Montag, 16. Februar 2015

Piz Dolf

Heute konnten wir meine Eltern dazu motivieren, mit uns eine Schitour zu gehen. Ziel war der Piz Dolf und mit den Aufstiegshilfen des Schigebiets Laax-Flims-Falera sollte es eine genussvolle Tour werden. Von Flims aus ging es zunächst mit zwei Sesselliften, bei denen man die Schi auf der Seite hineinsteckt, und anschließend mit einer Gondel hinauf zum Fil de Cassons. Bei der Bergstation wurden die Schi geschultert und nach ein paar Minuten stapfen hatten wir schon den ersten Gipfel des Tages erreicht. Von dort ging es nordwärts entlang eines kurzzeitig relativ schmalen Kammes hinunter zum Fuorcla Raschglius. Der anschließende Hang hinunter ins Segnas Sura war einer der schönsten des Tages, da machte allen das Wedeln Spaß. Nachdem die Felle auf den Schi waren ging es nun in gemächlicher Steigung hinauf zum Gletscher und in einem Rechtsbogen hinein in die Nordwest Flanke des Piz Dolf. Nach dem flachen Gletscher kamen mir die kurzen, nicht ganz so flachen Aufschwünge dort schon fast steil vor. Alles in allem kamen wir sehr gut voran, leider zog aber das Wetter ein wenig zu. Der Gipfel hüllte sich bereits in Wolken und auch der Wind nahm zu. Daher beschlossen meine Eltern kurz vor dem Gipfel abzufellen und Melanie und ich gingen noch die letzten 10hm hinauf zum Nordgipfel des Piz Dolf. Die Abfahrtsbedingungen waren etwas durchwachsen, mal fanden wir windgepressten Schnee, mal schönen Pulver. Zurück am Gletscher ließ sich die eher harte aber ebene Schneedecke sehr gut fahren. Die lange Querung im Segnas Sura war auch bald geschafft und zur Belohnung wartete hinunter ins Segnas Sut ein wunderschöner Hang auf uns. Kurz vor dem langen Spaziergang im Talboden zur Segneshütte fanden wir noch ein gemütliches, sonniges, warmes Plätzchen auf einem Wiesenflecken wo wir eine Jausenpause einlegten.
Der Spaziergang war dann wesentlich angenehmer als befürchtet, der unglaublich flache, von Fels und Eis umrahmte Talboden war landschaftlich einfach so beruhigend und schön, dass die Zeit wie im Flug verging. Nach so viel Ruhe und Einsamkeit war das hektische Treiben auf den Schipisten nach der Segneshütte ein richtiger Kulturshock. Glücklicherweise hatten die Eltern das Schigebiet gestern schon ein wenig erkundet und ersparten uns so viel Getümmel wie möglich. Heil bei der Talstation in Flims angekommen, war ich jedoch froh, dass wir die Menschenmassen hinter uns gelassen hatten. Zum Ausklang gab es noch eine heiße Schoggi im Schein der Nachmittagssonne.

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