Sonntag, 23. Juli 2017

Le Scalette dell'Indria

Nach der langen Anfahrts-Geschichte der gestrigen Tour, kann ich mich bei der heutigen Tour kurz halten. Nachdem Melanie und ich die Dolomiten für dieses Wochenende wetterbedingt abgeschrieben hatten, stand eine weitere Kletterei im Sarcatal an. Diesmal wollten wir durch die Wand des Coste dell'Anglone, daher parkten wir beim Sportplatz in Dro und spazierten durch Oliven-, Zwetschken- und Kiwi-Haine ohne große Umwege zum Einstieg. Dort wurden wir ein wenig ans Grazer Bergland erinnert; zu Beginn führte uns ein Felskorridor zwischen jeder Menge Grünzeug auf schönem Fels zum ersten Stand. Gestuftes Gelände leitete uns zu einer netten Schuppe, bei der man die Beliebtheit der Tour ein wenig erahnen konnte. Aber trotz Politur löste sich alles relativ schön auf. Mittlerweile stand die Sonne relativ hoch und heizte uns ohne Erbarmen ein. Vor allem in der vierten Seillänge hatte ich mit der Hitze zu kämpfen. Irgendwie hatten sich meine Kletterschuhe so stark aufgeheizt, dass ich fast nicht mehr steigen konnte. Ab dort war ich immer sehr bemüht, so viel Schatten wie möglich im Stand zu finden. Vor allem meine Schuhe bekamen immer ein möglichst kühles Plätzchen. Der anschließende, nicht ganz geschenkte Plattenquergang, löste sich mit ein wenig Trittsuche gut auf und der nächste Stand am Baum war angenehm schattig. Im Anschluss wurde die Tour wieder leichter und wir nahmen ordentlich Fahrt auf. Wir hängten drei leichtere Seillängen zusammen ehe ich wieder einen schattigen Standplatz fand. Die beiden anschließenden Verschneidungsseillängen gingen sich mit unseren neuen 60 m Halbseilen auch gut auf einmal aus und mittlerweile brachten uns ein paar Wolken vor der Sonne auch beim Klettern ein wenig Abkühlung. Richtigen Verschneidungscharakter hatte die lange Verschneidung aber nicht. Ich würde es eher als Rampe bezeichnen. Schließlich kletterte ich die meiste Zeit im geneigten linken Teil der Verschneidung. Wie auch immer, nett war die Seillänge und auch der Abschluss hatte noch ein paar nette Kletterstellen. Am Ausstieg angekommen nahm ich nicht gleich den ersten Baum zum Nachsichern, ein paar Meter weiter im Wald war es noch ein wenig schattiger und kühler. Der Abstieg führte uns zunächst hinauf zu einem Picknickplatz mit herrlicher Aussicht auf das Sarcatal.
Von dort aus ging es ein Stückchen eben, ehe ein gesicherter Steig uns hinunter zum Sportplatz führte.
Auch wenn die Tour 'Le Scalette dell'Indria' teilweise etwas grün wirkt, eigentlich klettert man immer in schönem Fels. Außer der etwas erdigen vierten Seillänge waren alle Seillänge schön. Die etwas abgespeckte dritte Seillänge war früher vermutlich schöner, ist aber immer noch recht fein. Insofern kann ich die Tour auf jeden Fall weiterempfehlen. Abgesichert ist sie recht gut mit vielen Sanduhrschlingen und einigen Bohr- und Normalhaken. Zwischen den Sicherungen muss man aber schon klettern. Standplätze sind großteils an Bohrhaken, ein Baumstand und ein Sanduhrenstand sind aber auch dabei.

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