gletscher zum Fels fanden wir glücklicherweise noch bei Dämmerung und mit Stirnlampe bewaffnet stiegen wir die Leitern zum Refuge du Requin auf. Bald schon kamen mehr und mehr Sterne hervor und bei der Hütte angekommen war die Milchstraße deutlich zu sehen. Ich fürchte meine Begleiter konnten die wunderschöne Aussicht nicht ganz so genießen wie ich und waren froh, als wir im Winterlager der Hütte unsere Jause auspackten. Die Hütte hatte am vergangenen Wochenende die Bewirtschaftung eingestellt, das Winterlager war jedoch groß und wunderschön und wir genossen die Einsamkeit und Ruhe, insbesondere mit der Vorahnung auf Massentourismus gegen Ende der Tour.
Da wir alleine im Winterlager waren und am Vortag spät ins Bett gekommen waren, schliefen wir uns am Dienstag aus. Die Sonne stand schon hoch als wir fertig gefrühstückt hatten und uns auf den Weg machten. Die Seracs du Géant umgangen wir soweit es ging orographisch links über die Felsen und querten an einer Stelle mit stabil wirkenden Eisbrücken hinüber zu spaltenfreieren Bereichen des Gletschers. An diesem Tag versuchte ich noch so viel Einsamkeit wie möglich aufzusaugen und anzusparen, da wir schon bald wieder auf viele viele Menschen treffen würden. Hinauf über den Glacier du Géant freute ich mich noch über jeden Schritt den ich in den unberührten Gletscher setzten durfte und über jede Entscheidung die wir für die Routenwahl trafen. Doch alles hat ein Ende und so fanden wir uns am Nachmittag mit einem Radler in der Hand auf der Sonnenterrasse der Rifugio Torino wieder. Die Hütte war groß und schön und rundherum wurde an der Seilbahnstation gebaut.
Der dritte Tag der Tour war zur Regeneration und Akklimatisation gedacht, daher gingen wir lediglich zum Refuge des Cosmiques mit einem kleinen Abstecher zum Fuße des Grand Capucin. Wir hatten abermals traumhaft schönes Wetter und die Granitnadeln ringsum leuchteten aus dem Gletscher heraus. Auf dem ausgetretenen Gletscherpfad kamen wir schnell voran und waren bereits am Vormittag beim Refuge des Cosmiques. Im Sinne des Regenerationstages und da am nächsten Tag aufstehen um halb eins am Programm stand, legten wir uns am Nachmittag ein paar Stunden nieder. Wirklich schlafen konnte ich nicht, es geht dabei jedoch sowieso hauptsächlich darum, dem Körper Ruhe zu gönnen. Nach dem Abendessen gingen wir gleich wieder zu Bett um weitere vier Stunden ohne wirklichen Schlaf ruhig zu liegen.
Mittlerweilen war es Donnerstag und zwanzig Minuten nach Mitternacht hatte ich das schlaflose Liegen satt. Da es im Lager bereits etwas lauter wurde, ahnte ich, dass es sowieso bald zum Aufstehen war. Wozu dann noch so tun als ob man schläft? Dann standen wir eben ein paar Minuten früher auf. Nach Morgentoilette und einem guten Frühstück wurde angedirndlt und schon stapften wir im Mondschein über den Gletscher. Wieder mal fühlte ich mich wie am Sankt-Martins-Tag und mir ging beim Anblick des leuchtenden Wurmes der sich den Berg hinauf schlängelte das Lied 'Ich gehe mit meiner Laterne...' nicht aus dem Kopf. Über die Flanke des Mont Blanc du Tacul staute es sich teilweise ein wenig, insbesondere bei der Leiter, welche zum Überwinden einer Spalte angebracht worden war. Wir konnten glücklicherweise ein paar Seilschaften überholen und bis zum Col Maudit hatten wir vor uns freie Bahn. Die Flanke des Mont Maudit kamen wir auch gut voran, lediglich am Ausstieg zum Col du Mont Maudit, der steilsten und anspruchsvollsten Stelle, mussten wir wieder ein wenig warten. Am Col de la Brenva machten wir eine längere Pause. Wir bewunderten den Sonnenaufgang und genossen die ersten Sonnenstrahlen auf der wenigen Haut die nicht unter Gewand verborgen war. Der restliche Anstieg war nur mehr gehen, einen Fuß vor den anderen setzen, stetig bergauf. Etwas müde kamen wir am Gipfel an und teilten die Gipfelfreuden mit ungefähr 50 anderen Personen die zur gleichen Zeit oben waren.
Die meisten waren von unserem Ziel, dem Refuge du Goûter, gekommen. Trotzdem war es schön dort oben und wir hatten eine unglaubliche Weitsicht. Matterhorn und Monte Rosa Massiv schienen zum Greifen nahe und im Tal lag Tiefnebel. Von einem älteren Herrn bekam ich dann noch einen seltsamen Gewürzwein, vermutlich mein ekelhaftester 'Gipfelschnaps' bisher, und dann gingen wir über den Bosessengrat mit viel Gegenverkehr hinunter zum Vallot Bivak. Dort legten wir Gewand ab und stapften weiter über den Dôme du Goûter zu unserer Hütte. Wieder kamen wir noch am Vormittag an, diesmal wollten wir uns aber nicht mehr niederlegen und daher verbrachten wir den restlichen Tag mit Kuchen essen, Kartenspielen und Bier trinken.
Am Freitag stand nur noch der Abstieg am Programm, wobei 'nur' etwas untertrieben ist. Immerhin hatten wir beschlossen nicht die Tramway du Mont Blanc zu nehmen und daher 2800hm Abstieg bis Les Houches vor uns. Der als so überaus gefährlich und anspurchsvoll angekündigte Abschnitt vom Refuge du Goûter zum Glacier de Tête Rousse stellte sich als Wanderweg mit sehr viel Seilversicherung heraus, bei dem man hin und wieder seine Hände benutzen konnte/musste. Die Querung des Grand Couloir war ebenfalls unproblematisch, wir waren aber auch in der Früh dort und es waren oberhalb noch kaum Personen unterwegs. Daher war es verständlich, dass kein Steinschlag zu befürchten war. Nachdem alle Schwierigkeiten und Gefahren nun hinter uns lagen war Zeit für ein bisschen Blödsinn. Wir hatten die ganze Tour unsere Rutschschaufel mit gehabt und bisher noch nicht zum Einsatz gebracht da der Tête Rousse Gletscher das letzte Stückchen Schnee war konnte ich nicht anders, ich musste es probieren. Leider war um diese Zeit noch kein Sonnenstrahl auf den Gletscher gefallen und nach einem Meter Fahrt stand ich mit schmerzendem Hintern wieder auf, aber lustig war es trotzdem. Beim weiteren Abstieg kamen wir von der kargen Fels-Gletscher-Landschaft in zunehmend bewachseneres Gebiet. Bei der Bahnstation wuchs bereits überall wieder Gras und eine weitere Stunde später befanden wir uns im Wald. Nach vier Tagen am Gletscher war das ganze Grün fast ein bisschen seltsam. Noch schlimmer wurde der Kulturshock im Tal. Von Les Houches fuhren wir mit dem Zug zurück nach Chamonix und dort im Wagon kam ich mir doch sehr fehl am Platze vor. Naja, so ist das eben wenn man verschwitzt und stinkend nach mehreren Tagen in der Höhe wieder mit normalen Menschen in Kontakt tritt, kaum ist man unten will man schon wieder hinauf flüchten.

Sonntag, 18. August 2013

Liebe zum Detail

Warm war es, was lockt da mehr als ein wenig Plattenschleicherei im Hochschwab ;-) Uli und ich hatten uns dazu die Tour Liebe zum Detail am Trawiespfeiler des Wetzsteinkogels ausgesucht. Die Anreise gestaltete sich jedoch etwas langwieriger als gedacht, da die Straße von Kapfenberg nach Thörl wegen Forstarbeiten gesperrt war. Mit etwas zeitlichem Zusatzaufwand gelangten wir über eine Schotterstraße zwischen Sankt Katharein an der Laming und Etmißl schließlich doch zum Bodenbauer. Schnellen Schrittes stiegen wir zur Trawiesalm auf und verpassten schnurstracks die Abzweigung. Leider hatte ich mich darauf versteifft, das im Topo erwähnte verfallene Almhaus zu finden, welches sich im nachhinein als ein paar morsche Holzblöcke zwischen Wiese und Stein herausstellte und zuerst beim Vorbeigehen von uns nicht erkannt wurde. Naja, wir hatten glücklicherweise keine Eile an diesem Tag und daher waren die mittlerweilen nahezu zwei Stunden Verspätung völlig nebensächlich.
In der Tour dominierte wie bereits erwähnt Plattenkletterei. Insbesondere im unteren Teile waren die Platten geneigt und teilweise etwas strukturarm. Eine kleine Delle oder sonstige Vertiefung zum Steigen fand sich aber immer und so löste sich alles brauchbar auf. Im oberen Teil wurde die Wand zunehmend steiler und die Platten bekamen mehr und mehr Griffe. Die Schlüsselstelle am Ausstieg löste sich gut auf und so standen wir trotz leichter Verspätung bei traumhaftem Wetter am Trawiespfeiler. Die Abseilfahrt war mit 60m Halbseilen auf zwei Mal schnell erledigt und auch der Abstieg und die Heimreise über Sankt Katharein verliefen diesmal reibungslos.
Die Tour ist jedem Plattenspezialisten wärmstens zu empfehlen, sie ist gut abgesichert und hat einige schöne Kletterstellen.

