Sonntag, 10. März 2019

Wilde Kreuzspitze

Heute ließen Melanie und ich uns vom Wetter über den Brenner locken. Dort standen die Chancen gut, den einen oder anderen Sonnenstrahl abzubekommen. Nach Burgum im Pfitschertal östlich von Sterzing verschlug es uns und tatsächlich war das Wetter dort recht gut. Ein paar Wolken ließen sich zwar am Himmel schon blicken, die Berggipfel waren aber wolkenfrei. Zu Beginn folgten wir einem Graben Richtung Südosten in dem wir recht gut vorankamen. Bald darauf ging es über leicht bewaldete Hänge auf der orographisch rechten Grabenseite hinauf zur Burgumer Alm. Dort weitete sich der Graben und es eröffnete sich ein beeindruckend schönes Kar. Wir stiegen dem Wanderweg folgend zur Sterzinger Hütte auf, wo wir ein sonniges Päuschen einlegten. Auch wenn nicht viel los war, alleine waren wir nicht in dem schönen Kar. Jedoch hatten die Anderen scheinbar einen anderen Aufstiegsweg gewählt und waren großteils auf der anderen Talseite aufgestiegen. Welcher der bessere Aufstiegsweg ist lässt sich schwer sagen, schneesicherer ist jedoch vermutlich der andere. Oberhalb der Sterzinger Hütte querten wir in das beeindruckende Kar, das uns fast bis zum Gipfel führte. Das Spiel von Sonne, Wind und Schnee zauberte eine magische Stimmung und sorgte für einen abwechslungsreichen Aufstieg. Beim Übersetzen von der Nordwest- auf die Südseite pfiff uns der Wind zwar ordentlich entgegen, so stürmisch wie befürchtet war es aber bei weitem nicht. Nach dem Schidepot war nur mehr ein wenig leichte Kraxelei vor uns ehe wir den Ausblick am Gipfel genießen durften.
Als wir am Gipfel ankamen war die Sicht noch nicht allzu gut, doch wir hatten Glück und kurz darauf lachte die Sonne hinter den Wolken hervor. So ließ es sich noch ein paar Minuten länger am Gipfel aushalten ehe wir uns an den Abstieg machten. Auf den ersten Schwüngen war der Schnee noch recht hart und windgepresst. Bald wurde er aber deutlich besser und wir hatten eine traumhafte Abfahrt vor uns. Herrlich pulvrig geleitete uns das lange, breite Kar zurück zu den sanften Almböden rund um die Burgumer Alm. Dort hatte die Sonne den Schnee schon ein wenig bearbeitet und so war etwas Stockeinsatz gefragt. Mitten auf dem Almboden fanden wir eine gemütliche Sonnenbank auf der wir bei einer Jausenpause die traumhafte Landschaft und das geniale Wetter genießen durften.Gestärkt wedelten wir über firnige Hänge und ein paar Meter Forststraße zurück zum Auto.
Die Schitour auf die Wilde Kreuzspitze ist eine rundum großartige Unternehmung. Im abwechslungsreichen Graben zu Beginn macht man gut Höhenmeter bevor man die herrlichen Almböden um die Burgumer Alm betritt. Ehe man sich an der traumhaften Landschaft satt gesehen hat, beginnt auch schon der Aufstieg über das geniale Nordwestkar. Perfekte Neigung von oben bis unten und breit genug, sodass viele Wedelspuren Platz finden. Das lässt vermutlich das Herz jedes Schitourengehers höher schlagen. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen erwartet den Gipfelstürmer auf dieser eher einsamen Tour noch ein wenig nette Kraxelei ehe man den aussichtsreichen Gipfel erreicht. Also alles in allem eine absolut geniale Schitour.

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