Mittwoch, 24. September 2014

Grimminghütte

Nachdem wir am Vorabend noch vom Plöckenpass nach Trautenfels gefahren waren und dort genächtigt hatten, starteten wir heute in Richtung Grimming. Geplant wäre der Aufstieg über den Südostgrat gewesen und so gingen wir zunächst noch motivierten Schrittes los. Etwas vor uns war eine Schulklasse gestartet und wir trafen auf dem ganzen Weg zur Grimminghütte immer wieder auf kleine Gruppen von Kindern. Es ist schön zu sehen, dass es immer noch engagierte Lehrer gibt, die mit ihren Klassen so großartige Ausflüge unternehmen. Nach der Grimminghütte wurde es einsamer und etwas weiter oben legten wir eine größere Pause in der Sonne ein.
Melanie spürte die Hüfte ein wenig und wir beschlossen weiter zu gehen um zu sehen ob sich das Problem legt oder schlimmer werden würde. Das Wetter war traumhaft schön und der Schnee, auf den wir weiter oben stießen, schmolz nur so dahin. Leider legte sich das Problem mit der Hüfte nicht und so drehten wir unweit der Abzweigung zum Südostgrat um. Direkt bei der Abzweigung legten wir uns noch mal ein wenig in die Sonne und genossen die schöne Aussicht. Anschließend ging es hinab, bei der Grimminghütte vorbei zurück zum Schloss Trautenfels. Trotz der Kürzung der Tour konnten wir das traumhafte Wetter und die wunderbare Bergwelt in vollen Zügen genießen.

Dienstag, 23. September 2014

Spigolo di Infanti

In den vergangenen beiden Tage unseres Bergurlaubes hatten wir weit und breit kein Schönwetter gefunden, daher nahmen wir heute auch eine weitere Anfahrt in Kauf. Es ging von Salzburg aus an die italienische Grenze zum Plöckenpass. Eine Kletterei in der Westwand des Kleinen Pal stand am Programm. Da die Temperaturen in den letzten Tagen stark gesunken waren, wollten wir Sonne in der Wand haben und sind daher relativ spät losgefahren. Am Plöckenpass angekommen war die Wand trotzdem noch im Schatten, daher gönnten wir uns zunächst einmal ein Eis. Danach entschieden wir uns Einzusteigen, da es so wirkte als ob die Sonne bald die Wand erhellen würde. Und tatsächlich stand ich bereits im ersten Stand in der Sonne. In dem ein oder anderen Stand war der kühle Wind oder der Schatten noch etwas frisch, insgesamt wurde uns aber kaum kalt.
Auch wenn die Tour teilweise bereits etwas speckig war, hatten wir mit ihr einen Goldgriff getan. Die Kletterei war abwechslungsreich und nach oben hin immer weniger grasig und zunehmend kompakt, eine wahre Genusskletterei. Auch der Abstieg war hervorragend markiert und perfekt eingerichtet. Wir wurden für die lange Anfahrt mit dieser schönen Tour ausreichend entschädigt.

