Samstag, 22. Juli 2017

Orizzonti Dolomitici

Bei der heutigen Tour ist die Anreise eine längere Geschichte als die Tour selbst. Eigentlich wollten Melanie und ich von Freitag bis Montag in die Dolomiten zum Klettern fahren. Da spielte aber das Wetter nicht ganz mit. Für Freitag war es ziemlich schlecht prognostiziert und auch das restliche Wochenende war eher fraglich. Am äußersten Zipfel der Dolomiten fanden wir aber einen Fleck, der vermeintlich trocken bleiben sollte. Im Brenta Stock war das Wetter deutlich besser vorhergesagt. Am Freitag war aber auch dort Schlechtwetter und so wollten wir noch weiter nach Süden ausweichen. Im Sarcatal war es sonnig und warm und so standen wir beim Tor zum Wasserwerk unterhalb der Parete della Centrale des Piccolo Dain. Dort angekommen entschieden wir uns doch dazu, Kräfte für die nächsten Tage zu sparen und fuhren nach Riva zum Baden. Am Abend reisten wir noch nach Madonna di Campiglio zum Parkplatz beim Rifugio Vallesinella an und übernachteten dort am Parkplatz. Dass es in der Nacht etwas regnen würde, war uns bewusst. Als der Regen aber auch in der Früh nicht aufhören wollte und die Wolken sich nicht im Geringsten lichteten, beschlossen wir, wieder ins Sarcatal zu fahren und das gute Wetter dort zum Klettern zu nutzen. Etwas oberhalb von Sarche fanden wir einen traumhaft schönen und trockenen kleinen Park zum Frühstücken. Nachdem wir uns gut gestärkt hatten, standen wir schließlich wieder beim Tor vor dem Wasserwerk. Es waren schon einige Seilschaften in der Wand und so beschlossen wir, die Tour zu gehen, die frei war. Die sehr leichten Seillängen am Anfang hängten wir zusammen und so machten wir den ersten Stopp im vierten Stand der Tour 'Orizzonit Dolomitici'. Die Bahn war nun frei und so sprinteten wir weiter aufwärts. Mit unseren nagelneuen 60 m Halbseilen konnten wir die nächsten beiden Seillängen problemlos zusammenhängen. Im Anschluss gab es bis zum Ausstieg keinen Stopp mehr. Genussvoll kletterten wir die schöne Verschneidung und die netten Ausstiegsplatten hinauf. Der Fels war zwar teilweise schon etwas abgegriffen, wirklich störend war die Politur aber nicht. Dazu waren die schwereren Stellen viel zu henkelig.
Die im Topo als eigene Seillänge eingezeichneten letzten Meter zum Zaun zählten für uns schon zum Abstieg, das Gelände ist eher ein Wanderweg als Klettgelände. Also packten wir das Material bereits davor ein und machten uns an den Abstieg. Am Weg zurück nach Sarche durften wir noch einen herrlichen Blick auf die markante Südwand des Piccolo Dain und den Tobliner See werfen. Zurück im Tal gönnten wir uns ein köstliches Eis, ehe wir uns auf den Weg zum Baden im Gardasee machten.
Die Tour 'Orizzonti Dolomitici' ist eine sehr nette, gut abgesicherte Genussklettertour über teils schon ein wenig polierten Fels. Die Schwierigkeiten sind meist nur kurz, es überwiegt sehr leichtes Klettergelände wodurch man genug Zeit hat, die schöne Landschaft zu genießen.

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