Samstag, 20. Februar 2016

Seekarspitze

Da hab ich mich aber gefreut als Gotti letzten Donnerstag anrief und fragte, ob wir eine Schitour gehen. Irgendwie hatte ich gar nicht daran gedacht, dass man sich zwischen Kramsach und Münchnern gut zum Schitouren gehen treffen kann. Melanie war auch motiviert und so starteten wir zu dritt vom Wanderparkplatz in Hinterwinkel auf der Nordseite des Achensees. Zunächst ging es der Forststraße entlang zur Koglalm hinauf, da ließ es sich gut plaudern. Der weitere Aufstieg durch lichten Wald folgte dem Nordostrücken zur Seekarspitze. Oberhalb des Waldgürtels steilte der Rücken ein bisschen an und die Aufstiegsspur wurde stellenweise hart. Kurz bevor der Rücken felsdurchsetzt wurde, ließen Melanie und ich die Schi zurück und stapften weiter. Gotti setzte noch ein paar Spitzkehren in den Schnee bevor er Schidepot machte.
Die letzten Meter auf den Gipfel sparten wir uns und genossen auf Gottis Schi sitzend den herrlichen Blick auf den Achensee. Der anfangs noch wolkenlose Himmel war mittlerweile verschleiert, ein atemberaubender Rundblick wurde uns aber immer noch geboten. Die Schneebedingungen bei der Abfahrt waren absolut herrlich, auf einer harten Altschneeschicht war gerade genug Pulverschnee um unbeschwert abwärts zu Wedeln. Auch im Wald blieb der Schnee super. Ab der Koglalm verließen wir die Forststraße allerdings kaum mehr, je tiefer wir kamen desto dünner wurde die Altschneedecke. Auf der Straße konnten wir immerhin fast bis zum Parkplatz abfahren.
Die heutige Tour hat Gotti wirklich gut ausgesucht - wundervolle Hänge in angenehmer Steigung und auch im lichten Wald stören die Bäume überhaupt nicht.

Samstag, 13. Februar 2016

Steinberg

Letzte Woche hat das Christkind endlich mein Weihnachtsgeschenk geliefert: ein GPS-Gerät. Daher können die motivierten Leser meines Blogs nun endlich meine Touren nicht nur durch meine Worte nachvollziehen (die zugegeben manchmal auch größere Wegabschnitte überspringen), sondern zusätzlich mithilfe des Tracks verfolgen, der in der Karte die bei den Picasa-Fotos zu finden ist. Daraus könntet ihr jetzt schon bevor ihr es lest herausfinden, dass wir heute vom Steinberghaus im Windautal gestartet sind. Ganz erspar ich euch das lesen aber damit nicht, schließlich könnt ihr aus der Karte wohl kaum herauslesen, dass ich mit Melanie unterwegs war. Der Parkplatz war gut gefüllt und auf der Forststraße im Graben waren wir bei weitem nicht die Einzigen. Scheinbar haben wir uns eine sehr beliebte Schitour ausgesucht, denn die meisten Schitourengeher bogen genau wie wir bald nach rechts zu den Steinbergalmen ab. Die Aufstiegsspur war schon ziemlich plattgetrampelt und hart, da hing ich trotz des eigentlich relativ flachen Geländes viel in den Stecken. Wie Melanie es meisterte ohne Stecken in der gleichen Spur gemütlich hinaufzuspazieren, während ich mit intensivem Steckeneinsatz Dampflock spielte, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Nach oben hin wurde es aber immer besser und spätestens ab der Oberen Steinbergalm hielten auch meine Felle ganz gut. Die Freude über die haltenden Felle war aber nur kurz, ein paar Meter weiter begannen sie nämlich anzustollen. Na gut, schadet ja nicht wenn ich mich mal ein bisschen anstrengen muss. Umso mehr freute ich mich auf unseren Gipfelapfel.
Da es zum tatsächlichen Gipfel des Steinbergs nur noch unlohnend dem Rücken entlang hinab und anschließend wieder hinauf ging, beschlossen wir am Vorgipfel abzufellen. Mit den freien Wiesenhängen in sanfter Steigung hatte nicht nur ich meine Freude bei der Abfahrt, auch Melanie hatte zumindest ein bisschen Spaß. Bis zur Oberen Steinbergalm kam ich noch ohne Steinkontakt durch, danach wurde es aber immer gefährlicher für die Schi und ich fing mir ein paar neue Kratzer ein. Da kam die Forststraße gerade rechtzeitig und wir ließen uns von ihr zurück zum Auto tragen.
Dass die Schitour auf den Steinberg sehr beliebt ist, kann ich gut verstehen. Die weiten, freien, sanften Wiesenhänge laden sehr zum Wedeln ein - tolle Tour.

