Samstag, 21. März 2015

Sichelwand

Bevor wir uns heute Nachmittag den Theorieblock des SAAC (Snow and Alpine Awareness Camp) anhörten, war noch ein wenig private Praxis am Programm. Auf der halben Strecke von Tweng nach Obertauern starteten wir bei dem Parkplatz wo die Forststraße zur Gastalm abzweigt zu unserer Warm-Up Schitour. Zunächst waren wir noch im kühlen Schatten, doch bald kamen wir in die Sonne und sogleich legten wir Gewand ab. Im März hat die Sonne schon ganz schön viel Kraft und ich kam wieder mal gut ins Schwitzen. Ursprünglich wollten wir auf die Kesselspitze gehen, am sanften Boden nach der Gastalm entschieden wir uns jedoch kurzfristig für eine etwas kürzere Variante, die Sichelwand. Ihr schöner Osthang lachte uns bereits entgegen und so würden wir zwischen Schitour und Theorieblock noch etwas mehr Zeit zum Essen haben. Wir visierten den südlichsten Gipfel der Sichelwand an und so wurde es nach dem sanften Boden bald deutlich steiler. Das Hang-Queren ohne Stecken bescherte Melanie Hüftschmerzen, so beschlossen wir das letzte Stück zu Fuß hinauf zu stapfen. Großteils ging es ganz gut, nur hin und wieder waren etwas mühsame Wühlpassagen dabei. Ulrich ließ die Schi an und ging in einem großen Linksbogen hinauf. Trotz des längeren Weges war Ulrich klarerweise schon vor uns oben. Als wir am Gipfel ankamen, wartete er bereits in der etwas nördlich gelegenen Scharte auf uns.
Alleine waren wir oben dennoch nicht, über den üblichen Aufstiegsweg von Süden her kamen nach und nach Leute an. Ein wenig Gipfelsonne genießen war im Zeitbudget noch leicht drin und so ließen wir Ulrich ein wenig warten. Er hatte es aber auch schön sonnig, also kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Wieder vereint wedelten wir den schönen Osthang hinab, in dem es mir sogar so vorkam, also ob ich tatsächlich noch ein wenig Pulverschnee fand. Der schöne, breite Hang machte auch den Beiden anderen Spaß und so schwangen wir gut gelaunt zum Auto zurück.
Als kürzere Alternative zur Kesselspitze ist die Sichelwand ein sehr lohnendes, beliebtes Ziel mit toller Aussicht auf die umliegenden Berge und einem schönen Gipfelhang.

Freitag, 20. März 2015

Preber

Am kommenden Samstag und Sonntag werden Melanie, Ulrich und ich eine Lawinenausbildung beim SAAC besuchen. Zum Einstimmen hatten wir beschlossen, bereits am Freitag anzureisen und zweimal in Mauterndorf zu nächtigen. Bei der Anreise lag der Preber am Weg, einer der großen Schitourenklassiker der Region; den ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Bereits vom Parkplatz sieht man den schönen langen Südhang und den Gipfel. Mit guten Augen sah man auch bereits einige Schitourengeher den Südhang hinauf wuseln. Vom Parkplatz weg mussten wir nur ein sehr kurzes Stück die Schi tragen. Auf der Forststraße zur Preberhalterhütte lag ausreichend Schnee und so kamen wir gut voran. Melanie und Ulrich waren zwar nicht meiner Meinung, ich hatte aber trotzdem das Gefühl, dass die Sonne durch die Sonnenfinsternis nicht so stark strahlte. Außer vom Mond war die Sonne heute von nichts verdeckt und im langen Südhang angekommen, wo die Sonnenfinsternis bereits vorbei war, brachte sie uns ordentlich ins Schwitzen. Die letzten Meter vom Schidepot zum Gipfel waren dann erstaunlich frisch, da ein wenig Wind aufgekommen war.
Ulrich wurde ein wenig kühl und so stiegen wir nach einem Gipfelmuffin sogleich wieder ab zum Schidepot. Dort gab es noch eine Jausen- und Tee-Pause bevor wir den perfekt aufgefirnten Südhang hinunter wedelten. Ich hatte ein wenig gepokert, ob wir schon im tiefen Sulz unterwegs sein würden, immerhin fuhren wir erst gegen 13:00 ab. Doch mit Hilfe der Sonnenfinsternis hatten wir genau die richtige Zeit erwischt. Es war gerade mal so weit aufgefirnt, dass wir genussvolle Schwünge ziehen konnten.
Zurecht ist dieser Berg ein Schitourenklassiker, der gleichmäßig geneigte, lange Südhang ist wirklich ein Schmankerl.

