Samstag, 6. Januar 2018

Schwarzkogel

Spät waren Melanie und ich heuer dran mit unserem Weihnachtsbesuch in Salzburg. Aber besser spät als nie, vielleicht hatte sich das Christkind ja auch verspätet. Vorfreudig wollten wir noch ein wenig weihnachtlich-winterliche Stimmung aufsaugen und marschierten mit dem Schlitten von Werfen aus in Richtung Dielalm. Etwas Schnee war schon da, aber die vom Wetterbericht versprochene Sonne versteckte sich hinter einer hartnäckigen, tiefliegenden Wolkenschicht. Nach einer kurzen Extraschleife in Werfen trafen wir auf den vermeindlich richtigen Weg zur Dielalm. Es war aber leider nicht ganz der, den ich mir gedacht hatte und so landeten wir bald auf der Straße, die uns aber auch gut hinauf brachte. Nach und nach begann sich die Wolkendecke zu lichten und es eröffnete sich ein herrlicher Blick auf die imposanten Wände des Tennengebirges und den blauen Himmel. Stimmungsvoller geht es kaum noch, fast schon kitschig. Immer wieder fuhren Autos an uns vorbei und so wunderten wir uns nicht, dass der Parkplatz bei der Dielalm gut gefüllt war. Meine Eltern hatten aber noch einen Platz gefunden und so ging es von dort aus zu viert weiter in Richtung Ostpreußenhütte. Immer wieder kamen uns Tourengeher auf der gut präparierten Ratrakspur entgegen, Rodler hatten wir aber noch keine gesehen. Teilweise wirkte die Spur auch ganz schön steil zum Rodeln. Egal, momentan genossen wir noch die herrliche Winterlandschaft und gelegentlich die Sonne, wenn sie zwischen den Bäumen durchspitzelte. In der Nähe des Schwarzkogels ließen wir den Wald hinter uns und durften die Sonnne in vollen Zügen genießen.
Nach einer bequemen, sonnigen Pause auf unseren Schlitten mit Apfel und Banane war die Motivation fürs Weitergehen nicht mehr allzu hoch und die Tatsache, dass wir bald wieder in den Schatten kommen würden am Weg zur Ostpreußenhütte, lud auch nicht gerade sonderlich ein. Die Motivation zum Runterfahren war dafür unbeschreiblich hoch und wurde mit jedem Meter den wir fuhren noch höher. Am Anfang hängten uns meine Eltern noch ordentlich ab und Melanie und ich waren mehr mit Kudern und Kugeln beschäftigt als mit Schlittenfahren. Bald hatten wir es aber auch ein wenig besser heraußen und rauschten die Bahn nur so hinunter. Meinen Eltern kamen wir trotzdem nicht hinterher und in der einen oder andere Kurve landeten wir neben der Spur. Besonders lustig war es, wenn wir auf der Gerade versehentlich einen Haken schlugen und ziemlich schnell im tieferen Schnee gebremst wurden. Tjaja, Rodelprofis sind Melanie und ich eindeutig nicht, aber ganz sturzfrei kamen meine Eltern auch nicht durch. Der Spaß kam jedenfalls bei allen nicht zu kurz, so viel Gelächter hört der Wald vermutlich selten. Zurück bei der Dielalm fuhren wir mit dem Auto zurück nach Werfen, wo wir aufs zweite Auto umstiegen. Wieder zuhause waren wir scheinbar wirklich dermaßen brav gewesen, dass das Christkind selbst so lange nach Heilig Abend noch vorbei kam.
Die Rodelbahn von der Dielalm zur Ostpreußenhütte ist sowohl bergauf, beim Landschaft-Bewundern, als auch beim Runterzischen auf dem Schlitten ein großartiges Erlebnis, sehr empfehlenswert. Wer noch ein paar Meter mehr machen möchte, dem sei der Start aus Werfen empfohlen. Zum Schlittenfahren ist aber der Abschnitt von der Dielalm zur Ostpreußenhütte definitiv der passendere.

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