Samstag, 22. Juni 2013

Kongoplatten

Am Vorabend sagte Uli sein Kletterpartner kurzfristig ab und so fragte er mich am USI Fest, was ich denn morgen machen würde, und schon war eine Tour ausgemacht. Auch wenn ich nicht allzu lange beim Fest geblieben war, beim Aufstehen merkte ich die Anstrengung der letzten Tage sowie den wenigen Schlaf und die Biere trotzdem. Wir entschieden uns daher für eine nicht allzu schwere Tour in der Roten Wand, die Kongoplatten. Plattig war es hauptsächlich in der ersten Seillänge, welche Uli im Vorstieg genießen durfte. Im Nachstieg merkte ich, dass mein Körper heute nicht für größere Belastungen bereit war. Daher war ich froh, als ich mich über die zweite Seillänge irgendwie drübergerettet hatte.
Die dritte Seillänge führte zunächst über schönen Fels und anschließend über unangenehmes grasig-brüchiges Gelände in leichtere Kletterei. Danach folgte eine sehr schöne und kompakte Seillänge bevor es über eine leichtere und eine ganz leichte Seillänge zum Ausstiegsbaum ging.
Insgesamt ist die Tour recht inhomogen, es sind zwar einige wirklich schöne Kletterstellen zu finden, aber hin und wieder zeigt sich die Rote Wand auch von ihrer schlechtesten Seite mit unangenehmen, grasig-brüchigen Abschnitten. Nichts desto trotz hat sich das aufstehen gelohnt, und in der Nacht schlief ich wie ein Stein.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Mentopolis

Nach altbewährter Manier flüchteten Alex und ich vor der großen Hitze in die Berge. Bei 24°C und leichtem Wind in der Wand lässt es sich besser aushalten als bei 35°C in der stickigen Stadt. Trotz der angenehmen Temperatur in der Früh kammen wir beim Zustieg ordentlich ins Schwitzen und waren in rekordverdächtiger Zeit beim Einstieg. Ich muss allerdings zugeben, dass uns der leicht zu findende Start unnötige Sucherei erspart hat. Die Wand war bereits ab der Früh in der Sonne und so waren wir über den Wind besonders froh, sonst wäre es wohl wirklich heiß geworden. Die ersten beiden Seillängen gingen wir simultan und nach einer weiteren netten Länge standen wir bereits vor der Schlüsselstelle. Laut Topo sollte die Schwierigkeit kurz und steil sein, kurz ja aber eine steile Stelle fand ich nicht. Es handelte sich um eine zunächst senkrechte Wand aus der man mit einem Fingerloch und ein paar feinen Leisten nach rechts querend auf eine Reibungsplatte ausstieg.
Zunächst übersah ich das Fingerloch, jedoch beim zweiten Versuch löste sich die Stelle gut auf. Danach kam eine schöne und relativ homogene Seillänge. Nachdem Alex über alle Schwierigkeiten hinweg war, brach ihm leider ein Tritt im leichteren Gelände aus und er legte einen etwas weiteren Sturz ins Halbseil hin. Passiert ist nichts, aber uns wurde klar, dass abseits der Tour der Fels nicht immer so kompakt ist. Beim landen ins Seil lösten sich nämlich noch weitere Steine. Allgemein war die Tour selbst recht kompakt, doch wenn man von der Linie leicht abwich, oder auch in den leichteren Stellen, wurde es etwas brösliger.
Nun folgte ein Grasband auf dem ich lange suchte bis ich den richtigen nächsten Stand fand. Es gingen von dem Grasband mehrere Touren los, die leider nicht in unserem Topo verzeichnet waren. Nach der Sucherei und einer kurzen Stärkung sprinteten wir motiviert weiter aufwärts. Der obere Teil war auch wunderbar mit vielen schönen und interessanten Plattenstellen und einer völlig glatten Platte im Grenzreibungswinkel, wo man nur hinaufspazieren brauch wenn man sich traut. Die letzte 7er Länge war dann noch mal zum Anhalten, aber auch diese meisterten wir und ein wenig später standen wir am Gipfel. Der Abstieg war auch bald geschafft und in der Barbarastub'n im Gastgarten ließen wir bei einem Eis noch mal die Tour vor unseren Augen Revue passieren.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Timbuktu

Die Sommer-Alpin-Kletter-Saison ist eigentlich schon voll im gange und Alex und ich sind noch kaum Mehrseillängen geklettert, dass wollten wir dringenst ändern und sind daher heute mal wieder zur Roten Wand bei Tyrnau gefahren. Am Plan stand die Tour Timbuktu und nach diesmal nur sehr wenig Einstiegssuche ging es auch schon los. Alex stieg die erste Seillänge vor und mir fiel auch im Nachstieg auf, das es recht tolle Kletterei war.
Die zweite Seillänge übernahm ich und kämpfte ein wenig mit der Schlüsselstelle. Nach einer Weile Murkserei war ich aber auch drüber und im nachhinein betrachtet war sie, bis auf den grasigen Ausstieg zum Stand, auch sehr schön. Die dritte Länge ging durch einen steilen, henkeligen Wandteil, der immer wieder mit schönen Griffen überraschte. Bis auf den grasigen Beginn war auch diese Länge traumhaft. Da wir noch Zeit hatten beschlossen wir, noch den Ausstieg der Route 'Weg der alten Männer' dran zu hängen. Das Grasband zur obersten Seillänge der Tour war besser zu gehen als befürchtet und es kam immer wieder ein wenig Fels hinter dem Gras hervor. Die letzte Seillänge war noch ein angenehmes Ausklettern in leichterem Gelände mit etwas weiteren Hakenabständen, eine wunderbare Abrundung einer schönen Tour.