Donnerstag, 15. August 2019

Kürsingerhütte

Das verlängerte Wochenende wollten Melanie und ich zum Grate sammeln rund um die Kürsingerhütte nutzen. Daher schwangen wir uns heute Vormittag am Wanderparkplatz Hopffeldboden voll bepackt mit schweren Rucksäcken auf die Fahrräder. Allzu lang strampelten wir nicht ehe es uns zu steil wurde und wir die Fahrräder schoben. Der Mix aus Schieben und Treteln ging bis zur Berndlalm. Dort wurde es deutlich flacher und wir kamen fast ohne Absteigen bis zum Schlussanstieg nach der Postalm. Der hatte es aber noch mal in sich, bis auf die letzten Meter zur Talstation der Materialseilbahn war wieder Fahrräder schieben angesagt. Die permanent vorbeiflitzenden E-Biker waren zwar nicht unbedingt motivierend, dennoch ist es schön zu sehen, dass so viele Menschen die traumhafte Landschaft auf gemütliche Art und Weise genießen können. Zumindest waren mir die E-Biker lieber als die Hüttentaxis, die im Akkord Leute auf und ab schaufelten. Bei der Talstation der Materialseilbahn angekommen, stellten wir die Fahrräder auf den dafür vorgesehenen Abstellplatz und traten den Weiterweg zu Fuß an. Zwar waren die Beine vom Radfahren müde, beim Wandern störte das aber erstaunlich wenig und wir kamen gut voran. Allzu schnell waren wir dank der schweren Rucksäcke jedoch nicht. War aber auch egal, wir hatten heute schließlich keinen Stress. Am frühen Nachmittag kamen wir bei der Kürsingerhütte an und bezogen gleich mal unser Lager für die nächsten Tage. Da es noch recht früh war und das Wetter einen brauchbaren Einduck machte, brachen wir noch mal in Richtung Keeskogel auf. Ganz gewogen war uns das Wetter aber doch nicht und als es ein wenig zu tröpfeln anfing, entschieden wir uns bei einem aussichtsreichen Steinmann umzukehren.
Zwar hatten wir heute keinen richtigen Gipfel, doch wir erklärten den Steinmann kurzerhand zu unserem Tagesziel und hatten uns daher auch einen Gipfelschnaps verdient. Allerdings versuchten wir dieses Wochenende mal was anderes; mit Schnaps in Form von Rumpflaumen konnten wir uns besser anfreunden als mit einem Schluck Edelbrand. Glücklicher Weise wurde das Getröpfle beim Abstieg nicht wirklich mehr und so kamen wir fast trockenen Fußes zurück zur Hütte.
Selbst mit schwerem Rucksack kann ich es sehr empfehlen, für den Zustieg zur Kürsingerhütte das Fahrrad mitzunehmen. Hinauf spart man sich vermutlich nicht allzu viel Zeit, zumindest nicht wenn man so ein schlechter Radfahrer ist wie ich, doch spätestens hinunter wird man über das Fahrrad sehr froh sein. Ansonsten ist das Obersulzbachtal auch sehr schön für Tageswanderer. Mit dem für Silikatgestein üblichen Wasserreichtum an der Oberfläche in Form von tosenden Bächen und Wasserfällen und den vielen einladenden Gaststätten am Weg kann man hier bei guter Verpflegung eine atemberaubende Naturkulisse bewundern.

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