Freitag, 16. August 2013

Frauenmauer

Bohrhammer und Haken sind geliefert worden, jetzt gibt es kein zurück mehr. Daher brachen Alex und ich am Mittwoch Nachmittag zum Grünen See bei Tragöß auf. Ziel war eine Neuroute im Pribitz, jedoch bereits bei der Anreise wurden wir ein wenig aus dem Konzept gebracht, da am Parkplatz eine Parkgebühr eingehoben wurde und überall Camping verboten Schilder standen. Da die gesamte Schlosserei inklusive Friends, Bohrhammer und Haken viel Gewicht hatte und wir eine Basis möglichst nahe bei der Wand bevorzugt hätten, hofften wir darauf, dass wenigstens der Fels genial wäre. Leider wurden wir auch da enttäuscht, nahezu alles was wir beim Wandfuß angriffen bröselte sofort ab. Daher sahen wir ein, dass hier kein Butterbrot zu gewinnen war und fuhren kurzentschlossen zur Gsöllkehre um dort noch am Abend zum Neuwaldeggsattel aufzusteigen. Dort schlugen wir das Zelt auf und am nächsten Tag in der Früh stiegen wir noch mal ab um das Klettermaterial zu holen.
Nach der anstrengenden Schlepperei machten wir uns auf, eine schöne Linie durch die Frauenmauer-Ostwand zu finden. Voller Elan stiegen wir ein, jedoch 4 Haken und 4 Stunden später sowie ungefähr 12 Meter höher musste ich leider einsehen, dass wir für diese Linie noch etwas zu schwach waren. Naja, fleißig trainieren, dann sieht das ganze nächsten Sommer vielleicht schon ganz anders aus. Jedenfalls war auch dieses kurze Stück relativ kraftraubend und wir verzogen uns recht bald in unsere Schlafsäcke. Neuer Tag, neues Glück. Wir hatten uns eine neue, einfachere Linie ausgesucht und kamen auch gut voran. Leider waren wir ein wenig gezeichnet von den Anstrengungen der Vortage und daher beschlossen wir nach zweieinhalb tollen Seillängen die Vervollständigung der Tour auf später zu verschieben. Der Abtransport vom Campingzeug und Klettermaterial ließ uns den restlichen Tag noch gut schwitzen und nach zwei Abstiegen hatten wir es geschafft. Wir fuhren mit dem guten Gefühl, viel gelernt zu haben und dem Vorsatz bald wieder zu kommen und die Tour zu vollenden wieder Heim.

Sonntag, 4. August 2013

Wiesbachhorn

Diesmal ging es etwas höher hinauf. Melanie, Uli und ich fuhren am Samstag nach Kaprun mit dem Ziel Wiesbachhorn. Dazu fuhren wir mit dem Bus vom Parkplatz Kesselfall zum Mooserboden und stiegen weiter zum Heinrich-Schwaiger-Haus auf. Dort angekommen hatten wir noch ein wenig Zeit bis zum Abendessen und beschlossen daher noch ein wenig mit der Rutschschaufel zu fahren. Nach dem erfrischenden Vergnügen gab es ein köstliches Abendmahl und eine Nacht in der wir diesmal immerhin alle ein wenig zum Schlafen kamen. Somit starteten wir beinahe in alter Frische in Richtung Gipfel. Kurz vor dem Einstieg zum Kaindlgrat gab es ein Frühstück bei dem uns die Sonne begrüßte. Den Weiterweg zum Gipfel schafften wir mit dieser Stärkung in Windeseile und konnten einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Gebrigsgruppen von der Glocknergruppe bis zum Steinernen Meer genießen.
Bergab gönnte uns Melanie nur eine kurze Pause beim Heinrich-Schwaiger-Haus und nach 1600hm Abstieg rauchten meine Knie ein wenig. Auf den Bus hinab zum Parkplatz mussten wir auch nicht allzulange warten und so hatten wir bei der Heimreise in Liezen noch leicht Zeit für einen McFlurry, ein köstlicher Abschluss eines gelungenen Wochenendes.

Donnerstag, 1. August 2013

TAC-Spitze

Vom Liftparkplatz des Polster-Klassik-Einser-Sesselliftes starteten Melanie, Sasha und ich unsere heutige Wanderung in Richtung Leobner Hütte. Wir wählten dazu den Knappensteig, welcher zunächst zur Bergstation des neuen Polsterliftes und dann entlang der Polster-Ostrinne ungefähr auf gleicher Höhe bleibend zur Leobner Hütte führt. Großteils war der Weg ein wenig verwachsen und wir schlurften durch teils kniehohes Gras- und Blumengewächs. Der tatsächliche 'Steig' beschränkte sich auf ein sehr kurzes Stück mit einer Seilversicherung, die nicht wirklich nötig wäre. Jedenfalls waren die Blumenwiesen und die Aussicht auf dem Weg sehr schön und ich war froh, dass wir uns für diesen Weg entschieden hatten. Weiter ging es zum Hirscheggsattel und auf die TAC-Spitze. Dort angekommen waren wir überrascht, dass es noch so früh war und wir beschlossn, auch noch auf die Vordernberger Griesmauer zu gehen. Somit fanden wir heute doch noch ein Gipfelkreuz.
Da es gerade Mittag war, genossen wir unsere Jause am Gipfel. Nach der ausgiebigen Stärkung stiegen wir wieder zum Hirscheggsattel und zur Leobner Hütte ab. Von dort nahmen wir den Weg durch den Handlgraben zurück zum Auto.

Montag, 29. Juli 2013

Renaissance

Nach dem altbewährten Motto 'in der Höhe ist es kühler' flüchteten Alex und ich mal wieder vor der Hitze in die Berge. Sinnvoller wäre es vermutlich gewesen, sich dafür in einer Nordwand zu verstecken, aber wir lassen uns gerne in der Sonne brutzeln und dazu eignet sich die Tour Renaissance in der Südwand der Stangenwand im Hochschwab hervorragend. Die erste Seillänge war zu unserer Verwunderung sogar noch im Schatten und im weiteren Verlauf hat die Sonne nicht wirklich gestört, weil uns ein kräftiger Wind die Wand hinauf trug. Die ersten fünf Meter der Tour waren noch ein wenig bröselig, ansonsten fanden wir aber kaum brückigen Fels und es reihte sich eine tolle Seillänge an die Nächste. Wir kamen gut voran und genehmigten uns, nachdem die untere, etwas leichtere Hälfte geschafft war, eine kurze Müsliriegelpause. In die zweite Hälfte startete ich gleich in eine unglaublich abwechslungsreiche Seillänge mit Platten, einem kleinen Bauch und einer Verschneidung und in dieser Tonart ging es auch in den nächsten Längen weiter. Alex hatte dann die wunderbare 50m-Länge und ich einen genialen Piazriss bevor wir zu den letzten beiden Schlüsselseillängen kamen. Der Längenzug in der 9. Seillänge ging sich bei uns Beiden ganz gut aus und daher hatten wir auch dort keine Probleme. Die Schlüsselstelle selbst, wo ich eine Zeit lang nur geniale Fingerlöcher zu greifen hatte, löste sich gut auf und war ein gelungener Abschluss einer tollen Kletterei. Vom Ausstieg ging es noch zum Gipfelkreuz wo wir noch eine kleine Stärkung zu uns nahmen.
Mit neuer Energie hüpften wir die Almböden und Schotterfelder hinunter zum Einstieg und weiter zum Parkplatz. Bei der Heimreise kamen wir ein wenig in den Sturm und Aufgrund eines umgefallenen Baumes auf der Fahrbahn verlängerte sich die Fahrzeit um eine knappe Stunde. Egal, hauptsache überhaupt und heil wieder daheim.
Noch kurz die persönlichen Facts zur Tour: Alex und ich waren uns einig, die Renaissance ist eine traumhaft schöne Tour und die angegebenen Schwierigkeiten passen recht gut. Abgesichert ist sie sehr gut und bei drei Stellen haben wir problemlos mit Friends und Keilen ergänzen können. Die Linienführung ist absolut genial und nach oben hin wird die Tour etwas schwerer. Oben wartet dann noch mal besserer Fels und schönere Kletterei und zum kröneneden Abschluss gibt es noch eine etwas anspruchsvollere Ausstieglänge mit scharfen, feinen Griffen.

Freitag, 26. Juli 2013

Mikado

All zu viel Zeit hatten Alex und ich heute nicht, daher entschieden wir uns für eine Grazer-Bergland-Tour, die Route Mikado am Ratengrat. Nahezu im Laufschritt ging es vom Tennisstüberl aufwerts und kurze Zeit später standen wir beim Einstieg. Diesmal vergingen wir uns nicht, da ich den 'markanten' Block bei der Abzweigung ja schon vom letzten Mal kannte und wusste, dass es sich um einen von Gebüsch verdeckten Stein handelt. Wirklich fit war ich heute leider nicht und der Kaltstart in die erste Seillänge war auch nicht besonders hilfreich. Daher kämpfte ich mich mit etwas mehr Mühe als ich eigentlich für diesen Schwierigekeitsgrad brauchen sollte hinauf. Die zweite Seillänge war sehr kurz und ich konnte Alex fast von Stand zu Stand die Hand schütteln. Na gut, das war jetzt etwas übertrieben, aber sie war wirklich kurz. Die anschließende Pfeilerkante hatte einige tolle Kletterstellen und auch die darauffolgenden beiden Seillängen hatten guten Fels und schöne Kletterei. Und somit standen wir auch schon vor der Schlüsselseillänge.
Der große Respekt vor der schweren Reibungsplatte wäre nicht nötig gewesen, sie löste sich recht brauchbar auf und die Ausstiegslänge war noch ein netter Ausklang.
Zusammengefasst ist die Route Mikado eine schöne, eher plattige und gut abgesicherte Mehrseillänge. Die Stände selbst waren immer auf sehr bequemen Graspodesten wobei hingegen in den Seillängen selbst nie störende grasige Stellen waren sondern fast immer kompakter Fels. Insofern ist die Tour wirklich schön, das einzig ernüchternde heute war meine absolut miserable Tagesform. Hoffentlich wird die Form bald wieder besser.

