Samstag, 20. August 2016

Taxus und Flipperl

Mittlerweile sind Melanie und ich schon fast Stammgäste am Plombergstein und durch den kurzen Zu- und Abstieg hat er sich auch heute wieder angeboten um die Einsatzfähigkeit der Knie zu testen. Außerdem sind in den schönen Henkelplatten die Belastungen für die Knie sehr gering. Gestartet haben wir mit der Tour 'Taxus', einer der leichteren Touren. Um möglichst viel in Bewegung zu bleiben und möglichst wenig Stehzeit zu haben, machten wir aus den fünf Seillängen zwei und versuchten uns mal wieder im Simultan-Klettern. Dabei lief alles wie am Schnürchen und bald saßen wir auf dem aussichtsreichen Bankerl am Ausstieg. Die Knie waren mit der herrlichen Henkelzieherei und dem mäßig steilen Abstieg auch glücklich und so stiegen wir bald wieder ein, diesmal in die Tour 'Flipperl'. In der Zwischenzeit waren auch die Langschläfer aufgestanden und es wuselte in der Wand. In unserer Tour war glücklicherweise niemand und so machten wir auch diesmal wieder zwei Seillängen anstelle von fünf.
Von den vielen Kletterern hatte auch jetzt niemand das Ausstiegsbankerl belegt und so genossen wir noch die malerische Aussicht auf den Wolfgangsee. Nach dem Abstieg genossen wir auch noch die angenehme Temperatur des Wolfgangsees beim Schwimmen.
Die beiden Touren 'Taxus' und 'Flipperl' am Plombergstein sind sehr schöne Henkeltouren, die im Prinzip sehr gut abgesichert sind. Gelegentlich wurden jedoch in leichterem Gelände Bohrlaschen entfernt, sodass man über den letzten Haken auch mal drüber klettern muss. Die etwas schwereren Stellen sind aber gut abgesichert, insbesondere die fünf etwas interessanteren Meter in der Mitte der Tour 'Flipperl'.

Montag, 15. August 2016

Hundskehle

Heut waren Melanie und ich auf der Suche nach einer einsamen, landschaftlich ansprechenden und dennoch knieschonenden Wanderung bei uns in der Nähe. Auch wenn das jetzt eher wie ein Wunschzettel ans Christkind klingt, wurden wir tatsächlich fündig, und zwar überraschenderweise im momentan von Touristen gestürmten Zillertal. Vom Gasthaus Bärenbader im Zillergrund spazierten wir der gemütlichen Schotterstraße entlang in Richtung Hundskehljoch. Auch wenn es beim Parkplatz noch wuselte, in der Hundskehle gab es nur noch uns und jede Menge Kühe. Etwas überrascht war ich doch, dass auf diesem kinderwagentauglichen Weg in traumhafter Landschaft niemand unterwegs war. Auf der linken Seite gab es steile Granitschluchten zu bestaunen und rechts rauschte ein Wasserfall nach dem anderen über die Granitplatten zwischen saftig grünen Wiesen herab und zwischendrin wir, auf einer sanft steigenden Schotterstraße.
Bei der Mitterhütten spürten wir die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut und beschlossen nach einer kurzen Pause umzukehren. Beim Abstieg trafen wir dann doch noch auf einen Wanderer und ein paar Mountainbiker. Vielleicht waren wir doch einfach nur früh genug, um die Einsamkeit genießen zu können.

