Montag, 27. Februar 2012

Ofental

Hans hatte seine selbstgebauten Powderlatten immer noch nicht getestet, das mussten wir schleunigst ändern. Daher brachen wir zum Hochkalterstock auf um ins Ofental zu gehen. Bereits bei der Anfahrt wurde fleißig Schnee geräumt, was uns Hoffnung auf frischen Pulver machte. Und tatsächlich durften wir selbst Spuren und blieben auch alleine auf der Tour. Die Sonne lachte nur wenig heraus, was uns aber recht war, da somit der frische Pulverschnee flockig blieb. Das Spuren war bei dem lockeren Schnee auch nicht viel Arbeit und wir kamen gut voran.
In der Scharte angekommen jausneten wir kurz und tranken einen Tee. Es war aber doch ein wenig windig und wir fuhren schnell wieder ab um uns aufzuwärmen. Die Abfahr war ein purer Genuss im unverspurten, frischen, lockeren Pulverschnee und auch die Forststraße war angenehm zum Abfahren. Hans war begeistert von seiner Eigenproduktion und hat schon Pläne für einen neuen HP-Markenschi geschmiedet. Am Ende der Forststraße setzten wir uns noch auf ein Bankerl und verspeisten die restliche Jause bevor wir auf dem geräumten und gut besuchten Spazierweg zum Auto zurückkehrten.

Dienstag, 21. Februar 2012

Hoher Frassen

Jetzt ist sich in der Familienschiwoche (heuer am Arlberg) doch eine Schitour ausgegangen. Für Josef und Kerstin war es die erste und Andrea hatte bereits eine Schitour in den Beinen (letztes Jahr im Familienschiurlaub in Arabba auf den Monte Sief). Da schöne, warmes Wetter angesagt war entschieden wir uns für den hoffentlich noch pulvrigen Nordanstieg von Raggal auf den Hohen Frassen. Zu Beginn der Tour schauten uns die Liftfahrer etwas verwundert an, doch wir konnten die Piste rasch hinter uns lassen. Im anschließenden, schattigen Nordwald bis zum Niezkopf war die Temperatur angenehm kühl. Oben angekommen lachte uns die Sonne entgegen und wir machten eine kurze Jausenpause. Den Rücken entlang bis zum Gipfel strahlte die bei der Pause noch angenehme Sonne gnadenlos auf uns nieder und wir kamen noch mal ins Schwitzen. Unsere Mühen wurden schlussendlich mit einem grandiosen Blick über fast ganz Vorarlberg und Teile Liechtensteins belohnt. Einzig der Bodensee versteckte sich hinter dem Bregenzerwaldgebirge.
Die Abfahrt war auf dem Rücken zum Niezkopf bereits von der Sonne etwas erschwert. Der aufgeweichte Schnee ließ sich aber noch recht gut schieben. Ab dem Eintauchen in den Schatten hatten wir spitzen Pulver bis zum Auto. Insgesamt war es eine (hoffentlich) gelungene erste (bzw. zweite) Tour gekrönt von einem traumhaften Gipfelpanorama.

Montag, 13. Februar 2012

Kasmarie

Noch voller Enthusiasmus von den geglückten ersten Eiskletter-Vorstiegsmetern am letzten Donnerstag, beschlossen Hans und ich nach Schneizlreuth zu fahren und uns in der Kasmarie zu versuchen. Schon von der Straße aus leuchtete der Eisfall und besonders die steile Schlüsselpassage (die sogenannte 60m-Wand) aus der Landschaft heraus. Leider waren zwei Seilschaften vor uns, so bekamen wir gelegentlich ein paar Eisbrösel ab. Hans stieg die erste Seillänge vor und wir kamen zügig zur Headwall (der Schlüsselstelle). Die unteren Klettermeter waren etwas nass, daher bekam unser Seil eine Eisglasur, die das Gewicht nicht verringerte. Naja, scheinbar machen Eiskletter taugliche Seile doch Sinn. Den ersten Teil der Headwall durfte ich vorsteigen. In der Mitte der Headwall war ein nasser Bereich bei dem die Handschuhe noch mal etwas durchnässt wurden, ab dort war die restliche Route trocken und das Eis in gutem Zustand. Auf einem kleinen Podest im oberen Drittel der 60m-Wand machte ich Stand und Hans stieg den Rest vor. Weiter oben kam noch einmal ein etwas steilerer Bereich, aber nicht mehr so steil wie zuvor.
Die restlichen Meter waren eher leicht und wir kamen gut voran. In den leichten Metern passierte mir noch ein kleines Malheur: Beim herausziehen des Eisgerätes fing meine Stirn den Schwung ab. Resultat war eine kleine Beule über der rechten Augenbraue. Die Abstiegsspur fanden wir ohne Probleme, da sie schon recht ausgetreten war. Hans wollte seine Steigeisen nicht abnehmen, daher kam ein kleines Loch in seinem rechten Hosenbein dazu. Ansonsten verlief die Tour optimal (etwas langsam waren wir vielleicht, aber es war schließlich unser erster richtiger Eisfall).

