Montag, 20. August 2012

Paklenica

Meine eifrigen Blogleser werden sich schön langsam damit abfinden müssen, dass es noch viele Blogeinträge mit dem gleichen Titel geben wird. Paklenica etabliert sich immer mehr zu einem meiner absoluten Lieblings-Mehrseillängen-Klettergebieten und was gibt es schöneres als Vormittags klettern zu gehen und Nachmittags im Meer zu schwimmen.
Außerdem ist es gut erreichbar von Graz aus. Wir sind am Freitag gegen 1:00 gestartet und waren um halb sechs in der Schlucht. Kurze Zeit später sind Alex und ich schon in die Tour Johnny am Debeli Kuk eingestiegen. Diese Tour bietet perfekten Paklenica-Fels mit seinen wundervollen, kleinen, scharfen Henkeln. Sicherlich eine der schönsten Touren, die ich bisher in Paklenica gegangen bin. Melanie und Uli sind derweilen die Tour Nosorog am Kukovi ispod Vlake gegangen und wir trafen uns danach im Sportkletterbereich wieder, wo wir noch ein wenig kletterten, ehe wir in der Pension Tinka eincheckten und uns ans Meer legten.
Am Samstag gingen Melanie und ich die Tour Brahm am Anića Kuk. Die Tour selbst ist großteils schön. Die Schlüsselseillänge, ein unangenehmer Kamin, ist jedoch wirklich grauenhaft. Mit Rucksack ist der abgeschmierte Kamin noch mal unangenehmer, aber wenn man diese Länge nicht mitzählt, ist die Tour eigentlich recht schön und realtiv lang. Vor allem in den letzten Seillänge findet man noch mal sehr schöne Kletterstellen. Beim Abstieg machte uns die Sonne das Leben ein wenig schwer und am Abend hatte ich kein Problem, schnell einzuschlafen. Alex und Uli sind an dem Tag die Tour Velebitaski gegangen. Was sie erzählt haben, hat es den beiden auch Spaß gemacht.
Am Sonntag stand die klettertechnisch größte Herausforderung an. Alex und ich stiegen wieder in die Zenit am Anića Kuk ein. Diesmal lief es aber großteils wie am Schnürchen. Die ersten vier Seillänge konnten wir gleich Rotpunkt klettern. In der fünften Länge vereitelte eine kleine Unachtsamkeit deutlich über der Schlüsselstelle, dass ich sie durchsteigen konnte und ich musste mich ein wenig Ärgern. Die sechste Seillänge hat meiner Meinung nach die härteste Einzelstelle der ganzen Tour, die konnte ich ein wenig auschecken fürs nächste Mal. Die 7a und 7a+ Längen weiter oben liefen auch, mit ein paar mal sitzen zum Kraft für oben aufsparen, recht gut und wir kamen insgesamt flott voran. In den letzten drei Seillänge, alle 6c, hatte ich diesmal noch wesentlich mehr Reserven als im letzten Versuch im Juni und konnte die ersten beiden sogar Rotpunkt klettern. Vor der letzten Seillänge hatte ich ziemlichen Respekt, da die Erinnerung an den letzten Versuch und die Spannungslosigkeit an der Stelle noch recht präsent waren. Aber diesmal war ich noch fitt und fand eine gute Lösung in der Schlüsselstelle. Durchsteigen konnte ich sie leider knapp nicht, aber ich war positiv überrascht, wie gut sie lief. Auch die Zeit war diesmal wesentlich besser als beim letzten Mal, wir benötigten nur 6,5h und daher waren auch die letzten Seillängen noch im Schatten. Ein wenig Strand liegen und baden war dann auch noch drinn, bevor wir erschöpft ins Bett flogen.
Am letzten Tag ging sich auch noch eine kurze Mehrseillänge am Kuk od Skradelin aus.
Alex und Uli gingen die Tour Ca je od Draga je od Draga und Melanie und ich gingen die Tour Flex & Rex, eine wundervolle Tour und ein wunderbarer Ausklang für einen traumhaft schönen Urlaub. Ein bisschen baden und Strand liegen ging sich auch noch aus und den Schlusspunkt setzte eine Pizza beim Tomato und ein Eis beim Eissalon daneben. Gestärkt und mit jeder Menge schöner Erinnerungen im Gepäck verging die Heimreise fast wie im Flug.

