Samstag, 7. Oktober 2017

Kleiner Gjaidstein

Ein wunderschönes Herbstwochenende hatten wir uns da ausgesucht für unser Familienwochenende in der Ramsau am Dachstein. In allen Farben strahlten die Wälder rundherum. Nichts desto trotz zog es Melanie und mich zumindest einmal in den Winter und der ist von der Ramsau oft nur eine Gondelfahrt entfernt. Statt Laub in allen Farben fanden wir beim Verlassen der Bergstation der Hunerkogelbahn nur eine Farbe: Grau. Schnee, Fels, Nebel - alles grau in grau und dazu kam noch eine ordentliche Prise Wind. So macht der Winter Spaß. Unser eigentliches Tagesziel war das Dirndl über den Westgrat. Als wir beim Zustieg bereits mit starkem Wind zu kämpfen hatten und auf der Ratrak-Spur teilweise bis zur Hüfte im Schnee steckten, hatte ich schon die Vermutung, dass der Plan heute eher geringe Erfolgschancen hatte. Egal, ordentlich im Schnee wühlen machte trotzdem Spaß. Bis zum Fels unterhalb des Einstieges zum Westgrat kämpften wir uns noch hinauf und wagten einen Blick auf den Grat. Beim Blick sollte es aber bleiben, so wie der Wind über die Felszacken pfiff, lud es nicht zum Weitergehen ein. Beim Rückweg Richtung Bergstation waren unsere alten Spuren großteils schon wieder vom Winde verweht und wir durften erneut im Schnee wühlen. Trotzdem hatten wir noch jede Menge Zeit übrig und wollten eigentlich noch nicht gleich wieder hinunter fahren. Also bogen wir am Rückweg links ab und wühlten uns über einen kurzen Aufschwung auf den Wanderweg in Richtung Gjaidstein. Der Weg am abgeblasenen Rücken war großteils schneefrei und so kamen wir gut voran. Auch in den kurzen Abschnitten am Klettersteig störte der Schnee kaum und bald standen wir bei dem großen Steinhaufen am Gipfel des Kleinen Gjaidsteines.
Ich muss gestehen, dass ich gedacht hätte, dass wir bereits am Großen Gjaidstein standen. Das riesige Gipfel-Steinhaufen-Ungetüm und die eingeschränkte Sicht will ich jetzt mal nicht als Ausrede vorschieben, scheinbar kenne ich mich in den oberösterreichischen Bergen einfach nicht aus - schlecht vorbereitetes Ersatzprogramm. Hätten wir gewusst, dass wir erst am Kleinen Gjaidstein standen, wären wir vermutlich noch weiter gegangen. Auch egal, so kamen wir genau rechtzeitig zur Bergstation zurück um die restliche Familie beim Kakao-Trinken zu erwischen. Gemeinsam fuhren wir wieder hinunter und ließen uns den Nachmittagskuchen in unserer Unterkunft schmecken.
Ein Ausflug mit der Hunerkogelbahn lohnt sich meistens. Insbesondere wenn man Dank der Dachstein-Card, die bei einer Nächtigung in einer Unterkunft in der Ramsau inkludiert ist, kostenfrei hinauf fährt.

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