Sonntag, 21. Juli 2013

Steinernes Meer

Der krönende Abschluss des Heimaturlaubs war das alljährliche Bergwochenende und ein besonderes Highlight heuer war, dass wir nicht nur eine riesen Gruppe waren, sondern dass unser Jüngster Teilnehmer heuer gerade mal gut ein halbes Jahr alt war. Mein Neffe Karl war auch schon dabei und brachte noch mal mehr Sonnenschein in die Runde.
Aufgrund von Anreiseverzögerungen wegen Asphaltierungsarbeiten stiegen Melanie, Uli und ich nur zu Dritt zum Riemannhaus auf. Trotz schwerer Rucksäcke kamen wir gut voran und waren binnen kürzester Zeit oben angelangt. Ich freute mich schon sehr auf meinen Neffen und rannte daher gleich wieder hinunter um Josef, Kerstin und Karl zu begleiten. Bei der Talstation der Materialseilbahn traf ich auf die Drei und noch ein paar mehr von unserer Gruppe. Als stolzer Onkel durfte ich sogar die Trage nehmen und mit Karl am Rücken den zweiten Aufstieg antreten. Scheinbar war Karl recht zufrieden mit seinem Gefährt, hin und wieder ging es ihm ein wenig zu langsam aber im Großen und Ganzen schien er recht erfreut und hin und wieder wurde ich sogar ein wenig gestreichelt. Gegen Abend stieß der dritte Schwung an Leuten zu unserer Gruppe dazu, leider kamen die Nachzügler ins Gewitter und waren völlig durchnässt.
Über Nacht regnete es sich aus und am nächsten Morgen erwartete uns bereits wieder Sonnenschein. Minimalprogramm war der Hüttenumstieg zum Ingolstädterhaus und diesen gingen Melanie und ich in trauter Zweisamkeit gemütlich an. Auf dem Weg trafen wir immer wieder auf unsere Leute, manche Überholten uns, andere wurden von uns überholt, jedenfalls wurde es nie langweilig. Beim Ingolstädterhaus angekommen waren wir noch nicht ausgelastet und daher beschlossen wir mit unseren Jausenvorräten auf den Kleinen Hundstod zu steigen. Dort genossen wir eine 5-Sterne Jause und nachdem unsere Bäuche voll waren und wir wieder den Abstieg antraten, tauchten einige bekannte Gesichter auf. Der Großteil der Gruppe hatte beschlossen, ebenfalls den kleinen Hundstod zu erklimmen. Mich juckte es schon längere Zeit in den Fingern und da ich jetzt kein schlechtes Gewissen mehr haben musste, dass ich Melanie alleine lassen würde, gab ich meinen Trieben nach, ließ meinen Rucksack zurück und sprintete Gotti und Hans nach, die etwas früher in den Westgrat des Großen Hundstod eingestiegen waren. Bei ungefähr 2/3 der Tour hatte ich sie eingeholt und ging den weiteren Weg gemeinsam mit ihnen hinauf zum Gipfel. Dort oben kamen wenig später auch noch Josef, Geri und Rene über den Normalweg zum Gipfel. Nachdem alle mit Gottis Gipfelschnaps verköstigt waren, ging es über die teilweise steilen Schneefelder rutschend wieder zurück zur Hütte.
Tag 3 und heute stand die anspruchsvollste und längste Etappe vor uns. Melanie, Uli und ich hatten beschlossen, die Alhorn-Mitterhorn-Persailhorn-Überschreitung zur Wiechentalerhütte zu begehen. Es stellte sich als eine gute Entscheidung heraus, die Tour ist wirklich schön und hat einige nette Gratpassagen dabei. Doch zunächst mussten wir den Ansteig zur Weißbachlscharte angehen. Zwischendurch wollte ich ein weinig die Fitness meiner Bergkameraden testen und steigerte kurzzeitig das Tempo. Sehr zufrieden mit der Leistung nahmen wir wenig später wieder das Normaltempo auf und standen auch bald in der Scharte. Von dort startet der Weg Richtung Grat mit einem sanften Grasrücken und wenig später geht man bei teilweise sehr markanten Felszacken vorbei, welche aber immer auf einem breiten Wanderweg umgangen werden. Ungefähr auf halbem Weg zum Alhorn fing die Kletterei an und es kamen immer wieder Passagen, wo man sich ein wenig anhalten musste. Häufig kam ich ein wenig vom Weg ab, da ich immer wieder direkt auf den Grat zusteuerte aber der Weg zumeißt etwas links davon verlief. Am Alhorn gab es eine Müsliriegelpause mit schönem Ausblick auf die restliche Tour bis zur Wiechentalerhütte. Immer wieder kamen nette Kletterpassagen und nachdem wir das Mitterhorn hinter uns gelassen hatten, machten wir auf dem Persailhorn abermals eine kurze Jausenpause. Auf diesem Gipfel waren jede Menge Klettersteigler und einen davon fragten wir nach dem bessten Abstieg. Er empfahl und den Saalfeldener Höhenweg, der ist zwar nicht versichert, aber das war uns sowieso lieber. Problemlos kamen wir diesen hinunter und ließen uns bei der Wiechentalerhütte einen leckeren Kuchen schmecken. Heute kam auch der letzte Nachzügler zur Gruppe hinzu, Nedim hatte in Weißbach im Auto übernachtet und war in aller früh zum Ingolstädterhaus aufgestiegen, um mit der Hauptgruppe den Hüttenumstieg zur Wiechentalerhütte mit zu gehen. Vollzählig machten wir in unserem Dachboden-Quartier ein Gruppenfoto, heute schlief sogar Karl bei uns im Lager.
Am vierten Tag war für die Meisten nur mehr der Abstieg am Programm. Ein paar Motivierte starteten noch auf das Persailhorn, aber der Rest stieg nach Bachwinkel ab, wo wir ein Auto geparkt hatten, welches die Autofahrer wieder zurück zum Ausgangspunkt brachte.
Die Abschlussworte klingen zwar jedes Jahr ähnlich, aber darauf verzichten möchte ich trotzdem nicht. Ich möchte mich bei jedem Einzelnen für das wunderschöne und wieder mal gelungene Wochenende bedanken, es ist immer wieder herrlich zu sehen wie viele bergbegeisterte Freunde ich habe und wie stark eine Bergfreundschaft zusammenschweißt. Vielen Dank für dieses abermals unvergessliche Wochenende und besonderen Dank möchte ich natürlich an Karin und Corina richten für die perfekte Organisation. Ihr seid das Fundament für den reibungslosen Ablauf. Danke.

Dienstag, 16. Juli 2013

Tirolerkogel

Nach dem regenerativen Wandern von gestern stand heute eine längere Bergtour an. In der gleichen Konstellation wie gestern fuhren wir gegen halb 9 Uhr mit der Seilbahn zum Oedl-Haus auf und gingen Richtung Eisriesenwelt. Kurz vor dem Höhlenportal zweigt in einer Serpentine ein Steig ab, der Mitten in die Hochebene des Tennengebirges führt. Diesen nahmen wir und gingen über den teils versicherten Wanderweg durch die Wand aufwärts. Nach ein paar Schritten meinte meine Mutter plötzlich ganz aufgeregt, dass wir uns etwas ansehen sollte, und tatsächlich, das war der Tag an dem wir alle vier unser erstes Edelweiß in freier Natur sahen.
Nach diesem Motivationsschub ging es gleich noch leichter und bald waren wir aus der Wand heraußen und auf der Hochebene angekommen. Dort legten wir eine kurze Jausenpause ein. Der Weiterweg zum Tirolerkogel verging fast wie im Flug. Vermutlich lag das daran, dass wir eine derart hervorragende Jause im Rucksack hatten und vor lauter Vorfreude gar nicht bemerkten, mit welchem Affenzahn wir unterwegs waren. Auch die etwas ausgesetzte Passage zum Gipfel stellte keine große Hürde da und bald saßen wir schmatzend unter dem Gipfelkreuz. Gestärkt fiel der Rückweg noch mal leichter und beim Abstieg gab es tatsächlich noch eine Prämiere. Wir trafen, auch das erste Mal für alle vier, einen nackten Wanderer. Er war lediglich mit Socken, Wanderschuhen und einem Rucksack bekleidet. Zunächst etwas perplex mussten wir ein paar Schritte später alle ein wenig kichern. Nicht aus Verlegenheit oder so, sondern einfach nur weil der Wanderer so dermaßen lustig aussah mit Schuhen und Rucksack. Bevor wir wieder in die Wand zum Oedl-Haus einstiegen, legten wir noch eine Nektarinen-Pause ein und wenig später und mit leicht gerötetem Genick (ich hätte mich wohl doch besser einschmieren sollen) standen wir wieder beim Auto.

Montag, 15. Juli 2013

Ostpreußenhütte

Wenn ich mich endlich mal wieder zuhause blicken lasse, dann nehmen sich meine Eltern sogar Urlaub, um uns zum Wandern zu begleiten. Das freute mich besonders und so machten wir zwei schöne Wanderungen zusammen. Nach den Anstrengungen des Wochenendes gingen wir es heute gemütlich an und wanderten von der Dielalm zur Ostpreußenhütte. Zunächst ging es im Wald auf mal flacheren und stellenweise ganz schön steilen Forststraßen den Haidbergriedel hinauf. Kurz vor der Blinteckalm kamen wir aus dem Wald heraus und bestaunten erstmals das Panorama. Rundherum nur Kalkstöcke mit teil wirklich imposanten Wänden. Da ich mit diesem Panorama aufgewachsen war, war es für mich nichts neues, aber Melanie musste zugeben, dass es in Salzburg auch sehr schöne Flecken Natur gibt. Nach einem Apfel auf Baumstumpf-Sitzbänken ging es weiter und bei der Ostpreußenhütte angekommen gingen wir noch ein paar Schritte Richtung Gamskarkogel.
Pünktlich zu Mittag waren wir wieder zurück bei der Ostpreußenhütte. Auch die neuen Wirtsleute dort können kochen und so ließen wir uns das Mittagsmahl schmecken. Besonders gut mundeten mir meine Bärlauchknödel, aber auch die anderen Speisen waren alle sehr lecker. Als Nachspeise erwartete uns zuhause ein köstlicher selbstgebackener Marillenkuchen, daher stiegen wir auch heute wieder im Eiltempo zum Auto ab.

