Sonntag, 4. Juni 2017

Achselboden

Wirklich berauschend war die Wetterprognose für heute nicht gerade, nichts tun kam für Melanie und mich aber auch nicht in Frage. Da die Knie vom Vortag noch nicht ganz regeneriert waren, wollten wir Liftunterstützt hinunter fahren. Also starteten wir bei der Hungerburg oberhalb von Innsbruck. Der erste Abschnitt verlief nahezu eben bis wir bei Gramart die Asphaltstraße verließen und wenig später zum Höhenmeter machen anfingen. Zu Beginn war es noch trocken, doch bald fing es an zu nieseln, was im Wald nicht wirklich störte. Als der Regen immer stärker wurde, streifte ich mir doch die Regenjacke über. Der Weg Richtung Achselboden war prinzipiell gut angelegt, durch den Regen wurden die steilen, matschigen Passagen aber ein wenig rutschig. Mit etwas Konzentration war aber auch das kein Problem und so schmolzen die Höhenmeter nur so dahin. Bei der Achselbodenhütte angekommen stellten wir uns kurz unter und besprachen den weiteren Plan. Die Wetterprognose hatte eigentlich versprochen, dass es im Tagesverlauf auflockert. Davon war im Moment aber nichts zu merken und zusätzlich zum Regen pfiff uns am exponierten Rücken ein kalter Wind um die Nase. Daher beschlossen wir eine Planänderung und anstatt weiter Richtung Brandjochkreuz zu gehen, bogen wir direkt zur Seegrube ab. Der Regen und der Wind begleiteten uns auch weiterhin und so bereuten wir unsere Entscheidung nicht.
Auf dem Weg zur Liftstation bot sich uns ein herrlicher Blick auf Innsbruck. Einige vom Regen wenig beeindruckte Gämse durften wir zudem beobachten. Wirklich Bewegungsmotiviert wirkten sie heute aber auch nicht. Nachdem wir mit der Bahn zurück zur Hungerburg fuhren und wieder beim Auto waren, drehten wir die Heizung ordentlich auf und zuhause wartete ein schönes heißes Bad auf uns - herrlich!
Heute ist unser Wetterpoker nicht ganz aufgegangen, leider hielten der Regen und der kalte Wind doch länger an als wir gehofft hatten. Dennoch würde ich es wieder so machen, besser etwas Bewegung im Regen als zuhause vergammeln. Die Wanderung an und für sich ist auch recht nett, nach einem flachen Abschnitt zu Beginn geht es ordentlich bergauf und mit der zunehmenden Höhe wird das Panorama immer schöner. Insbesondere der relativ ebene Schlussabschnitt vom Achselboden zur Seegrube bietet eine herrliche Aussicht. Als aufstiegsorientierte, knieschonende Abstiegsoption kann ich die Nordkettenbahn sehr empfehlen.

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