Mittwoch, 15. August 2012

Roter Kamin

So, letzte Trainingseinheit vor Paklenica. Heute war Kamintraining angesagt, und dazu eignet sich der Rote Kamin im Rampenwulst bei Mixniz hervorragend. Beim Zustieg machten wir einen kleinen Umweg um den Nadelspitz, fanden sonst aber den Einstieg recht schnell. Es war generell viel los in Richtung Bärenschützklamm und auch einige Kletterer durchstreiften den Mixnizgraben. Auch im Roten Kamin und der Grastöterdiagonale (die beiden Touren teilen sich die ersten beiden Seillängen) waren einige Kletterer unterwegs. Wir waren glücklicherweise am Anfang einer Kletterergruppe und hatten vor uns niemanden. Hinter uns waren jedoch mindenstens vier Seilschaften.
Es dominierte Verschneidungskletterei mit einigen Plattenstellen. Eigentlich eine sehr schöne Tour, wenn man ihr auch anmerkt, dass sie viel begangen ist. Die teilweise speckigen Griffe störten aber nicht allzu sehr. Melanie meisterte die schwierigeren Stellen bravourös und auch der Kamin machte ihr keine Schwierigkeiten. Kaminkletterei ist von den Bewegungen her etwas ganz eigenens und obwohl Melanie so etwas noch nie gemacht hatte, stellte sie sich in diesem doch schon etwas anspruchsvolleren Kamin sehr geschickt an.
Der Abstieg war ab dem Ausstieg der Grastöterdiagonale üppig mit orangen Punkten markiert und wir hatten kein Problem, den Weg zu finden.
Zusammengefasst war es eine schöne, wenn auch stark frequentierte Tour und eine starke Leistung von Melanie.

Sonntag, 12. August 2012

Mitteralmturm

Die Westkante des Mitteralmturms hatten wir heute angestrebt. Das Wetter war zwar schön, aber kalt. Beim Zustieg machte sich die Wanderung von gestern in den Beinen noch bemerkbar und wir stoppten auf einem Grasrücken für eine kurze Pause, wo wir eingentlich auf den Sonnenaufgang warten wollten. Es dauerte dann aber doch zu lange und wir gingen weiter. Das letzte Stück des Zustieges verlief über etwas unangenehme Schotterfelder durch die wir einen teils anstrengenden und teils guten Weg fanden. Im Schotterfeld fanden sich häufig Gamspfade, welche den Zustieg erleichterten. Wir fanden aber nicht nur die Gamspfade, sondern auch jede Menge Gämse mit einigen Jungtieren. Das Rudel war nicht besonders scheu und ließ uns bis auf ca. 20m herankommen ohne wegzulaufen.
Der Einstieg der Klettertour war noch im Schatten und bei kühlen 9°C mussten wir leider einsehen, dass es zu kalt war zum klettern bzw. wir etwas zu wenig Gewand mit hatten. Daher brachen wir nach der ersten Seillänge ab und schauten, dass wir schnell wieder in die Sonne kamen, um uns aufzuwärmen. Beim Abstieg konnte ich Melanie noch beibringen, welchen Spaß es machen kann, ein Schotterfeld hinabzugehen.
Da wir beim Aufstieg durch den Bierschlag gekommen waren, wählten wir beim Abstieg den Weg durch die Fölzklamm. Die Bezeichnung 'Klamm' ist dabei allerdings nur bedingt zutreffend, da man nur die letzten ca. 10min entlang eines breiten Bachbeetes spaziert (was man eindeutig noch nicht als Klamm bezeichnen kann) und die eigentliche Klamm sich auf ca. 100m ganz am Ende beschränkt. Also ist es wohl eher treffend zu sagen, dass wir durch den Fölzgraben abgestiegen sind.
Landschaftlich ist auch dieser Teil des Hochschwabs wirklich traumhaft und heute konnten wir den Ausblick auch noch bei blauem Himmel genießen.

Samstag, 11. August 2012

Buchbergkogel

Heute war für die Steiermark über Mittag leichter Nieselregen angesagt mit tendenziell besserem Wetter entlang des Murtals. Wir nahmen den leichten Regen in Kauf und gingen vom Bodenbauer über die Häuselalm auf den Buchbergkogel. Beim Aufstieg regnete es nur zu Beginn leicht, was im Wald wenig störte. Ab der Häuselalm kamen wir in den Wind und obwohl es trocken war, war der Wind unangenehmer als der Regen. Da die Wolken relativ hoch hangen, hattern wir aber trotzdem eine gute Aussicht.
In der Nähe des Gipfels fanden wir ein relativ windstilles Plätzchen, wo es sich zum jausnen lange genug aushalten ließ. Beim Abstieg wurde es uns zunächst durch den Wind etwas kalt und weiter unten, wo der Wind nachließ, begann es wieder leicht zu nieseln.
Beim Schreiben des Eintrags fiel mir erst auf, dass es nüchtern betrachtet nach keiner besonders tollen Tour klingt, war aber eigentlich nicht der Fall. Das Wetter war zwar nicht perfekt, aber die schöne Landschaft machte das bei weitem wieder wett.

