Freitag, 15. Juli 2016

Neumarkter Runde

Die Halbzeit war gekommen, nun war ich halb so alt wie mein Vater. Das gehört natürlich gefeiert und bei mir ist feiern gleichbedeutend mit 'ab in die Berge'. Also ab ins hinterste Zillertal zum Schlegeis Speicher. Bei bedecktem Himmel, aber immerhin im Trockenen, wanderten wir zur Olpererhütte. Die vielen Wasserfälle und das Spiel aus Wolken, Nebel und Sonne zauberte eine beeindruckend mystische Stimmung in die Granitlandschaft. Bei der Olpererhütte stellten wir uns kurz unter, um Gewand nachzulegen. Dabei entdeckten wir eine Ziegenmama mit einem kleinen, niedlichen Zicklein im Getränkelager. Das geschossene Foto spiegelt die Niedlichkeit leider nicht ganz wieder. Der Weg zur Olpererhütte war zwar auch schon sehr gut in Schuss gewesen, ab nun waren die Wegebauer besonders eifrig gewesen - man könnte fast sagen übermotiviert. Die Granitblöcke wurden so akribisch geschlichtet, dass der Weg beinahe rollstuhltauglich war (zumindest im Ebenen, stufenlosen Gelände). Besonders beeindruckend war ein perfekt geformter Brückenstein.
Kühl war es auf dem nahezu horizontalen Abschnitt zum Unterschrammachkar. Zwischendurch fing es sogar ein wenig an zu schneien. Beim Abstieg im Unterschrammachkar wurde es bald wieder wärmer. Kurz bevor wir in den Zamsergrund kamen, suchten wir uns ein windschattiges Jausenplätzchen in den Latschen und gönnten uns ein Stück Kuchen. Nach der Einsamkeit auf der Neumarkter Runde, war im Zamsergrund wieder reger Wanderbetrieb. Da waren wir nicht die Einzigen, die auf die Idee kamen, dass ein Schnitzel im Zamsereck gut schmeckt. Bevor wir wieder Heim fuhren, warfen wir noch einen Blick von der außergewöhnlich hohen Staumauer hinab. Sogar zwei Klettersteige führten durch die teilweise überhängende Betonwand.
Die Neumarkter Runde ist eine gemütliche, landschaftlich wunderschöne Wanderung auf teils beeindruckend präparierten Wanderwegen, sehr lohnend.

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