Donnerstag, 20. Juni 2013

Mentopolis

Nach altbewährter Manier flüchteten Alex und ich vor der großen Hitze in die Berge. Bei 24°C und leichtem Wind in der Wand lässt es sich besser aushalten als bei 35°C in der stickigen Stadt. Trotz der angenehmen Temperatur in der Früh kammen wir beim Zustieg ordentlich ins Schwitzen und waren in rekordverdächtiger Zeit beim Einstieg. Ich muss allerdings zugeben, dass uns der leicht zu findende Start unnötige Sucherei erspart hat. Die Wand war bereits ab der Früh in der Sonne und so waren wir über den Wind besonders froh, sonst wäre es wohl wirklich heiß geworden. Die ersten beiden Seillängen gingen wir simultan und nach einer weiteren netten Länge standen wir bereits vor der Schlüsselstelle. Laut Topo sollte die Schwierigkeit kurz und steil sein, kurz ja aber eine steile Stelle fand ich nicht. Es handelte sich um eine zunächst senkrechte Wand aus der man mit einem Fingerloch und ein paar feinen Leisten nach rechts querend auf eine Reibungsplatte ausstieg.
Zunächst übersah ich das Fingerloch, jedoch beim zweiten Versuch löste sich die Stelle gut auf. Danach kam eine schöne und relativ homogene Seillänge. Nachdem Alex über alle Schwierigkeiten hinweg war, brach ihm leider ein Tritt im leichteren Gelände aus und er legte einen etwas weiteren Sturz ins Halbseil hin. Passiert ist nichts, aber uns wurde klar, dass abseits der Tour der Fels nicht immer so kompakt ist. Beim landen ins Seil lösten sich nämlich noch weitere Steine. Allgemein war die Tour selbst recht kompakt, doch wenn man von der Linie leicht abwich, oder auch in den leichteren Stellen, wurde es etwas brösliger.
Nun folgte ein Grasband auf dem ich lange suchte bis ich den richtigen nächsten Stand fand. Es gingen von dem Grasband mehrere Touren los, die leider nicht in unserem Topo verzeichnet waren. Nach der Sucherei und einer kurzen Stärkung sprinteten wir motiviert weiter aufwärts. Der obere Teil war auch wunderbar mit vielen schönen und interessanten Plattenstellen und einer völlig glatten Platte im Grenzreibungswinkel, wo man nur hinaufspazieren brauch wenn man sich traut. Die letzte 7er Länge war dann noch mal zum Anhalten, aber auch diese meisterten wir und ein wenig später standen wir am Gipfel. Der Abstieg war auch bald geschafft und in der Barbarastub'n im Gastgarten ließen wir bei einem Eis noch mal die Tour vor unseren Augen Revue passieren.

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