Sonntag, 14. Juli 2013

Hoher Sonnblick

Heimaturlaub hurrahurra! Und er startete gleich mit super Wetter und einer tollen Tour. Am Samstag starteten Uli, Melanie und ich zu sehr moderater Zeit (um 8 Uhr) aus Graz in Richtung Rauristal. Eine kurzweilige Autofahrt mit Hörbuch (Rimbaud und die Dinge des Herzens - sehr empfehlenswert) später brachen wir vom Parkplatz Lenzanger in Richtung Zittelhaus auf. Zu Beginn schwitzten wir noch in der Mittagssonne, doch mit der Höhe wurden die Temperaturen immer angenehmer. Mir ein paar Landschaft-genießen-Pausen kammen wir bald beim Naturfreundehaus Kolm-Saigurn Neubau an und traffen wenig später einen Goldgräber. Na gut, zugegeben, ich hatte die Abzweigung übersehen und beim querfeldein gehen zum richtigen Weg gingen wir bei einem etwas missmutig dreinschauenden Mann vorbei, der vermutlich nicht allzuviel Freude damit hatte, dass wir bei seinem geheimen Goldschürferplatz vorbeigegangen sind. Egal, wenig später waren wir wieder auf Kurs und bald ließen wir auch die Rojacherhütte hinter uns und kamen über den teils versicherten Grat ideal zum Abendessen beim Zittelhaus an.
Zum Essen gab es auch noch Unterhaltungsmusik, ein Neffe der Hüttenleute spielte uns auf der Zieharmonika ein paar Ständchen. Müde legten wir uns ins Lager, dass wir angenehmerweise für uns alleine hatten. Uli schlief wie immer wie ein Stein und ich schlief auch relativ gut mit einigen Wachphasen, nur Melanie konnte leider nicht allzu gut schlafen und war leider am nächsten Tag beim wunderschönen Sonnenaufgang ein wenig miesepetrig aufgrund des Schlafmangels. Bis zum losgehen hatte sich das allerdings wieder gelegt und wir stapften mit Elan und Motivation den Gletscher hinab. Da es über Nacht doch etwas kälter geworden war gingen wir mit Steigeisen. Immer wieder riss der Nebel auf und eröffnete Ausblicke auf die wunderschöne Landschaft. Weiter unten wurde der Gletscher einerseits durch die geringere Höhe und damit verbundene höhere Temperaturen in der Nacht und andererseits durch die Tageserwärmung tiefer und wir konnten einige Höhenmeter Schneesurfen. Das ist am Seil fast noch lustiger als ohne, weil man sich vom Vordermann ziehen lassen kann und damit auch bei flacheren Stücken gut rutscht. Nachdem wir den Gletscher hinter uns gelassen hatten und das Seil und die Steigeisen im Rucksack verstaut waren, mussten wir nur noch zum Auto absteigen. Den Abstieg erledigten wir in rekordverdächtiger Zeit. Das musste wohl daran liegen, dass meine Eltern bereits frische Schwammerlsoße mit Knödeln zum Abendessen angekündigt hatten.

Montag, 8. Juli 2013

Zinkenecho

Das Wetter war stabil vorhergesagt, also nichts wie ab in die Berge. Heute hatten Alex und ich Mehrseillängentraining am Programm, mal austesten wie schnell wir den Seilschaftsablauf hinbekommen. Dazu eignet sich eine längere, leichtere Tour am bessten. Die Kletterei geht relativ schnell und die Sicherung läuft mit HMS. Ich schlug daher die Tour Zinkenecho im Hochschwab vor. Laut Routenbeschreibung klang sie zwar nicht allzu schön, aber es ist eine lange und leichte Tour. Also starteten wir vom Bodenbauer Richtung Häuselalm und bogen bald ins Dippelkar ab. Den Weg zum Einstieg erwischten wir zwar nicht ganz ideal, aber wir kamen trotzdem rasch und unproblematisch dort an. Noch schnell aufdirndln und schon sprinteten wir los. Ich startete und wir kamen von Anfang an recht gut voran. Neun Seillängen später fanden wir einen besonders gemütlichen Stand bei dem wir eine kurze Pause machten und uns ein wenig stärkten. Dabei hatten wir auch Zeit für einen Rückblick auf die erste Hälfte. Bisher war die Tour noch relativ kompakt und nicht allzu grasig, es waren nur kürzere Abschnitte brüchig und die Graspassagen waren meist Gehgelände und störten nicht allzu sehr. Wir waren uns aber jedenfalls einig, dass die Bewertungen großteils fraglich sind. Beispielsweise fühlte sich die angebliche 6+ Stelle in der siebten Seillänge eher nach 5+ an und in den Dolomiten würde sie wohl mit 5 bewertet werden. Nach der Pause wurde das Gelände brüchiger und grasiger. Teilweise hatten wir das Gefühl, dass die Route, anstatt durch schönen Fels zu suchen, nur möglichst viele Grasbüschel miteinander verbinden will. Erst die Abschlussseillänge war ein wenig versöhnlich, dort waren noch ein paar nette Kletterstellen zu finden. Vom Ausstieg waren es noch rund 50hm zum Gipfel.
Dort bekam ich von Alex einen Bissen pure Energie. Keine Ahnung was das war aber wir rannten nur noch Talwerts vor lauter Energieüberschuss. Bei der Häuselalm beschlossen wir, dass wir mit einer stärkenden Suppe noch bis zum Bodenbauer warten konnten. Die Rucksäcke hatten wir auch schnell vom Rucksackdepot geholt und wenig später standen wir vorm Bodenbauer. Uns kamen beinahe die Tränen als wir das Schild mit der Aufschrift 'Ruhetag' sahen ;-). Na gut, dann ging es ohne Stärkung nach Hause, der Riegel von Alex hielt sowieso noch ein wenig vor.
Die Tour hat ihre Aufgabe erledigt, sowohl der Seilschaftsablauf als auch die Kletterei in brüchigem und grasigem (also moralisch anspruchsvollem) Gelände hat hervorragend funktioniert. Wenn man mit dieser Einstellung hin geht ist es eine schöne Tour in traumhaftem Ambiente, aber wer in dieser Tour genussvolles Klettern sucht ist falsch. Abgesichert ist die Tour teilweise etwas weiter aber gut, außer in der zwölften Seillänge sind wir nie auf die Idee gekommen etwas zu legen und teilweise haben wir Haken übersehen. Die Schwierigkeitsangaben waren teilweise fragwürdig, viel schwerer als 5+ ist die Tour meiner Meinung nach nicht geworden, allerdings durch die Brüchigkeit sollte man gelegentlich besser schlechtere Griffe nehmen. Leisten herpressen ist allgemein keine gute Idee, davon sind uns einige entgegen gekommen. Zusammengefasst ist es eine Tour in wunderbarer Umgebung aber eindeutig keine Plaisir-Genuss-Kletterei.

Samstag, 22. Juni 2013

Kongoplatten

Am Vorabend sagte Uli sein Kletterpartner kurzfristig ab und so fragte er mich am USI Fest, was ich denn morgen machen würde, und schon war eine Tour ausgemacht. Auch wenn ich nicht allzu lange beim Fest geblieben war, beim Aufstehen merkte ich die Anstrengung der letzten Tage sowie den wenigen Schlaf und die Biere trotzdem. Wir entschieden uns daher für eine nicht allzu schwere Tour in der Roten Wand, die Kongoplatten. Plattig war es hauptsächlich in der ersten Seillänge, welche Uli im Vorstieg genießen durfte. Im Nachstieg merkte ich, dass mein Körper heute nicht für größere Belastungen bereit war. Daher war ich froh, als ich mich über die zweite Seillänge irgendwie drübergerettet hatte.
Die dritte Seillänge führte zunächst über schönen Fels und anschließend über unangenehmes grasig-brüchiges Gelände in leichtere Kletterei. Danach folgte eine sehr schöne und kompakte Seillänge bevor es über eine leichtere und eine ganz leichte Seillänge zum Ausstiegsbaum ging.
Insgesamt ist die Tour recht inhomogen, es sind zwar einige wirklich schöne Kletterstellen zu finden, aber hin und wieder zeigt sich die Rote Wand auch von ihrer schlechtesten Seite mit unangenehmen, grasig-brüchigen Abschnitten. Nichts desto trotz hat sich das aufstehen gelohnt, und in der Nacht schlief ich wie ein Stein.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Mentopolis

Nach altbewährter Manier flüchteten Alex und ich vor der großen Hitze in die Berge. Bei 24°C und leichtem Wind in der Wand lässt es sich besser aushalten als bei 35°C in der stickigen Stadt. Trotz der angenehmen Temperatur in der Früh kammen wir beim Zustieg ordentlich ins Schwitzen und waren in rekordverdächtiger Zeit beim Einstieg. Ich muss allerdings zugeben, dass uns der leicht zu findende Start unnötige Sucherei erspart hat. Die Wand war bereits ab der Früh in der Sonne und so waren wir über den Wind besonders froh, sonst wäre es wohl wirklich heiß geworden. Die ersten beiden Seillängen gingen wir simultan und nach einer weiteren netten Länge standen wir bereits vor der Schlüsselstelle. Laut Topo sollte die Schwierigkeit kurz und steil sein, kurz ja aber eine steile Stelle fand ich nicht. Es handelte sich um eine zunächst senkrechte Wand aus der man mit einem Fingerloch und ein paar feinen Leisten nach rechts querend auf eine Reibungsplatte ausstieg.
Zunächst übersah ich das Fingerloch, jedoch beim zweiten Versuch löste sich die Stelle gut auf. Danach kam eine schöne und relativ homogene Seillänge. Nachdem Alex über alle Schwierigkeiten hinweg war, brach ihm leider ein Tritt im leichteren Gelände aus und er legte einen etwas weiteren Sturz ins Halbseil hin. Passiert ist nichts, aber uns wurde klar, dass abseits der Tour der Fels nicht immer so kompakt ist. Beim landen ins Seil lösten sich nämlich noch weitere Steine. Allgemein war die Tour selbst recht kompakt, doch wenn man von der Linie leicht abwich, oder auch in den leichteren Stellen, wurde es etwas brösliger.
Nun folgte ein Grasband auf dem ich lange suchte bis ich den richtigen nächsten Stand fand. Es gingen von dem Grasband mehrere Touren los, die leider nicht in unserem Topo verzeichnet waren. Nach der Sucherei und einer kurzen Stärkung sprinteten wir motiviert weiter aufwärts. Der obere Teil war auch wunderbar mit vielen schönen und interessanten Plattenstellen und einer völlig glatten Platte im Grenzreibungswinkel, wo man nur hinaufspazieren brauch wenn man sich traut. Die letzte 7er Länge war dann noch mal zum Anhalten, aber auch diese meisterten wir und ein wenig später standen wir am Gipfel. Der Abstieg war auch bald geschafft und in der Barbarastub'n im Gastgarten ließen wir bei einem Eis noch mal die Tour vor unseren Augen Revue passieren.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Timbuktu

Die Sommer-Alpin-Kletter-Saison ist eigentlich schon voll im gange und Alex und ich sind noch kaum Mehrseillängen geklettert, dass wollten wir dringenst ändern und sind daher heute mal wieder zur Roten Wand bei Tyrnau gefahren. Am Plan stand die Tour Timbuktu und nach diesmal nur sehr wenig Einstiegssuche ging es auch schon los. Alex stieg die erste Seillänge vor und mir fiel auch im Nachstieg auf, das es recht tolle Kletterei war.
Die zweite Seillänge übernahm ich und kämpfte ein wenig mit der Schlüsselstelle. Nach einer Weile Murkserei war ich aber auch drüber und im nachhinein betrachtet war sie, bis auf den grasigen Ausstieg zum Stand, auch sehr schön. Die dritte Länge ging durch einen steilen, henkeligen Wandteil, der immer wieder mit schönen Griffen überraschte. Bis auf den grasigen Beginn war auch diese Länge traumhaft. Da wir noch Zeit hatten beschlossen wir, noch den Ausstieg der Route 'Weg der alten Männer' dran zu hängen. Das Grasband zur obersten Seillänge der Tour war besser zu gehen als befürchtet und es kam immer wieder ein wenig Fels hinter dem Gras hervor. Die letzte Seillänge war noch ein angenehmes Ausklettern in leichterem Gelände mit etwas weiteren Hakenabständen, eine wunderbare Abrundung einer schönen Tour.