Samstag, 13. August 2016

Plattenturm

Leider haben sich Melanies Knie noch nicht ganz beruhigt. Darum steht statt den Dolomiten ein gemütliches Programm bei uns in der Gegend am Plan. Auf den geneigten Platten des Plattenturms im Halltal wollten wir einen steilen Spaziergang machen. Als wir am Eingang des Halltales vor einem Schranken standen, waren wir jedoch etwas verwirrt. Laut unseres Kletterführers hätten wir noch deutlich weiter fahren können. Offensichtlich hatte sich die Situation aber geändert und so fuhren wir mit dem Wanderbus ins Tal. Den Ausstiegspunkt erwischten wir nicht ganz optimal und zusätzlich nahmen wir zu Fuß noch eine falsche Abzweigung. Schlussendlich fanden wir aber den richtigen Weg und bald sonnten wir uns unterhalb der markanten Platten. Lediglich ein paar Schmetterlinge spendeten uns ein wenig Schatten. Zum Antesten stiegen wir gleich mal in die linkeste Tour ein - wie erwartet Plattenschleicherei vom Feinsten. Melanie machte die Tour rechts daneben gleich im Anschluss und als wir beide wieder unten waren, warfen wir einen Blick ins Topo um herauszufinden, was uns sonst noch so erwartete. Frisch mit Sonnencreme eingeschmiert ging es in die nächste Tour eins weiter nach rechts. Dort gab es abschnittsweise gar keine Strukturen mehr und man musste schön behutsam und konzentriert auf Reibung hinaufspazieren. Beim ersten Stand war eine äußerst bequeme Kuschelkuhle, in der sich Melanie zum Sonnen hinlegte.
Von dort hatten wir auch einen herrlichen Blick auf das schöne Halltal. In der zweiten Seillänge passierte es mir, dass ich trotz der extrem geringen Abstände zwischen den Bohrhaken in die Nachbarroute wechselte. Aber auch die war sehr nett und wir wollten sowieso nur mehr diese eine Seillänge gehen. Wieder zurück bei Melanies Kuschelkuhle genossen wir noch kurz den wunderschönen und einsamen Ort ehe wir uns an den Abstieg machten und uns vom Wanderbus zurück zum Auto bringen ließen.
Wer auf der Suche nach bestens abgesicherten, nahezu strukturlosen und dennoch sehr einfachen Reibungsplatten in traumhafter und relativ einsamer Naturkulisse ist, der ist mit dem Plattenturm im Halltal bestens beraten.

Freitag, 5. August 2016

Plabutsch

Jetzt gehöre ich noch nicht mal eine Woche zur 'arbeitenden Bevölkerung' und schon schmeiße ich mit dem Geld um mich. Mit Martins Hilfe habe ich mir ein perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnittenes Fahrrad gekauft. Das Trek Superfly 8 soll mir in Kramsach noch viele herrliche Bergtouren von der Haustür aus bescheren. Gekauft habe ich es aber in Graz, weil ich da, mit Martin, den Berater meines Vertrauens habe. Da der Transport nach Kramsach noch ein wenig dauern wird und ich nicht so lange warten wollte um das Bike endlich zu testen, habe ich heute nach der Arbeit eine schnelle Runde auf den Plabutsch gedreht. Im Grazer Stadtverkehr war ich zunächst mal begeistert von der Beschleunigung; wenn man strampelt wird es tatsächlich sofort schneller und wenn man fester strampelt wird es noch schneller - eine ganz neue Erfahrung für mich ;-). Hinter dem Schloss Eggenberg fand ich die richtige Abzweigung nicht gleich, irgendwann erwischte ich sie aber doch und es ging endlich bergauf. Da fing der Spaß dann erst richtig an, in Serpentinen ging es die Forststraße hinauf und ich kam ordentlich ins Schwitzen. Zwischendurch war ein etwas grobschottriger Bereich wo mir meine noch fehlende Technik bewusst wurde und ich hin und wieder in Schlangenlinien fuhr. Als ich wieder auf eine Asphaltstraße kam, ging es gleich viel entspannter dahin. Kurz genoss ich die Aussicht auf dem kleinen Türmchen des Gasthauses am Gipfel. Der Blick auf Graz ist gar nicht so übel von dort, bisher war ich noch nie hier heroben gewesen.
Lang hielt ich mich aber nicht auf, schließlich war ich schon gespannt auf die Abfahrt. Ich kämpfte zunächst noch ein bisschen mit mir ob ich ein Hosenscheißer bin und die Aufstiegsroute wieder abfahre. Irgendwie überkam mich dann aber doch die Motivation und ich stürzte mich über einen Trail hinunter (oder war es ein Wanderweg? - den Unterschied erkenn ich noch nicht wirklich). In den steileren Passagen wurden meine Bremsen ordentlich getestet und ein paar kurze Abschnitte trug ich das Rad hinunter. In den flacheren Bereichen kam ich teilweise gut ins Fahren und hatte dabei auch wirklich Spaß. Zurück auf der grobschottrigen Forststraße wurde ich noch mal ordentlich durchgeschüttelt ehe ich auf den Asphaltstraßen in der Stadt nach Hause ausrollte.
Ich war mir nicht ganz sicher, ob die kurze Ausfahrt wirklich einen Blogeintrag wert ist. Ich konnte aber die Begeisterung über mein neues Fahrrad nicht zurückhalten und so musste ich der Welt doch erzählen, dass ich ein geniales neues Bike habe.