Sonntag, 22. Juli 2018

La Luna Argentea

Ein bisschen brutzeln in der Sonne ist im Sarcatal allemal drinnen. Das war auch Melanie und mein erklärtes Zeil für heute. Dafür sind die meisten Mehrseillängen bei Arco um diese Jahreszeit bestens geeignet. Wir entschieden uns für das 'Schild des Mondes', klingt doch sehr sonnig. Vom Sportplatz bei Dro waren wir in einer knappen Viertelstunde beim Einstieg. Dank des nächtlichen Regenschauers war der Einstieg nicht ganz trocken, störend nass war es aber in der ganzen Tour nie. Etwas gestuft ging es über schöne Platten zum ersten Stand. Mittlerweile hatte sich eine zweite Seilschaft hinter uns angereiht. Die beiden freundlichen Italiener hatten aber keinen Stress und blieben gerne hinter uns. Es folgte einiges an genussvoller Plattenkletterei garniert mit einer etwas interessanteren Rechtsquerung unterhalb eines markanten Überhanges bevor dieser schlussendlich rechts - ebenfalls genussvoll - überwunden wurde. Nach einer schönen Verschneidungsrampe und einem Baumstand kam ein etwas kreativerer Abschnitt, bei dem ich den Baum unseres Baumstandes ausgiebig nutzte. Danach ging es in gemütlicher Kletterei einem Pfeiler entlang zum sechsten Stand. Der folgende Überhang löste sich sehr schön auf und auch die Verschneidung machte richtig Spaß. Nun standen wir vor dem 'Schild des Mondes', das der Tour seinen Namen gibt. Bereits ein paar Seillängen zuvor war diese markante Platte zu sehen gewesen. Doch sie sah nicht nur schön und spektakulär aus, auch die Kletterei war wirklich fein und löste sich wunderbar auf. Weiter ging es wieder über Platten, ein wenig Verschneidung und eine Rampe zur Schlüsselseillänge. In dieser löste sich die knackige, kurze Einzelstelle gut auf und ich konnte wieder ein wenig Selbstvertrauen tanken, nachdem mir in der 'Großen Pleite' vor einer Woche nur wenige Seillängen in dieser Schwierigkeit geglückt waren. Die abschließende Reibungsplatte brachte uns auch nicht mehr übermäßig zum Schwitzen und so blieb die glühende Sonne der Hauptgrund für meine talwärts rinnenden Schweißbäche.
Nach einem Apfel zur Stärkung traten wir den Abstieg an. Lange dauerte es nicht bis wir beim Auto zurück war und im nächsten Supermarkt eine Melone erbeuteten. Mit einer leckeren Wassermelone wurde mein Flüßigkeitshaushalt wieder ausgeglichen und wir waren gut vorbereitet zum Weiterschwitzen.
Die großteils sehr genussvolle Tour 'La Luna Argentea' kann ich definitiv weiter empfehlen. Schließlich hat sie wirklich viel herrlichen Fels und jede Menge schöne Kletterei. Will man die Schlüsselstelle frei begehen, dann muss man sich kurz etwas mehr anstrengen. Machbar ist sie aber allemal und abgesichert ist diese markante Einzelstelle auch sehr gut. Ansonsten ist die Absicherung im Grunde auch ausreichend. Dort wo es schwerer ist sind auch genügend Sicherungen. Eventuell könnte man ein paar Sanduhrenschlingen mitnehmen, da manche der vorhandenen Schlingen nicht mehr allzu gut aussehen.

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