Samstag, 29. Dezember 2012

Zeiritzkampel

Bei dem traumhaften Wetter kann man nicht zuhause sitzen, da muss man einfach raus. Alex und ich waren uns da einig und wir sind nach Kalwang gefahren um aus der Teichen auf den Zeiritzkampel zu gehen. Aufgestiegen sind wir über die Achneralm. Im Ostkar lag einiges an Triebschnee und wir wählten eine lawinensichere Aufstiegsroute über die Südseite des Ostkars auf den Ostkamm. Der Ostkamm entpuppte sich dann mehr und mehr als doch eher schmaler Schneegrat und als er etwas steiler wurde, schnallten wir die Schier ab und stapften den restlichen Weg zum Gipfel.
Wir entschieden, dass es klüger ist, eine Überschreitung zu machen, da einerseits der Weg zum Hinkareck kein schmaler Grat sondern ein breiter Rücken ist und die Südhänge vom Hinkareck abwerts wesentlich lawinensicherer waren als der Osthang wo wir aufgestiegen waren. Nach ein paar schönen Schwüngen im Pulverschnee war leider schon deutlich vor dem Zeiritztörl der Rücken so abgeblasen, dass wir nicht mehr mit den Schiern weiter fahren konnten. Bis knapp unterm Hinkareck trugen wir daher die Schier. Dafür wurden wir beim Schitragen mit einem herrlichen Blich auf die Hochtorgruppe und all die anderen wunderschönen Gesäuseberg belohnt. Das machte das Stapfen kurzweiliger. Die Entscheidung für die Überschreitung war goldrichtig, im Südkar war der Schnee noch kaum gebunden und wir konnten jede Menge Schwünge in super Pulverschnee genießen. Weiter unten wurde der Schnee etwas weniger, aber bis zur Forststraße konnten wir uns mit nahezu keinem Feindkontakt retten.
Die Überschreitung des Zeiritzkampels ist im Hochwinter (sichere Lawinensituation nötig) eine bis zum Gipfel sehr einsame und für schwindelfreie absolut lohnende Schitour, vorausgesetzt man ist ein aufstiegsorientierter Schitourengeher, denn der Rücken zum Zeiritztörl ist vermutlich recht häufig abgeblasen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen