Freitag, 23. Januar 2015

Zeiritzkampel

Ich muss zugeben, so richtig motiviert war ich heute nicht für eine Schitour. Aber wenn Flo schon mal sturmfrei hat, dann müssen wir das ausnutzen. Mit einigen Schitourenzielen im Hinterkopf, fuhren wir los. Entscheiden wollten wir uns abhängig von den Sichtverhältnissen nach dem Gleinalmtunnel. Da die Wolkendecke recht hoch zu stehen schien, entschieden wir uns, zum Jagdhaus Thon zu fahren und rund ums Hinkareck ein paar Höhenmeter zu sammeln. Die Straße war in gutem Zustand, also fuhren wir noch weiter bis zur Forststraßenkreuzung auf 1110m. Sobald die Schi auf meinen Füßen waren, durchströmte mich die vermisste Motivation und los ging es. Der kurze, etwas steilere Aufschwung auf halben Weg zum Hinkareck war heute etwas unangenehm hart. Nachdem ich meine Harscheisen angelegt hatte, ging es besser. Weiter oben tauchten wir in die Wolkendecke ein, die Sicht wurde schlechter, aber noch immer halbwegs brauchbar. Eigentlich wollten wir vom Hinkareck Richtung Norden abfahren, mit der eingeschränkten Sicht fanden wir aber kein Schneeband in diese Richtung und landeten (nicht ganz absichtlich) wieder auf der Südseite. Na gut, dann halt nicht nach Norden. Kurzentschlossen wedelten wir zur Jagdhütte Zeiritz ab und fanden auf dem Weg dort hin teilweise schönen Pulverschnee. In der Nähe der Jagdhütte stießen wir auf eine Aufstiegsspur und klinkten uns wieder ein. Die Spur führte uns östlich des Zeiritztörls durch eine teils schneearme und weiter oben steile Flanke auf den Westrücken des Zeiritzkampels. Beim Aufstieg konnten wir einen Blick in Richtung Südflanke des Zeiritzkampels werfen und es wirkte so, als ob gute Bedingungen dort vorherrschen würden. Am Rücken spähten wir daher die Einfahrt in die Südflanke aus und fanden auch eine brauchbar wirkende Stelle. Mit zunehmender Höhe wurde der Nebel immer dichter und am Gipfel war es nicht besonders gemütlich.
Also nur kurz Foto machen und schon ging es wieder Abwärts. Dank unseres guten Orientierungssinnes und unserer Merkfähigkeit (ok, und dank des GPS Gerätes das Flo dabei hatte) fanden wir die Einfahrt wieder. Die Bedingungen schienen gut und soweit wir sehen konnten war ein Schneeband vorhanden, also nichts wie hinein ins Vergnügen. Einmal links Umspringen, einmal rechts Umspringen und schon lief es wie am Schnürchen. Leider war das Schneeband doch nicht durchgehend und wir mussten eine kurze Passage zu Fuß absteigen. Abgesehen davon, dass etwas wenig Schnee war, herrschten gute Bedingungen und ich konnte immer wieder genussvolle Schwünge setzen. Im Schlag weiter unten war genug Schnee und wir wedelten beschwingt zur Forststraße und weiter zum Auto.
Gut, dass ich hin und wieder auch ohne Motivation das warme Zuhause gegen die kalte Bergwelt tausche. Wenn mich Flo heute nicht verschleppt hätte, hätte ich eine geniale Tour versäumt.


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