Samstag, 14. März 2015

Imbachhorn

Heute stand die Abschlussschitour unserer Schitourenwoche in Viehofen am Programm und auf Grund der aktuellen Bedingungen entschieden wir uns, genau wie vor drei Jahren, auch heuer wieder für das Imbachhorn. Zu Neunt starteten wir in der Nähe des Ponnyhofes bei Fusch bei eher geringer Schneelage. Für den Aufstieg reichte es aber leicht und ich kann es schon vorwegnehmen, auch die Abfahrt bis zum Auto ist sich ausgegangen. Der Aufstieg bis zur Bergstation der Materialseilbahn ging noch etwas träge, nach einer kurzen Pause dort und dem anschließenden Flachstück waren aber alle warmgelaufen und fanden in den richtigen Rhythmus. Daher blieb auch niemand beim Rosskogel, alle nahmen den Anstieg zum Imbachhorn in Angriff. Da Alex und ich ein wenig voran waren, überredete mich Alex zu einer Ausbildungsaktion; wir gruben ein Wechtenbiwak kurz unterhalb des Gipfels. Als wir fertig waren, dampfte es in unserer Höhle wie beim Aufguss in der Sauna und es fühlte sich auch ähnlich warm an. Da würde es sich schon eine Nacht lang überleben lassen. Den Gipfel erklommen nicht mehr alle, Vier warteten im Windschatten der Wechte auf uns Gipfelstürmer.
Nachdem sich alle wieder beim Pausenplätzchen eingefunden hatten, gab es Suppe und die letzten Muffins. Gestärkt wedelten wir alle im traumhaften Pulverschnee hinunter. Der kurze Gegenanstieg zur Scharte zwischen Rosskopf und Brennstein war auch schnell erledigt und ein paar von uns gingen noch auf den Rosskopf. Von dort aus legten wir Spuren in fast alle steilen Nordrinnen des ansonsten sanften Hügels. Nachdem sich die Gruppe wieder gesammelt hatte, wedelten wir gemeinsam im Pulverschnee bis zur Bergstation der Materialseilbahn. Ab dort wurde es etwas harschig und teilweise hart, was zu einigen lustigen Showeinlagen führte. Schlussendlich kamen wir aber alle wieder im Ganzen beim Auto an, nur Alex's Schi waren nun endgültig schrottreif. Nachdem er sich am Montag bei der Abfahrt vom Birnhorn eine Kante ausgerissen hatte, gingen wir die restliche Woche nur kantenschonende, pulverreiche Nordkare. Unser Konzept ging auf, einerseits weil wir wirklich immer schönen Pulverschnee fanden und andererseits weil Alex's Schi ihn auch in diesem Zustand immer gut hinauf und wieder hinab gebracht hatten. Doch auch die butterweichen Abfahrten verhinderten es nicht, dass der Schi von Tag zu Tag schlechter aussah. Nachdem die Schi diese Woche überstanden hatten, muss nun definitiv ein neues Paar her.
Als Abschlussschitour war sie vor drei Jahren schon super und auch heuer wieder wunderbar. Der kurze Gegenanstieg stört im Gesamterlebnis der Tour keineswegs und die genialen Pulverschneehänge sind sowieso reiner Genuss.
So bleibt mir am Ende diese schönen Woche nur noch eins zu schreiben und das ist natürlich ein herzlicher Dank an das Organisationsteam und natürlich auch an alle Teilnehmer der heurigen Schitourenwoche. Wieder mal ist es vorbei und was bleibt sind wunderbare Eindrücke von traumhaften Schitouren. Auch die positive Hüttenstimmung wird wohl noch eine Weile bei mir nachschwingen und für gute Laune sorgen. Vielen Dank an alle für eine abermals unvergessliche Woche.

