Samstag, 28. Februar 2015

Hämmerkogel

Alex hat heute sein Debüt als offizieller Tourenführer gegeben und eine Schitour bei den Grazer Naturfreunden geführt. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Ansonsten hielt sich der Andrang jedoch in Grenzen, außer mir war nur noch Gerald dabei. So ging es als kleine, feine Gruppe zu Dritt in den Feistritzgraben. Bis ganz nach hinten zur Unteren Bodenhütte konnten wir nicht fahren, aber auf der Straße lag genug Schnee, da machte die Aufwärmrunde auf der Forststraße sogar Spaß. Weiter ging es immer dem Weg des Schnees folgend hinauf. Auf den Seitenhängen der Gräben schaute bereits das Gras hervor, in den Gräben selbst lag noch genug Schnee. Nachdem wir uns von dem letzten Graben verabschieden mussten, fanden wir zunächst auch im Gipfelhang noch Schneebänder die uns hinauf geleiteten. Gut 50hm unter dem Gipfel war der Schnee aber endgültig verblasen und wir stiegen die letzten Minuten zu Fuß auf.
Auch wenn am Gipfel die Wolken hingen, hin und wieder öffnete sich ein Fenster und wir sahen mal dort und mal da bis ins Tal hinab. Nach einer kurzen Gipfelpause stiegen wir wieder zum Schidepot ab und schnallten uns die Schi an. Die ersten paar Schwünge waren noch ein wenig charakterbildend, etwas tiefer fanden wir bald ausreichend Schnee und gelegentlich sogar Pulverschnee. Je tiefer wir kamen desto besser wurde der Schnee und unten im Wald setzten wir noch ein paar geniale Wedler im traumhaften Pulverschnee.

Freitag, 20. Februar 2015

Piz Cavradi

Für den letzten Tag der Familienschiwoche haben wir uns noch ein besonderes Schmankerl heraus gesucht, Melanie und ich erkundeten die zierlichen Ursprünge des mächtigen Rheins. Von Tschamut aus ging es in idyllischer Landschaft dem niedlichen Bächlein entlang aufwärts. Bei der Milez Hütte angekommen machten wir ein Päuschen und ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, rund herum geniale Berge und weite Pulverhänge. Es waren zwar schon jede Menge Tourengeher unterwegs gewesen seit dem letzten Schneefall, aber nach wie vor waren unverspurte Hänge mit Pulverschnee zu erkennen. Weiter ging es über die Plidutscha Hochfläche in immer noch schönere Landschaft. Nach und nach kamen die hohen Berge hervor, mein Blick blieb immer wieder an genialen Abfahrtslinien hängen. Bei der Maighelshütte überblickten wir das gesamte, von traumhaften Gipfeln umgebene Maighelstal. Vor lauter große-Augen-machen holte ich mir vermutlich einen Sonnenbrand auf der Innenseite der Augenlider. Der südseitige Anstieg auf den Piz Cavradi überraschte auf den ersten Metern mit Pulverschnee, erst als es steiler wurde hatte die Sonne den Schnee bearbeitet. Dort war die alte Aufstiegsspur etwas unangenehm eisig-hart. Davon ließen wir uns aber auch nicht aufhalten und wenig später standen wir beim Steinmann auf dem Südgipfel des Piz Cavradi. Von dort aus trug uns der starke Wind auf den Nordgipfel.
Das Abfellen und Umziehen war bei dem Sturm eine Herausforderung, die wir aber schlussendlich auch meisterten. Der Südhang zur Hütte hinab war teilweise etwas harschig, ging aber auch ganz gut zu fahren. Spätestens ab der Hütte hatten wir nur mehr Pulverschnee. So genossen wir den Abschluss der Woche in Graubünden mit traumhaftem Wetter in genialer Landschaft und lockeren Wedlern entlang des jungen Rheins.