Sonntag, 7. Februar 2016

Durchgangalm

Zum Ausklang unseres Rausristal-Wochenendes stand eine gemütliche Schitour in der großen Runde am Plan. Zu Acht verließen wir die Astenschmiede in Richtung Kolm Saigurn. Beim Parkplatz Lenzanger folgten wir dem Wanderweg zur Durchgangalm, die wir auch bald erreichten.
Dort war der starke, böige Wind noch mal deutlich stärker als im Waldgürtel. Der Großteil der Gruppe beschloss daher über die Forststraße zum Ammererhof abzufahren. Nur Daniel und ich gingen noch ein Stück weiter in Richtung unseres ursprünglichen Zieles, der Kolmkarscharte. Aufgrund des nicht wirklich schwächer werdenden Windes und eines technischen Problems mit Daniels Fellen ließen wir es aber auch bald gut sein. Die paar Schwünge zurück zur Durchgangalm genossen wir in vollen Zügen und bei der Alm beschlossen wir, den Aufsteigsweg folgend durch den Wald abzufahren. Dort wartete noch eine lustige Hohlweg-Partie und Pulvergenuss im Wald auf uns. Die Mautstraße war heute aufgrund des warmen Föhnsturms deutlich langsamer als gestern, aber ich hatte noch deutlich mehr Puste und daher waren wir bald wieder zurück bei der Astenschmiede. Dort wunderten wir uns ein wenig, dass die Anderen noch nicht da waren. Als sie dann eintrafen erfuhren wir, dass sie auch noch einen schönen Pulverschneehang gefunden hatten, für den gerne wieder aufgefellt worden war. So kamen trotz des Windes alle auf ihre Kosten und wir hatten einen schönen Abschluss des Wochenendes.

Samstag, 6. Februar 2016

Herzog Ernst Spitze

Für heute hatte uns Hans eine schöne Tour herausgesucht, die dem traumhaften Wetter gerecht werden sollte und dennoch der Lawinenlage angepasst ist. Daniel gesellte sich auch noch zu uns und so starteten wir zu dritt gegen acht von der Astenschmiede aus Richtung Kolm Saigurn. Der Aufstieg entlang des Wanderweges zum Parkplatz Lenzanger verging schneller als gedacht und bald waren wir beim Naturfreundehaus im Talschluss angekommen. Beim teilweise etwas steileren und steckenlastigen Abschnitt oberhalb des Talbodens konnten wir einige Leute beim Eisklettern beobachten. Trotz der momentan allgemein schlechten Eislage machten die beiden breiten Übungsfälle in Hüttennähe einen relativ guten Eindruck, insbesondere am leichteren Barbarafall wurdelte es wie in einem Ameisenhaufen aus Eis. Bis zum Neubau war bereits eine Spur vorhanden, danach bogen wir bald nach links von der Hauptspur ab und durften selber spuren. Dabei öffneten sich immer wieder neue Blicke auf die herrliche Gegend. Wir folgten zunächst mehr oder weniger dem Wanderweg bis wir in die Flanke zwischen Neunerkogel und Herzog Ernst Spitze einbogen. Plötzlich machte es ein kräftiges Wumm-Geräusch und mir rutschte fast das Herz in die Hose. Als wir uns umsahen war aber weit und breit nichts zu sehen, was das Geräusch auslösen hätte können. Wenig später erklang ein zweites Mal das Geräusch und schön langsam dämmerte es uns, dass es sich um Lawinensprengungen im nahen Schigebiet "Mölltaler Gletscher" handeln musste. Mittlerweile hatten wir die Schi abgeschnallt und auf dem Rucksack befestigt. So stapften wir die teils etwas schottrigen Meter bis in die Einsattelung am Grat zwischen Neunerkogel und Herzog Ernst Spitze. Weiter ging es in leichter Kraxelei dem Grat und in weitere Folge dem Rücken entlang hinauf zu unserem Tagesziel. Eine dritte Erschütterung, bei der wir bereits Blickkontakt zum Schigebiet hatten, bestätigte unsere Vermutung.
Auf der Herzog Ernst Spitze angekommen beobachteten wir drei Freerider, die vom Schigebiet herübergequert waren und von der Scharte direkt unter uns startend eine Südrinne hinabzogen. Wir verweilten nur kurz am Gipfel und suchten uns ein paar Meter weiter unten ein windschattiges Plätzchen zum Jausnen. Die Sonne hatte die Steine auf denen wir saßen herrlich angewärmt und so ließ es sich bei wenig Wind und traumhaften Panorama gut aushalten. Die Vorfreude auf die bevorstehende Abfahrt bewegte uns dann aber doch zum Aufbrechen. Bis zur Fraganter Scharte war der Rücken noch ein wenig abgeblasen, großteils mussten wir aber nicht zu Fuß gehen. Die ersten Meter in der Wintergasse direkt unterhalb der Scharte waren noch recht windgepresst. Ein paar Schwünge weiter unten fing der Pulverschnee und mit ihm die unglaublich genussvolle Abfahrt an. In großteils moderater Steigung wedelten wir die ungefähr 100m breite Rinne hinab. Erst als sich die Rinne oberhalb des verfallenen Knappenhauses öffnete wurde das Gelände steiler. Aber auch diesen Hang kamen wir alle drei unbeschadet hinunter. Das anschließende Flachstück zurück zum Naturfreundehaus-Neubau hatten wir bald hinter uns und auch die Hänge nach Kolm Saigurn wedelten wir im herrlichen Pulverschnee. Mittlerweile war ich schon etwas erschöpft und so brauchte ich mehr Verschnaufpausen als üblich. Vor allem beim Schieben auf der relativ flachen Mautstraße fehlte mir ganz klar die Spritzigkeit. Zurück bei der Astenschmiede wurde ich von Gulaschsuppe und Kuchen wiederbelebt und spätestens der Schweinebraten am Abend sorgte für ausreichend Energienachschub.
Die Schitour auf die Herzog Ernst Spitze ist eine durchaus lohnende, einsame und abwechslungsreiche Alternative zum sonst oft überlaufenen Sonnblick. In puncto Lawinengefahr ist besonderes Augenmerk auf den Hang oberhalb des verfallenen Knappenhauses am Ende der Wintergasse zu legen.