Montag, 20. Mai 2013

Buchsteinhaus

Das Gesäuse ruft nach mir, mal lauter und mal leiser, und dieses Wochenende bin ich seinen Rufen mal wieder nach gegangen und habe Melanie und Uli die Stimme auch hören lassen. Naja, ob sie die Stimme auch hören bin ich mir nicht ganz sicher, aber zumindest haben sie gemeint, dass es ihnen an einem meiner liebsten Plätze auf der Welt auch gut gefällt. Geplant war eine dreitägige Tour rund um Gstatterboden, aber leider wurde ich krank und wir mussten kürzen, aber ich will nicht zu viel vorweg nehmen.
Gestartet sind wir am Sonntag in der Früh von Gstatterboden aus in Richtung Großer Buchstein, den wir über den Westgrat erklimmen wollten. Wir kamen auch gut voran und ließen bald das Buchsteinhaus hinter uns. Weiter oben ließ der stärker werdende Wind bereits erkennen, dass es nicht den ganzen Tag Schönwetter bleiben wird. Ein wenig merkte ich schon beim losgehen, dass ich etwas verkühlt war und der Wind machte es nicht wirklich besser. Da war ich nicht unglücklich, dass wir beim Einsteig zum Westgrat beschlossen die Tour abzubrechen und uns zur Hütte zu begeben. Beim Buchsteinhaus gönnten wir uns einen Radler und ein köstliches Abendmahl und spätestens nach dem kurzen Gewitter, das uns beim Essen von der Sonnenterrasse vertrieb, war ich mir sicher, dass das Abbrechen die richtige Entscheidung war. Nach einer Nachspeise und einer Partie UNO lachte die Sonne wieder heraus.
Trotzdem legten wir uns bald ins Bett und ich hoffte auf Genesung über Nacht. Leider blieb diese aus und daher stiegen wir am nächsten Tag nur mehr nach Gstatterboden ab und fuhren Heim. Trotz des gekürzten Programms war es wieder mal traumhaft schön im Herzen des Gesäuses und ich genoss jede Sekunde die wir dort verbrachten.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Ratengrat

Mittwoch Nachmittag und gutes Wetter, da haben Uli, Melanie und ich natürlich nichts besseres zu tun als in die Natur zu flüchten. Ziel war der Normalweg am Ratengrat bei Mixniz und nach längerer Suche im Wald fanden wir schlussendlich sogar den Einstieg. Na gut, Einstiegssuche ist immer ein wenig Glückssache und da kann man schnell eine Stunde verlieren, wenn man zum ersten Mal in der Gegend ist. Immerhin hab ich einen schönen Steinbogen gefunden beim Suchen.
In der Tour selbst sind wir gut vorangekommen und nach ein paar Ständen mit guter Aussicht genossen wir den Sonnenschein am Ausstieg. Der Abstieg über den Fuchslochsteig hatte auch noch das ein oder andere Schmankerl zu bieten, wie beispielsweise einen Durchschlupf unter einer Felsschuppe. Am Auto angekommen waren wir uns einig, die Tour wird zurecht als der schönste 3er im Grazer Bergland gehandelt. Der einzige Makel den leider alle 'schönsten Touren der Gegend' haben ist, dass er natürlich recht stark begangen ist und dementsprechend der Fels teilweise etwas speckig ist.

Freitag, 10. Mai 2013

Schöckl

Lange hat es gedauert, bis ich endlich auf den Grazer Hausberg gekommen bin, aber heute war es so weit. Da laut Wetterbericht gegen Mittag Regen die Steiermark heimsuchen sollte, entschieden wir uns auf ein kurzes Wanderintermezzo auf den Schöckl vom Schöcklkreuz aus. Weit war es tatsächlich nicht, nach ungefähr einer halben Stunde standen wir auf dem Schöcklkopf und spazierten auf dem Hochplateau vorbei an der Seilbahnstation zum Westgipfel und dem Gipfelkreuz.
Oben waren einige Familien mit Kindern unterwegs, nicht verwunderlich, denn die weiten, mit ein paar Steinblöcken gespickten Wiesen dort oben sind ein toller Spielplatz. Hinunter gingen wir über den wesentlich flacher angelegten Weg über die Jahnwiesen und das Jahndenkmal. Dass wir im trockenen wieder runter kamen war bei dieser kurzen Wanderung kein Wunder, ich muss aber zugeben, dass es trotz der Kürze doch einen nette Wanderung ist und wenn man etwas mehr Fernsicht hat, ist der Blick vom Gipfel aus vermutlich auch recht schön. Bei uns war es leider im Nordosten doch schon sehr wolkenverhangen.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Frauenmauer

Schönes Wetter und Feiertag, da wandert die Steiermark und wir sind dabei. Melanie, Uli und ich reisten daher zur Gsöllkehre zwischen Präbichl und Eisenerz an und hatten als Ziel die Frauenmauer auf dem Programm. Auf dem Weg zur Gsöllhütte waren noch einige Wanderer und Spaziergänger unterwegs, aber je weiter wir voran kamen desto einsamer wurde die Gegend. Nach einer kurzen Trinkpause bei der Gsöllhütte gingen wir weiter über den Bärenlochsteig hinauf Richtung Bärenlochsattel. Leider erwischte ich die Abzweigung des Wanderweges auf die Frauenmauer nicht und so fanden wir uns im Latschendickicht wieder und kämpften uns einige 100hm durch dieses durch. Es bestätigte sich auch heute wieder, es gibt kaum unangenehmeres Wandergelände als einen dichten Latschengürtel.
Am Gipfel angekommen waren wir froh, dass doch ein Weg hinauf führt und wir uns nicht durch die Latschen zurüch hinunter durchschlagen mussten. Beim Abstieg gingen wir über den Neuwaldeggsattel und warfen auf dem Weg dort hin einen kurzen Blick in den Osteingang der Frauenmauerhöhle, zumindest soweit uns das Tageslicht noch Sicht spendete. Zurück bei der Gsöllhütte waren meine Beine dann doch froh, dass es wieder ebener wurde und die gemütliche Strecke zurück zum Parkplatz war noch ein schöner Ausklang für einen wunderbaren Wandertag in traumhafter Felslandschaft.

Sonntag, 21. April 2013

Tauerngold

Kurz ist die Zeit in der man meinen beiden Lieblingsbeschäftigungen gleichzeitig nachgehen kann und heuer haben Hans und ich es tatsächlich geschafft sie in einer Tour zu kombinieren. Zunächst Zufuß, doch bald auf Schiern ging es von der Wengerau in Richtung Tauernkogel. Der Schnee war schon etwas aufgeweicht, aber da sich die Sonne meist hinter einem Wolkenschleier versteckte wurde er im Tagesverlauf kaum tiefer. Fürs Schitourgehen waren die Temperaturen ein wenig hoch und wir kamen gut ins schwitzen. Beim Felsen angekommen waren wir um die warmen Temperaturen froh. Den Einstieg fanden wir auch ohne Umwege und bald hatten wir die Schi und den Schnee hinter uns gelassen und standen mitten in der Felswand. Es war so warm, dass nicht einmal bei der ersten Seillänge die Finger kalt wurden, wirklich angenehm zum Klettern. Der Fels war, bis auf einen ganz kurzen und nicht störenden Streifen, trocken und wir bewegten uns genussvoll aufwärts im senkrechten Gelände.
Insbesondere die beiden Seillängen in der Mitte waren Genusskletterei vom feinsten und am Ausstieg angekommen war ich fast ein wenig traurig, dass die schöne Tour schon zu Ende war. Im nächsten Moment wich jedoch die Trauer schon der Vorfreude auf die Abfahrt. Wir stiegen über den Gipfel ab und ich bemerkte, dass Sandalen zwar geniale Abstiegsschuhe für normale Klettereien sind, aber im Schnee die Füße doch etwas kalt werden. Egal, ich würde es wieder tun, die Füße waschen nach der Kletterei schadet nicht und die Kälte ließ sich halbwegs aushalten. Ein wenig kneipen hat noch niemandem geschadet ;-). Zurück beim Einstieg jausneten wir noch ein wenig und stürzen uns dann gestärkt Talwärts. Der schon etwas tiefe Firn war im oberen Abschnitt noch recht gut zu fahren, weiter unten waren hin und wieder Latschenlöcher, wo ich das eine oder andere erwischte und hin und wieder mein Hinterteil kühlte. Wir kamen mit den Schi bis zum Talboden der Wengerau und auch dort suchten wir noch ein wenig entlang der Schneeflecken durch das Gestrüpp. Wenig später sahen wir es dann doch ein, dass wir Zufuß schneller waren und so spazierten wir das letzte Stück zum Parkplatz noch hinab.
Was gibt es schöneres als Schitouren gehen? Klettern, und was gibt es schöneres als Klettern? Natürlich Schitouren gehen und Klettern! Und eine derartige, geniale Tour haben wir heute genießen dürfen.

