Samstag, 15. Dezember 2012

TAC-Spitze

Der Lawinenwarndienst gibt momentan die Lawinenwarnstufe 3 an, da könnte man meinen, dass hin und wieder Schnee zu finden wäre. Drum sind Alex und ich aufgebrochen und wollten uns vom momentanen Schneezustand selbst überzeugen. Ganz vertrauten wir nicht auf den angeblich vorhandenen Schnee, drum planten wir die Tour so, dass wir zumindest teilweise auf Schipisten abfahren könnten, falls nicht genug Schnee wäre. Und wir taten gut daran. In Präbichl angekommen erblickten wir bereits die nahezu schneefreien Hänge ringsum. Auf dem Weg zur Leobner Hütte lag noch am meisten Schnee und daher war der Aufstieg relativ unproblematisch. Ich war heute sehr motiviert und bei der Leobner Hütte schlug ich Alex vor, dass wir doch die geplante Tour auf den Polster noch um einen Zusatzgipfel erweitern könnten. Das Wetter war schöner als erwartet und wir waren fit, drum musste ich Alex nicht lange überreden und wir gingen auf den Hirscheggsattel um uns anzusehen, ob für die TAC-Spitze genug Schnee auf der Westseite lag. Leider lag so gut wie gar kein Schnee dort, aber wir beschlossen trotzdem zufuß Richtung TAC-Spitze zu gehen. Wir bereuten die Entscheidung nicht, es beglückte uns eine traumhafte, winterliche und völlig unberührte Felslandschaft. Lediglich ein paar Gämse trafen wir an. Beim Einstieg zum Klettersteig auf den letzten paar Höhenmetern zur TAC-Spitze mussten wir leider einsehen, dass zu viel Schnee in der Rinne lag und so stapften wir ohne Gipfelschnaps wieder zurück zum Hirscheggsattel. Auf den Polster gingen wir dann wieder mit den Schiern an den Beinen, wäre aber nicht nötig gewesen. Es lagen lediglich 0 bis 2cm Schnee auf dem Rücken der zum Gipfel führte. Am Polster angekommen fing es leicht zu schneien an, Wind stellte sich aber immer noch keiner ein und daher blieb es von den Temperaturen her sehr angenehm.
Nach einer kurzen Stärkung traten wir die Abfahrt an. Wobei zu Beginn das Wort Abfahrt eindeutig die falsche Beschreibung ist. Wir trugen die Schier fast bis zur Bergstation der Polster Quattro Bahn. Spätestens auf der Piste ging es aber flott talwerts. Da haben die Präbichler Bergbahnen und deren Schneekanonen fleißig gearbeitet und eine perfekte Piste hingezaubert. Bis zum Auto hinunter begleiteten uns die immer dicker werdenden Schneeflocken. In Vordernberg war aus dem schönen Schneegestöber leider Regen geworden. Das störte aber im Schwarzen Adler bei der wohlverdienten Suppe nur wenig.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das jetzt Schitour oder Wanderung nennen soll, insgesamt ist die Aufteilung ca. 50:50. Jedenfalls war es ein wunderschöner Tag in einer traumhaften Gegend, insbesondere die winterliche Zauberlandschaft auf die TAC-Spitze ließ mein Bergsteigerherz einen Freudentanz aufführen.

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