Samstag, 6. Oktober 2018

Kraxengrat

Auch heute war ein herrlicher Herbsttag aber leider waren wir auch heute nicht ganz fit. Also stand eine gemütliche Gratkraxelei am Programm bei Melanie und mir. Vom Jägerwirt in Scheffau ging es in wunderbarer Herbststimmung vorbei an den Wegscheidalmen ins Schneekar. Obwohl wir gefühlt unendlich langsam waren, brauchten wir bis zum Einstieg gar nicht so viel länger als im Topo angegeben. Kurz vor uns stieg gerade eine Seilschaft in den Kraxengrat ein und weiter oben waren noch mehr Seilschaften zu sehen. Scheinbar ist das eine beliebte Tour, wobei heute generell sehr viel los war in den Wänden des Schneekars. Wir ließen uns noch etwas Zeit und verspeisten noch einen Apfel bevor wir einstiegen. Am gekürzten laufenden Seil kraxelten wir den Kraxengrat hinauf. Trotz der Trödelei am Einstieg hatten wir die erste Seilschaft bald überholt und nach ein paar anregenden Metern im herrlichen Fels am schönen Grat liefen wir auf die zweite Seilschaft auf. Dort war das Gelände nicht so optimal zum Überholen, daher mussten wir ein wenig hinterher kraxeln. Bald wurde der Grat aber wieder leichter und schon waren wir vorbei. Etwas weiter oben erwartete uns die Schlüsselstelle. Mit einem Kamin als Schlüsselstelle in einer Grattour hatte ich zwar nicht unbedingt gerechnet, eine willkommene Abwechslung war es trotzdem. Danach wurde es wieder deutlich gratiger und deutlich leichter. Ein paar nette, luftige Gratpassagen weiter liefen wir noch einer Seilschaft auf. Die Beiden waren auch eher flott unterwegs und so überholten wir erst ganz am Ende und kamen gleichzeitig am Ausstieg an. Wir suchten uns ein sonniges, windschattiges Plätzchen und genossen die herrliche Herbstsonne bei Tee und Jause.
Der Abstieg war zwar nicht schwierig, aber auch nicht ganz kurz. Speziell heute kam er uns nicht enden wollend vor. Hin und wieder schaffte es die traumhafte Herbstlandschaft uns abzulenken, aber im Großen und Ganzen war ich sehr froh, als wir beim Auto ankamen.
Der Kraxengrat auf die Kopfkraxen ist ein sehr beliebter, netter Gratanstieg mit immer wieder schönen und teils auch ein wenig ausgesetzten Gratpassagen in großteils kompaktem Fels und viel leichtem Gelände zwischendurch. Abgesichert ist er für einen Grat sehr gut, insbesondere in den schwierigeren Stellen sind immer wieder Bohrhaken zu finden. Auch der eine oder andere Orientierungbohrhaken glänzte mir gelegentlich entgegen, was die Wegfindung relativ einfach machte. Insgesamt ist die Tour durchaus empfehlenswert.

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