Samstag, 13. April 2013

Paklenica

Die Klettersaison läuft in Graz etwas schleppend an. Um so besser, dass wir vom 9. bis 13. April nach Paklenica fuhren und reichlich Klettermeter sammelten. Am Dienstag gegen halb 5 in der Früh starteten wir los und nach einer etwas verregneten Fahrt standen wir in der Schlucht und sahen den Regentropfen zu, wie sie auf die Windschutzscheibe fielen. Kurz durchschnaufen und Motivation rauskramen und dann ging es in der Regenmontur los.
Wenn es regnet, muss man eben mit der Schwierigkeit runter gehen. Uli und Melanie gingen die Tour 'Sjeverni greben' mit Bergschuhen und Alex und ich stürzten uns in die Tour 'Sjeverno rebro'. Da es noch leicht regnete aber ansonsten angenehm warm war, entschloss ich mich mit Sandalen und Badehose zu klettern. Die Entscheidung musste ich nicht bereuen, es war zum Klettern angenehm und kalt wurde mit auch nicht. Der Regen ließ nach und gegen Nachmittag wurde durch den Wind der Fels schon wieder großflächig trocken. Daher entschieden wir uns noch ein wenig Sportklettern zu gehen und suchten uns steilere, trockene Routen. Leider fanden wir nur eine derartige Route. Diese war aber sehr schön und wir vergnügten uns in ihr.
Am Mittwoch in der Früh regnete es leider wieder. Das schlug sich ein wenig auf unsere Gemüter, da wir gehofft hatten, dass der Fels heute trocken wäre. Na gut, dann doch Regenprogramm. Nach dem Frühstück gingen wir zum Meer und ich hüpfte hinein. Erfrischend. Anschließend war eine Halli Galli (für diejenigen die es nicht wissen, das ist ein Kartenspiel) Partie angesagt und am späteren Vormittag, als es endlich aufhörte zu regnen, fuhren wir in die Schlucht. Alex und Uli nahmen die Tour 'Spit Bull' in Angriff. Am Nachmittag wurde es richtig schön und die Sonne lachte heraus. Daher gingen wir noch ein wenig Sportklettern.
Am Donnerstag war es bereits in der Früh Schönwetter und so hatten wir uns etwas längeres vorgenommen. Alex und ich gingen daher Richtung Anica Kuk und wollten in die Tour 'The show must go on' einsteigen. Leider war diese noch viel zu nass und daher suchten wir nur den Einstieg, um uns beim nächsten Mal Zeit zu sparen und stiegen wieder ab. Schon wesentlich trockener war der Fels am Debeli Kuk und daher gingen wir stattdessen die Tour 'Senza Pieta'. Eine gute Wahl, diese recht homogene Tour bereitete uns beiden viel Freude. Melanie und Uli waren in der Zwischenzeit in der Tour 'Nosorog' unterwegs und ein wenig Sportklettern.
Neuer Tag und wieder Regen. Am Freitag in der Früh nieselte es wieder ein wenig. Diesmal nur ganz wenig, aber genug, dass wir uns von unseren Trocken-Wetter-Plänen verabschieden mussten. Nach dem Frühstück gingen wir ein wenig Spazieren zu der Ruine am Eingang der Schlucht und beobachteten, wie der Fels langsam wieder trocken wurde. Danach gingen Melanie und ich die Tour 'Flex&Rex' und Uli und Alex die Tour 'Water song'. Beide sehr schön und trotz des leicht nassem Fels gut machbar. Am Nachmittag gingen Uli und Melanie noch ein wenig Sportklettern und Alex und ich sahen uns die Tour 'Bears on toast' an. Die Kletterei war sehr abwechslungsreich, in der ersten Seillänge hatten wir einen Pfeiler, einen Stemmkamin, eine Riss und eine harte Schlüsselstelle über ein Dach und in der zweiten Seillänge warteten ein kleineres Dach, große, steile und gutgriffige Wasserrillen die zunehmends flacher wurden und in anspurchsvolle Reibungsplatten übergingen. Beide Seillängen waren bis auf jeweils kurze Schlüsselstellen relativ einfach und glücklicherweise trocken. Die beiden oberen Seillängen zur Abseilpiste waren dann nur mehr Formsache.
Letzter Tag und noch mal strahlender Sonnenschein, da steht natürlich ordentlich Kelttern am Programm. Alex und ich gehen die Tour 'Johnny' am Debeli Kuk. Bis auf die Schlüsselseillänge ist diese Tour für Paklenica Verhältnisse recht leicht bewertet und wir kommen gut voran. In der Schlüsselstelle merke ich, dass nicht mehr allzuviel Haut auf den Fingerkuppen ist und bin froh, das ich die wunderschöne Seillänge trotzdem noch einigermaßen genießen kann. Uli und Melanie stürzten sich in die Tour 'Centralni kamin' und kamen ebenfalls gut voran. Lediglich die letzte Seillänge fanden sie nicht und querten daher aus. Klarer Weise brauchten sie daher länger als geplant und Alex hatte noch Zeit zum Postkarten schreiben in der Schlucht. Zum Abschluss gingen wir alle noch zum Tomato auf eine Pizza und genossen das gute Essen mit wundervoller Aussicht auf das Meer und den Sonnenuntergang.

Sonntag, 7. April 2013

Gößeck

Schön langsam wird es doch Frühling, da muss man von Graz aus schauen, dass man noch zur ein oder anderen Schitour kommt. Alex und ich hatten heute nur Vormittags Zeit, daher stand diesmal eine etwas kürzere Tour auf das Gößeck am Plan. Als wir losgingen war die Sonne noch nicht aufgegangen und der Himmel bedeckt. Nur die Lichter von Trofaiach leuchteten uns den Weg ein wenig aus und so waren die ersten etwas schneearmen Meter hinein in den Bechlgraben etwas mühsam. Orientierungsmäßig ist die Tour relativ einfach, der lange Graben führte uns über die ein oder andere Steilstufe stetig bergauf. Gegen Ende wurde der Graben etwas weitläufiger und wir tauchten in die Wolkendecke ein. Daher navigierten wir mit Hilfe von Alex's GPS-Gerät auf den Gipfel und trafen ihn tatsächlich. Der Beweis:
Hoffentlich ist es das richtige Gipfelkreuz ;-). Hinunter ging es zunächst auch wieder mit ein wenig GPS-Unterstützung und so fanden wir zurück in den Bechlgraben, wo die Sicht bald besser wurde. Im oberen Teil war die Schneedecke noch recht hart mit einer griffigen Auflage, also wirklich gut zu Fahren und wir zischten die Steilstufen im Graben nur so hinunter. Weiter unten stellte es dann um auf stark schienenden Bruchharsch und wir hatten ein wenig mühe allen Bäumen auszuweichen. Schlussendlich kamen wir aber gut beim Auto an und fuhren sogar bis dort hin mit den Schi ab. Naja, dass wir bis zum Auto abfuhren war allerdings, wie man an den Fotos sieht, eher unserem starken Willen bis dorthin abzufahren zu verdanken. Aber auch wenn das Foto lustig aussieht, neue Kratzer haben wir bei den letzten 'Schwüngen' auf der Forststraße nicht bekommen.

Freitag, 5. April 2013

Wildfeld

Heute waren endlich mal Frühjahrsbedingungen bei unserer Schitour. Uli und ich gingen aus dem Gössgraben auf das Wildfeld und am Startpunkt war ich etwas überrascht, dass, obwohl wir nicht mehr allzu früh dran waren, kein einziges Auto dort stand. Normalerweise sind am Freitag schon ein paar Schitourengeher unterwegs. Naja, was solls, uns störte es nicht, dass wir alleine waren und so gingen wir bei recht warmen Temperaturen, aber immerhin mit Schneedecke vom Parkplatz weg, hinauf zu den Kreuzen Almen. Nach einer kurzen Trinkpause tauchten wir ca. 100hm höher in den Nebel ein und verließen diesen längere Zeit nicht mehr.
Es war relativ windstill, jedoch direkt am Gipfel wehte doch ein kleines Lüftchen, weshalb wir uns nur umzogen und wieder abfuhren. Der Schnee dürfte eigentlich recht schöner Firn gewesen sein, aber die Abfahrt war wieder mal Blindflug im Nebel und so suchten wir weiss in weiss hinunter zu den Almen. Dort genossen wir unsere Jause und traten gestärkt die restliche Abfahrt an. Das untere Waldstück umfuhren wir über die Forststraße, da wir fürchteten, dass nicht mehr genug Schnee lag um ohne Feindkontakt durch zu kommen. Schlussendlich kamen wir mit den Schi direkt zum Auto, eine Seltenheit dafür dass wir schon Anfang April hatten.

Mittwoch, 3. April 2013

Maria Schnee

Heute suchten und fanden Alex und ich in den Seckauer Alpen Pulverschnee. Vom Parkplatz Kühberger ging es los Richtung Wahlfahrtskirche Maria Schnee. Trotz des bedeckten Himmels war es warm und wir kamen mal wieder ordentlich ins Schwitzen. Geplant hätten wir eigentlich eine längere Runde, da machte uns aber der Wind einen Stirch durch die Rechnung. Ein Stückchen unterhalb der Wahlfahrtskirche dachte ich mir bereits, dass die vorhergesagten 11km/h Windgeschwindigkeit heute nicht wirklich stimmen dürften.
Im Windschatten der Kirche legten wir Gewand nach und machten uns auf den Weg Richtung Lamprechtshöhe. Leider hatte ich meine Schibrille vergessen (ich dachte mir bei 11km/h Windgeschwindigkeit würde ich sie nicht brauchen) und daher wurde der exponierte Rücken zum Kampf gegen den teilweise kräftigen Wind. Alex und ich beschlossen, da unsere geplante Tour hauptsächlich auf diversen Rücken unterschiedlicher Exposition entlang gegangen wäre, dass wir die Tour auf windstilleres Wetter verschieben und unterhalb der Lamprechtshöhe abbrechen. Bergab ging es zunächst dem Südrücken der Lamprechtshöhe folgend und nach ein wenig antauchen auf dem abgeblasenen Rücken stachen wir Richtung Osten einen Graben entlang. Nachdem wir den abgeblasenen Rücken verlassen hatten fanden wir wieder mal genialen Pulverschnee und genossen diesen bis hinunter zum Talboden. Die Forststraße entlang lieferten wir uns, da wir ja viel zu viel Energie noch übrig hatten da wir eine längere Tour geplant hatten, eine Schussfahrt in tiefster Abfahrts-Hocke und so kamen wir dann doch zumindest mit blauen Oberschenkeln beim Auto an.

