Montag, 22. Oktober 2018

Zuckerhut - Pão de Açúcar

Eigentlich hätte ich mir gedacht, dass der erste Blogeintrag des Urlaubs erst in Argentinien zustande kommen würde. Aber in Rio de Janeiro gibt es so viele schöne Granithügel die zum Wandern einladen, das konnten Melanie und ich uns nicht entgehen lassen. Also starteten wir unseren Südamerika Urlaub mit einer Besteigung des Zuckerhutes. Zu Beginn folgten wir dem gut ausgebauten Spazierweg auf der Südseite des Urca bis zu seinem Ende. Von dem Warnschild, dass uns auf dem Weiterweg zum Gipfel des Zuckerhutes Kletterei bis zum dritten Schwierigkeitsgrad prognostizierte, ließen wie uns nicht abschrecken und schlüpften zwischen Mauer und Fels durch. Der anschließende Steig war mal deutlicher, mal etwas verzweigt und führte immer wieder über Reibungsplatten bis an die Ostseite des Zuckerhutes. Über diese verhältnismäßig flache Seite ging es nun in fast direkter Linie Richtung Gipfel. Ganz trafen wir den Steig zwar nicht immer, mehr als ein paar Schritte durch Gestrüpp trennten uns aber nie vom ausgetretenen Trampelpfad. Ein paar weitere Reibungsplatten und eine Verschneidung führten uns schließlich zur markanten Schlüsselstelle. Die auflegerische Steilstufe machte mir bei dem schwitzig-schwülen Wetter und den nicht ganz optimalen Turnschuhen mehr zu schaffen als gedacht und so musste ich eine Stelle nullen. Melanies Schuhe waren noch rutschiger wie meine, mit Hilfe meines Fußes kam sie aber auch gut über die Steilstufe. Der restliche Aufstieg war nur mehr Wanderweg und so stiegen wir bald über die Absperrung in die normale Touristenwelt am Gipfel des Zuckerhutes ein.
Das Wetter war perfekt und die Aussicht ein Traum. Es war auch eher wenig los und so genossen wir die Zeit über den Dächern von Rio de Janeiro bei einer gemütlichen Jause. Hinunter zum Urca ging es mit der Bahn und da wir keinen Ticketschalter fanden, durften wir sogar gratis hinunter fahren. Vom Urca folgten wir dem gut ausgebauten Wanderweg zurück zur Talstation.
Bis auf die ungefähr 5 Meter lange Schlüsselstelle ist der Normalweg auf den Zuckerhut eher ein anspruchsvoller Wanderweg. Den kurzen Abschnitt im dritten Schwierigkeitsgrad sollte man dennoch nicht unterschätzen. Zurecht findet man in der auflegerischen Passage einige Chalkspuren. Der Weg auf den Urca hingegen ist ein gut ausgebauter Weg den jeder der Stiegen steigen kann hinauf kommt. Empfehlen kann ich definitiv beide Wege. Es ist wirklich beeindruckend, dass man zwar mitten in der Stadt ist, aber dennoch nur Wald, Tiere und Meer sieht. Egal wie man hinauf kommt, den Blick vom Zuckerhut auf die Stadt darf man sich nicht entgehen lassen.

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