Sonntag, 12. Februar 2012

Braunedlkogel

Da Flo heute noch nach Wien fährt suchten wir uns eine kürzere Tour in der Nähe aus. Die ideale Wahl schien mir daher der Braunedlkogel von Rußbach aus zu sein. Als wir starteten war der Parkplatz im Rinnbachgraben noch leer und wir zogen die erste Spur des Tage in den nahezu pistenartig präparierten Graben (ist wohl auch eine beliebte Rodelstrecke). Ein kurzer (unnötiger) Abstecher in den Wald orographisch rechts vom Graben machte den Aufstieg zu der Rinnbergalm kurzweiliger. Dort angekommen war es aus mit der Rodelbahn und etwas später, vor dem letzten Steilaufschwung der Südostseite des Braunedlkogels, endete auch die Tourengeherspur der Vortage. Also durften wir noch ein wenig selber spuren. Der Hang machte nicht den Eindruck, dass sich der Schnee übermäßig gut mit dem Untergrund verbunden hat, deshalb waren wir im Auf- und Abstieg darauf bedacht, keine zu großen Belastungen auf den Hang wirken zu lassen.
Die gesamte Abfahr wartete mit super Pulverschnee auf und auch die Rodelstrecke zur Rinnbergalm war schnell genug, so dass wir nicht in Verlegenheit kamen, die Stecken zu anschieben einzusetzen. Wir mussten eher aufpassen, dass wir zwischen den aufsteigenden Rodlern, die die Rinnbergalm stürmten, unbeschadet durchfanden. Zurück beim Parkplatz war dieser nämlich schon gut gefüllt.

Samstag, 11. Februar 2012

Mittlerer Wieselstein

Gemeinsam mit Flo erkundeten wir heute die Tourenbedingungen im Salzburger Land, genauer im Tennengebirge. Durch die Kälte blieb der Schnee von der vorletzten Nacht wunderbar pulvrig und die Altschneedecke hat sich gut verbunden. Also steht der Tour auf den Mittleren Wieselstein nichts im Weg. Es war bereits eine (steile) Spur angelegt und wir folgten dieser. Nach knapp 2h trafen wir auf zwei weitere Tourengeher. Auch sie sind der Spur gefolgt, die leider nicht auf den Wieselstein führt, sondern auf eine Erhebung zwischen Kastenspitz und Schafgebirgspitz. Macht aber nichts, die knapp 200hm lange Abfahrt zur richtigen Aufstiegsspur war ein Genuss.
Den weiteren Weg fanden wir (mit der ein oder anderen Extraschleife) besser und standen schließlich am windigen Gipfel. Der Wind kam aber erst auf den letzten 20m zum Gipfel auf, daher machte uns die Kälte ansonst nichts aus. Also schnell wieder weg vom Gipfel. Zu Beginn war die Abfahrt auf den abgeblasenen Hängen etwas holprig, sie wurde aber immer besser. Bei der Berglerhütte machten wir einen ausgiebigen, sonnigen Jausenstop. Die anschließenden Hänge entpuppten sich als wahrer Pulvertraum mit teilweise knietiefem Pulverschnee.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Strubklamm

Heute war es so weit, das erste Mal selbständig Eisklettern gehen stand auf dem Programm. Hans und ich fuhren zum Kraftwerkshaus oberhalb des Wiestalstausees und spazierten in die Klamm hinein. Ein Eiswunderland tat sich vor uns auf, von allen Seiten wuchsen Eisgebilde die 40-50m hohen Wände der Klamm herab. Der Bach war zu Beginn unbedenklich dick zugefrohren, aber je weiter wir hineingingen desto mehr Bauchweh bekamen wir und als die alten Spuren direkt über ein von der Strömung geöffnetes Loch gingen, hatten wir die Bestätigung, dass diese Spuren noch bei dickerem Eis angelegt wurden. Also schlugen wir dort unser Lager auf und Hans stieg seine erste Seillänge im Eis vor.
Oben angekommen sicherte er mich nach und wir stiegen dort in der Gegend noch ein bis zwei Mal im Nachstieg schwierigere Routen hinauf. An einem Baum konnten wir uns wieder abseilen und auch das Seil abziehen ohne Material zurückzulassen. Danach durfte ich ein paar Schritte Klammauswerts noch meinen ersten Vorstieg angehen. Im Eis fühlte es sich gut an. Erst in dem rutschigen, erdigen, eingeschneiten Ausstieg bekam ich etwas schlottrige Knie. Hans stieg noch nach und wir seilten wieder ab. Bei so viel Eis übersahen wir die Zeit und kamen etwas zu spät zurück (Tschuldigung Corina).