Donnerstag, 28. März 2013

Gesäuserunde

Heute hatten Alex und ich eine lange Tour auf dem Programm, daher gingen wir um 2:00 vom Parkplatz Ebner Richtung Stadelfeldschneid los. Günstiger Weise war gestern Vollmond und daher brauchten wir die Stirnlampen kaum, nur in der Klamm zu Beginn und im dichten Wald schalteten wir sie ein. Dank des sternenklaren Himmels leuchtete uns der Mond den Weg aus. Bis zur Weggabelung bei der Pfarralm war gespurt, danach durften wir die Aufstiegsspur selber anlegen. Im Mondlicht funkelter der Schnee unglaublich schön und das Spuren war noch mal mehr Genuss als bei Tag. Die Neuschneeauflage war nur wenige Zentimeter und daher kamen wir auch beim Spuren gut voran. Die letzten ca. 20hm auf die Stadelfeldschneid trugen wir die Schi hinauf da es steiler wurde und so standen wir im Mondschein auf dem ersten Gipfel des Tages. Alex war heute leider nicht ganz Topfit und wir hinkten meinem gedachten Zeitplan eine halbe Stunde hinterher. Es folgte eine traumhafte Abfahrt über das Stadelfeld zum zweiten Koderboden. Im Mondschein eine frische Spur in perfekten Pulverschnee ziehen, so etwas habe ich noch nicht erlebt, absolut genial. Beim Koderboden fellten wir wieder an und starteten Richtung Festkogel. Auch hier durften wir wieder Spuren, es war nur eine alte, großteils eingeschneite Spur vorhanden und spätestens auf Höhe Schneelochpfeiler war diese nicht mehr zu sehen. Alex trug mittlerweilen einen Kampf gegen seine körperliche Ermüdung aus und wir beschlossen, dass ich vor gehe und ich ihn beim Abfahren vom Festkogel wieder treffe. Mittlerweilen war die Sonne aufgegangen und ich bekam die ersten Sonnenstrahlen ab. Weiter oben wurde der Schnee tiefer und das Spuren wurde immer anstrengender. Die letzten paar Höhemeter hatten es noch mal in sich und ich kam etwas erschöpft am Gipfel an.
Belohnt wurde ich mit einer traumhaften Aussicht und windstille. Allzu lange genoss ich den Moment am Gipfel nicht, sondern machte mich auf den Weg zu Alex hinunter. Er hatte sich ein nettes Plätzchen gesucht und ein wenig Sonne getankt. Da ich wieder zum Auto zurück musste beschlossen wir, zum Koderboden gemeinsam abzufahren und uns dort zu trennen. Alex fuhr direkt zum Kölblwirt ab und ich ging über das Stadelfeld zurück zum Auto. Den Zustieg auf das Stadelfeld traf ich nicht ganz ideal (dass auch da nicht gespurt war brauch ich wohl mittlerweilen nicht mehr erwähnen ;-) ) und daher wurde das steile Waldstück noch mal ein Kraftakt. Leider war bei mir mittlerweilen auch nicht mehr allzu viel Kraft da und daher benötigte ich für den Anstieg deutlich länger als gewöhnlich. Oben angekommen war ich froh und freute mich auf die Abfahrt. Glücklicherweise benötigte ich beim Abfahren kaum Kraft, es war mittlerweilen aufgefirnt in der Galneggluck'n und der Schröckerluck'n und so konnte ich die Abfahrt trotz leichter Erschöpfung genießen.
Leider konnten wir die geplante Tour nicht durchziehen, wir haben aber, abgesehen von traumhaften Eindrücken im Mondschein und genialem Pulverschnee vom Festkogel hinunter sowie tollen Firnbedingungen in Glaneggluck'n und Schröckerluck'n, zusätzlich wichtige Informationen für einen nächsten Versuch gesammelt. Liebes Gesäuse, du wirst uns nicht los werden wenn es bei dir immer so schön ist.

Mittwoch, 27. März 2013

Liesingtalrunde

Na gut, jetzt habe wir es eingesehe, das Wetter hält sich nicht an den Kalender und wir haben noch Winter. Um so besser, dann können wir noch ein paar Pulverschnee Abfahten genießen und unter anderem aus diesem Grund sind Alex und ich ins Liesigtal gefahren. Zu Beginn war der Himmel noch blau und die Sonne lachte uns auf den Rücken. Wir kamen gut voran und waren bald bei der Weggabelung Großer Schober - Silberling. Wir entschieden uns zuerst auf den Großen Schober zu gehen und hielten uns rechts. Ein paar Spitzkehren und viel Quergang später standen wir am ersten Gipfel.
Bei der Abfahrt genossen wir den frischen Pulver. Es waren zwar nur um die 10cm, jedoch lagen sie auf einer wunderbar kompakten und ebenen Altschneedecke und so konnten wir mit Topspeed hinunterwedeln. Bei den Sauböden fellten wir wieder auf und gingen über den Leckensattel auf den Silberling. Die Sicht nahm ab und ich hatte beim Spuren ein wenig mit der Kuppiertheit des Geländes zu kämpfen. Man sah nicht mehr allzu gut, wo es steil und wo es flach war. Glücklicherweise ist es auf dem Weg zum Silberling kaum steil und wir kamen mehr oder weniger problemlos auf den zweiten Gipfel. Wieder wartete eine tolle Pulverschnee Abfahrt auf uns und die Sicht nahm mit abnehmender Höhe auch wieder zu.
Nicht zu fasse, dass wir schon wieder Pulverschnee gefunden haben, und das Ende März. Der Tourengeher-Hochwinter nimmt heuer kein Ende.

Sonntag, 24. März 2013

Rappold

Heute nutzten wir das erste Frühlingswochenende noch mal zum Wandern, diesmal gingen Melanie und ich auf den Rappold vom Liftparkplatz unterhalb des alten Almhauses aus. Zu Beginn ging es entlang der Schipiste zum alten Almhaus, auf dem Weg dort hin durften wir einen Schneehasen beobachten wie er weiß in weiß durch die Winterlandschaft hoppelte. Ab dem alten Almhaus waren die Sichtbedingungen nicht allzu gut und wir stapften entlang des Wanderweges in der weißen Landschaft mit hin und wieder ein bisschen Kontur durch ein Schild oder einen Baum. Sowie der Weg in den Wald mündete wurde auch die Sicht besser und wir kamen leichter voran. Ab der Abzweigung Salzstiegel - Rappold stapften wir im etwas tieferen Schnee weiter. Teilweis sanken wir bis zum Knie ein und es wurde etwas anstrengender. Nach einiger Zeit stapfen entlang der Wanderweges fanden wir eine Schitouren-Aufstiegsspur, dadurch wurde der Weiterweg wieder weniger mühsam und wir kamen gut voran. Als wir den Wald verließen und auf die Almböden gelangten nahm die Tiefe der Scheedecke deutlich ab, es war zumeist abgeblasen und angenehm zu gehen. Wenig später standen wir am Gipfel.
Das windige Wetter hatte mir einen weißen Bart gezaubert und veranlasste uns außerdem, nur sehr kurz am Gipfel zu verweilen. Bergab testeten wir wieder die Rutschschaufel, diesmal übernahm Melanie die Testpilotenrolle und stellte sich wesentlich geschickter an als ich gestern. Beim Rückweg nahm die Sicht zu und wir konnten unsere Spuren zum alten Almhaus sehen, wie sie teilweise links und rechts des Weges in leichten Schlangenlinien verliefen. Naja, immerhin haben wir den Weg im Mittel getroffen. Auf der Schipiste vom alten Almhaus zum Parkplatz packte Melanie noch mal ihr Geschick beim Rutschschaufelfahren aus und ich musste zusehen, dass ich ihr im Laufschritt nachschnaufte.

Samstag, 23. März 2013

Bärenschützklamm

Nachdem wir gestern die Mehrseillängensaison eröffnet haben war heute die Eröffnung der Wandersaison am Programm. Mit Melanie und Uli ging es nach Mixniz in die Bärenschützklamm. Durch den bedeckten Himmel fühlten sich die tiefen Temperaturen heute kälter an als gestern. Beim Wandern störte es aber nicht, da muss man ja keinen kalten Fels angreifen. Der Weg zum Eingang der Bärenschützklamm war noch nahezu schneefrei, erst in der Klamm selbst fanden wir mehr und mehr Schneeflecken. Das Eis im Bach wurde auch immer mehr, auf den Holzbrücken und -leitern war jedoch kaum Schnee und Eis und wir kamen gut voran. Im oberen Teil der Klamm erwartete uns jedoch eine Überraschung, ein Brückensegment war zerstört und damit der Weiterweg versperrt.
Das Material für die Reparatur lag zwar bereit, irgendwie konnten wir uns aber trotz dem nicht dazu motivieren das Segment zu reparieren. Also entschieden wir uns umzudrehen und aussen herum in Richtung Hochlantsch zu gehen. Als wir bei der Weissen Wand vorbei kamen juckte es mich schon wieder in den Fingern. Der Fels war großteils trocken und wenn die Sonne rausgelacht hätte, wäre Klettern vermutlich gut gegangen. Ab der Schweigeralm nahm die Schneeauflage zu und wir stapften im mausknöcheltiefen Schnee weiter. Ein Stück weiter oben beschlossen wir umzukehren und packten die Rutschschaufel aus. Da der Rucksack beim rutschen am Boden streifte nahm ich ihn nach vorne und versuchte mein Glück. Dadurch rutschte ich gut, jedoch sah ich nicht mehr wo ich hinfuhr und erwischte den ein oder anderen Stein. Naja, jedenfalls machte es riesig Spass und etwas weiter unten fanden wir ein Feld, bei dem ich richtig fahrt auf nahm. Den restlichen Rückweg gingen wir langweiligerweise wieder zu Fuß.

