Samstag, 12. Mai 2018

Zireiner See

Heute habe ich es mal wieder mit einer Runde Radfahren versucht. Besonders gut kann ich zwar mit dem Mountainbike nicht umgehen, aber zum Auspowern sollte es reichen. Die Packliste war auch nicht ausgereift, daher legte ich eine Extrarunde ein um das vergessene Radschloss einzupacken. Es sollte nicht der einzige Umweg des Tages bleiben. Auch wenn ich das Wegenetz in Kramsach ganz gut kenne, wo man mit dem Rad fahren darf und wo nicht hatte ich nicht gewusst. Ehrlich gesagt weiß ich es auch jetzt nicht wirklich besser, ich habe einfach die Fitness-Meile beim Sport-Ossi genutzt um zur Forststraße Richtung Kaltwasser zu kommen. Beim Kaltwasser bog ich nach links zur Bayreuther Hütte ab und strampelte weiter aufwärts. Etwas später stieß ich auf ein Fahrverbots-Schild und stieg ab um mein Rad zu schieben. Mit meiner wenigen Bike-Erfahrung konnte ich es nicht einschätzen, welche Schilder man guten Gewissens ignoriert und welche nicht. Scheinbar hätte ich dieses Schild nicht so ernst nehmen müssen, zumindest der E-Biker, der an mir vorbei pfiff, schien es mit gutem Gewissen übersehen zu haben. Egal, als ich weiter oben wieder aufs Rad stieg war ich gar nicht so unglücklich über die gemütliche Schiebestrecke zwischendurch. Irgendwie schaffte ich es nämlich auf der netten Forststraße konsequent jeden einzelnen losen Stein anzufahren und darüber zu rumpeln. Wie bereits gesagt, ich bin kein besonders guter Radfahrer. Bei der Bayreuther Hütte angekommen gönnte ich mir eine Frühstücks-Pause und überlegte, was ich in meinem mittlerweile doch schon etwas ausgelaugten Zustand noch angehen sollte. Ich entschied mich dafür, die nett wirkende Forststraße Richtung Zireineralm weiter zu verfolgen. Eigentlich hätte ich es gewusst, dass die Straße bald in einen Wanderweg übergeht. Scheinbar war mein Hirn aber etwas unterversorgt mit Sauerstoff. Wie auch immer, nach Rad schieben war nun auch noch Rad tragen angesagt. Als ich endlich auf die Forststraße zur Zireineralm kam, versuchte ich mich wieder am Rad, musste aber nach wenigen Metern Krampf bedingt auf Schieben umsatteln. Damit die Radschloss-vergessen-Extrarunde nicht ganz umsonst war und um meine Füße ein wenig auszulockern (und ein bisschen damit der Blogeintrag einen unkomlizierten Titel bekommt - 'Auf dem Rad sterben bei Kramsach' schien mir irgendwie nicht so optimal, auch wenn es die Tour gut zusammenfassen würde), beschloss ich noch zum Zireinersee zu gehen. Zu Fuß fühlte ich mich wieder voll in meinem Element und genoss die Bewegung. Nicht nur die Bewegung, auch die atemberaubende Naturkulisse konnte ich nun in vollen Zügen genießen.
Allzu warm war der Zireinersee nicht, aber eigentlich wärmer als ich vermutet hätte. Nach einer kurzen Pause am See machte ich mich wieder an den Abstieg. Ganz so spritzig wie gewohnt war ich nicht unterwegs, jetzt war ich doch schon ganz schön platt. Da war es doch angenehm, dass mich das Rad gemütlich zurück ins Tal brachte. Auf der Forststraße nach Münster war ich nur besorgt, ob die Bremsen die lange Abfahrt heil überstehen würden. Fahrverbot war da jedenfalls keines und mir kamen einige Radfahrer entgegen, scheinbar ist das die bessere Wahl für die Auffahrt zur Bayreuther Hütte. Zurück im Tal fuhr ich noch zu Melanie, die sich ein sonniges Plätzchen an der Ache in der nähe der Tiefenbachklamm gesucht hatte. Die eigentlich kurze Strecke dorthin kam mir heute nicht enden wollend vor und am Bachstrand angekommen streckte ich alle Viere von mir und lag einfach mal ein paar Minuten nur da.
Auch wenn meine Radrunde heute für mich perfekt gepasst hat und ein ausgewogenes Verhältnis aus Murks, Auspowern und Landschaft-Genießen hatte, für echte Biker glaube ich nicht, dass die Runde besonders interessant wäre. Was ich jedenfalls herausgefunden habe ist, dass die gedachte Auffaht zur Bayreuther Hütte von Münster Grünsbach ausgeht.

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