Sonntag, 3. März 2019

Lugauer

Ziemlich überrascht waren Markus, Lu und ich heute als wir die Schi für die ersten Meter im Hartelsgraben auf den Rucksack montieren mussten. Dass die großen Schneemengen vom Jänner nicht mal bis Anfang März in dem nordseitigen Graben reichen würden, hätte ich mir nicht gedacht. Lange dauerte es aber nicht und wir konnten die Schi anschnallen. Wenig später zeigte sich der schneereiche Winter doch noch recht deutlich. Die Schneemengen nahmen rasch zu und immer wieder querten wir alte Lawinenkegel. Eine besonders mächtige Lawine hatte tatsächlich den gesamten Graben über eine Länge von ungefähr hundert Metern aufgefüllt. Schnee lag in den Wänden mittlerweile kaum mehr, also die Lawinengefahr war eher gering. Jedoch taute der Fels bei den warmen Temperaturen auf und es rumpelten gelegentlich Steine in die Schlucht. Also hieß es so wenig Zeit wie möglich in den gefährdeten Bereichen verbringen. Bei der Hartelsgrabenhütte hatten wir den kritischen Abschnitt hinter uns und konnten in der Sonne eine genüssliche Trinkpause einlegen. Das Wetter war überhaupt deutlich besser als gedacht mit beinahe wolkenfreiem Himmel und auch den Wind bekamen wir erst nach dem gemütlichen Abschnitt zur Haselkaralm zu spüren. Bevor es auf der Lugauerplan zur Sache ging, legten wir noch eine kurze Trinkpause ein. Bei der Gelegenheit überholten uns zwei Tourengeher die von Johnsbach gekommen waren und übernahmen das Spuren. Im obersten Abschnitt der Plan brachte die Spurarbeit der Vorgänger leider nicht mehr viel, da der Wind in kürzester Zeit wieder alles verblies. Wirklich stark fühlte sich der Wind beim Schidepot aber nicht an und so stapften wir noch auf den Gipfel.
Bei dem herrlichen Wetter zahlte es sich definitiv noch aus den netten Grat zum Gipfel zu machen. Belohnt wurden wir mit einem traumhafte Rundblick. Da war es nicht verwunderlich, dass wir ein paar Minuten mehr am windigen Gipfel verbrachten. Zurück beim Schidepot war mir doch etwas kalt geworden und ich freute mich auf die Abfahrt. Zurecht, denn die Plan war wirklich großartig zum Runterwedeln. Da wollten wir gar nicht stehen bleiben und fuhren bis die Oberschenkel brannten. Auch die restliche Abfahrt machte Spaß, selbst die Forststraße durch den Hartelsgraben.
Auch wenn es ein langer Weg ist durch den Hartelsgraben auf den Lugauer, meiner Meinung nach lohnt er sich allemal. Auch wenn der mit Abstand schönste Teil der Tour, die Lugauerplan, gerade mal ein Drittel ausmacht, so sind die restlichen Abschnitte landschaftlich beeindruckend, relativ kurzweilig und zum Abfahren eigentlich auch ganz lustig. Außerdem bevorzuge ich den Anstieg im Vergleich zu den Alternativen von Johnsbach und Radmer, da er keinen Gegenanstieg hat. Da gehe ich lieber ein paar Höhenmeter mehr und dafür am Stück.

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