Donnerstag, 12. März 2015

Langeck

Endlich war die erhoffte Regenerationsschitour da, dachte ich zumindest. Zu neunt wollten wir von Exenbach starten als uns ein Einheimischer sagte, dass wir dort wo wir parkten abgeschleppt werden würden. Also stellten wir die Autos noch schnell um und los ging es. Freie Hänge wechselten immer wieder mit kurzen Waldpassagen und Forststraßenstücken. Von unten weg lag ein wenig Neuschnee und ich durfte Spuren - juhujuhu. Im Mittelteil stollte der Schnee an und die Schi wurden schwer. Ab der Jagdhütte beim Gasteg wurde es wieder besser, dafür lag auf der Nordwestseite viel Schnee und das Spuren machte tatsächlich etwas Mühe. So wurde auf den letzten Höhenmetern die Regenerationschitour doch noch richtig anstrengend.
Am Gipfel machten wir bei Bewölkung und wenig Wind eine Jausenpause. Zunächst war es noch angenehm, gegen Ende legte der Wind ein wenig zu und mir wurde doch noch kalt. Da war ich froh als es wieder los ging. Der Sprung über die Wechte kurz unterhalb des Gipfels ging weiter als gedacht und machte richtig Spaß. Den anschließenden Hang wedelte ich gleich durch hinab und so wurde mir wieder wärmer. Es folgten einige wunderbare Pulverschneehänge und eine längere Pause als Alex's Schi sich im Schnee versteckt hatte. Nachdem Hans, Gotti und Alex ungefähr 10min den Schnee umgeackert hatten, war Matthias von unten wieder hinaufgestapft und mit einem gekonnten Griff in den Schnee hatte er den vermissten Schi ein paar Meter unter dem Suchkommando gefunden. Weiter ging es mit einigen längeren Querfahrten und kurzen Waldabschnitten. Ein gekonnter Sprung von Alex motivierte Karin, es auch mal zu versuchen. Die Sprung-Performance war top, doch irgendwie löste der Lawinen-Airbag aus. So bekam die Schitour auch noch einen Ausbildungs-Charakter, vielen Dank an Karin für die lehrreiche Demonstration. Mit Hilfe der Betriebsanleitung, die Gotti eingepackt hatte, schafften wir es die Luft wieder auszulassen und die Luftballons zu verstauen. Ab nun wurden die Hänge immer sulziger und das Wedeln fiel teilweise etwas schwer. Verschwitzt und fröhlich kamen wir schlussendlich bei den Autos an.
Zurück bei unserer Unterkunft am Gegenhang konnten wir immer noch den riesigen Schneefleck sehen, wo nach Alex's Schi gesucht wurde.

Mittwoch, 11. März 2015

Loferer Skihörndl

Nachdem Hans gestern eine schöne Schitour für uns ausgewählt hatte, beschloss er heute früh doch im Bett liegen zu bleiben. Matthias, Alex und ich waren trotz Regen motiviert genug um ins Loferer Hochtal zu fahren. Beim letzten Aufschwung zum Parkplatz kämpften wir mit gesperrtem Allrad auf der schmierigen, eisig-nassen Fahrbahn. Aber - Duster sei Dank - kamen wir ohne Ketten anlegen hinauf. Zunächst ging es im Regen dem Sommerweg entlang, bald jedoch begann es zu schneien. Gut durchnässt war ich trotz dem schon; durch den Regen von außen und Schweiß aufgrund der hohen Temperaturen und der Anstrengung von innen. Bald weitete sich das Gelände und es ging mal über freie Flächen, mal über schöne Kare, aufwärts. Aufgrund des teils dichten Nebel kamen wir zwischendurch etwas weit nach rechts ab und mussten beim zurückqueren ein kurzes Stück abfahren. Weiter ging es durch die kleine Wehrgrube mit zunehmend weniger Sicht. Kurz vor dem Gipfelaufschwung besserte sich die Sicht kurzzeitig und wir meinten einen Anstieg gesehen zu haben. Leider wurde es bald wieder nebeliger und so trafen wir den Originalanstieg nicht ganz, sondern stapften am Ende durch eine Nordrinne direkt auf den Gipfel.
Dort machten Alex und ich nur schnell ein Gipfelfoto und wir stiegen sogleich wieder zum Schidepot ab, wo Matthias auf uns wartete. Eine Pause gab es erst ein paar Meter weiter unten im Windschatten eines großen Felsblocks. Während wir unsere Jause auspackten klarte es plötzlich auf und die Sonne lachte uns an, da schmeckte die Jause gleich noch mal besser. Auch für die weitere Abfahrt war die Bodensicht Gold wert und mit den frisch gefallenen 20cm Neuschnee Genuss pur. Einen dermaßen unverspurten Hang, wo selbst unsere Aufstiegsspur großteils wieder zugeschneit war, hatte ich noch nicht oft erlebt. Nach vielen genialen Pulvertraum-Wedelschwüngen und dem einen oder anderen Sprung kamen wir wieder zur Schnee-Regen Grenze, wo die Spur etwas tiefer wurde. Auch im Stangenwald am Ende lag noch reichlich Schnee und wir kamen problemlos bis zum Auto zurück.
Hin und wieder bewahrheitet sich das Sprichwort; "Das Glück der Tüchtigen", oder war es doch "Die Dummen haben das Glück"? Jedenfalls wurden wir für unsere kompromisslose Motivation im Regen-Start mit einer genialen Abfahrt belohnt, das Loferer Skihörndl unverspurt im Sonnenschein zu erleben ist wohl ein Privileg das nur wenigen Schitourengehern vorenthalten ist.