Mittwoch, 8. Februar 2012

Ebenstein

Wunderschönes Wetter heute, da muss man eine Schitour gehen. Also packen Alex und ich unsere sieben Sachen und fahren nach Tragöß zum Grünen See. Dort angekommen legen wir Schneeketten an und versuchen unser Glück auf der Straße nach Jassing. Leider kommen wir nur ca. 50m bevor wir an zu wenig Bodenfreiheit des 3er Golfs scheitern und auf Schnee aufsitzen. Günstiger Weise kommt kurz darauf ein Traktor vorbei und zieht uns wieder heraus. Na gut, dann starten wir eben vom Grünen See aus. Zeitmangel hatten wir sowieso nicht und die Zusatzstrecke unter den Felswänden war viel stimmungsvoller als wenn wir mit dem Auto daran vorbei gerast wären. Ein anderes Auto hat es bis Jassing geschafft und damit ist eine Person vor uns gewesen und hat eine Spur angelegt. Der- oder diejenige (gesehen haben wir niemanden, ist im Wald unbemerkt an uns vorbei) drehte bei der Sonnschienhütte um und ab da hatten wir die Traumlandschaft für uns allein. Ab dem kleinen Ebenstein kam etwas Wind auf und die letzten 50 Hohenmeter mussten wir ohne Schi bewältigen. Ich nahm die Schi mit zum Gipfel und fuhr die Gipfelflanke (auf dem Foto ganz links) ab.
Die Abfahrtsbedingungen waren wechselhaft mit teilweise sehr guten Passagen und der Lawinengang unter der Sonnschienhütte war auch am Nachmittag noch unproblematisch. Also kamen wir nach einiger Stapferei wieder gut beim Auto an und ließen die Tour bei einem Kuchen im Bahnhofs-Cafe in Leoben nochmal vor unseren Augen ablaufen bevor ich in den leider etwas verspäteten Zug nach Hause einstieg. Alles in allem ein wunderschöner, stimmungsvoller, anstrengender und rundum gelungener Schitourentag.

Samstag, 4. Februar 2012

Lamingegg

Da uns am Donnerstag die sibirische Kälte wenig störte, brachen Alex und ich auch heute wieder zu einer Schitour auf. Diesmal wäre das Ziel der Hochturm von Präbichl aus durch den Handlgraben gewesen. Aber ohne Sonne und mit Wind bekammen wir die kalten Temperaturen mehr zu spüren. Daher haben wir die Bergsteigerheizung eingeschalten, das heißt wir sind einfach einen Schritt schneller gegangen. Im Wald hatten wir noch kaum Wind, erst weiter oben auf dem Wildfeld waren gelegentlich kalte Böen.
Dort ist mir dann auch meine Trinkflasche eingefrohren (Alex's Trinkschlauch ist schon nach den ersten 200m zugeeist). Wir sind dann noch bis auf den Rücken zwischen Lamingegg und Hochturm weitergegangen, aber dort oben war dann der Wind konstant kräftig und wir beschlossen umzukehren. Der Hang vom Lamingegg zum Wildfeld hat sich auf jeden Fall ausgezahlt noch zu gehen, dort fanden wir bei der Abfahrt trotz Blindflug im diffusen Licht den schönsten Schnee. Weiter unten hatte der Schnee einen windgepressten Deckel und war nicht mehr ganz so leicht zu fahren. Aber mit meinen neuen Superschi konnte ich die Abfahrt trotz dem genießen. Gegen Ende der Tour machten sich die Temperaturen bei mir noch mal bemerkbar und als wir beim Auto ankammen, waren ich (insbesondere meine Zehen) recht froh auf die Heizung.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Wildfeld

Trotz (angeblich) sibirischer Kälte wagten Alex und ich uns aus dem Haus und brachen in Richtung Gössgraben auf. Dort angekommen waren wir überrascht, dass es eigentlich gar nicht so kalt war. Mit den Socken von der Oma blieben auch die Zehen warm. Das Wetter war wieder herrlich und wir kamen rasch voran. Auch der Wind blieb großteils aus, erst beim letzten Gipfelaufschwung war er zu merken. Am Gipfel selbst beeilten wir uns doch lieber mit dem Abfellen und Gipfelfoto machen, da die Finger im kalten Wind schnell taub zu werden drohten. Einmal Rundblick Richtung Stadelstein und Gesäuse ging sich noch aus und dann ab in windstillere Gebiete.
Die Abfahrt war zu beginn recht schön, es war nur eine kaum störende Harschschicht auf dem Pulverschnee. Bis zu den Kreuzenalmen hatten wir eigentlich gute Schneebedingungen (da darf man nicht jammern, nachdem wir in letzter Zeit nur perfekte Verhältnisse hatten). Bei den Almen fanden wir ein Sonnenbankerl, wo wir Tee und Jause genossen und gestäkt die restliche Abfahrt antraten. In den Waldschneisen war der Schnee schon recht zerfahren und hart. Endlich die Lang ersehnten nicht perfekten Bedingungen zum austesten ob meine neuen Schi etwas taugen. Alex hat auch seine neue Schitourenausrüstung ausgetestet und insgesamt waren wir beide sehr zufrieden mit unserem Material.