Montag, 2. April 2018

Aphrodite

Jetzt wurden Melanie und ich doch noch mit einem richtig traumhaft schönen Tag im Sarcatal belohnt. Da kann uns natürlich nichts davon abhalten, eine sonnige Mehrseillänge zu gehen. Alleine waren wir mit dieser Idee bei weitem nicht und die Parkplätze rund um das charmante Restaurant 'La Lanterna' wurden bereits knapp. Wir hatten uns mit der Tour 'Aphrodite' für eine der leichteren Touren im Monte Colt entschieden. Daher war es nicht verwunderlich, dass wir nicht die ersten am Einstieg waren. Da nur eine Seilschaft vor uns war, entschieden wir uns fürs Einsteigen und hofften, dass wir die beiden sympatischen Damen bald überholen würden dürfen. Der polierte Einstieg in die Tour war nicht ganz geschenkt. Nach den ersten zwei Klettermetern wurde es aber deutlich genussvoller. Sowohl der anschließende erste Quergang wie auch die Verschneidung und der zweite, längere Quergang der ersten Seillänge boten einiges an schöner Kletterei. Da störte die Politur nicht wirklich. Im ersten Stand angekommen, fragten mich die netten Damen sogar, ob wir überholen wollen würden. Ich schlug vor, dass wir im nächsten Stand vorbeihuschen könnten und holte Melanie nach während die beiden weiter kletterten. Es folgte eine kurze, grauenhaft polierte Seillänge bevor es mit der Politur deutlich besser wurde. Den nächsten Stand überging ich und so schwindelten wir uns an der anderen Seilschaft vorbei und nahmen Fahrt auf. Mit unseren 60 Meter langen Halbseilen ließen sich auch im weiteren Verlauf immer zwei Seillängen zusammen legen. Der obere Teil, nach dem polierten Anfangsabschnitt, hatte einige wirklich schöne Plattenstellen und viele gemütlich-vergnügliche Klettermeter. Im etwas steilen Finale warteten noch Unmengen an großzügigen Henkeln auf uns - wirklich herrliche Genusskletterei.
Am Ausstieg teilten wir uns einen Apfel und zurück im Tal gab es noch ein leckeres Eis in der angenehm milden Frühlingssonne.
Eine wirklich schöne, relativ homogene und genussvolle Linie haben sie mit der Tour 'Aphrodite' durch die Ostwand des Monte Colt gefunden. Der Schönheit der Tour kann auch die etwas unangenehme Politur der zweiten Seillänge nichts anhaben.

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