Samstag, 13. April 2013

Paklenica

Die Klettersaison läuft in Graz etwas schleppend an. Um so besser, dass wir vom 9. bis 13. April nach Paklenica fuhren und reichlich Klettermeter sammelten. Am Dienstag gegen halb 5 in der Früh starteten wir los und nach einer etwas verregneten Fahrt standen wir in der Schlucht und sahen den Regentropfen zu, wie sie auf die Windschutzscheibe fielen. Kurz durchschnaufen und Motivation rauskramen und dann ging es in der Regenmontur los.
Wenn es regnet, muss man eben mit der Schwierigkeit runter gehen. Uli und Melanie gingen die Tour 'Sjeverni greben' mit Bergschuhen und Alex und ich stürzten uns in die Tour 'Sjeverno rebro'. Da es noch leicht regnete aber ansonsten angenehm warm war, entschloss ich mich mit Sandalen und Badehose zu klettern. Die Entscheidung musste ich nicht bereuen, es war zum Klettern angenehm und kalt wurde mit auch nicht. Der Regen ließ nach und gegen Nachmittag wurde durch den Wind der Fels schon wieder großflächig trocken. Daher entschieden wir uns noch ein wenig Sportklettern zu gehen und suchten uns steilere, trockene Routen. Leider fanden wir nur eine derartige Route. Diese war aber sehr schön und wir vergnügten uns in ihr.
Am Mittwoch in der Früh regnete es leider wieder. Das schlug sich ein wenig auf unsere Gemüter, da wir gehofft hatten, dass der Fels heute trocken wäre. Na gut, dann doch Regenprogramm. Nach dem Frühstück gingen wir zum Meer und ich hüpfte hinein. Erfrischend. Anschließend war eine Halli Galli (für diejenigen die es nicht wissen, das ist ein Kartenspiel) Partie angesagt und am späteren Vormittag, als es endlich aufhörte zu regnen, fuhren wir in die Schlucht. Alex und Uli nahmen die Tour 'Spit Bull' in Angriff. Am Nachmittag wurde es richtig schön und die Sonne lachte heraus. Daher gingen wir noch ein wenig Sportklettern.
Am Donnerstag war es bereits in der Früh Schönwetter und so hatten wir uns etwas längeres vorgenommen. Alex und ich gingen daher Richtung Anica Kuk und wollten in die Tour 'The show must go on' einsteigen. Leider war diese noch viel zu nass und daher suchten wir nur den Einstieg, um uns beim nächsten Mal Zeit zu sparen und stiegen wieder ab. Schon wesentlich trockener war der Fels am Debeli Kuk und daher gingen wir stattdessen die Tour 'Senza Pieta'. Eine gute Wahl, diese recht homogene Tour bereitete uns beiden viel Freude. Melanie und Uli waren in der Zwischenzeit in der Tour 'Nosorog' unterwegs und ein wenig Sportklettern.
Neuer Tag und wieder Regen. Am Freitag in der Früh nieselte es wieder ein wenig. Diesmal nur ganz wenig, aber genug, dass wir uns von unseren Trocken-Wetter-Plänen verabschieden mussten. Nach dem Frühstück gingen wir ein wenig Spazieren zu der Ruine am Eingang der Schlucht und beobachteten, wie der Fels langsam wieder trocken wurde. Danach gingen Melanie und ich die Tour 'Flex&Rex' und Uli und Alex die Tour 'Water song'. Beide sehr schön und trotz des leicht nassem Fels gut machbar. Am Nachmittag gingen Uli und Melanie noch ein wenig Sportklettern und Alex und ich sahen uns die Tour 'Bears on toast' an. Die Kletterei war sehr abwechslungsreich, in der ersten Seillänge hatten wir einen Pfeiler, einen Stemmkamin, eine Riss und eine harte Schlüsselstelle über ein Dach und in der zweiten Seillänge warteten ein kleineres Dach, große, steile und gutgriffige Wasserrillen die zunehmends flacher wurden und in anspurchsvolle Reibungsplatten übergingen. Beide Seillängen waren bis auf jeweils kurze Schlüsselstellen relativ einfach und glücklicherweise trocken. Die beiden oberen Seillängen zur Abseilpiste waren dann nur mehr Formsache.
Letzter Tag und noch mal strahlender Sonnenschein, da steht natürlich ordentlich Kelttern am Programm. Alex und ich gehen die Tour 'Johnny' am Debeli Kuk. Bis auf die Schlüsselseillänge ist diese Tour für Paklenica Verhältnisse recht leicht bewertet und wir kommen gut voran. In der Schlüsselstelle merke ich, dass nicht mehr allzuviel Haut auf den Fingerkuppen ist und bin froh, das ich die wunderschöne Seillänge trotzdem noch einigermaßen genießen kann. Uli und Melanie stürzten sich in die Tour 'Centralni kamin' und kamen ebenfalls gut voran. Lediglich die letzte Seillänge fanden sie nicht und querten daher aus. Klarer Weise brauchten sie daher länger als geplant und Alex hatte noch Zeit zum Postkarten schreiben in der Schlucht. Zum Abschluss gingen wir alle noch zum Tomato auf eine Pizza und genossen das gute Essen mit wundervoller Aussicht auf das Meer und den Sonnenuntergang.

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