Dienstag, 23. April 2019

Gornerschlucht

Das war es mit dem Schönwetterfenster im Wallis. Der sympatische Hüttenwirt der Monte Rosa Hütte empfahl uns heute einfach nur noch Abzufahren. Außerdem meinte er, dass es durch die Gornerschlucht noch ganz gut gehen müsste. Also wollten Melanie und ich unser Glück versuchen und starteten angeseilt von der Hütte in Richtung Gornergletscher los. Dank bedecktem Himmel in der Nacht war die Schneedecke heute Früh nicht allzu tragfähig. Daher war immer wieder mal kugeln und kudern angesagt. Die Sicht war immerhin besser als befürchtet und zauberte mystisch-stimmungsvolle Ausblicke. Am flachen Gornergletscher angelangt war die Gefahr von Spalten zwar nicht mehr allzu hoch, wir blieben aber dennoch am Seil bis wir den Gletscher verließen und die Gornerschlucht betraten.
Und das war wirklich eine Schlucht mit einem tosenden Bach unter der Schneedecke der immer wieder mal durchbrach. Bis auf ganz zu Beginn war noch keine Schneebrücke eingestürzt und wir kamen ohne Wasserkontakt durch die Schlucht durch. Auch wenn die Engstelle der Schlucht nur ein paar hundert Meter lang war, eine derartige Abfahrt hatte ich noch nie erlebt. Nach der Engstelle wurde der Schnee zunehmend weniger bis wir schließlich doch die Schi auf den Rucksack geben mussten. Allzu lange war das aber nicht nötig, ehe wir die Schipiste erreichten, die uns bis Zermatt hinunter brachte.
Wenn die Schneebrücken noch alle stabil sind und die Gornerschlucht noch befahrbar ist, dann ist das definitiv ein eindrucksvolles Erlebnis das ich unbedingt weiter empfehle. So wird aus einem langweiligen Hüttenabstieg ein aufregendes Erlebnis.

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