Sonntag, 21. April 2013

Tauerngold

Kurz ist die Zeit in der man meinen beiden Lieblingsbeschäftigungen gleichzeitig nachgehen kann und heuer haben Hans und ich es tatsächlich geschafft sie in einer Tour zu kombinieren. Zunächst Zufuß, doch bald auf Schiern ging es von der Wengerau in Richtung Tauernkogel. Der Schnee war schon etwas aufgeweicht, aber da sich die Sonne meist hinter einem Wolkenschleier versteckte wurde er im Tagesverlauf kaum tiefer. Fürs Schitourgehen waren die Temperaturen ein wenig hoch und wir kamen gut ins schwitzen. Beim Felsen angekommen waren wir um die warmen Temperaturen froh. Den Einstieg fanden wir auch ohne Umwege und bald hatten wir die Schi und den Schnee hinter uns gelassen und standen mitten in der Felswand. Es war so warm, dass nicht einmal bei der ersten Seillänge die Finger kalt wurden, wirklich angenehm zum Klettern. Der Fels war, bis auf einen ganz kurzen und nicht störenden Streifen, trocken und wir bewegten uns genussvoll aufwärts im senkrechten Gelände.
Insbesondere die beiden Seillängen in der Mitte waren Genusskletterei vom feinsten und am Ausstieg angekommen war ich fast ein wenig traurig, dass die schöne Tour schon zu Ende war. Im nächsten Moment wich jedoch die Trauer schon der Vorfreude auf die Abfahrt. Wir stiegen über den Gipfel ab und ich bemerkte, dass Sandalen zwar geniale Abstiegsschuhe für normale Klettereien sind, aber im Schnee die Füße doch etwas kalt werden. Egal, ich würde es wieder tun, die Füße waschen nach der Kletterei schadet nicht und die Kälte ließ sich halbwegs aushalten. Ein wenig kneipen hat noch niemandem geschadet ;-). Zurück beim Einstieg jausneten wir noch ein wenig und stürzen uns dann gestärkt Talwärts. Der schon etwas tiefe Firn war im oberen Abschnitt noch recht gut zu fahren, weiter unten waren hin und wieder Latschenlöcher, wo ich das eine oder andere erwischte und hin und wieder mein Hinterteil kühlte. Wir kamen mit den Schi bis zum Talboden der Wengerau und auch dort suchten wir noch ein wenig entlang der Schneeflecken durch das Gestrüpp. Wenig später sahen wir es dann doch ein, dass wir Zufuß schneller waren und so spazierten wir das letzte Stück zum Parkplatz noch hinab.
Was gibt es schöneres als Schitouren gehen? Klettern, und was gibt es schöneres als Klettern? Natürlich Schitouren gehen und Klettern! Und eine derartige, geniale Tour haben wir heute genießen dürfen.

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