Samstag, 18. Januar 2014

Geierhaupt

Letzten Sonntag hatte mir Alex berichtet, dass er auf dem höchsten Gipfel der Seckauer Alpen war, dem Hochreichhart. Ich hatte mir immer gedacht, dass der Seckauer Zinken der höchste Gipfel wäre, aber tatsächlich, der Hochreichhart ist 19hm höher. Doch beim Kartenstudium entdeckte ich noch das Geierhaupt, welches noch einen Meter höher ist als der Hochreichhart und damit ist das Geierhaupt der höchste Gipfel in den Seckauer Alpen. Ist wohl Haarspalterei und es war sicherlich nicht der Grund warum wir ihn heute in Angriff nahmen, aber er sah nach einem schönen Schitourenberg aus und aus dem Liesingtal hofften wir bald auf Schnee zu treffen. Tatsächlich war die Forststraße vereist und wir konnten beinahe beim Auto die Schi anlegen. Die erste Abkürzung der Forststraße über den Sommerweg trafen wir leider nicht und ließen etwas Zeit und Kraft bei unserer individuellen 'Abkürzung' liegen. Bei den Jagdhütten waren wir froh, dass wir endlich die Forststraße hinter uns ließen. Weiter ging es durch Wald und über eine Bach zur orografisch rechten Seite des Finsterliesingkars. Die gut angelegte alte Spur führte uns ideal durch das Gelände, jedoch stollte es recht stark an und unsere Beine waren von den Schneeklumpen an den Fellen ein paar Kilo schwerer. Das wäre noch nicht so tragisch gewesen, als es aber links hinauf Richtung Gipfel ging und steiler wurde, fehlte mit den Schneeklumpen der halt der Kanten und so entschieden wir uns ein Stück weit die Schi auf den Rücken zu nehmen und zu stapfen. Das ging wesentlich besser und einige Höhenmeter weiter wurde der Schnee endlich trockener und wir konnten die Schi wieder anlegen. Am Rücken angekommen wehte uns ein starker Wind ins Gesicht und Schnee lag auch nicht mehr viel, da hieß es wieder stapfen. Da wir nicht damit rechneten nochmal die Schi anlegen zu können, ließen wir sie zurück. Durch den Sturm hatten wir beim Stapfen gut Schräglage. Da der Wind konstant und kaum böig war, kamen wir denn noch gut voran.
Am Gipfel hielten wir uns trotzdem nicht länger als nötig auf und auch bei den Schi zurück machten wir uns eilig bereit für die Abfahrt. Auf dem ersten Stück suchten wir den Weg zwischen den Steinen und fanden ihn großteils auch gut. Angenehmer wurde es jedoch erst ein paar Höhenmeter tiefer, da wartete ein wunderschönes Nordkar mit etwas Pulverschnee auf uns. Trotz der mittlerweilen vorhandenen leichten Müdigkeit in den Beinen konnten wir nicht anders, wir wedelten bis die Blaumeise kam. Weiter unten bremste uns der klebrige Schnee wieder stark ein und trotz Schussfahrt blieben wir beinahe stehen. Auf der vereisten Forststraße kamen wir gut voran, lediglich ein paar kleinere Kratzer im Schi kamen dazu.
Abgesehen vom anfangs etwas mühsamen Forststraßenhatsch ist das Geierhaupt sicherlich ein traumhaftes Schitourenziel, vorausgesetzt es liegt Schnee im genialen Nordhang. In den Bereichen wo genug Schnee lag, durften wir auch heute erfahren welch ein großes Potential im Geierhaupt als Schitourenziel steckt. Dieser Berg wird uns sicher nicht das letzte Mal gesehen haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen