Samstag, 13. August 2016

Plattenturm

Leider haben sich Melanies Knie noch nicht ganz beruhigt. Darum steht statt den Dolomiten ein gemütliches Programm bei uns in der Gegend am Plan. Auf den geneigten Platten des Plattenturms im Halltal wollten wir einen steilen Spaziergang machen. Als wir am Eingang des Halltales vor einem Schranken standen, waren wir jedoch etwas verwirrt. Laut unseres Kletterführers hätten wir noch deutlich weiter fahren können. Offensichtlich hatte sich die Situation aber geändert und so fuhren wir mit dem Wanderbus ins Tal. Den Ausstiegspunkt erwischten wir nicht ganz optimal und zusätzlich nahmen wir zu Fuß noch eine falsche Abzweigung. Schlussendlich fanden wir aber den richtigen Weg und bald sonnten wir uns unterhalb der markanten Platten. Lediglich ein paar Schmetterlinge spendeten uns ein wenig Schatten. Zum Antesten stiegen wir gleich mal in die linkeste Tour ein - wie erwartet Plattenschleicherei vom Feinsten. Melanie machte die Tour rechts daneben gleich im Anschluss und als wir beide wieder unten waren, warfen wir einen Blick ins Topo um herauszufinden, was uns sonst noch so erwartete. Frisch mit Sonnencreme eingeschmiert ging es in die nächste Tour eins weiter nach rechts. Dort gab es abschnittsweise gar keine Strukturen mehr und man musste schön behutsam und konzentriert auf Reibung hinaufspazieren. Beim ersten Stand war eine äußerst bequeme Kuschelkuhle, in der sich Melanie zum Sonnen hinlegte.
Von dort hatten wir auch einen herrlichen Blick auf das schöne Halltal. In der zweiten Seillänge passierte es mir, dass ich trotz der extrem geringen Abstände zwischen den Bohrhaken in die Nachbarroute wechselte. Aber auch die war sehr nett und wir wollten sowieso nur mehr diese eine Seillänge gehen. Wieder zurück bei Melanies Kuschelkuhle genossen wir noch kurz den wunderschönen und einsamen Ort ehe wir uns an den Abstieg machten und uns vom Wanderbus zurück zum Auto bringen ließen.
Wer auf der Suche nach bestens abgesicherten, nahezu strukturlosen und dennoch sehr einfachen Reibungsplatten in traumhafter und relativ einsamer Naturkulisse ist, der ist mit dem Plattenturm im Halltal bestens beraten.

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