Sonntag, 7. Juli 2019

Halbe Bikini Variante

Heute war Wetter-Poker am Programm. Um die Chancen auf eine trockene Tour möglichst hoch zu halten, fuhren Melanie und ich ins Zillertal. Schließlich sollten die meisten Regenschauer eher nördlich des Inns niedergehen. Da wir uns mit der 'Bikini Variante' im Floitengrund eine Tour ausgesucht hatten über die man ohnehin wieder abseilt, gingen wir beim Wetter-Poker nicht all-in. Nass wurden wir allerdings bereits beim Zustieg im hohen Gras unter der Wand. Die Wand selbst wirkte großteils trocken, auch wenn der Himmel nicht gerade den freundlichsten Eindruck machte. Aber egal, jetzt waren wir schon beim Einstieg, jetzt wollten wir zumindest ein paar Meter in der Tour klettern. Nach der gemütlichen ersten Seillänge lachte die zweite recht nett her und wir schlichen die geneigte Granit-Leisten-Platte hinauf. Im zweiten Stand wurde wieder beratschlagt, ob es weiter geht oder nicht. Der Himmel war nämlich immer noch recht düster. Eine geht noch, entschieden wir und wurden belohnt mit schöner Kletterei und Sonne im dritten Stand. Die vierte Seillänge machte richtig Spaß mit eingen interessanten Passagen. Als nächstes wären zwei angeblich recht erdige Seillängen gefolgt. Also hatten wir die untere Hälfte der schönen Seillängen bereits hinter uns. Der Himmel hatte sich auch wieder ordentlich verdunkelt und wir waren uns relativ sicher, dass wir heute die gesamte Tour nicht trocken hinauf kommen würden. Also beschlossen wir umzukehren.
Kurz darauf bestätigte der Himmel unsere Entscheidung indem er einen kurzen Guss über uns nieder ließ. So mussten wir selbst beim Abseilen gut aufpassen, dass wir nicht auf den nassen Platten ausrutschten. Zurück beim Einstieg lachte uns schon wieder die Sonne an. So recht konnte sich das Wetter heute nicht entscheiden.
Die ersten vier Seillänge der Tour 'Bikini Variante' waren definitiv lohnenswert und machten Lust auf mehr. Ob die darauffolgenden Seillängen wirklich so unangenehm erdig sind wie behauptet, kann ich nicht einschätzen. Vom Stand aus gesehen machten sie noch einen recht guten Eindruck. Ob der Eindruck täuscht, davon werden wir uns hoffentlich bald selbst ein Bild machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen