Samstag, 19. Mai 2012

Hoher Göll

Eigentlich habe ich mir gedacht, dass ich diese Schitourensaison bereits abgeschlossen hatte. Heute wurde ich eines besseren belehrt. Nicht nur, dass Hans und ich eine wunderbare Tour genießen konnten, es war außerdem noch so viel Schnee, dass wir den Charakter unserer Schi nicht veränderten (kein Steinkontakt). Um kurz nach fünf Uhr starteten wir vom Rossfeld Richtung Purtscheller Haus und fanden im Sattel unten die Abzweigung des Jägersteiges zur Göll Ostwand relativ gut. Am Ende des Steiges im Kar angekommen, konnten wir bereits die Schi anschnallen und wir kamen zügig voran. Als die Ostwand aufsteilte wechselten wir auf Steigeisen (waren zwar nicht unbedingt nötig, schadete aber auch nicht). In der oberen Hälfte der Wand überholten uns zwei etwas schnellere Tourengeher. War auch ok, so übernahmen sie die Spurarbeit. Dadurch sank unser Puls etwas. Die Kollegen hingegen durften teiweise schon ein wenig im Neuschnee wühlen, da die Spur im obersten Abschnitt doch etwas tiefer wurde. Am Gipfel genossen wir bei Windstille unsere Jause.
Bei der Abfahrt querten wir von der orographisch rechten Seite in die Rinne ein. Die Querung war unproblematisch und direkt darunter fanden wir den schönsten Hang der Abfahrt. Im weiteren Verlauf war der Schnee durchfeuchtet und bei den Schwüngen rutschte die Neuschneeauflage meist mit. Es bröselte auch hin und wieder aus den Wänden ein wenig heraus. Durch die klar erkennbaren Lawinenrinnen war aber offensichtlich, wo die Rutschungen talwärts rieselten. Beim Gegenanstieg zum Parkplatz wurde der Rucksack allmählich schwerer und schwerer und beim Auto angekommen fühlte es sich gut an, aus den durchgeschwitzten Schuhen zu schlüpfen. Alles in allem hat es sich ausgezahlt, dass wir die Tourenschi noch mal ausgepackt haben.

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