Freitag, 26. April 2019

Ampferstein

Auch wenn das Schigebiet in der Axamer Lizum schon geschlossen hatte, Schnee war noch reichlich vorhanden. Da konnten Melanie und ich direkt vom Parkplatz mit den Schi losstarten. Ein paar Meter höher verließen wir die Piste und bogen nach links ab. Die Bedingungen waren gut und wir ließen den ersten Aufschwung bald hinter uns. Im flacheren Mittelteil des Lizumer Kars wurde es definitiv nicht langweilig, dazu waren viel zu viele Felsformationen und schneegefüllte Steilrinnen zu bestaunen. Außerdem ging das Flachstück schon bald in die zunehmend steiler und schmaler werdende Rinne in Richtung Ampferstein über. Auf dem letzten Abschnitt der Rinne ließen wir die Schi zurück und stapften zu Fuß hinauf. Teilweise brachen wir recht tief ein, großteils kamen wir aber relativ gut voran. Von der Scharte waren es nur mehr ein paar Meter bis zum Gipfel, wo uns ein herrlicher Ausblick ins Inntal erwartete.
So nah an der Zivilisation und irgendwie doch in einer anderen Welt, schön war es dort oben. Die Hektik im Tal war zwar noch zu sehen, doch konnten wir hier trotzdem die Ruhe der Abgeschiedenheit genießen. Bergab stapfte es sich recht gemütlich und so waren wir flott zurück beim Schidepot. Ganz sicher war ich mir nicht, ob die Schneebedingungen in der Steilrinne brauchbar zum Fahren waren. Die anfangs noch verhaltenen Schwünge bestätigten aber, dass es gut ging und so wedelten wir genußvoll talwärts. Insbesondere weiter unten hatten wir perfekte Frühjahrsbedingungen mit wenigen Zentimetern weichem Schnee auf tragfähigem Untergrund. Da durften wir heute eine Frühjahrsschitour wie aus dem Bilderbuch erleben.
Zurecht ist der Ampferstein ein Frühjahrsklassiker der Region. Durch den hochgelegenen, nordseitigen und gut erreichbaren Ausgangpunkt muss man selten die Schi tragen und kann innerhalb kürzester Zeit aus der Zivilisation in eine malerische Berglandschaft flüchten. Ganz alleine ist man hier jedoch vermutlich kaum.

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