Mittwoch, 11. März 2015

Loferer Skihörndl

Nachdem Hans gestern eine schöne Schitour für uns ausgewählt hatte, beschloss er heute früh doch im Bett liegen zu bleiben. Matthias, Alex und ich waren trotz Regen motiviert genug um ins Loferer Hochtal zu fahren. Beim letzten Aufschwung zum Parkplatz kämpften wir mit gesperrtem Allrad auf der schmierigen, eisig-nassen Fahrbahn. Aber - Duster sei Dank - kamen wir ohne Ketten anlegen hinauf. Zunächst ging es im Regen dem Sommerweg entlang, bald jedoch begann es zu schneien. Gut durchnässt war ich trotz dem schon; durch den Regen von außen und Schweiß aufgrund der hohen Temperaturen und der Anstrengung von innen. Bald weitete sich das Gelände und es ging mal über freie Flächen, mal über schöne Kare, aufwärts. Aufgrund des teils dichten Nebel kamen wir zwischendurch etwas weit nach rechts ab und mussten beim zurückqueren ein kurzes Stück abfahren. Weiter ging es durch die kleine Wehrgrube mit zunehmend weniger Sicht. Kurz vor dem Gipfelaufschwung besserte sich die Sicht kurzzeitig und wir meinten einen Anstieg gesehen zu haben. Leider wurde es bald wieder nebeliger und so trafen wir den Originalanstieg nicht ganz, sondern stapften am Ende durch eine Nordrinne direkt auf den Gipfel.
Dort machten Alex und ich nur schnell ein Gipfelfoto und wir stiegen sogleich wieder zum Schidepot ab, wo Matthias auf uns wartete. Eine Pause gab es erst ein paar Meter weiter unten im Windschatten eines großen Felsblocks. Während wir unsere Jause auspackten klarte es plötzlich auf und die Sonne lachte uns an, da schmeckte die Jause gleich noch mal besser. Auch für die weitere Abfahrt war die Bodensicht Gold wert und mit den frisch gefallenen 20cm Neuschnee Genuss pur. Einen dermaßen unverspurten Hang, wo selbst unsere Aufstiegsspur großteils wieder zugeschneit war, hatte ich noch nicht oft erlebt. Nach vielen genialen Pulvertraum-Wedelschwüngen und dem einen oder anderen Sprung kamen wir wieder zur Schnee-Regen Grenze, wo die Spur etwas tiefer wurde. Auch im Stangenwald am Ende lag noch reichlich Schnee und wir kamen problemlos bis zum Auto zurück.
Hin und wieder bewahrheitet sich das Sprichwort; "Das Glück der Tüchtigen", oder war es doch "Die Dummen haben das Glück"? Jedenfalls wurden wir für unsere kompromisslose Motivation im Regen-Start mit einer genialen Abfahrt belohnt, das Loferer Skihörndl unverspurt im Sonnenschein zu erleben ist wohl ein Privileg das nur wenigen Schitourengehern vorenthalten ist.

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