Dienstag, 10. März 2015

Glanzgschirr

Für Morgen war Schlechtwetter prognostiziert, also wollten Alex und ich heute noch keine Regenerationsschitour einlegen. Das vielleicht letzte Mal Traumwetter für diese Woche verbrachten wir in einem schattigen Nordkar und Recht hatten wir, es wurde heute richtig warm. Beim losgehen von der Talstation der Materialseilbahn zur Grundalm (Stubachtal) erwischte uns noch ein wenig die Sonne und mir stand sogleich der Schweiß auf der Stirn. Mit Freude tauchten wir in den Schatten ein und machten auf der Forststraße gut Höhenmeter. Bald waren wir bei der Wiedrechtshauseralm und wenig später hatten wir das kurze Flachstück hinter uns gelassen. Über ein paar kurze Aufschwünge ging es nach und nach das traumhafte Nordkar aufwärts. Vor uns waren drei weitere Tourengeher, die für uns spurten. Nach den Anstrengungen der letzten Tage waren wir aber eigentlich sogar froh darüber. Kurz nach einer Müsliriegelpause wurde es dann im Schatten doch ein wenig kalt. Glücklicherweise wärmte uns wenig später die mittlerweile ersehnte Sonne, da wurden meine Finger gleich wieder warm. Ein paar Höhenmeter waren noch zu gehen und nach dem letzten Steilaufschwung zu einer Scharte wechselten wir auf die Südseite, über die es in wenigen Minuten zum Gipfel ging. Der Expositionswechsel war mit einem schlagartigen Temperaturwechsel verbunden und auf den wenigen Metern bis zum Gipfel tropfte der Schweiß unaufhaltbar von meiner Nase. Dafür war es auch am Gipfel sehr angenehm warm und windstill.
Nach einer ausgiebigen Genuss-Jausen-Pause schnallten wir die Schi wieder an und machten uns auf in Richtung Schatten. Auf der sonnigen Südseite überraschte mich der Schnee bereits mit einigen schönen Pulverschwüngen. Spätestens ab der Scharte waren wir dann ohnehin im Pulverparadies. Nicht nur dass der Schnee absolut genial war, auch die Hangneigung war perfekt. Mit ordentlichem Zunder wedelte Alex voran und ich hinterdrein. Bis auf kurze Fotopausen waren wir in unserem Wedelrausch nicht aufzuhalten, erst bei der Wiedrechthauseralm endete dieser. Von dort ging es immer wieder abwechselnd über die Forststraße und freie Hänge zum Auto zurück.
Ich würde zwar nicht behaupten, dass das Glanzgeschirr ein Geheimtipp ist, schließlich und endlich waren wir nicht allein. Sicher ist aber, dass es eine absolut geniale Tour mit traumhaften Pulverhängen ist, die sich auch lange nach dem letzten Schneefall halten.

