Dienstag, 10. Juni 2014

Wilder Kaiser

Heuer führte uns das Wanderwochenende in den Wilden Kaiser, wo wir die Pfingstfeiertage in der Gruttenhütte und den umliegenden Felsspitzen und Almwiesen verbrachten. Wegen der relativ langen Fahrt reisten Melanie und ich bereits am Freitag an und weihten die neue Bettkonstruktion, die ich in mein Auto gezimmert hatte, ein. Alex und Eva parkten sich auch zu uns und nach einem Gute-Nacht-Bier legten wir uns nieder.
Am nächsten Tag in der Früh war ich von meinem Einbau begeistert. Melanie und ich hatten eine recht angenehme und erholsame Nacht hinter uns. Frisch und motiviert schleppten wir unsere schweren Rucksäcke zur Gruttenhütte hinauf. Dort platzierten wir alles bis auf unsere Kletterausrüstung und gingen über den Jubiläumssteig ins Kübelkar. Nach einigen mühsamen Höhenmetern im Schotter waren wir endlich beim Einstieg unserer Tour, der Kübelkar Sinfonie, angekommen. Die Kletterei war großteils schön und kompakt mit ein paar schottrigen Abschnitten. Leider waren vor uns zwei weitere Seilschaften und so pfiffen hin und wieder ein paar Steine bei uns vorbei. Die Schlüsselseillänge war ein angenehm kühler Kamin, bei den heutigen Temperaturen sehr wohltuend. Oben angekommen entschieden wir uns fürs abseilen, weil der Abstieg ins Kopftörl nicht besonders einladend wirkte. Zurück bei der Hütte wurden wir von der auch heuer wieder großen Gruppe (um die 20 Bergkameraden) begrüßt und bekamen trotz unserer späten Ankunft noch einen köstlichen Schweinebraten.
Am Samstag starteten fast alle gemeinsam von der Grüttenhütte Richtung Gamsängersteig.
Ich durfte heute meinen Neffen Karl in der Buckelkraxe tragen und strahlte dabei fast mehr als die Sonne. Bei der Roten Rinnscharte teilte sich die Gruppe, ungefähr ein Drittel ging auf den Ellmauer Halt und der Rest wollte über den Kleinen Halt und den Gamshalt von Norden auf den Ellmauer Halt. Karl und ich waren bei der großen Runde dabei. Es ging ein Kar mit Schotter und Schnee hinunter und Karl lachte immer wieder freudig beim Schotter- und Schneefeldrutschen. Am Talboden kurz vor dem Einstieg in den Kaiserschützensteig suchten wir hinter einem großen Stein Schatten und machten eine Jausenpause. Karl war auch froh, aus der Buckelkraxen raus zu dürfen und genoss seine Jausenwurst. Als er wieder in die Kraxe hinein musste, war er weniger erfreut und testete lautstark das Echo im Kar. Etwas weiter den Kaiserschützensteig hinauf kamen uns zwei Wanderer entgegen, die meinte, dass noch viel Schnee am Weg zum Ellmauer Halt liegen würde. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, beschlossen wir umzukehren und so gingen wir über die Rote Rinnscharte wieder zurück zur Gruttenhütte.
Neuer Tag und neuerlich strahlender Sonnenschein, der Wettergott meinte es gut mit uns. Melanie und ich machten heute zu zweit Höhenmeter, und das ziemlich schnell. Wir fuhren ein Tempo auf den Ellmauer Halt, dass ich mir fast auf die Zunge stieg. Am Gipfel gab es nur eine kurze Foto- und Trinkpause und schon eilten wir wieder hinunter. Beim Abstieg war schon mehr Verkehr und so mussten wir hin und wieder warten. Zurück bei der Gruttenhütte gönnten wir uns einen Radler und einen Apfelstrudel. Melanies Motivation war jedoch ungebremst, und so liefen wir noch auf den Hinteren Goinger Halt. Auf dem Gipfel gönnten wir uns eine etwas längere Pause und kamen mit zwei Münchnern ein wenig ins Plaudern. Wieder zurück bei der Hütte hatte Melanie immer noch nicht genug und wir liefen noch zum Hüttenkreuz hinauf. So kamen wir heute doch noch zu drei Gipfelkreuzfotos, naja, das Hüttenkreuz ist ja eigentlich kein Gipfel, aber wollen wir mal nicht so kleinlich sein.
Am Dienstag stiegen wir nur noch über den Klamml-Wanderweg und die Gaudeamushütte ab und schwitzten bei der Heimfahrt um die Mittagszeit im Auto.

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