Dienstag, 17. Februar 2015

Cauma

Dritter Tag der Familienschiwoche und dritte Schitour, bei dem traumhaften Wetter kein Wunder. Heute war von Anfang bis Ende das Wetter einfach nur genial, Sonne pur und kaum Wind. Melanie und ich starteten von Riein und waren zunächst noch etwas überrascht, da beim Parkplatz am Ausgangspunkt kaum Schnee lag. Ich hatte mir gedacht, dass die Tour doch etwas nordseitiger wäre. Auch egal, für den Aufstieg war mehr als genug Schnee vorhanden und bei der traumhaften Aussicht muss man ja nicht immer auf den teilweise etwas strohigen Boden in der Nähe schauen. Ein paar lustige Waldabschnitte mit Baumstammlimbo und schmalen Gassen im dichten Wald später, waren wir auch schon bei der Alp da Riein angekommen. Ab hier ging es in einem langen Rechtsbogen aufwärts. Immer mehr hohe Bergspitzen kamen am Horizont zum Vorschein, die Weitsicht war grandios. Nachdem wir den letzten Aufschwung zum Gipfel hinter uns gebracht hatten, eröffnete sich uns der Blick Richtung Norden hinab zum Rhein, der dort ein felsiges Tal herausgeschnitten hatte.
Nachdem ich mich endlich von der genialen Aussicht trennen konnte, fuhren wir wieder ab. Viel Pulverschnee fanden wir heute leider nicht, ein paar Schwünge waren es aber doch. Insbesondere die stark verspurten, noch nicht wieder aufgeweichten Hänge im Mittelteil waren etwas mühsam zu fahren. Um diese zu umgehen fuhren wir teilweise die Forststraße ab. Im untersten Teil schulterten wir die Schi kurzzeitig, es war einfach nicht mehr genug Schnee da. Alles in allem ging die Abfahrt aber relativ gut und wir mussten nur kurze Stücke tragen.

Montag, 16. Februar 2015

Piz Dolf

Heute konnten wir meine Eltern dazu motivieren, mit uns eine Schitour zu gehen. Ziel war der Piz Dolf und mit den Aufstiegshilfen des Schigebiets Laax-Flims-Falera sollte es eine genussvolle Tour werden. Von Flims aus ging es zunächst mit zwei Sesselliften, bei denen man die Schi auf der Seite hineinsteckt, und anschließend mit einer Gondel hinauf zum Fil de Cassons. Bei der Bergstation wurden die Schi geschultert und nach ein paar Minuten stapfen hatten wir schon den ersten Gipfel des Tages erreicht. Von dort ging es nordwärts entlang eines kurzzeitig relativ schmalen Kammes hinunter zum Fuorcla Raschglius. Der anschließende Hang hinunter ins Segnas Sura war einer der schönsten des Tages, da machte allen das Wedeln Spaß. Nachdem die Felle auf den Schi waren ging es nun in gemächlicher Steigung hinauf zum Gletscher und in einem Rechtsbogen hinein in die Nordwest Flanke des Piz Dolf. Nach dem flachen Gletscher kamen mir die kurzen, nicht ganz so flachen Aufschwünge dort schon fast steil vor. Alles in allem kamen wir sehr gut voran, leider zog aber das Wetter ein wenig zu. Der Gipfel hüllte sich bereits in Wolken und auch der Wind nahm zu. Daher beschlossen meine Eltern kurz vor dem Gipfel abzufellen und Melanie und ich gingen noch die letzten 10hm hinauf zum Nordgipfel des Piz Dolf. Die Abfahrtsbedingungen waren etwas durchwachsen, mal fanden wir windgepressten Schnee, mal schönen Pulver. Zurück am Gletscher ließ sich die eher harte aber ebene Schneedecke sehr gut fahren. Die lange Querung im Segnas Sura war auch bald geschafft und zur Belohnung wartete hinunter ins Segnas Sut ein wunderschöner Hang auf uns. Kurz vor dem langen Spaziergang im Talboden zur Segneshütte fanden wir noch ein gemütliches, sonniges, warmes Plätzchen auf einem Wiesenflecken wo wir eine Jausenpause einlegten.
Der Spaziergang war dann wesentlich angenehmer als befürchtet, der unglaublich flache, von Fels und Eis umrahmte Talboden war landschaftlich einfach so beruhigend und schön, dass die Zeit wie im Flug verging. Nach so viel Ruhe und Einsamkeit war das hektische Treiben auf den Schipisten nach der Segneshütte ein richtiger Kulturshock. Glücklicherweise hatten die Eltern das Schigebiet gestern schon ein wenig erkundet und ersparten uns so viel Getümmel wie möglich. Heil bei der Talstation in Flims angekommen, war ich jedoch froh, dass wir die Menschenmassen hinter uns gelassen hatten. Zum Ausklang gab es noch eine heiße Schoggi im Schein der Nachmittagssonne.