Freitag, 22. März 2013

Kinderfuß

Laut Kalender hat der Frühling gestern begonnen, daher ist es höchste Zeit die Mehrseillängensaison zu starten. Alex hat mit dem Kinderfuss eine würdige Tour gefunden, auf dem Röthelstein Südostsporn war sie den ganzen Tag in der Sonne. Die Lufttemperatur und der leichte Wind machten es zwar ein wenig kühl, da der Fels aber so schön in der Sonne stand war er angenehm warm und uns wurde auch in der Tour kaum kalt. Die ersten drei Seillängen folgten wir dem Jägersteig, er diente uns als Zustieg zur eigentlichen Tour. Diese drei Seillängen gingen wir simultan und kamen zügig zum Einstieg der Tour Kinderfuss.
Die Tour selbst ist wundervolle Kletterei mit teilweise diffizilen, geneigten Plattenstellen, ein paar kurzen Verschneidungsstücken und am Ende noch einem gutgriffigen Bauch. In der ersten Seillänge fehlte bei mir noch ein wenig die Konzentration für die feinen Tritte in den Platten und das Auge für die Linienführung. Daher suchte ich etwas länger zum ersten Stand. Alex war bei der zweiten Seillänge schon wesentlich schneller und in der Schlüsselseillänge war dann auch mein Kopf gut aufgewärmt und wir kamen flüssiger voran. Wirklich schnell ging es natürlich trotzdem nicht, aber in den diffizilen Plattenstellen muss man sich nun mal die Zeit nehmen und die feinen Griffe und Tritte suchen. Die oberen beiden Seillängen waren nicht mehr ganz so plattig und schlussendlich standen wir glücklich und etwas müde am Ausstieg. Von dort führte uns ein fast durchgehender Schneeteppich zurück zum Auto.
Eine Mehrseillänge mit Schnee beim Zu- und Abstieg könnte man meinen, dass keine allzu gute Idee ist. Tatsächlich war aber die Tour selbst schneefrei und nahezu vollständig trocken. Also lohnt es sich, bei richtiger Routenwahl, auch wenn es noch kalt ist, sonnige Wände aufzusuchen.

Freitag, 15. März 2013

Kragelschinken

Das hätte ich mir nicht gedacht, dass wir Mitten im März noch mal den Hochwinter finden. Aber die Eisenerzer Ramsau überrascht immer wieder und auch heute gab es feinsten Pulver dort. Da es stürmisch war und die Lawinenwarnstufe auf 4 angehoben wurde, entschieden sich Alex und ich für die windschattigen, bewaldeten und lawinensicheren Nordhänge des Kragelschinkens. Zunächst war die Aufstiegsspur noch gut ausgetreten und wir kamen schnell voran. Als wir nach dem Waldgürtel auf die Almböden unter den Teicheneggalmen kamen, nahm der Wind zu und die alte Spur war verblasen. Alex spurte motiviert aufwärts und ich schnaufte ihm hinterher. Am Rücken oben angekommen nahm der Wind noch mal ordentlich zu und wir waren froh, dass wir uns bereits weiter unten so eingemummt hatten, dass der Wind kein bisschen Haut zum Angreifen fand. Am Gipfel rissen wir nur schnell die Felle runter, machten ein Gipfelfoto und sahen zu, dass wir aus dem Wind kamen.
Wir fuhren im wundervoll lockeren Pulverschnee Richtung Kohlleitenalm ab und fellten wieder an. Nach gut 200hm Gegenanstieg fanden wir uns am Plöschkogel wieder und genossen die Windstille. Die Waldschneisen vom Plöschkogel hinunter waren auch mit gut 20cm lockerem Pulverschnee bedeckt. Wir konnten es kaum glauben, dass wir tatsächlich Mitte März noch mal Pulverschnee fanden, der teilweise bis zu den Schultern aufstaubte. Wir sogen noch so viel Hochwinter wie möglich auf, vermutlich war das jetzt wirklich endgültig die letzte Hochwintertour für diese Tourensaison.

Freitag, 8. März 2013

Zwingkopf

Letzter Tag der Schitourenwoche im Gasteinertal, da wollten sich Goti, Hans und ich noch mal ordentlich verausgaben. Daher fuhren wir ins übernächste Tal nach Fusch und nahmen den weiten Weg zum Zwingkopf in Angriff. Die ersten Meter auf der Forststraße ging es gut voran, leider etwas zu gut. Wir übersahen eine Abzweigung und landeten bei einer Wildfutterstelle wo der Schnee unter Heu und Kot versteckt war. Nach ein wenig suchen nach dem weiteren Weg beschlossen wir umzukehren und fanden rasch die Abzweigung, die wir versäumt hatten. Zurück in der Spur machten wir gut Höhenmeter und waren bald darauf bei der Schmalzgruben-Hochalm. Dort eröffnete sich uns das wunderschöne und lange Schmalzgrubenkar und in der Ferne konnten wir bereits unser Ziel sehen, auch wenn uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, dass das unser Ziel ist. Der Aufstiegsweg führte uns auf der Südseite des Kares hinauf und das war auch gut so, denn auf der gegenüberliegenden Seite gingen aus den steilen Südhängen teilweise im 5 Minuten Takt Nass- bzw. Grundschneelawinen ab. Der Weg hinauf verging nahezu wie im Flug und nach ein paar Trink- und Müsliriegelpausen erreichten wir bei Sonnenschein und windstille den Gipfel. Oben angekommen beobachteten wir noch ein paar weitere Nassschneelawinen, eine erwischte ich sogar mit meiner Kamera.
Bei der Abfahrt stellten wir uns auf denkbar schlechte Bedingungen ein. Um so überraschter waren wir, als wir den ein oder anderen schönen Hang fanden. Bruchharsch war zwar auch dabei, aber ein kurzer Abschnitt bescherte uns sogar Pulverschnee und ein paar firnige Hänge fanden wir auch. Weiter unten im Kar war die Schneedecke hart und zwischen den Windgangeln fanden wir immer wieder plane Schneisen hinab, die ganz gut zu fahren waren. Bei der Schmalzgruben-Hochalm genossen wir die Sonnenstrahlen und jausneten den Rest, den wir am Gipfel noch übrig gelassen hatten. Im unteren Teil war der Schnee großteils recht tief. Den am schwersten zu fahrenden Hang meiner bisherigen Schitourenkarriere fanden wir auch noch. Völlig unberechenbar wechstelten die Bedingungen von hartem Schnee über Bruchharsch und Sulz bis Faulschnee. Goti stand einmal fast bis zur Hüfte in einem Schneeloch und ich brachte einen Purzelbaum zusammen, bei dem ich ohne Geschwindigkeitsverlust weiterfahren konnte. Weiter unten wurde der Schnee wieder sulziger und damit berechenbarer und besser zu fahren. Hans legte exklusiv für mich noch einen Showact ein, in Abfahrtshocke stürzte er sich eine steile Böschung auf die Forststraße hinab und legte klarerweise eine Bauchlandung hin. Die Fotos zeigen nur Ansatzweise wie absolut genial und unglaublich lustig dieser vermutlich geplante Sturz war. Vielen Dank Hans für diese Einlage, ich bin mir nicht sicher ob ich in meinem Leben schon mal so viel gelacht habe. Die Schneedecke war noch ausreichend um uns ohne Schi abzuschnallen bis zum Auto zurück zu bringen.
Mit dieser Tour fand die heurige Schitourenwoche einen gebührenden Abschluss. Vielen Dank an alle (natürlich auch an die Nicht-Schitourengeher) für diese wundervolle Woche, es ist immer wieder ein Genuss mit euch Urlaub zu machen.

Donnerstag, 7. März 2013

Keuchenscharte

Großgruppe war heute wieder am Programm, insgesamt zu acht (Hans, Corina, Goti, Geri, Karin, Heiko, Josef und ich) starteten wir vom Parkplatz des Gasteiner Heilstollens in Richtung Keuchenscharte. Das erste Drittel der Tour führte uns eine Forststraße in die Höhe. Mit der großen Gruppe verging die Zeit auf der Forststraße wie im Flug, man hatte immer jemanden zum Plaudern. Weiter oben wurde es etwas windiger und der Schnee änderte sich von sulzig auf windgepresst. Rundum lachten uns die Berge sonnenbestrahlt an, nur bei uns hielt sich hartnäckig ein Wolkenschleier. Mir war das heute recht, dann mussten wir entlich mal nicht so viel in der Sonne schwitzen. Mit ein paar kurzen Pausen näherten wir uns immer weiter unserem Ziel. Am letzten Hang testete Geri noch aus, wie gut sein Schi ohne ihn bergab fahren kann und ich kann bestätigen dass er es ganz gut kann. Knapp 20hm unter mir blieb der Schi glücklicherweise unversehrt stecken und ich konnte ihn wieder einsammeln. Etwas weiter oben beschlossen wir unseren Gipfel gefunden zu haben, auf Grund des Windes suchten wir uns einen windschattigen Platz als Gipfel aus.
Bei der Abfahrt waren auch heute die Schneebedingungen sehr abwechslungsreich, oben wechselte Pulver mit Bruchharsch, anschließend rumpelten wir über Windgangeln und weiter unten wartete wieder Sulz auf uns. Auf einem sonnigen Flecken zu Beginn der Forststraße machten wir eine ausgiebige Jausenpause und gestärkt rasten wir die restliche Strecke zum Auto.

Mittwoch, 6. März 2013

Tagkopf

Heute war der Himmel ein wenig bedeckt und die meisten entschieden sich, Lift fahren zu gehen. Nur Goti und ich waren motiviert für eine Schitour. Wir entschieden uns für den Tagkopf, da wir hofften, dort dem Wind zu entkommen. Und tatsächlich war die Tour, die großteils durch Wald und über Almlichtungen führte, angenehm windschattig. Außerdem hatten wir das Glück, dass uns genau ein Wolkenfenster verfolgte und somit kamen wir wieder mal ganz schön ins schwitzen. Kurz vor dem Gipfel kamen wir dem Wind schlussendlich doch nicht mehr aus.
Also fellten wir schnell ab und fuhren wieder in windgeschützte Höhen ab. Zu Beginn fanden wir teilweise noch guten Schnee, weiter unten wurde er immer schwerer und sulziger. Zum Fahren ging er aber trotz dem ganz gut, da die Wiesen eine perfekte Steigung hatten. Etwas weiter unten kamen wir bei einer Hütte vorbei, bei der wir uns unsere Jause schmecken ließen. Gestärkt fuhr sich der tiefe Schnee gleich noch besser und so waren wir bald wieder zurück beim Auto. Dort hatte es zweistellige Plusgrade, kein Wunder dass wir schwitzten und der Schnee sulzig war.
Die Tour selbst ist als Schitour sehr zu empfehlen, es geht von Anfang an in gleichmäßiger, angenehmer Steigung bis zum Gipfel, wo man dann ein tolles Panorama hat.