Sonntag, 18. Juni 2017

Sappl-Zott

Bevor es für mich heute Nachmittag wieder mit dem Zug zurück nach Graz geht, ging sich für Melanie und mich noch eine kurze Kletterei im Kaiser aus. In der Multerkarwand sind einige eher kurze Touren mit relativ wenig Zustieg. Die Tour 'Sappl-Zott' durch den markanten Kamin inmitten des gelben Wandbereiches hatten wir uns ausgesucht. Die beiden Zustiegsseillängen waren wenig lohnend. Insbesondere der zweiten Seillänge gelang es nicht wirklich, einen ansprechenden Weg durch die vielen Graspolster zu finden. Schlussendlich brachte sie uns jedoch gut gesichert zum Einstieg des bereits von unten ziemlich beeindruckenden Kamins. Zu Beginn musste ich mich mit dem Rucksack noch ein wenig plagen, bald wurde der Kamin aber weiter und Rucksack-freundlich. Trotzdem musste ich zunächst etwas warm werden mit der Kaminkletterei. Ein paar Meter brauchte ich schon, um mich daran zu gewöhnen, nichts in der Hand zu halten und einfach nur zu stemmen und höher zu steigen und wieder stemmen und höher steigen. Nach der Aufwärmphase löste sich aber alles wunderschön auf und der Kamin war richtig lang und fein. Mit brauchbarer Halbseiltechnik und etwas sparsamer Hakenverwendung gelang es mir die beiden Kaminseillängen zusammen zu hängen und eine geniale Gesamt-Kamin-Seillänge daraus zu machen.
Melanie musste auch wieder hineinkommen ins Kaminklettern, hatte aber schlussendlich auch Spaß darin. Die weiteren Seillängen haben zusammengerechnet ungefähr noch 20 Meter schöne Kletterei, der Rest ist immer wieder grasig und wenig lohnend. Die Abseilpiste vom Top ist gut eingerichtet und führte uns in drei Etappen zurück zum Einstieg. Dort mussten wir uns ein wenig beeilen, da es schon wieder mal knapp wurde, dass ich meinen Zug noch erwische. Es ging sich aber auch heute wieder aus.
Die Tour 'Sappl-Zott' ist definitiv etwas für Kaminliebhaber. Schließlich ist bis auf den wirklich herrlichen und langen Kamin der Rest wenig lohnend.

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