Sonntag, 1. Juli 2018

Schluchtkante

Mit Regen unter der Woche und Sonnenschein am Wochenende lässt es sich gut leben. Da heißt es nichts wie raus aus Graz und ab in die Berge. So hat auch die ÖBB was davon, dieses Wochenende fuhr ich nämlich ins schöne Salzburger Land - natürlich mit der Bahn. Auf halbem Weg zwischen der Steiermark und Tirol ist es weder für Melanie noch für mich wirklich weit und im Hochkönig finden wir uns mehr als genug zu tun. Diesmal hatten wir es auf die Südwand der Torsäule abgesehen, genauer die Tour 'Schluchtkante'. Etwas müde von der vergangenen Trainingswoche, benötigten wir für den Zustieg länger als gedacht. War aber ganz egal, schließlich war heute den ganzen Tag lang stabiles Hochdruckwetter angesagt und bis zu meinem letzten Zug zurück nach Graz hatten wir noch jede Menge Zeit. Da machte es auch nichts aus, dass wir zunächst in den falschen Wandbereich einsteigen wollten. Wir bemerkten es noch rechtzeitig und gingen angedirndelt die gut 100 Meter weiter zum richtigen Einstieg. Jetzt nahmen wir endlich Fahrt auf und die Seillängen flogen nur so an uns vorbei. Der erste Abschnitt schräg aufwärts auf einer Rampe bot immer wieder anregende Einzelstellen. Das Highlight der Tour kam aber definitiv in der Mitte, wo es entlang einer herrlichen Kante in genial rauhem und griffigem Kalk immer auf einen sehr markant, aus der Kante herausragenden, Felsblock zu ging, der schlussendlich links umgangen wurde. Die anschließenden, etwas leichteren Seillängen rechts der Schluchtkante boten auch noch mal wirklich schöne Kletterei an kompakten Fels und der Ausstieg über ein kurzes Flachstück und einen letzten Aufschwung begeisterte auch noch Mal durch Hochkönig-Kalk vom Feinsten. Das herrliche Panorama beim Jausnen am Ausstieg alleine wäre schon genug um zu sagen 'spitzen Tag heute'. Der Hochkönig ist ganz klar ein Klettererparadies.
Nach der Jause schnauften wir noch die letzten paar Meter zum Gipfel, ehe wir dem gut angelegten Steig zurück zum Wandfuß folgten. Dort brachte uns ein gemütlicher Wanderweg zurück zur Mitterfeldalm, wo wir zufällig Michi, Andrea und Stefan trafen. So versüßte mir ein kurzer Plausch mit meiner Verwandtschaft den gelungenen Ausflug in meine ursprüngliche Heimat noch Mal ein bisschen mehr. Zum Bahnhof in Bischofshofen kamen wir leicht früh genug und so konnte ich meine restliche Jause am Bahnsteig in der Sonne genießen.
Die Tour 'Schluchtkante' kann ich voll und ganz weiter empfehlen. Herrlicher Fels in beeindruckendem Ambiente. Die Standplätze sind immer an einem soliden Klebehaken und in den Seillängen findet man zusätzlich den einen oder anderen Haken.

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