Freitag, 30. Mai 2014

Hochthron

Eigentlich hatten Melanie und ich dieses Wochenende das Hagengebirge am Plan. Als wir heute Vormittag aus dem Fenster blickten und noch einmal den Wetterbericht checkten, sprachen beide Informationsquellen eine deutliche Sparche: das würde keine angenehme oder gar trockene Zeltnacht werden. Um einfach nur faul herumzusitzen war das Wetter aber auch zu schön und wir beschlossen zumindest auf die Werfenerhütte zu gehen. Bei einer Tageswanderung ist es ja nicht so schlimm, wenn man ein paar Tropfen abbekommt. Unser Tatendrang wurde belohnt, als wir in der Wengerau ankamen, lachte uns die Sonne an und der Regen war aus dem Tennengebirge bereits vertrieben. Angetrieben von dem Schönwetter-Motivationsschub hatten wir bei der Werfenerhütte noch nicht genug und beschlossen, noch ein Stück weiter zu gehen. Der Hochthron bot sich an und so ging es mit Handeinsatz in etwas Kraxelei weiter aufwärts. In den schattigen Schluchten und auf den letzten paar Höhenmetern lag noch Schnee, der den Weg etwas rutschiger machte und ein wenig auf das Tempo drückte. Trotz den nicht ganz idealen Bedingungen kamen wir jedoch problemlos auf den Gipfel.
Da wir eigentlich nur zur Werfenerhütte gehen wollten, hatten wir keinen Gipfelschnaps mit und es gab nur ein Gipfelbussi - ist mir sowieso lieber wie der Gipfelschnaps ;-). Beim Abstieg war noch mal volle Konzentration angesagt, an den herbeigesehnten Besuch bei meiner Omi dachte ich erst bei der Werfenerhütte wieder. Weiter unten telefonierten wir mit meinen Eltern, die etwas später von der Wengerau aus gestartet waren. Von ihnen erfuhren wir, dass bei meiner Omi bereits ein köstliches Naturschnitzel auf uns wartete. Da wurden unsere Beine noch einen Schritt schneller und auf den letzten Metern holten wir meine Eltern noch ein. Spätestens beim gemütlichen Tagesausklang bei meiner Omi dachte ich mir, dass wir heute die richtige Entscheidung getroffen hatten, und dass es im nassen, kalten Zelt nicht so schön gewesen wäre wie in der warmen Stube bei netter Gesellschaft und herrlichem Schnitzel.

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