Mittwoch, 24. April 2019

Großer Mythen

Eigentlich wollten Melanie und ich gestern noch nach Hause fahren. Auf unserem Heimweg von Täsch wurden wir aber von der malerischen Landschaft im Kanton Schwyz verzaubert und legten einen spontanen Zwischenstopp ein. Nach einer ruhigen Nacht in der Nähe des Ibergeregg wollten wir eigentlich dort in der Gegend ein wenig klettern. Das stürmische und kühle Wetter in der Früh verlockte uns aber eher zum Wandern. Also marschierten wir vom Ibergeregg los und ließen uns überraschen wo es uns hin verschlug. Nach wenigen Schritten fanden wir eine Tafel mit Wanderkarte und sahen, dass wir nicht weit entfernt vom Großen Mythen waren. Dieser markant tronende Aussichtsgipfel war uns gestern schon aufgefallen. Also schlugen wir diese Richtung ein und versuchten unser Glück. Vorbei an der Müsliweid und dem Holzegg, baute sich bald die markante Gestalt der formschönen Felspyramide auf. Gemütlich führte uns der Wanderweg durch die schneefreie Südostflanke des Berges. Jede Menge Kehren durften wir beim Aufstieg sammeln und dank des Sturmes kamen wir in eine Richtung teilweise mehr als doppelt so schnell voran als in die andere. Erst kurz vor dem Gipfel wechselten wir auf die Nordseite und fanden noch ein wenig Schnee. Dank der vorhandenen Spur war das aber auch kein Problem und wenig später standen wir auf dem Gipfel.
Für den Ausblick von dort oben wäre die Beschreibung 'kitschig' noch heillos untertrieben. Ich kam mir ein bisschen vor wie ein Teil eines alten Ölgemähldes. Die Seen, die grünen Wiesen, die markanten Berge im Vordergrund, die schneebedeckten Gipfel im Hintergrund und mittendrin eingebettet ein paar Ortschaften; irgendwie hatte die Schönheit dieses Panoramas etwas sureales. Wir blieben noch eine Weile am Gipfel und starrten wie gebannt in die Landschaft. Irgendwann schaffte wir es aber doch uns wieder zu lösen und den Abstieg anzutreten. Auch beim Rückweg fanden wir auf der Müsliweid kein Müsli aber zumindest einen Apfel im Auto.
Die Wanderung vom Ibergeregg auf den Großen Mythen ist eine äußerst lohnende Halbtagestour. Bis auf wenige etwas luftige Stellen ist der Weg hinauf ein gemütlicher Wanderweg den vermutlich jeder motivierte Wanderer hinauf kommt. Wenn auf dem kurzen Abschnitt auf der Nordseite noch Schnee liegt, dann kommt zur Anforderungsliste neben Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auch noch Schneestapferfahrung hinzu. Lohnend ist der Aufstieg aber allemal, man wir am Gipfel mit einem unvergesslichen Ausblick belohnt.

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