Freitag, 9. Dezember 2016

Torsäule

Ein gemütlicher Winterspaziergang muss bei dem schönen Wetter schon sein, haben Melanie und ich uns gedacht und uns vom Arthurhaus in Richtung Mitterfeldalm aufgemacht. Nicht weit vom Parkplatz kamen wir in die Sonne und waren überrascht, dass sie für Dezember erstaunlich viel Kraft hatte - richtig angenehm. Die Straße zur Mitterfeldalm war zwar schneefrei, dort und da machte jedoch eine Rutschpartie auf Eisplatten den Aufstieg kurzweiliger. Sowie wir die sonnige Südseite verließen, fanden wir immer wieder Schnee am Weg. Zum Schitourengehen wäre es aber noch zu wenig. An manchen Stellen hatten sich im kalten Schatten besonders schöne und große Eiskristalle an der Oberfläche gebildet. So bot der herrliche Wintertag nicht nur einen wunderbaren Fernblick, sondern auch in unmittelbarer Nähe zeigte sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Am Fuße der Torsäule verließen wir den Schatten wieder und blickten auf den sonnenbeschienen Ostabbruch. Kurzentschlossen wählten wir einen direkten Aufstieg auf die Ostschulter. Im Sommer ist dieser Weg vermutlich nicht allzu angenehm. Nun jedoch, wo alle Grasbüschel hart gefroren und viele lose Steine vom Frost festgeklebt sind, kann man relativ entspannt durch das Schrofengelände aufsteigen. Auf der Ostschulter trafen wir auf den Normalweg, wo einige Fußstapfen im Schnee zu erkennen waren. Den Stapfen folgte wir durch eine schneegefüllte Rinne und ein paar weiteren Metern auf gemütlichem Weg hinauf zum Gipfel.
Dort war es etwas windig, also traten wir gleich den Abstieg an. Zur Ostschulter folgten wir unserem Aufstieg und von dort nahmen wir den Normalweg zurück zum Wanderweg Richtung Matrashaus. In der Sonne strahlend lud die Südwand der Torsäule sehr zum Klettern ein. Naja, ein anderes Mal vielleicht. Heute stiegen wir nur mehr zum Auto ab und genossen die herrliche Winterlandschaft.
Den Normalweg auf die Torsäule kann ich auf jeden Fall empfehlen. Ein bisschen Kraxelei ist schon dabei und momentan ein wenig Stapferei im Schnee. Alles in allem gut machbar und abwechslungsreich mit einer Top Aussicht als Belohnung. Unsere direkte Variante ist eher weniger empfehlenswert. Wenn der Boden nicht hart gefroren ist, ist das steile Schrofengelände vermutlich eher unangenehm. Heute waren die Bedingungen jedenfalls ideal.

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