Montag, 27. Juni 2016

Altes Almhaus - Salzstiegelhaus

Verlockend war das Wetter heute nicht, aber der Bewegungsdrang war groß. Also fuhren Melanie und ich zum Alten Almhaus und lockerten den Bewegungsapparat ein wenig aus. Bei kühlen 11°C und Wind gingen wir schnellen Schrittes der Forststraße entlang Richtung Salzstiegelhaus. Als wir in den windgeschützteren, waldigen Bereich kamen, fühlte es sich nicht mehr ganz so frisch an. Selbst der immer wiederkehrende Nieselregen war angenehmer als der Wind. Eigentlich wollten wir ja heute eine Rappold-Überschreitung machen, wegen des kalten Windes und meiner nicht wirklich passenden Kleidung entschieden wir uns aber dagegen und gingen nur zum Salzstiegelhaus.
Rund um das Salzsteigelhaus lachte uns sogar zweimal die Sonne ein wenig an, wenig später gab es dann aber doch wieder Nieselregen. Am Rückweg durften wir noch eine Forstarbeitsmaschine in Aktion bewundern. Sie zog gerade Baumstämme herauf, entastete sie und schnitt sie in die passende Größe. Allein dafür hatte sich die heutige Wanderung schon ausgezahlt. In der Nähe des alten Almhauses wurde es wieder windiger und wir trafen einige Schülergruppen, deren Begeisterung fürs Wandern heute wohl nicht wirklich gesteigert wurde.
Der breite, fast ebene Weg vom Alten Almhaus zum Salzstiegelhaus ist nicht zu Unrecht ein beliebtes Wanderziel für gemütliche Wandergruppen. Schließlich hat er einen herrlichen Ausblick auf das saftig-grüne Weststeirische Hügelland zu bieten.

Sonntag, 26. Juni 2016

Feuervogel

Heute haben Melanie und ich ein weinig gepokert. Nach den Regenfällen in der Nacht war es nicht sicher, ob die Rote Wand trocken ist. Aber wenn sie es nicht gewesen wäre, hätten wir immer noch ein Ersatzwanderprogramm gehabt. Benötigt haben wir den Ersatzplan glücklicherweise nicht. Der warme Fels in der südseitigen Wand hatte um kurz nach 8, als wir beim Einstieg der Tour Feuervogel ankamen, bereits den gesamten Regen der Nacht weggedampft und es war selbst in der Einstiegsverschneidung so gut wie alles trocken. Die Kletterei in den ersten beiden Seillängen, durch die markant rote Verschneidung, war wirklich herrlich und die Absicherung war nicht so übersichert wie in manchen anderen Touren im Grazer Bergland. Auch die Kletterzüge waren nicht immer ganz offensichtlich, zusammengefasst also ein großartiger Start.
Die anschließende, dritte Seillänge legte noch mal ein Schäufelchen nach, der geniale Plattenpfeiler ist Genusskletterei vom Feinsten. Nachdem die erste Hälfte der Tour dermaßen stark vorgelegt hatte, konnte die zweite Hälfte den nun hohen Ansprüchen leider nicht mehr ganz gerecht werden. Die leichte, vierte Seillänge war zwar großteils felsig und nur wenig grasig, mit den vorangegangenen Seillängen konnte sie aber natürlich nicht mithalten. Am Ende erwischte Melanie leider eine Abzweigung nicht ganz richtig und wir landeten im fünften Stand der Tour Hühnerbrust. Ein schräges Grasband leitete uns aber problemlos zurück in die fünfte Seillänge unserer Tour. Diese hatte zwar auch ein paar sehr schöne Kletterstellen, war aber durch ein grasig, erdiges Zwischenstück unterbrochen. Die abschließende, sehr leichte Seillänge war dafür völlig grasfrei. Beim Abstieg machte sich der Regen dann doch noch bemerkbar. Die steileren, erdigen Abschnitte waren teilweise ziemlich rutschig. Schlussendlich kamen wir aber dennoch heil zum Rote Wand-Parkplatz zurück.
Die markante, feurig rote Einstiegsverschneidung der Tour Feuervogel lässt auch den Kletterenthusiasmus Feuer fangen und der direkt anschließende, herrliche Plattenpfeiler lässt die Flammen noch mal höher lodern. Da nimmt man gerne in Kauf, dass die zweite Hälfte der Tour die übliche Grazer Bergland Grasigkeit aufweist.

Samstag, 11. Juni 2016

Kaiseralmen

Besonders stabiles Wetter war heute nicht prognostiziert, aber zumindest sollte am Vormittag nicht allzuviel Regen kommen. Da dachten Melanie und ich, dass eine kurze, schöne Wanderung im Wilden Kaiser schon drinn ist. Immerhin ist man einsamer unterwegs, wenn man in Kauf nimmt, ein wenig nass zu werden. Vom Jägerwirt bei Scheffau ging es dem tosenden Wegscheidbach entlang bei der Wegscheid-Niederalm vorbei zur idyllischen Wegscheid-Hochalm. Unterhalb der felsig-schrofigen Westflanke des Treffauers wandten wir uns in einem linksbogen Richtung Westen und kamen zur Kaiser-Hochalm. Dort entschieden wir uns für einen kleinen Abstecher zur Kaiser-Niederalm, wo wir uns beim Hüttenkreuz eine aussichtsreiche Rast gönnten.
Als es ein wenig zu tröpfeln begann, marschierten wir wieder weiter und kamen bald zur Kaiseralm. Derweil hatte das eigentlich nicht mal erwähnenswerte tröpfeln schon wieder aufgehört und wir kamen trocken zurück zum Auto.
Mit dieser netten, kurzen Wanderung haben wir das trockene Wetterfenster ziemlich gut ausgenutzt und, bis auf einige Kühe, kaum jemanden getroffen.