Sonntag, 15. Februar 2015

Camaner Grat

In die Schweiz lockte es uns heuer im Familienschiurlaub und die erste Tour führte uns ins Safiental. Eigentlich wollten wir auf das Tällihorn, dafür hatten wir aber die falsche Parkbucht gewählt (herausgefunden wo genau wir hinaufgegangen sind, habe ich erst jetzt beim schreiben). Wie auch immer, die Hänge haben genial ausgesehen und ich wollte endlich Schweizer Schnee unter den Fellen haben. Zunächst führte uns die Aufstiegsspur durch eine idyllische Almlandschaft an einigen alten Bauernhöfen und Heuschobern vorbei. Das Wetter war auch noch sehr schön und der Blick auf die umliegenden Berge steigerte die Vorfreude auf die nächsten Tage. Einige Höhenmeter weiter oben hatten wir die letzte Gruppe eingeholt und durften selber Spuren. Es ging ganz gut voran und wir hatten bald die Einsattelung am Camaner Grat erreicht.
Mittlerweilen war es von Süden her etwas zugezogen und am Grat oben nahm auch der Wind zu. Wir gingen noch ein Stück weiter in Richtung Ostflanke des Planggenhorn, beschlossen dann aber doch die Nase aus dem Wind zu nehmen und wieder abzufahren. Die ersten Schwünge setzten wir noch recht gefühlvoll, da kaum Kontouren zu erkennen waren und der windgepresste Schnee die Abfahrt auch nicht gerade erleichterte. Mit abnehmender Höhe nahm die Sicht zu und gelegentlich gab es sogar ein Paar Schwünge im Pulverschnee. Auf den letzten Meter zum Auto fand ich noch Mal derart genialen Pulverschnee, dass die Meter davor im Schmelz- und Bruchharsch schnell vergessen waren.

Samstag, 7. Februar 2015

Kerschkern

Um 14:00 war heute noch Hochzeiten angesagt, nicht meine Hochzeit sondern die Hochzeit von einem Onkel von mir. Trotzdem war damit in Kombination mit dem wunderschnönen Wetter das Tagesprogramm bereits festgelegt; früh aufstehen, eine flotte Schitour genießen und anschließend Schitourenanzug gegen Steirertracht tauschen. Alex ist sowieso bei jeder Schitour dabei wenn es sich irgendwie einteilen lässt und Flo und Sylvia hatten mittlerweile auch die Freuden des Frühstarts zu schätzen gelernt. Bei hellem Mondschein gingen wir vier kurz nach 6 vom Gasthof Bergerhube los. Bei den tiefen Temperaturen, immerhin hatten wir um die -12°C beim Auto, waren die ersten Schritte etwas schneller, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Zunächst funkelten die umliegenden Berge noch im Mondlicht, bald jedoch begann es zu dämmern und etwas später strahlten die höchsten Bergspitzen im Glanz der ersten Sonnenstrahlen. Kurz vor dem Krügltörl beschlossen meine Felle, dass sie nicht mehr auf den Schi halten wollten. Belag frisch vom Service und nicht mehr ganz neuer Fellkleber vertragen sich leider nicht so gut. Egal, dann heißte es Schi auf den Buckel schnallen und Wandertag ist angesagt. Alex erklärte sich solidarisch und stapfte mit mir. Großteils fanden wir eine Linie, wo der Schnee entweder stark windgepresst war oder der Rücken abgeblasen. Dementsprechend kamen wir ohne große Verzögerungen voran und standen bald am Gipfel.
Dank unseres frühen Aufbruches waren wir klarer Weise völlig alleine am Gipfel und konnten die Ruhe und das geniale Wetter in vollen Zügen genießen. Da wir beim Aufstieg bereits alles von Pulverschnee bis Bruchharsch-deluxe vorgefunden hatten, waren wir bei der Abfahrt auf das Schlimmste gefasst. Zunächst waren die Verhältnisse noch stark wechselnd, wobei es von Anfang an besser ging als ich befürchtet hatte. Anstatt entlang des Aufstiegsweges abzufahren, entschieden wir uns kurz vor dem Krügltörl eine relativ flache und breite Rinne abzufahren. Die Rinne selbst war auch großteils gut zu fahren und führte über weite Strecken schönen Pulverschnee. Im oberen Drittel löste Flo ein kleines Schneebrett aus; Anrisshöhe ~25cm und ~10m breit. Das Brett löste sich am Rand der Rinne unterhalb einer Geländekante in der eingewehten Nordwest-Exposition bei einer Neigung von knapp 40° und kam ~30m weiter unten wieder zum Stillstand. Passiert ist bei einem derart kleinen Schneebrett natürlich nichts, jedoch war Flo etwas verärgert über sich selbst und wir reflektierten den Vorfall in der Gruppe. Im Nachhinein hat man natürlich leicht reden, der Grund für den Lawinenabgang war schnell gefunden; zu steil, zu kammnah, genau die falsche Exposition und eine Gleitschicht zur Altschneedecke bzw. zum Untergrund. Bemerkenswert jedoch ist, dass die Auslösung nicht direkt beim Einfahren in den Hang passierte, sondern erst ein paar Metern weiter unten. Im oberen Bereich war die Schneedecke bereits so stark vom Wind komprimiert, dass Flo auf der harten Oberfläche fuhr. Erst als die Verfestigung nicht mehr bis zum Boden reichte und eine Zwischenschicht vorhanden war, brach er durch die harte Schneedecke durch und löste das Schneebrett aus (siehe Fotos). Das Schneebrett kam anschließend sehr schnell zum Stillstand, weil einerseits die Hangneigung abnahm und andererseits der relativ lockere Pulver in der Mitte der Rinne die Schollen des Schneebrettes gut bremste. Auf Flo's Blog ist ein gutes Video zu dem Lawinenabgang zu finden (ca. ab 1:15). Na gut, genug gefachsimpelt, zurück zur Tour. Unterhalb des Schneebrettes fanden wir perfekten Pulverschnee und wedelten juchizend talwerts. Weiter unten schoben sich bereits die Massen voran und am Parkplatz waren kaum noch Plätze frei. Tjaja, so ein nicht ganz freiwilliger Frühstart hat schon auch seine Vorteile.