Samstag, 20. September 2014

Hoher Göll

Am Vormittag war das Wetter im Salzburger Raum noch hervorragend angesagt, also nichts wie ab in die Berge. Am Programm stand der Hohe Göll über das Purtschellerhaus. Beim steil abwärts führenden Kaltstart wurden die Knie gleich anständig getestet, da waren wir froh wie es wieder bergauf ging. Die wunderschön angelegten 577 Holzstufen zum Purtschellerhaus hinauf waren da ein wahrer Segen für die Knie. Gut warmgelaufen ging es weiter und nach und nach wurden auch die Hände ein wenig eingesetzt. Die leichte Kraxelei machte uns so viel Spaß, dass wir hin und wieder ein wenig übers Ziel hinausschossen und vor lauter Freude die Wegmarkierungen ein wenig aus den Augen verloren. Das war aber kein Problem, die Kraxelei abseits des Weges war auch nicht wirklich schwerer und Großteils kompakt, dafür gelegentlich weniger speckig wie der Haupttrampelpfad. Beim Ausstieg auf die Göllleiten entschieden wir uns im Aufstieg für den Kamin. Der Weg war sehr schön und ist vermutlich weniger stark frequentiert wie der Schustersteig. Die letzten Höhenmeter auf der Göllleiten ließen wir auch bald hinter uns und suchten am Gipfel ein sonniges und windstilles Plätzchen.
Wie meistens am Göll war auch heute am Gipfel viel los, trotzdem fanden wir einen ruhigen Fleck zum Jausnen und genossen die Sonne auf der Haut. Nach dem sonnenarmen Sommer tat es richtig gut die wärmenden Strahlen aufzusaugen.
Beim Abstieg wählten wir den Schustersteig, wo ungünstigerweise kurz nach uns eine größere Gruppe Klettersteigler abstiegen. Nachdem ein Stein ohne Vorwarnung von oben abgetreten wurde, beeilten wir uns, um schnell aus der Steinschlagzone zu kommen. Glücklicherweise blieb der Stein ein Einzeltäter und wir kamen weiterhin gut voran. Kurz vor dem Purtschellerhaus trafen wir auf meine Eltern und traten gemeinsam den restlichen Abstieg zur Rossfeldstraße an. Schön langsam wurden die Wolken immer dichter und beim Auto angekommen sah es nicht mehr besonders einladend aus. Gut dass wir früh genug unterwegs waren.

Freitag, 19. September 2014

Kleiner Barmstein

Melanie und ich waren fest entschlossen ein paar Tage in den Bergen zu verbringen. Daher suchten wir im weiteren Umfeld das schöne Wetter und unser erster Stopp führte uns nach Salzburg. Heute packten wir noch unsere Sachen und kamen daher erst am Nachmittag los. Nach der sonnigen Anreise hielt das gute Wetter glücklicherweise auch noch beim Losgehen. In der Kurve an der Dürnberg-Landesstraße standen schon einige Autos die wohl auch den schönen Tag noch nutzen wollten. Flotten Schrittes gingen wir los und ließen bald die Ruine Thürndl hinter uns. Bevor wir zum Einstieg des Südgrates des Kleinen Barmsteins kamen, überschritten wir auch noch den Felsmugel südlich davon. Die Kraxelei war sowohl am Südgrat als auch auf dem vorgelagerten Felsmugel sehr nett und abwechslungsreich mit kompaktem, teilweise etwas speckigem Fels.
Am Gipfel genossen wir noch kurz den traumhaften Blick und machten uns dann bald an den Abstieg über den Normalweg. Schließlich erwarteten meine Eltern uns Zuhause schon mit der Schwammerlsoße mit Knödeln.
Auch wenn es nur eine kurze Tour war, für zwischen durch, wenn man nicht viel Zeit hat, eignet sie sich hervorragend.

