Sonntag, 15. September 2019

Vierrinngrat

Nach dem langen gestrigen Tag blieben wir heute ein bisschen zu lang im Bett. Daher schafften Melanie und ich es nicht ganz rechtzeitig zum Parkplatz bei Arturhaus, wo uns Bernadette schon erwartete. Auch heute durften wir ein traumhaftes Herbstwetter genießen. Von der Mitterfeldalm hatten wir einen herrlichen Blick auf die Nebelsuppe im Tal, aus der sich das Tennengebirge, der Gosaukamm und der Dachstein erhoben. Die Sonne hatte noch erstaunlich viel Kraft, wodurch sich der Zustieg schweißtreibender gestaltete als gedacht. Vermutlich etwas schrofiger als nötig erreichten wir den Einstieg zum Vierrinngrat. Das nette Einstiegswandl und die herrlichen Wasserrillen im unteren Abschnitt machten schon mal Lust auf mehr. Perfekter, kompakter, rauer Kalk und nette Kletterei, was will man mehr? Abwechslungsreich war die Tour auch noch, in der fünften Seillänge erwartete uns eine kurze Verschneidung mit kaminartigem Ausstieg, in dem ich mit Rucksack fast ein bisschen zu dick war. Im weiteren Tourenverlauf mischte sich die eine oder andere splittrige Passage dazu. Das war aber eher die Ausnahme und dank der guten Absicherung sowieso kein Problem. In der vorletzten Seillänge erwartete uns noch die markante Schlüsselstelle. Der glatte Bauch löste sich mit den herrlichen Henkeln und einem hohen Fuß gut auf und so standen wir bald am Gipfel.
Heute hatten wir keinen Stress und so konnten wir in aller Ruhe bei traumhaftem Wetter jausnen und Landschaft genießen. Die beiden Abseilstellen waren schnell gefunden und auch der restliche Abstieg war bald geschafft. Bei der Mitterfeldalm gönnten wir uns noch einen Kaiserschmarrn-Zwischenstopp ehe es gestärkt nach Hause ging.
Der Vierrinngrat ist eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Tour in großteils kompaktem Hochkönigkalk. Dank der guten Absicherung und der eher mäßigen Schwierigkeiten eignet er sich vermutlich recht gut als erstes Hineinschnuppern in das alpine Ambiente der Mandlwänd.

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