Montag, 9. März 2015

Birnhorn

Auf Pulversuche begaben wir uns heute zu viert in die Leoganger Steinberge. Über das Ebersbergkar wollten Gotti, Hans, Alex und ich das Birnhorn erklimmen. Die Spur in dem anfänglichen Waldgürtel war teilweise etwas eisig, weshalb ich öfter in den Stecken hing. Im Großen und Ganzen ging es aber relativ gut und ein paar hundert Höhenmeter weiter oben lichtete sich der Wald und es lagen jede Menge Boulderblöcke herum. Bei einem besonders schönen Block machten wir eine kurze Pause mit Tee und Müsliriegel. Gestärkt nahmen wir die zweite Hälfte in Angriff. Stetig ging es orographisch rechts haltend aufwärts. Zumeist war damit der linke Fuß auf der Bergseite und die kurzen Aufschwünge, wo man mal wieder ein paar Spitzkehren drinnen hatte, entlasteten den linken Fuß auf angenehme Weise. Bei der Kuchlnieder stießen wir auf zwei andere Tourengeher. Allgemein scheint die Tour sehr beliebt zu sein, die Aufstiegsspur war bereits sehr ausgetreten. Mittlerweile lachte uns die Sonne entgegen, so machte der letzte Anstieg zu Fuß noch mal mehr Spaß. Ein paar Schnaufer später standen wir bei Sonnenschein und Windstille am Gipfel.
Nach einer längeren Jausen- und Suppen-Pause stiegen wir wieder ab und nahmen von der Kuchelnieder die Abfahrt in Angriff. Am Anfang war es noch ein wenig steinig und verspurt. Alex hatte besonderes Pech und erwischte einen Stein genau so, dass er sich eine Kante ausbrach. Weiter unten fanden wir immer mehr Pulver und teils auch weniger stark verspurte Hänge. Der eine oder andere Sprung war auch dabei und so ging es lustig, aber Dank der Sprünge-Such-Pausen nicht allzu schnell talwärts. Zurück im Waldgürtel schwangen wir zunächst noch locker durch den lichten Wald, etwas weiter unten standen die Bäume immer dichter und es ging entlang des wie eine Bobbahn ausgefahrenen Sommerweges zurück zum Auto.
Abschließend gibt es nicht viel zu sagen außer: traum Tour, traum Team, traum Tag.

Sonntag, 8. März 2015

Hohe Penhab

Zu zwölft standen wir heute in Lengau, leider mit nur 11 Paar Stecken. Daher fuhren Hans und ich zu unserer Unterkunft nach Viehhofen und legten, zurück beim Ausgangspunkt, einen flotten Schritt in den Schnee. Zunächst ging es einer Forststraße entlang in den Vogelalmgraben. Nach einer Brücke ging es leicht steigend den Hang hinauf zur Unteren Zehetner-Hochlam und direkt nach der Hütte in einen relativ steilen Graben hinein. In weiterer Folge mündete der Graben in einen lichten Schlag und am Ende dieses Schlages hatten Hans und ich den Anschluss wieder gefunden. Das Gelände flachte etwas ab und es öffnete sich der weite, freie Nordosthang. Ein Stück weiter oben bemerkten wir, dass wir auch heute wieder eine Schitour in Schigebiets-Nähe ausgesucht hatten. Bevor wir zur Liftstation kamen bogen wir jedoch links ab zur Hohen Penhab. Die letzten Meter entlang des Rückens zogen sich noch ein wenig, dafür fanden wir dort im Windschatten der Wetterstation ein traumhaft sonniges Plätzchen.
Nach einem Mittagsschläfchen in der Sonne gingen wir ausgeruht die Abfahrt an. In direkter Linie fuhren wir Richtung Untere Zehetner-Hochalm. Zunächst war der Schnee noch ein wenig harschig, doch eigentlich recht gut fahrbar. Ein paar Wedler später ging der Schnee über in traumhaften Pulverschnee und blieb so über weite Strecken, nur hin und wieder war er etwas patzig. Dort wo der Waldgürtel anfing, landeten wir in einer teilweise etwas schmalen Rinne. Mir machte die Rinne Spaß, ich glaube aber es hatten nicht alle so viel Freude in ihr. Unter der Rinne ging es wieder zurück auf die Forststraße und wenig später standen wir alle wieder bei den Autos.

