Montag, 22. Juli 2019

Nidia

Auch wenn sich heuer nur ein kurzer Abstecher ausging, ein Jahr ohne einen Besuch in Paklenica können Melanie und ich uns nicht vorstellen. Zumindest für eine Mehrseillänge reichte die Zeit. Dabei fiel unsere Wahl auf die Tour 'Nidia' im Veliki Ćuk. Nach einem schweißtreibenden Zustieg entschied ich mich zum ersten mal, eine Mehrseillänge ohne T-shirt zu klettern. Bis auf die Tatsache, dass ich mich ein bisschen angeberisch fühlte, bereute ich die Entscheidung nicht. Schließlich war es selbst im Schatten nahezu unerträglich warm. Bereits die erste Seillänge war traumhaft schön mit dem typischen, herrlich griffigen Paklenica-Fels. Die Wasserrillen zu Beginn der zweiten Seillänge wirkten von unten ziemlich knackig, lösten sich aber erstaunlich gut auf. Es folgte ein leichterer Abschnitt bevor in der vierten Seillänge die Crux auf uns wartete. Als ich eigentlich alle Schwierigkeiten der Seillänge hinter mir hatte, konnte ich es einfach nicht glauben, dass die Tour zum gleich Stand ging wie die Tour 'Sjeverno rebro'. Daher kletterte ich von dem Stand, in dem bereits eine Seilschaft war, die Verschneidung noch mal hinunter und wollte am Ende der Schwierigkeiten etwas genauer schauen, ob es nicht doch leicht rechts haltend wo hinauf ging. Die Kletterei machte einen sehr guten Eindruck, doch ich konnte weit und breit keinen Haken finden. Dafür, dass in einer derartigen Tour kein Haken gesetzt worden wäre, war die Kletterei aber definitiv zu schwer. Also ging ich doch wieder zurück zum Stand der Tour 'Sjeverno rebro'. Im Nachhinein fanden wir heraus, dass das tatsächlich der richtige Stand war. Bis auf den Stand gab es aber keine Überschneidung der beiden Touren. Einen Meter über dem Stand trennten sie sich nämlich wieder und wir durften noch ein wenig schöne Plattenschleicherei genießen.
Den alt bekannten Abstieg ließen wir bald hinter uns und so hatten wir vor der Heimreise noch Zeit für einen Sprung ins Meer.
Die Tour 'Nidia' kann ich als Halbtagestour sehr empfehlen. Auch wenn sie deutlich kürzer ist im Vergleich zu den Touren im Anića kuk, bietet sich doch einige sehr schöne Klettermeter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen