Montag, 22. April 2019

Monte Rosa Hütte

Nach dem langen gestrigen Tag mit weiter Anreise und dem ersten Akklimatisierungs-Gipfel, konnte ich es heute umso mehr genießen, dass zwischen Bett und Schi anschnallen gerade mal drei Stockwerke lagen. Nach köstlichem und reichlichem Frühstück auf der Monte Rosa Hütte machten Melanie und ich uns auf den Weg in Richtung Dufourspitze. Stress hatten wir heute keinen. Daher waren wir ziemlich am Ende des weit gestreuten Feldes, das sich bergwärts bewegte. So hatten wir ausreichend Ruhe um den stimmungsvollen Mix aus Sonne und Wolken gebührend zu würdigen, der uns atemberaubende Ausblicke auf die traumhaft schöne Gletscherlandschaft bescherte. Bis auf die eine oder andere Gruppe, die auf Grund des Windes umgekehrt war, gewannen wir in trauter Zweisamkeit zunehmend an Höhe. In dem angenehm geneigten Gelände mit nur wenigen etwas steileren Abschnitten ließen sich die Höhenmeter aber auch gut machen. Als wir einen besonders schönen Platz mit traumhaften Ausblick auf den Liskamm fanden, gönnten wir uns eine gemütliche Pause mit Riegel und Dörrapfel. Gestärkt und motiviert ging es weiter, doch der zunehmende Strom an Abbrechern, die sich vom Wind entmutigen ließen, streute auch bei uns etwas Verunsicherung. Kurz unterhalb des Sattels am Westgrat der Dufourspitze machten wir Schidepot und gingen zu Fuß weiter. Am Grat pfiff der Wind schon recht anständig und wir ließen uns weiter von Umkehrern entmutigen, bis wir uns schließlich in der ersten Felspassage am Grat auch zum Umkehren entschlossen.
Der Abstieg lief bei mir nicht ganz rund und ich kam ziemlich erschöpft beim Schidepot an. Eine Pause und ein Riegel rückten mich wieder zurecht, ehe wir uns an die Abfahrt machten. Dank der guten Schneebedingungen machte die Abfahrt auch mit ein paar mehr Verschnaufpausen richtig Spaß. Auf den letzten Hängen vor der Hütte wurde der Schnee etwas tiefer, genußvoll war die Abfahrt aber immer noch. Gemütlich ließen wir den Tag auf der herrlichen Sonnenterasse der Monte Rosa Hütte seinen Lauf nehmen, ehe uns die aufziehenden Schlechtwetterboten in die Hütte trieben.
Nicht nur landschaftlich ist die Schitour auf die Dufouspitze ein wahrer Genuß, die perfekt geneigten Hänge bescherten uns Wedelfreuden vom feinsten. Also zumindest der Teil, den wir gemacht haben, war wirklich schön. Als Tipp kann ich jedem noch auf den Weg mitgeben, sich nicht von Umkehrern zu entmutigen lassen. Umkehren soll man weil es die richtige Entscheidung ist und nicht weil es alle machen. Aber trotzdem ist es besser einmal zu oft Umzukehren als einmal zu selten.

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