Samstag, 7. März 2015

Salersbachköpfl

Mittlerweile ist die Anreise-zur-Schitourenwoche-Schitour schon Tradition und auch die Teilnehmer sind meist die gleichen. Heuer hat sich zu den alten Bekannten (Gotti und Andi) auch Alex dazugesellt. Um 10 Uhr trafen wir uns am Parkplatz in Viehhofen und weil wir nichts Konkretes geplant hatten, entschieden wir uns kurz entschlossen von dort aus loszugehen. Anfangs ging es noch gemütlich eine Forststraße hinauf, wenig später bog der Sommerweg in einen Graben ab und wir entschieden uns ihm zu folgen. Zunächst bereuten wir die Entscheidung nicht, es ging in perfekter Steigung auf ausreichend Schnee dem Band des Sommerweges entlang. Weiter oben wurde es dann doch etwas mühsamer, der Wind hatte einige Bäume umgelegt die nun den Weg versperrten. Mit ein wenig Motivation ließ sich auch diese Passage problemlos überwinden. Etwas weiter oben trafen wir erneut auf eine Forststraße und noch ein Stück weiter auf die Freeride-Abfahrt aus dem Schigebiet Zell am See. Von dort an ging es den Abfahrtsspuren entlang aufwärts bis wir auf eine Ratrakspur trafen die uns auf das Salersbachköpfl geleitete.
Auch wenn die Lift- und Pistenanlagen den Blick ein wenig trübten, standen wir auf einem wunderbaren Aussichtsgipfel. Rings herum strahlten uns die Ziele der nächsten Tage entgegen. Bei der Abfahrt fuhren wir bis kurz oberhalb der Kasparalm der Schiroute entlang. Dort folgten wir der Forststraße, die uns nach Viehhofen zurück bringen sollte. Kurz nach einer Kehre versuchten wir direkt durch den Wald zum Parkplatz zu queren, der Versuch endete in eine etwas abenteuerlichen Abfahrt durch steilen Wald, einen Graben und einer lustigen Bachquerung. Schlussendlich kamen wir alle wieder gut am Parkplatz an.
Auch wenn diese Schitour sehr lustig, abwechslungsreich und abenteuerlich war, ist sie wohl in dieser Form nicht wirklich massentauglich. Als Auftaktschitour war sie für mich jedenfalls perfekt.

Sonntag, 1. März 2015

Hochkogel

Wohin genau es heute gehen sollte, wussten Alex und ich bei der Anreise noch nicht. Wir wollten uns, je nach Sichtverhältnissen, am Präbichl entscheiden. Wieder mal hielt der Präbichl die Wolken zurück und uns lachte der sonnenbeschienene Kaiserschild entgegen. Damit war klar wo es hin ging, ab in die Kalte Fölz. Bevor wir den Aufstieg über das einsame und landschaftlich traumhaft schöne Nordkar unterhalb des Kaiserwarts genießen durften, mussten wir uns dieses Privileg in der Kalten Fölz erarbeiten. In diesem schmalen und relativ steile Graben ist der Aufstieg abschnittsweise etwas mühsam und die Stecken kamen viel zum Einsatz. Umso mehr freute ich mich, als der Hang breiter wurde und wir eine gemütliche Spur anlegen konnten. Etwas weiter oben, wo sich die Wege Richtung Kaiserwart und Hochkogel trennten, kamen wir in die Sonne und legten eine kleine Pause ein. Als ob es nicht sowieso schon schön genug gewesen wäre, zauberte der Wolkenschleier einen Hof um die Sonne - ein toller Anblick. Weiter ging es westlich am Kaiserwart vorbei auf den Hochkogel. Dort gönnten wir uns eine ausgiebige Pause bei Windstille und fanden heraus, dass ein Schluck warme Suppe mit Brot die Energiereserven fast noch besser auffüllt als ein Müsliriegel und Tee. Die Nordostflanke des Hochkogels überraschte mit Großteils schönem Pulver und nur wenigen Schwüngen in windgepresstem Schnee. Trotzdem schaffte ich es einen doppelten Purzelbaum zu schlagen. Sturz war es aber offiziell keiner, die Schi blieben dran. Nach dem Auffellen ging es weiter auf den Kaiserschild, wo wir die letzten 10hm zum abgeblasenen Gipfel zu Fuß hinauf gingen.
Mittlerweile war etwas Wind aufgekommen und wir fuhren gleich wieder ab. Auch hier fanden wir am Gipfelhang (diesmal westseitig) schönen Pulverschnee. Jetzt wartete nur noch der niedrigste Gipfel des Dreigestirns auf uns, der Hochwart. Auch ihn hatten wir bald erklommen. Am Gipfel konnten wir einen guten Blick in seine Nordostrinne werfen, sie sah sehr verlockend aus und wir beschlossen sie abzufahren. Die Entscheidung bereuten wir nicht im geringsten; auch hier fanden wir schönen Schnee und es tat gut nach den Anstrengungen des Tages noch ein paar Steilrinnensprünge zu setzen und zu sehen, dass sie immer noch präzise dort waren, wo ich sie haben wollte. Die weitere Abfahrt war gezeichnet von genussvollen Pulverschneehängen und ein wenig Stangenwald am Ende.
Wenn man sich von dem anfangs etwas mühsamen Graben nicht abschrecken lässt, entpuppt sich diese Schitour als Juwel. Nicht nur die landschaftliche Schönheit, sondern auch die Einsamkeit und der über lange Zeit konservierte Pulverschnee im Nordkar machen diese Schitour zu etwas besonderem.