Freitag, 5. Februar 2016

Ritterkaralm

Leider kann ich heuer nicht bei unserer traditionellen Schitourenwoche dabei sein. Als kleines Ersatzprogramm durfte ich dieses Wochenende mit Hans, Corina, ein paar Arbeitskollegen von Hans und noch ein paar Leuten im Rauristal ein schönes Schitourenwochenende verbringen. In der Astenschmiede war die bunt zusammengewürfelte Runde untergebracht, ein super Ausgangspunkt für Schitouren mit unterschiedlichsten Charakteren. Da ist es wohl verständlich, dass wir uns am Nachmittag nach der Anreise die Gegend noch ein wenig genauer anschauen wollten. Corina, Hans und ich fellten daher beim Parkplatz vor der Mautstelle auf und zogen eine frische Aufstiegsspur in den Schnee. Der etwas schneearme und totholzreiche Wald brachte Corina leider zum Umdrehen und so schnauften nur noch Hans und ich weiter. Nur wenig später kamen wir schon auf die lichten Hänge unterhalb der Ritterkaralm, wo jede Menge frischer Pulverschnee vom Vormittag lag. Das Spuren in der unberührten Landschaft war zwar teilweise etwas anstrengend, aber dafür umso traumhafter.
Bei der verfallenen Ritterkaralm ließen wir es für heute gut sein und fellten ab. Einzig das diffuse Licht trübte das Abfahrtsvergnügen ein wenig, im genialen Pulverschnee wedelte es sich einfach herrlich. Auf den relativ buckeligen Hängen kugelte ich doch deutlich öfter als gewohnt, was die Freude an der Abfahrt aber eigentlich nur noch weiter steigerte. Schließlich sind ein paar lustige Showeinlagen immer etwas Feines. Auf den letzten Metern durch den Wald fühlten wir uns ein wenig wie in einem Minenfeld; wenn wir Glück hatten wedelten wir auf angezuckertem Moos, wenn wir kein Glück hatten schlich sich ein Stein dazu. Zumeist hatten wir aber Glück, viele Kratzer kamen nicht dazu.
Auch wenn wir nur ein paar Höhenmeter machten, hatte sich das Auffellen für den traumhaften Pulverschnee auf den schönen Wiesenhängen auf jeden Fall ausgezahlt.