Sonntag, 1. Februar 2015

Ebenschlag

Schnee Schnee und noch mehr Schnee in der Steiermark, hatte ich mir zumindest gedacht. Daher wählten wir heute als lawinensichere Schitour den Ebenschlag vom Eibeckwirt aus. Die erwarteten Unmengen an Schnee fanden wir dort jedoch nicht und vor allem war kein Untergrund vorhanden. Gleich am Start schickte ich Melanie und Alex nicht ganz in die richtige Richtung, der nette Wirt hat uns aber, nachdem er uns ein wenig ausgelacht (oder angelacht?) hat, die richtige Richtung gewiesen. Es ging entlang von schönen Wiesen in angenehmer Steigung zügig aufwärts. Leider fanden wir auch weiter oben keine Unterlage, nur schönen, lockeren Pulverschnee. Zur Hofbauerhütte hatten wir eine kurze Fellabfahrt und ein paar Schritte weiter standen wir schon am Gipfel. Dort gab es heute einen leckeren Gipfelkrapfen und vor lauter Vorfreude auf die grasreiche Abfahrt, vergaß ich auf das Gipfelfoto. Beim Kreuz, ein paar Meter weiter unten, holte ich das aber nach.
Bei der Abfahrt hieß es nur nicht zu viel Kantendruck aufbringen, so lange man beinahe gerade aus fuhr berührte man den Untergrund nur wenig und schwebte durch den Pulver. Beim kurzen Gegenanstieg nach der Hofbauerhütte schulterten wir die Schi, weiter als bis zum Knöchel reichte der Schnee eh nicht, da hätte sich auffellen keinesfalls ausgezahlt. Die nächsten Hänge waren wieder recht nett, bis uns eine Blumenwiese erwartete. Dort schauten noch einige Blumengerippe durch die Schneedecke durch und Bodenkontakt war unvermeidbar. Die weiteren Hänge wurden wieder etwas schneereicher und so wedelten wir beschwingt bis zum Auto. Zu unserem Glück führte diese Schitour über sehr steinarme Wiesen, weshalb unsere Schi nach dieser abenteuerlichen Abfahrt groß teils noch gut aussahen. Nur Melanie hatte sich ein etwas größeres Loch in den Belag geschlagen.
Das Fazit dieser Tour liegt daher auf der Hand, es ist eine wunderbare Schitour über sehr schönen Wiesenhängen in angenehmer Steigung. Man sollte nur darauf achten, dass genug Schnee da ist, um diese schönen Hänge auch genießen zu können.