Freitag, 10. August 2012

Burgstall

Heute war Mehrseillängentraining am Burgstall bei Mixniz angesagt. Schließlich müssen Alex und ich noch ein bisschen schneller werden für Paklenica. Begonnen haben wir mit der Route 'Steile Minna', eine schöne und relativ homogenen Tour in bestem Burgstallfels. Die scharfen Löcher wurden, je steiler die Tour nach oben hin wurde, immer großgriffiger.
Nach zweimaligem Abseilen vom Ausstieg aus, hängten wir gleich noch die Tour 'Morgenstern' dran. Wir hatten sie zwar am Mittwoch bereits geklettert, es zahlt sich aber aus, diese Route mehrmals zu gehn. Auch diesmal war sie wieder herrlich. Eigentlich wollten wir zum Abschluss noch die Route 'Burgstallritter' gehen, ließen es dann aber doch auf Grund von Zeit- und Konzentrationsmangel bleiben.

Mittwoch, 8. August 2012

Morgenstern

Eigentlich war das Wetter halbwegs trocken angesagt. In Mixniz nutzte uns das aber wenig, denn beim Zustieg zum Burgstall fing es an zu tröpfeln.
Alex und ich ließen uns trotzdem nicht davon abbringen, in die Tour Morgenstern einzusteigen. Zu Beginn dachte ich mir, dass wir die Tour nach der ersten Seillänge abbrechen müssen, aber glücklicherweise ließ der Regen wieder nach. Der Großteil der Route war sowieso trocken, da sie leicht überhängt, und die wenigen nassen Stellen trockneten schnell auf. Die Tour an sich ist wunderschöne Kletterei an löchrigen, steilen Platten, wirklich genial.
Es hat sich also ausgezahlt, im Regen einzusteigen.

Sonntag, 5. August 2012

Samsara

Überfällig war es mittlerweilen, dass ich mal wieder Zuhause vorbeischaute und glücklicherweise hatte Hans heute für mich Zeit. Weil das Wetter im Norden besser angesagt war, beschlossen wir die Tour Samsara im Gamalmkopf beim Berchtesgadener Hochthron anzugehen. Ich radelte von der Haustür zum Parkplatz der Untersbergbahn, wo mich Hans aufsammelte und wir weiter zum Parkplatz in Ettenberg fuhren. Beim Zustieg kamen wir ordentlich ins Schwitzen, die Sonne heizte erbarmungslos von oben. Den Einstieg fanden wir auf anhieb und die Tour selbst lief auch reibungslos. Vom Charakter wartete die Tour mit wundervolle Platten- und Verschneidungskletterei an teilweise stark wasserzerfressenem Kalk auf. Eine wahre Genusskletterei, wobei auch die enge Absicherung zum Genuss beitrug.
Beim Abstieg legten wir noch einen kleinen Umweg auf dem Hochplateau des Untersberg ein und ein paar Regentropfen (insgesamt ca. 15) erwischten uns auch noch. Wieder unten angekommen radelte ich wieder nach Hause. Es ist schon genial, wenn man zur Klettertour von der Haustüre aus hinradeln kann. Das ist eine Qualität, die mir in Graz ein wenig abgeht.
Die Tour ist sehr empfehlenswert und durch den doch etwas weiteren Zustieg wesentlich einsamer als die Touren rund um den Salzburger Hochthron.

Mittwoch, 1. August 2012

Synewel

So, ein paar Mehrseillängen-Trainingseinheiten vor Paklenica sind noch angesagt, daher sind Alex und ich heute die Tour Synewel in der Roten Wand gegangen. Der Frühstart hat sich ausgezahlt, zu Beginn waren die Temperaturen noch angenehm. Die erste Seillänge ist wunderschön und anhaltend zum konzentriert bleiben. Nach den leichten Zwischenseillängen machten wir eine Trinkpause und starteten motiviert in den oberen Teil.
Den Fotoapparat hatte ich leider vergessen, drum gibt es nur 2 Handy Fotos. In der 5. Seillänge brauchte ich relativ lange, bis ich eine brauchbare Lösung fanden und wir kamen in den letzten Seillängen schon fast in die Mittagshitze. Das erhöhte das Vertrauen in die Reibungstritte nicht und wir kamen in den letzten beiden Seillängen noch ins schwitzen. Insgesamt ist es eine wundervolle Tour mit schöner und konzentrationsfordernder Kletterei. Der erhoffte Rotpunkt Durchstieg ist sich leider nicht ausgegangen, macht aber nichts, so eine schöne Tour kann man ruhig noch öfter gehen.