Mittwoch, 17. September 2014

Gesäuseüberschreitung

Meine Gesäuseakkus hatten bereits einen gefährlich tiefen Ladestand, einziges Heilmittel dagegen: endlich mal wieder eine ordentliche Portion Gesäuseluft schnuppern. Um das zu tun brachen Alex und ich heute um 3 Uhr in der Früh auf und fuhren nach Johnsbach. Auf dem Weg luden wir die Fahrräder an der Kummerbrücke ab und starteten kurz vor 5 Uhr los Richtung Kirchengrat. Nach einem kurzen Vergeher vor der Abzweigung von der Forststraße, kamen wir gut voran. Bald ließen wir die Rinnen, die zum Kleinen Ödstein führen, hinter uns und ein wenig Kraxelei später standen wir auf dem Großen Ödstein. Durch den relativ starken und kalten Wind genossen wir nur kurz die wärmenden Sonnenstrahlen am Gipfel und machten uns konzentriert und fokusiert an die Schlüsselpassage der Tour vom Ödstein zum Abseilturm. Das Abklettern lief problemlos, hinauf nahm ich eine nicht ganz ideale Linie und Alex überholte mich auf dem Originalweg. Das noch im Schatten liegende Stahlseil am Ende der Passage war kalt und so rieben wir uns oben angekommen die Hände in der Sonne, um sie wieder aufzutauen. Der schwerste Abschnitt lag nun hinter uns und ich spürte ein wenig Erleichterung in mir hochkommen. Bevor wir weiter Richtung Festkogel gingen, machte mich Alex auf einen wunderschönen Lichteffekt aufmerksam, einen sogenannten Halo. Das Foto wird ihm leider nicht ganz gerecht, in echt war es noch viel schöner.
Am Festkogel wurde kurz gejausent und weiter ging es auf dem Weg zum Hochtor. Der gesamte Steig vom Ödstein zum Hochtor sowie der Kirchengrat war an vereinzelten Stellen mit roten Farbklecksen und Steinmännern markiert. Die gut gemachten und unaufdringlichen Markierungen leiten an den wichtigsten Stellen in die richtige Richtung, ein wenig gespür für die Wegfindung benötigt man trotzdem. Am Hochtor verabschiedeten wir uns von Stefan, einem Einheimischer der uns am Ödstein eingeholt hatte. Da er zum Mittagessen wieder Zuhause sein wollte, stieg er über den Schneelochsteig nach Johnsbach ab. Wir hingegen machten uns auf den Weg zu unserem letzten Gipfel des Tages, der Planspitze. Der reichlich und relativ neu markierte Abstieg vom Hochtor machte uns keine Probleme. Nachdem wir Dachl, Rosskuppe und Peternscharte, und damit auch die letzten Schwierigkeiten, hinter uns gelassen hatten, schnauften wir noch den letzten Ansteig auf die Planspitze hinauf. Beim Abstieg suchten wir ein windschattiges Plätzchen für eine Mittagspause, was heute gar nicht so leicht war. Wir begnügten uns dann mit einem sonnigen und nicht so schlimm windigen Jausenplatz und genossen unser Mittagsmahl. Gestärkt wanderten wir über den Wasserfallweg zur Kummerbrücke, wo schon unsere Fahrräder auf uns warteten. Beim Radfahren ging es mir besser als befürchtet und so kamen wir relativ rasch zurück zum Auto.
Großartige Tour in großartiger Landschaft, aber nichts andere erwarte ich mir vom Gesäuse ;-)

Sonntag, 7. September 2014

Fölzstein

Es herbstelt und der Tiefnebel zieht durchs Land, zudem war das Wetter für heute nicht so schlecht angesagt. Grund genug für Melanie und mich endlich Mal wieder an die frische Luft zu kommen. Bei der Gelegenheit konnten wir auch Melanies neue Wanderschuhe einweihen. Los ging es vom relativ leeren Parkplatz im Fölzgraben durch die Fölzklamm zur Fölzalm. Kurz vor der Alm kamen wir aus dem Hochnebel heraus und staunten über den traumhaften Ausblick auf das Nebelmeer und die wenigen Hügel und Spitzen die sich daraus hervorhoben. Einige weitere schweißtreibende Höhenmeter und einen kurzen Grat, den wir nicht links liegen lassen konnten, später, standen wir auf dem Fölzstein.
Die Sonne lachte uns an und wir genossen unsere Gipfeljause bis auf den letzten Biss. Da die Bergdolen nur über uns hinweg flogen, kamen wir nicht in Versuchung die Jause zu teilen. Zurück ging es über den Waschenriegel, einem sehr markant geformten Grasrücken, in den Höllgraben. Beim Anblick der schroffen, teilweise aus dem Nebel ragenden Felszacken auf der Westseite des Waschenriegels, juckte es mich schon wieder ganz schön in den Fingern. Nachdem die Alpinklettersaison heuer wetter- und krankheits- bzw. verletzungsbedingt ausgefallen ist hoffe ich auf einen erfolgreicheren Sommer im nächsten Jahr.
Im Höllgraben suchten wir hin und wieder den etwas verwachsenen, aber insgesamt sehr schönen Wanderweg. Nach ein paar weiteren, großteils sehr gut angelegten Wanderweg-Höhenmetern im Mitterbachgraben (hin und wieder waren kleinere, kaum störende Erosionsschäden vorhandene), landeten wir wieder im Fölzgraben. Zurück beim Auto gönnten wir uns noch eine Runde kneipen und fuhren erfrischt nach Hause.